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Fan-Fictions    Das zweite Buch von Eternia    Kapitel IV: Die Schlange im Inneren
Das zweite Buch von Eternia
Kapitel IV: Die Schlange im Inneren
Teil I: Das Erbe des Schmerzes

Teelas Schrei in der feuchten Dunkelheit der Höhle war nicht laut, aber er schnitt durch die Stille wie eine Glasscherbe. Sie stürzte auf die Knie, eine Hand an ihren Arm gepresst, die andere gegen ihren Kopf, als ob sie eine unsichtbare Flut zurückhalten wollte. Es war nicht nur der Phantomschmerz der Wunde ihrer Mutter, der sie quälte. Es war die Flutwelle eines ganzen Lebens an Macht und Erinnerung, die nun, da der Damm gebrochen war, in ihre Seele stürzte. Die Weisheit der Ältesten, die Echos von Jahrtausenden, die gesammelte Kraft von Castle Grayskull – all das war eine unerträgliche Kakophonie von Stimmen und Visionen in ihrem Geist.  

„Mutter?“, flüsterte sie, und das Wort schmeckte fremd und schmerzhaft auf ihrer Zunge.

Adam kniete neben ihr, seine Hand schwebte unsicher über ihrer Schulter. Er sah nicht die Hauptmännin der Garde, nicht die Kriegerin, die ihn sein Leben lang geärgert und beschützt hatte. Er sah ein Mädchen, das von einem Schicksal zermalmt wurde, das sie nie gewollt hatte. Die Last seiner eigenen Geheimnisse fühlte sich plötzlich klein an im Vergleich zu der Bürde, die ihr in diesem grausamen Augenblick der Offenbarung auferlegt worden war.  

Duncan eilte herbei, sein Gesicht eine starre Maske aus Sorge. Er sah Teela an, und in ihren Augen spiegelte sich sein größtes Versagen. Er hatte sie vor der Wahrheit geschützt, um sie zu schonen, und hatte sie doch nur unvorbereitet in den Sturm gestoßen. Die Lügen, die er aus Liebe erzählt hatte, waren nun die Steine, an denen sie zu zerbrechen drohte.  

„Ihre Kraft… sie ist in mir“, keuchte Teela. „Ich kann… alles spüren. Grayskull… es ist still. Kalt.“ Sie blickte auf, ihre Augen fiebrig vor Schmerz und einer neuen, schrecklichen Klarheit. „Sie ist fort.“

Niemand musste fragen, wen sie meinte. Der Tod der Sorceress war keine Nachricht mehr; er war eine spürbare Leere im Ätherischen Feld von Eternia, eine Wunde im Gewebe der Welt, die selbst die Unempfindlichsten als ein kaltes, nagendes Unbehagen spüren konnten.  

Teil II: Die Entweihung des Heiligtums

In Castle Grayskull herrschte eine neue Art von Stille. Es war nicht die ehrfürchtige Stille eines heiligen Ortes, sondern die sterile, funktionale Stille einer eroberten Fabrik. Die Horde Trooper bewegten sich mit mechanischer Präzision durch die Hallen. Sie zerschmetterten keine Artefakte, sondern katalogisierten sie. Sie entweihten keine Altäre, sondern analysierten ihre Energieemissionen. Es war eine Eroberung durch Technokraten, nicht durch Barbaren.  

Hordak stand im Thronsaal, wo einst die Geister der Ältesten gewacht hatten. Er blickte auf den leblosen Körper der Sorceress, der am Fuße des Throns lag. In seinem Blick lag keine Genugtuung, nur die kalte Verachtung eines Ingenieurs für ein veraltetes, ineffizientes System. „So viel Macht, verschwendet auf Mystik und Gebete“, murmelte er. Er wandte sich an einen seiner Techniker. „Zerlegt die Portalkammer. Ich will die dimensionale Frequenzmatrix verstehen. Und bringt mir den Orb der Macht. Wir werden sehen, ob die Weisheit der Ältesten einer direkten Energieextraktion standhalten kann.“  

Für Hordak war Grayskull kein Ort des Wunders, sondern eine primäre Ressource, die es auszubeuten galt. Seine Methoden waren die der industriellen Ausbeutung, angewandt auf die Seele eines Planeten.  

Teil III: Die Falle

Tage vergingen in der erstickenden Enge der Höhlen. Die Vorräte gingen zur Neige, und die Moral war ein Luxus, den sie sich nicht mehr leisten konnten. Hoffnung war eine Währung, die aufgebraucht war. Es war Duncan, der Pragmatiker, der die Stille durchbrach.

„Wir können hier nicht bleiben“, sagte er, seine Stimme rau. „Wir brauchen Informationen. Waffen. Wir müssen wissen, was aus Eternos geworden ist.“

Ein Plan wurde gefasst, geboren aus Verzweiflung. Eine kleine Gruppe, angeführt von Duncan und bestehend aus Mekaneck und Ram Man, würde unter dem Schutz der Dämmerung versuchen, die Außenbezirke der Hauptstadt zu erreichen und einen verlassenen Außenposten der Garde nach funktionierender Ausrüstung zu durchsuchen. Adam, als He-Man die größte Zielscheibe, sollte mit Teela zurückbleiben, die noch immer mit den Nachbeben ihrer neuen Macht rang.

Der Marsch durch die verwüsteten Ebenen war ein Gang durch einen Friedhof. Die Asche des Krieges lag wie ein Leichentuch über dem Land. Sie erreichten den Außenposten, eine kleine, befestigte Anlage, die unheimlich still war. Zu still.

Als sie das Tor durchbrachen, schlug die Falle zu. Hunderte von roten optischen Sensoren leuchteten in der Dunkelheit auf. Horde Trooper, die sich in den Ruinen eingegraben hatten, eröffneten ein perfekt koordiniertes Kreuzfeuer. Mekaneck wurde von einem Energiestoß getroffen, der seine bionische Rüstung durchschlug. Ram Man stürmte vorwärts, wurde aber in einem Netz aus klebriger, energiegeladener Substanz gefangen. Duncan kämpfte wie ein Löwe, sein Streitkolben zerschmetterte einen Trooper nach dem anderen, aber es waren zu viele. Eine Welle aus silbergrauem Metall begrub ihn unter sich.

Teil IV: Das Experiment

Duncan erwachte auf einer kalten Metallplatte. Der Geruch von Ozon und sterilisierenden Chemikalien brannte in seiner Nase. Er war in einem Labor, das eine grausame Parodie seiner eigenen Werkstatt war. Wo bei ihm Ordnung und Erfindungsreichtum geherrscht hatten, herrschten hier kalte Effizienz und eine seelenlose Geometrie des Schreckens.  

Hordak trat aus den Schatten. Er hielt keine Waffe in der Hand, sondern ein medizinisches Analysegerät. Er umkreiste Duncan wie ein Biologe, der ein seltenes Exemplar untersucht.

„Man-At-Arms“, sagte Hordak, seine Stimme bar jeder Emotion. „Der Archäo-Ingenieur. Der Mann, der eine postapokalyptische Zivilisation mit den Relikten einer besseren Zeit zusammenhält. Euer Verstand ist eine Ressource, die ich nicht ungenutzt lassen kann.“  

„Ihr werdet nichts von mir bekommen“, knurrte Duncan und zerrte an seinen Fesseln.

Hordak lachte, ein trockenes, rasselndes Geräusch. „Oh, ich will nicht Eure Kooperation. Ich will Eure Expertise. Euren Instinkt. Aber befreit von der Last Eures Willens, Eurer Loyalität, Eurer… Liebe.“ Er gab ein Zeichen. Ein Horde-Techniker näherte sich mit einer langen Nadel, die mit einer unheilvoll grünen Flüssigkeit gefüllt war – eine konzentrierte, alchemistisch verfeinerte Version des Giftes, das die Sorceress getötet hatte, gemischt mit der Biologie der Schlangenmenschen.  

„Die Schlangenmenschen verstanden die Perversion des Fleisches“, fuhr Hordak fort, während die Nadel in Duncans Hals eindrang. „Aber sie waren primitiv. Chaotisch. Sie verstanden nicht, dass wahre Korruption nicht im Chaos liegt, sondern in der perfekten, unumkehrbaren Ordnung.“  

Ein unvorstellbarer Schmerz durchfuhr Duncans Körper. Es war nicht nur der brennende Schmerz des Giftes, sondern das Gefühl, dass seine eigene DNA umgeschrieben wurde. Er spürte, wie seine Menschlichkeit zerfiel, wie seine Gedanken an Teela, an Adam, an Randor zu bedeutungslosen Echos wurden, die in einem aufziehenden Sturm aus kaltem, reptilischem Instinkt untergingen. Seine Haut wurde fahl und schuppig, seine Augen verengten sich zu senkrechten Schlitzen. Er schrie auf, aber der Schrei verwandelte sich in ein heiseres, unmenschliches Zischen.  

Als es vorbei war, ließen sie ihn von der Platte los. Er stand da, eine verdrehte, monströse Karikatur seiner selbst. Seine Rüstung hing schief an seinem veränderten Körper. Hordak reichte ihm ein komplexes Bauteil einer Kriegsmaschine. Der Mann, der einst Duncan war, nahm es ohne zu zögern an. Seine Augen, einst voller Wärme und Weisheit, waren nun kalt, leer und gehorsam. Er ging zu einer Werkbank und begann zu arbeiten, seine Hände bewegten sich mit der gleichen brillanten Präzision wie immer, aber ohne den Funken des Schöpfers. Es war nur noch die Funktion, die übrig geblieben war.  

In der Ferne, in den Höhlen, spürten Adam und Teela eine neue Welle der Verzweiflung, so kalt und endgültig wie ein Grab. Sie wussten nicht, was geschehen war, aber sie wussten, dass sie einen weiteren Teil ihrer Seele verloren hatten. Denn der Mann, der ihnen den Weg hätte weisen können, war nun dazu verdammt, den Weg in ihre Vernichtung zu pflastern.
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