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Fan-Fictions    Schatten über Eternia    Alte Feinde
Schatten über Eternia
Alte Feinde
Am Horizont wurde der Himmel von pechschwarzen Wolken verdeckt und tauchten die Mystic Mountains in Dunkelheit. Nur Blitze, die hin und wieder einschlugen erhellten die felsige Landschaft. Eine bedrohliche Stille lag überall in den Bergen mit einer Ausnahme:
Das Klappern mehrerer Maschinen war das einzige Geräusch, das die Stille zerriss.
Finster ragte die Fright Zone, die gigantische, metallisch-schwarze Festung der wilden Horde zwischen den höchsten Steinformationen auf. Mehrere Metallröhren, Plattformen und Brücken verbanden, einem Spinnennetz gleich, die fünf Verteidigungstürme mit dem Hauptturm, in dessen Spitze sich das Portal nach Etheria befand.
Doch nicht nur das Portal war dort zu finden, der Raum war gleichzeitig ein Thronsaal. An der oberen Hälfte des Raumes stand der Thron, er hatte dieselbe Ausstattung wie der von Hordak.
Hinter ihm befand sich ein vier Meter hohes und sechs Meter breites Fenster, von dem man einen Ausblick auf die Mystic Mountains genießen konnte. Kein Wunder, die Festung war auf dem zweithöchsten Punkt dieser Berge errichtet worden und reichte selbst noch mal mehrere hundert Meter in die Höhe.
Vor Spionen brauchte man sich nicht zu fürchten, da man das Fenster mit einem Zauber belegt hatte. Von außen sah es aus wie das übliche Mauerwerk und war genau so widerstandsfähig.
In der oberen Hälfte des Turms waren die Schlafgemächer der Generäle zu finden. In seiner unteren Hälfte die Waffenschmiede während sich in seinen Katakomben der Gefängnistrakt und der Folterraum befanden.

Erst nur ein Außenposten auf Eternia und dazu benutzt, um seltene Mineralien der Mystic Mountains abzubauen war sie jetzt zwangsweise zu Hordaks neuer Residenz geworden. Der Anführer der wilden Horde hatte sich mit einigen Monsterkämpfern aus Etheria hierher zurückgezogen und baute die Stellung aus. Der Hauptstützpunkt war zerstört worden. Es würde Monate dauern, ihn wieder aufzubauen.
Mit entsprechend schlechter Laune hatte er seine neuen Gemächer und den Thronsaal bezogen. Hordak schaute aus dem Fenster:
Mehrere Trooper bezogen auf den Türmen und Brücken Stellung und patrouillierten. Fright Fighter zogen wie unermüdliche Vögel ihre Kreise um die unheimliche Festung und deren Umgebung, bereit jedes feindliche Flugobjekt abzuschießen. ?Aus dem Untergrund kann uns auch niemand angreifen?alles wurde überprüft und versiegelt?, dachte der Kriegsherr. Nichts, aber auch wirklich GAR nichts konnte ihm an diesem Ort etwas anhaben.

Sein Blick schweifte über die steinige Landschaft der mystischen Berge, bis an den Horizont, an dem Snake Mountain, der Stützpunkt seines abtrünnigen Schülers Skeletor, nur noch als kleiner Punkt zu erkennen war.
Die Erinnerungen an ihn kamen wie Bauchschmerzen. Die roten Augen verengten sich zu Schlitzen.
Dieses verfluchte Skelettgesicht hatte es gewagt, ihn zu verraten. Hordak rettete ihm sein Leben. Er machte ihn zu seinem Schüler und lehrte ihn alles, was er wissen musste. Wie dankte er es ihm?
Er verriet seinen Feinden das Versteck der Horde, nur um sein jämmerliches Leben zu retten. Nur weil er zu dumm war, rechtzeitig zu flüchten.

Zwar konnte er mit Adora flüchten und sie zu einer Kriegerin erziehen. Doch selbst jahrelanger Drill und Shadow Weavers Magie half nicht. Sie erinnerte sich an ihre Familie und flüchtete nach Eternia. Mit Skeletor entführte er sie erneut. Nur um abermals verraten zu werden. Als ob das alles noch nicht genug wäre, verbündete sie sich noch mit den Rebellen und kämpfte von nun an gegen die Horde. Genau zu diesem Zeitpunkt schickte He-Man zu allem Überfluss noch seine Schwester She-Ra, die ihnen eine Schlappe nach der Anderen beigebracht hatte. Auf Etheria seinen Stützpunkt zu verlieren setzte dem allem schließlich die Krone auf.
In seinen Träumen spielte er immer wieder durch, wie er Skeletor für seine Inkompetenz bestrafen würde. Sobald er die Rebellion zerschlagen und Eternia erobert hätte.
Zornig ließ der Kriegsherr seine geballte Faust auf die Lehne seines Thrones schlagen. Soviel Fehlschläge hatte die Horde einstecken müssen. Doch er wusste, was er zu tun hatte. Er würde Etheria den Rücken zukehren und Eternia erobern. Dann würde er endlich in den Genuss seiner Rache kommen und nebenbei das Universum beherrschen. Ja, er würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Mantenna, Leech und Grizzlor hatten den Raum betreten. Mantenna war im Vergleich zu den beiden Kolossen eher ein kleines Wesen, dessen Unterkörper aus vier langen Beinen bestand. Sein Oberkörper war von einer schwarzen Brustrüstung bedeckt. Auf dessen Vorderseite war das Symbol der Horde, eine rote Fledermaus, eingefasst. Seine Arme und Hände waren blau, während sein roter Kopf zwei gelbe Periskop-Augen und Segelohren hatten. Alles in Allem wirkte er wie eine blaue Ameise mit rotem Kopf. Obwohl eher schmächtig als seine beiden Begleiter konnte der Späher der Horde seine Gegner mit Augenstrahlen lähmen, hypnotisieren und auch einschläfern.
Leech war der Größte der Drei und erinnerte an einen Blutegel, sein grüner Körper schien nur aus Muskeln zu bestehen. Der Kopf schien nur ein riesiges Maul mit zwei rot glühenden Augen zu sein. Die Hände waren Saugglocken, mit denen er seinen Gegnern die Kraft aussaugen und kurze Zeit auf sich selbst übertragen konnte. Auch er trug eine schwarze Rüstung mit dem Hordesymbol.
Grizzlor bildete den Schluss. Sein gesamter Körper wurde von einem braunen Fell bedeckt, das Gesicht erinnerte an ein wildes Monster. Man nannte ihn auch die Gorillabestie. Sein Brustharnisch erinnerte an den von He-Man, doch seine Träger waren gelb und in der Mitte war statt dem Kreuz die rote Fledermaus.
Man hörte die Schritte von vier Personen in dem riesigen Thronsaal. Die drei Generäle waren nicht allein gekommen. Zwischen ihnen war eine düstere Gestalt zu erkennen, die sich in einen alles verhüllenden, schwarzen Umhang gekleidet hatte. Eine Kutte verbarg ihr Gesicht. Nervös begleiteten sie den fremden Eindringling. Sie waren bereit, ihn bei jeder verdächtigen Bewegung anzugreifen.

Die Gestalt hielt an den Stufen inne und schaute hinauf zur Anhöhe, an der man die Rückseite des Herrschersitzes sah. Die drei Generäle bildeten ein Dreieck um sie. Der riesige Blutegel beäugte sie misstrauisch von ihrer linken Seite, Grizzlor von der Rechten, während sich Mantenna hinter sie gestellt hatte.
?Oh mächtiger Hordak, ihr habt Besuch!?, sagte der Späher der Horde ehrfürchtig. Der Kriegsherr vernahm die Worte. Der Thron begann sich zu drehen.

Hordak schaute auf die vier Gestalten herab. Bis auf den verhüllten Fremden knieten alle Anwesenden nieder.
?Wer ist das??, fragte Hordak skeptisch und ließ die Gestalt nicht aus den Augen. Grizzlor setzte zur Antwort an:
?Wir wissen es nicht, oh Großartiger! Sie tauchte vor den Toren unseres westlichen Turms auf und wollte euch sprechen! Sie sagte, es wäre wichtig!?
Das kann doch nicht wahr sein? dachte Hordak. Fassungslos ließ er seine rechte Hand zu einem Knopf gleiten. Aufgebracht begann er zu reden und wurde mit jedem Wort lauter...
?Zuerst werde ich von Shadow Weaver verraten? dann wird meine Fright Zone, und noch schlimmer, mein schöner alter Thronsaal auf Etheria zerstört? ein immenser Schaden, den unsere Trooper erst in Monaten wieder beheben können? die Rebellen tanzen uns immer noch auf der Nase herum? und was macht ihr?! Ihr gebt einem FREMDEN Eintritt in unsere letzte Zuflucht! Dazu noch in meinen Thronsaal, ohne ihn vorher zu untersuchen?! Und ihr fragt ihn nicht mal nach seinem NAMEN?! SEID IHR VON ALLEN BÖSEN GEISTERN VERLASSEN?!?
Kaum hatte er den Knopf gedrückt, schwang unter Mantenna eine Falltür auf, in die der Späher hineinplumpste.
Leech und Grizzlor taten es ihm sofort nach und sprangen in das Loch, als Hordak seinen rechten Arm in einen Laserstrahler verwandelte und auf sie feuerte. Schmerzensschreie ertönten aus der Falltür, ehe sie sich schloss.
Dann wandte er sich der verhüllten Gestalt zu, die immer noch reglos an der Anhöhe stand. Auch wenn man ihr Gesicht nicht erkennen konnte, hatte Hordak den Eindruck als würde es lächeln.
?Jetzt kommen wir zu dir! Wer bist du? Und ich hoffe für dich, dass es wichtig ist! Wieso belästigst du mich??
Die Gestalt verbeugte sich, dann begann sie zu sprechen:
?Mein Name ist unwichtig! Ich habe dir einen Handel anzubieten, oh großer Anführer der wilden Horde! Ich habe einen Weg gefunden, mit dem du alle deine Probleme aus der Welt schaffen wirst! Ich weiß, wie du die Rebellion ohne großen Aufwand zerschlagen und Eternia erobern kannst!?, sagte sie demütig.
Hordak traute der Gestalt nicht. Schon zu oft war er von solchen Leuten enttäuscht worden. Doch wie hieß es so schön: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt und so entschied er sich dazu, der fremden Gestalt zuzuhören. Gebieterisch sagte er:
?So? Dann lass hören! Und wage es nicht, mich zum Narren zu halten!?
?Nichts läge mir ferner, oh Großmächtiger!?, antwortete die Gestalt.


Es war tiefste Nacht geworden. Snake Mountain, Skeletors Stützpunkt erhob sich in der kargen Felslandschaft. Die Festung war, wie der Name es verriet, ein riesiger, schwarzer Berg, welcher von mehreren Räumen und Geheimgängen durchzogen wurde. Eine gigantische, steinerne Schlange umwand ihn und verlieh ihm so diesen Namen.
In der untersten Ebene befanden sich die Gefängnisse. Ging man nach oben kam die Waffenschmiede, die Halle für die Kriegsfahrzeuge gefolgt von den Schlafkammern und schließlich der Thronsaal mit seinem riesigen Knochenthron. Hier führte ein Geheimgang noch weiter nach oben zur geheimen Bibliothek der Festung. Durch ein Gittertor des Thronsaals konnte man ins Innere des Schlangenmauls gehen.
Vor Jahren, als die wilde Horde Eternia bedrohte, war es die Festung Hordaks!
Hier entwickelte Skeletor Pläne, mit denen er He-Man töten und die Macht von Grayskull an sich reißen konnte. Doch bis jetzt verfügte keiner über die gewünschte Wirkung.
Noch immer war sein verhasster Gegenspieler am Leben und vereitelte jeden noch so klug ausgetüftelten Schachzug. Meist vereitelten sogar seine eigenen Krieger durch Dummheit oder Ungeschicklichkeit diese Pläne!

Doch es sollte jetzt alles anders werden. Vor einigen Tagen hatte ihn eine geheimnisvolle Fremde aufgesucht und Hilfe angeboten. Sie erwies sich als äußerst nützlich und hatte ihm eine Taktik dargelegt, mit der endlich siegen würde. Mit seinem Widderstab in der Hand stand der Herr des Bösen am geöffneten Maul der versteinerten Schlange.
Mit rot glühenden Augen blickte das Skelettgesicht in den Hof der Burg. Viele Roboter und Monsterkämpfer waren eifrig dabei, einen Angriff vorzubereiten. Die Bodenfahrzeuge wurden in Stellung gebracht und von Tri Klops, dem Waffenmeister des Bösen auf Fehlfunktionen untersucht.

?So, das dürfte es gewesen sein!?, sagte er zufrieden und schloss die Klappe eines Rotons.
Tri Klops sah aus wie ein muskulöser Mensch mit einer grünen Rüstung, doch ihm fehlten die Augen. Als Ersatz hatte er einen grünen Metallhelm, auf dem drei Augen eingefasst waren und die es ihm erlaubten, Dinge aus verschiedener Sicht zu sehen, je nachdem, welches Auge er auswählte. Sie nannten ihn das Radarauge, da er sogar durch Mauern blicken konnte. Doch nicht nur das war seine Stärke. Er konnte gut mit dem Schwert umgehen.
Ein doppelköpfiges Monster stand einen Roton weiter. ?Ich sage, die Steuerung ist in Ordnung! Also hör auf mit deinem Gejammer!?, sprach der lila Kopf. Der Blaue fletschte die Zähne und antwortete:
?Schau lieber nach, ob dein Gehirn in Ordnung ist! Siehst du nicht, dass das Kabel falsch angebracht ist?!?
?Manchmal frage ich mich, ob bei dir etwas richtig angebracht ist!?, kam die Antwort.
?Dir werde ich!?, zischte der blaue Kopf und sprang mit seinem Bein. Die lila Seite kam ins Taumeln und fiel. Sie verprügelten sich. Two-Bad besaß zwei Köpfe. Seine rechte Körperhälfte war blau, die linke lila, eine gelbe Rüstung bedeckte den muskulösen Oberkörper. Er wurde wegen seines taktischen Verständnisses der Stratege des Schreckens genannt. Meistens aber stritten sich seine beiden Köpfe und waren sich nie wirklich einig, welche Taktik nun die Beste ist.
Trap Jaw und Tri Klops halfen ihnen wieder auf die Beine. Zornig zischten sich die beiden Köpfe Beleidigungen zu.
?Hört endlich auf damit! Hebt euch das für den Angriff auf!?, befahl Trap Jaw dem linken Kopf.
Trap Jaw war Skeletors Waffenschmied und Leibwächter. Ein Unfall kostete ihn den rechten Arm und die Kinnlade. Durch den Herrn des Bösen bekam er als Ersatz einen Kiefer aus Stahl, der alles durchbeißen konnte. Sein rechter Arm war durch einen Stahlprothese ersetzt worden. Sie wurde von ihm für alles Mögliche umgebaut und eingesetzt. Er hatte stets den richtigen Aufsetzer dabei. Hier natürlich eine Stahlhand.
?Wir sollten uns beeilen, bevor??, sagte Tri Klops. Es war zu spät. Alle drei wurden jeweils von einer Salve Energie getroffen.
?Nun macht schon ihr Maden! Ich will noch heute los! Nicht erst in ein paar Wochen!?, rief Skeletor seinen Kriegern gereizt zu und feuerte mit dem Widderstab weitere Warnschüsse ab.
Dann drehte er sich um. Sein Blick schweifte in Richtung Mystic Mountains. Als kleinen Fleck machte er die Fright Zone aus, die mehrere Kilometer entfernt lag und von düsteren Wolken umhüllt wurde.
Kurz dachte er an seinen Lehrmeister. Er musste grinsen. Diesen Narren zu verraten war die beste Entscheidung, die er jemals getroffen hatte. Schon bald würde ihm die Macht gehören, die er schon seit Jahren begehrte. Dann würde auch Hordak vor ihm niederknien? falls er dann noch leben würde?
Skeletor hatte von Webstor gehört, dass sein Stützpunkt auf Etheria zerstört wurde und sein Lehrmeister folglich vor Wut kochte. Scheinbar hatten die Rebellen nach ewigem Kampf zu einem vernichtenden Schlag ausgeholt.
Während er in seinen Gedanken versunken war, trat eine Gestalt auf ihn zu. Sie trug einen schwarzen Umhang. Eine Kutte verdeckte ihr Gesicht. Man erkannte aber die Augen. Sie glühten gelb und unheilvoll.
?Meister Skeletor, ich bin zurück!?, sagte sie respektvoll. Obwohl er es nicht zeigte, beunruhigte seine neue Verbündete den Herrn des Bösen. Wie konnte sie sich so nah an ihn heranschleichen? Sie standen auf dem Schlangenmaul. Allein um hierher zu kommen musste sie an mehreren Wachen vorbei. Doch es war egal. Sie befand sich auf SEINER Seite. Er wandte sich ihr zu:
?Ah, da bist du ja! Hast du das Artefakt dabei, das He-Man töten kann??
?Ja, Meister Skeletor!?, antwortete die Gestalt. Sie griff hinter ihren Umhang und zog ein kleines, rundes Objekt hervor. Mit steigendem Interesse schaute der Herr des Bösen darauf.
?Der Stein der Leere!?, er lächelte siegesgewiss. Die Gestalt fügte vorahnend hinzu:
?Besser noch Meister: He-Mans Tod!?


Die Stadt Eternis ruhte. Es war Nacht geworden. Jeder Bewohner, der einer ehrlichen Arbeit nachging lag schon lange im Bett und schlief. Bis auf die Wachen und zwielichtiges Gesindel war niemand in Eternis oder dem Königspalast noch wach. Hinter sicheren Mauern erstreckten sich über mehrere Quadratkilometer die Häuser der Einwohner. Marktplatz, Straßen und Gassen waren wie leergefegt.
Das Gefängnis befand sich unterirdisch direkt unter den Kasernen der normalen Soldaten auf dem Vorhof. In der Nähe gab es noch den Truppenübungsplatz und den Palastgarten.
Auf der Anhöhe stand der Königspalast. In einem gesicherten, ebenen Bereich befanden sich dort der Hangar, das Labor und die Werkstatt von Man-At-Arms. Hier entwickelte er wirkungsvolle Fahrzeuge und Waffen gegen Skeletor, aber auch nützliche Alltagsgegenstände.
In den höheren Stockwerken fanden sich der Thronsaal und die Schlafräume der Befehlshaber und Königsfamilie. Von hier aus regierte König Randor mit Queen Marlena sein Reich.
Skeletor hatte oft genug versucht, ihn zu stürzen. Doch dank He-Mans und nicht zuletzt Man-At-Arms Hilfe war jeder Versuch gescheitert.

Prinz Adam lag unruhig in seinem Bett. Er war eher schmächtig, trug unter normalen Umständen eine rote Jacke über einem weißen Hemd und eine lila Hose. Die Augen waren blau, die Haare blond. Am Liebsten schrieb der Prinz Gedichte als zu trainieren. Statt eines Schwertes nahm er lieber eine Feder in die Hand. Da er bei drohender Gefahr immer das Weite suchte, war er als Feigling verschrien. König Randor schämte sich hin und wieder, dass sein Sohn nie Mut zeigte.
Der Eindruck täuschte. Wenn Adam sein Schwert zog und eine magische Formel sprach, verwandelte er sich in He-Man, den Stärksten der Starken. War sein Kater Cringer dabei, verwandelte ihn die Formel in Battle-Cat, den Kampftiger.
Doch um sich und seine Familie zu schützen, musste es geheim bleiben. So kannten nur drei seiner Freunde dieses Geheimnis: Die Sorceress, Hüterin von Castle Grayskull, Man-At-Arms der Waffenmeister und Orko, der trollanische Zauberer.
Plötzlich ertönte eine laute Explosion und ließ den Prinzen erschrocken aufwachen. Der Alarm wurde ausgelöst und rief innerhalb kürzester Zeit die gesamte Palastwache auf den Plan.
Adam schaute sich um. Er wusste genau, wer um diese Zeit angreifen würde. Die Palastwache und die anderen Masters würden die Hilfe von He-Man und Battle-Cat brauchen. Cringer war nirgends zu sehen. Es blieb ihm keine Zeit, nach ihm zu suchen. Adam sprang aus dem Bett, griff nach seinem Schwert und streckte es gegen die Decke.
?Bei der Macht von Grayskull! Ich habe die Zauberkraft!?, rief Adam und innerhalb von Sekunden vollzog sich die Verwandlung.
Ein grauer Brustharnisch mit einem roten Kreuz legte sich um einen muskulösen Oberkörper. Ein gelber Gurt hielt eine braune Fellhose, während braune Stiefel das Bild abrundeten. Der charismatische Anführer der Masters stand nun im Zimmer des Prinzen. Er verlor keine Sekunde und betrat den Flur. Schon sah er, dass man einige Palastwachen auf brutalste Weise abgeschlachtet hatte. Eine sehr scharfe Waffe hatte Einem die Rüstung und anschließend den Brustkorb komplett
aufgeschlitzt. Sein Kollege hatte es besser getroffen, der Kopf war sauber vom Rumpf abgetrennt, während man der dritten Wache das Herz durchbohrt hatte. Blut floss in Strömen den Gang entlang.


Die Whispering Woods erhoben sich in ihrer majestätischen Pracht. Pflanzen der verschiedensten und schönsten Arten blühten hier. Saftiges Grün und farbenprächtige Blüten waren überall zu sehen. Die Wälder dienten nicht nur als Lebensraum für viele Tiere, sondern auch als Versteck der Rebellen. Hordak drehte sich der Magen um.
Niemals war es der wilden Horde gelungen, das Rebellenproblem auszumerzen. Dies lag nicht nur an She-Ra, sondern auch an diesen Wäldern, die gegen sämtliche Waffen und sogar Feuer resistent waren. Vor langer Zeit besaß er eine starke, stationäre Laserkanone: den Magna Beam.
Diese Waffe wäre in der Lage gewesen, die magischen Wälder zu vernichten. Doch sie war schwer aufzuladen. Ihre Energie gewann sie aus dem Mut und der Kraft von Menschen. Dafür musste man sie in eine spezielle Kammer stecken und absaugen. Leider hatten normale Bewohner des Planeten sehr wenig Energie. Durchschnittlich mussten 1000 Menschen abgesaugt werden, um einen Schuss abzufeuern.
Als er He-Man gefangen hatte, konnte er sie komplett aufladen. Doch selbst voll funktionsfähig hatte der Magna Beam keine Gelegenheit die Whispering Woods von der Landkarte fegen. She-Ra erschien und warf einen Felsen, an dem die aufgestaute Energie wirkungslos verpuffte. He-Man schließlich zerstörte die prachtvolle Waffe.
Jeder Versuch, ihn wieder einzusetzen war fehlgeschlagen.
?Haben wir unser Ziel bald erreicht? So langsam verliere ich meine Geduld!?, sagte Hordak aufgewühlt, denn die Wälder hatten ihm noch nie besonders behagt. Hier hatte die Horde schon zu viele Verluste hinnehmen müssen. Mit Grizzlor, Leech und dem seltsamen Fremden erreichte er einen Teich tief im Wald. Über ihren Köpfen flogen zwei Fright Fighter, die jeden Rebellen abschießen würden, die einen Angriff auf das Quartett wagten. Die vermummte Gestalt trat an den Teich und breitete die Hände aus:
?Wir sind da, oh Großmächtiger! Schaut euch genau um!?

Der Kriegsherr der Horde tat wie es der Fremde gesagt hatte. Er sah nur Bäume, rote Blüten, als er aber auf die andere Seite blickte, bekam er einen Schreck. Er erinnerte sich an das Desaster, das diese Person damals in seiner alten Fright Zone angerichtet hatte. Als ob das noch nicht genug wäre, hatte sie ihn ebenfalls bemerkt und kam auf Seerosenblättern über den See auf ihn zu.
?Hordakins! Wie schön, dich hier zu sehen!?, sagte Perfuma erfreut. Blondes Haar umrahmte ihr schönes Gesicht. Sie trug ein rosa Kleid und eine rosa Kopfbedeckung, welche an eine Rose erinnerte. Wenn sie es wollte, konnte sie überall Pflanzen wachsen und gedeihen lassen. Ihr kindliches, naives Gemüt sorgte dafür, dass sie selbst vor Hordak, seinen Monstern oder seinen Troopern keine Angst hatte.
Einmal machte Hordak den Fehler, sie zu entführen. Shadow Weaver fand damals den schwarzen Rubin, der die Sonne über einen Teil Etherias monatelang verdunkeln konnte. Ohne die Pflanzenfrau wären die Bäume durch das fehlende Sonnenlicht eingegangen. Die Horde hätte so ein leichtes Spiel gehabt, doch es kam alles anders.
Perfuma zu entführen zog verheerende Folgen nach sich. Hordak musste She-Ra am Schluss anbetteln, sie wieder mitzunehmen, da sie sonst seinen gesamten Stützpunkt in eine duftende Blumenhölle verwandelt hätte.
?Was auch immer du jetzt machen willst, mach schnell, bevor sie uns mit Blumen überhäuft!?, rief der Anführer der wilden Horde aufgebracht, denn wenn es etwas gab, was er mehr hasste als Unfähigkeit waren es BLUMEN.

?Hordakins!?, rief Perfuma erneut, die nun schon deutlich näher war.
?Leech, Grizzlor, schnell, verteidigt mich!?, befahl er seinen zwei Monstern. Dann wandte er sich wieder an die Gestalt. ?Und wehe dir, wenn du versagst!?, fügte er hinzu.
?Ich werde nicht versagen, großer Hordak! Gebt gut Acht!?, antwortete die Gestalt lächelnd. Perfuma war inzwischen bei ihnen angekommen. Die Gestalt hielt ihr etwas Kleines entgegen. Es war eine Rose, deren stachelloser Stiel und Blüte komplett schwarz war.
?Hier, Pflanzenfrau, eine schön Rose, nur für dich!?, lächelte die Gestalt und reichte sie der Rebellin. Naiv wie sie war, nahm sich Perfuma die Rose ohne Bedenken. Sie umfasste die kleine Pflanze mit beiden Händen und roch daran. Die Gestalt vollführte mit ihren Händen verschiedene Bewegungen und murmelte dabei seltsame Worte.
Interessiert schauten Hordak und seine Kämpfer, was mit der Blumenfrau geschah. Stacheln waren aus der Rose herausgetreten und durchbohrten die Hände Perfumas. Doch es störte sie nicht. Eine schwarze Energie hüllte sie ein. Perfuma schrie nun einen einzigen, markerschütternden Schrei. Dann brach sie zusammen. Eine schwarze Hülle legte sich um sie, es erinnerte an eine Rosenknospe. Die Handbewegungen des Fremden wurden immer schneller, die verbotenen Worte immer lauter. Obwohl Hordak Magie verabscheute, so gefiel ihm der Anblick.

Minuten später öffnete sich die schwarze Rosenknospe. Der Fremde hatte sein Ritual vollendet. Ein grässliches Wesen kam aus ihr hervor.
Perfumas Haarfarbe und Kleidung hatten sich verändert, sie waren nun pechschwarz. Auch ihre Hautfarbe war anders: Sie erinnerte an knorriges Holz, anstelle der gütigen blauen Augen waren nun grün schimmernde Augenhöhlen getreten.
Mit Faszination schauten die drei Hordler auf die neue Perfuma. Diese wiederum starrte auf ihre Hände, welche nun an verfaulte Äste erinnerten. Die schwarze Rose hatte sich während der Verwandlung in Staub aufgelöst.
?Jetzt dürfte sie euch wesentlich besser gefallen, oh großer Hordak! Darf ich euch vorstellen: Maferpu, die Herrin aller Giftpflanzen! Euer Schlüssel, um die Rebellen ein für allemal von Etheria zu fegen!?, die Gestalt lachte dämonisch. Interessiert blickte der Kriegsherr die neue Perfuma an. Er musste zugeben, dass ihm die Verwandlung durchaus gefiel. Aber was sagte schon Aussehen? Eine grässliche Erscheinung musste noch lange nicht heißen, dass das Monster stark war. Er würde sie einem kleinen Test unterziehen. Entschlossen verwandelte Hordak seinen rechten Arm in eine Kanone und sagte dem Fremden grimmig:
?Erst wird sie mir ihre Macht demonstrieren!?, dann wandte er sich Perfuma zu. Befehlend zeigte er auf einen Baum und befahl:
?Maferpu! Verwandle diesen Baum! Zeige mir deine Macht! Verwandle ihn in etwas, was mir dienlich ist!?

Die ehemals gute Pflanzenfrau trat an den Baum heran und berührte ihn. Es begann zu rumoren, die Blätter fielen von ihm ab. Der Stamm verfaulte und explodierte schließlich. Mehrere Parasiten krabbelten aus dem Holz empor. Sie waren dunkelbraun und besaßen messerscharfe Zähne. Direkt hinter dem Baum saß ein kleiner, blauhaariger Kobold mit roter Latzhose. Die Parasiten stürzten sich sofort auf ihn und begannen ihn aufzufressen. Seine Todesschreie waren wie Musik für Hordaks Ohren. Angesichts dieser neuen Verbündeten lachte er siegessicher.
Wieso war er nicht schon früher darauf gekommen? Die Wälder schützten die Rebellen. Aber mit den Pflanzen und Parasiten auf seiner Seite konnte er ihren Stützpunkt leicht ausfindig machen. Endlich würde er diese Maden vernichten. Freudig zog er eines seiner Funkgeräte:
?Hier spricht Hordak! Versammelt alle restlichen Truppen im Norden der Whispering Woods! Wir werden die Rebellen für die Vernichtung unseres Stützpunktes hart bestrafen!?, befahl der Kriegsherr. Dann winkte er einem der Fright Fighter zu, der sofort landete. Das Vehikel machte seinem Namen alle Ehre. Es erinnerte an eine riesige, metallische Fliege. Mehrere Trooper auf Horde Jet Sleds umkreisten ihn.
Leech und Grizzlor sicherten ihren Meister ab, während er einstieg. Nur der Fremde blieb zurück.
?Ich werde Maferpu zur Hand gehen! Zusammen werden wir diesen Wald schneller in eine giftgrüne Hölle verwandeln! Wartet auf mein Zeichen!?, erklärte er.
?In spätestens drei Stunden will ich mit dem Angriff beginnen!?, antwortete Hordak. Dann startete der Fright Fighter und flog zu der Stelle, an der sich die Truppen sammeln sollten.


Der Angriff auf den Königspalast hatte stattgefunden. Während Webstor und Twobad mit einigen Robotern vom Westen angriffen, hatten Tri Klops und Trap Jaw von Süden her mit dem Landshark einen Scheinangriff gestartet.
Neben dem Vehikel liefen zwei weitere Handlanger und unterstützten die Roboter bei ihren Angriffen gegen die Wachen.
Lachend erschlug Spikor Wachen, die sich ihm entgegenstellen wollten. Sein lila Körper wurde von Stacheln übersät. Die linke Hand war ein Dreizack. Damit konnte er nicht nur zustechen, sondern auch aufgestaute Energie abfeuern. In seiner Rechten führte er eine Stachelkeule. Sie dienten nicht nur zur Zierde. Wer immer das Pech hatte, sie zu berühren, wurde vergiftet.
Sein Begleiter erwies sich als genau so gefährlich. Blade erinnerte an einen Barbar, nicht weniger muskulös wie Twobad und Tri Klops und ein Meister der Schwertkunst. Er führte im Kampf zwei Schwerter gleichzeitig. Im Zweikampf konnte er es selbst mit He-Man aufnehmen. Eine schwarze Klappe verdeckte seine linke Augenhöhle. Im Kampf trug er eine schwarze, beschlagene Nietenrüstung. Sie bot zwar nicht viel Schutz, aber er bewegte sich in ihr schneller, was oft ein großer Vorteil war.
Der Herr des Bösen saß unterdessen in seinem Roton und beobachte die Kämpfe aus sicherer Ferne. Die östliche Mauer brachte er mit Magie zum Einsturz. Mehrere Roboter drangen ein und beschäftigten die Wachen.
Seine Flugzeuge würde er heute nicht einsetzen. Es war nicht nötig. Das eigentliche Ziel war es, He-Man aus der Reserve zu locken. Er wusste, dass der Stärkste der Starken Eternis und den Königspalast niemals in seine Hände fallen lassen würde. Nervös schaute er auf sein Funkgerät. Sie musste sich doch bald melden!
Die neue Verbündete konnte während des Ablenkungsmanövers ungestört in den Palast eindringen. Um He-Man noch im Palast abzufangen, hatte er einen weiteren Kämpfer geschickt. Er sollte ihn in die Falle locken.
Eine Palastwache flog mit einem Jet Sled auf ihn zu. Sie wagte es, auf ihn zu feuern. Mit einer Handbewegung lenkte er den Strahl ab. Dann wirkte er Magie und ließ ihn in Flammen aufgehen. Das Fluggerät stürzte ab und verglühte in der Dunkelheit.
?He-Man! Mein alter Feind, das kannst du mir nicht antun! Komm deinen Leuten endlich zu Hilfe!?, sagte er zu sich selbst.
Plötzlich piepte das Funkgerät. Ungeduldig nahm er ab:
?Das wurde aber auch Zeit! Habt ihr ihn endlich getötet??
?Nein Meister Skeletor, aber gleich haben wir ihn! Ihr könnt euren Truppen ausrichten, dass sie sich zurückziehen können! Wir brauchen nicht mehr lange!?, bekam er bestätigt.
Die Roboter und Leichen türmten sich schon. Vor dem Palast sah das Knochengesicht schon einen Teil der Verteidiger anrücken:
?Genug gemordet, Erinacoid!?, ertönte es. Snout Spout warf sich Spikor entgegen. Er hatte einen muskulösen, roten Körper. Ein grauer Harnisch schützte ihn vor Angriffen. Anstelle eines normalen Kopfes besaß er den eines Elefanten. Gegen Gifte war der Verteidiger immun und somit der perfekte Kontrahent für das Stachelmonster. Die Axt traf die Stachelkeule.
?Du wirst sehen, zu was ich fähig bin!?, erwiderte der Igelmensch. Sie kämpften hart. Immer wieder klirrten die Waffen. Doch es schien, als würde Snout Spout die Oberhand gewinnen. Keuchend parierte Spikor die Axthiebe und wich immer mehr zurück.
?Blade! Hilf mir!?, rief er panisch.
Als Blade seinem Kumpan helfen wollte, versprühte der Elefantenmensch Wasser. Der Schwertmeister rutschte und fiel. Eine kleine Kapsel landete auf ihm. Sekunden später war er von einem Metallnetz eingeschnürt. Fluchend schaute er nach oben.
Buzz Off hatte dieses Netz geworfen. Er war ein Angehöriger des Wespenvolkes und sah aus wie eine menschengroße Wespe.
?Tri Klops! Trap Jaw! Schießt das übergroße Insekt ab!?, befahl der Schwertmeister wütend.

?Es wird uns eine Freude sein! Buzz Off, das ist dein Ende!?, antwortete Tri Klops. Der Waffenmeister des Bösen stoppte den Landshark. Die Kanonen wurden ausgerichtet. Er stellte sein rotes Auge ein und zusammen mit Trap Jaw feuerten sie dem Wespenmensch Energiestrahlen entgegen. Dieser wich ihnen spielend aus und verspottete sie. Zornig schossen sie weiter und ignorierten das Rumpeln.
Rings um sie herum waren Palastwachen damit beschäftigt, die feindlichen Roboter abzuwehren. Ohne die tödlichen Angriffe des Waffenmeisters und des Landsharks war es erheblich leichter geworden. Auf den Mauern standen Wachen und schossen mit Strahlern.
?Getroffen!?, jubelte Trap Jaw. Er hatte einen Flügel erwischt. Langsam segelte Buzz Off zu Boden. Doch der Leibwächter sollte sich nicht lange darüber freuen. Der Landshark kippte zur Seite. Die beiden Kämpfer wurden herausgeschleudert und flogen Richtung Blade. Dieser konnte sich noch immer nicht befreien. Er schnaufte, als erst Trap Jaw und dann Tri Klops auf ihn fielen.
?Ihr Dummköpfe! Ram Man konnte den Landshark ungestört rammen! Wieso habt ihr euch von der Wespe ablenken lassen?!?, fragte er wütend.
Ein Energiestrahl traf sie.
?Wieso kämpft ihr noch? Ich habe gesagt: RÜCKZUG!?, fauchte Skeletor. ?Von mir aus könnt ihr euch gefangen nehmen lassen! Ich aber verschwinde!?
Tri Klops und Trap Jaw sprangen sofort auf. Sie rannten was das Zeug hielt. ?Nein Meister! Warte!?, riefen sie wie aus einem Mund. Der Roton entfernte sich.
?Hey! Lasst mich nicht zurück!?, schrie Blade ihnen nach. Snout Spout trat an ihn heran:
?Haha! Auf dich und Spikor wartet eine schöne Zelle!?, lachte er. Der Schwertmeister schaute kurz zum Landshark. Das Stachelmonster war anscheinend von Ram Man gerammt worden. Mit seinen Stacheln und dem Kopf voran steckte er in der Maschine.

Man-At-Arms hatte sich mit einigen Palastwachen an der Westseite aufgestellt. Er half ihnen bei der Verteidigung. Alles in allem besaß er dieselbe Kleidung einer normalen Palastwache: Grüner Schutzanzug mit gelber Rüstung und grauem Helm. Sein Markenzeichen war der braune Schnurrbart und die jahrelange Kampferfahrung. Zusammen trieben sie die Roboter zurück.
?Ich werde die nördliche Seite absichern!?, sagte er, als er merkte, dass die Wachen seine Hilfe nicht mehr brauchen würden.
Die Anzahl der Roboter auf der Westseite war riesig. Sie türmten sich schon an der Palastmauer auf. Auch nördlich griffen einige an. Twobad saß in einem Roton und unterstützte sie mit Schüssen. Er brüllte ihnen Befehle zu während von Webstor keine Spur zu sehen war.
Dieser stürzte sich plötzlich von hinten auf den Waffenmeister und warf ihn zu Boden. Der Spinnenmensch besaß die Fähigkeiten und das Aussehen einer Spinne. Sechs Augen saßen auf seinem Kopf. Er konnte an steilen Wänden und Decken problemlos entlang gehen. Sein kräftiger Körper war blau und wurde von einem leichten Harnisch geschützt. Meistens als Spion eingesetzt, besaß er auch taktisches Verständnis und Erfahrung.
Man-At-Arms wirbelte herum und schüttete Webstor ab. Zornig landete er an der Wand.
?Stirb Waffenmeister!?, zischte er.
Gift flog in seine Richtung. Der Waffenmeister sprang zur Seite und feuerte. Doch Webstor war seinerseits weg gesprungen. Er stürzte sich auf ihn und warf ihn abermals um. Er hielt ihn an Armen und Beinen.
Man-At-Arms zog den Kopf ein, als eine neue Giftattacke kam. Die tödliche Substanz traf den Boden und einen Teil seines Helms. Zischend breitete sich das Gift aus und zerfraß einen Teil des Metalls. Webstor begann ihn einzuspinnen. Die Beine des Waffenmeisters waren schon komplett verschnürt. Hämisch grinste die Spinne und sammelte Gift.
?Gleich wirst du nicht mehr ausweichen!?, knurrte er. Webstor setzte zum Todesstoß an, als der Empfänger in seinem Ohr knackte. ?RÜCKZUG!?, schrie Skeletor. Einen Moment passte er nicht auf. Duncan nutzte die Ablenkung. Ein Lähmstrahl aus seiner Armschiene traf den Spinnenmenschen. Zuerst zuckte er vor Überraschung, dann wurde er schon ohnmächtig.


Angewidert schaute He-Man auf die Leichen. Wer auch immer es getan hatte, er oder sie kannte kein Erbarmen. Dort wo der Gang abzweigte und zum Thronsaal führte registrierte er eine Bewegung. Er rannte hinterher, bog ab und sah eine schwarze Gestalt. Das musste der Mörder sein! Er zog sein Schwert und kam in den Saal. Auf einer Anhöhe standen zwei Throne. Einige Säulen hielten den Raum. Es war stockdunkel. Scheinbar waren die Stormleitungen gekappt worden, denn nur der Mond spendete Licht.
Außer ihm schien niemand im Raum zu sein. Zum Glück besaß He-Man ein ausgezeichnetes Gehör. Ansonsten wäre er nun gestorben. Blitzschnell drehte er sich um und blockte einen sonst tödlichen Waffenhieb mit der Klinge ab.
?Ninjor! Ich wusste doch, dass du dich nicht zu einem fairen Kampf stellen würdest!?, sagte der Stärkste der Starken. Er ließ den dämonischen Ninja nicht aus den Augen. Wie Jitsu war Ninjor von einem weit entfernten Land hergereist, um an der Seite Skeletors zu kämpfen. Er war komplett in schwarz gekleidet. Von seinem Gesicht sah man nur die Augen. Im Nahkampf griff er immer zu seinen beiden Katanas. Diese Klingen waren von einem wahren Meister geschmiedet worden und konnten selbst massiven Stein zerschneiden. Als Ninjor ihm antwortete, konnte He-Man seine Stimme wie ein leises Flüstern vernehmen:
?Was bedeutet schon Fairness? Eine Schwäche, die einen wahren Krieger daran hindert, sich komplett zu entfalten??, sagte er düster. Dann kreuzte er beide Klingen und warf sich He-Man entgegen. Dieser parierte jeden Schlag und wich aus. Der Stärkste der Starken passte gut auf. Ein Treffer würde ihm schwer zu schaffen machen. Doch glücklicherweise machte selbst ein so tödlicher Gegner wie Ninjor einen Fehler, den der Held ausnutzte. Von links oben und rechts unten kamen die Klingen. Mit dem linken Fuß trat He-Man an die Breitseite der unteren Klinge beiseite und schlug mit seiner gesamten Kraft auf die obere. Klirrend fiel das Katana zu Boden.
Doch der Ninja hatte mit so etwas gerechnet und warf eine Rauchbombe. Innerhalb von Sekunden hatte He-Man ihn aus den Augen verloren. Dann traf ein scharfer Gegenstand sein linkes Auge. Ein Shuriken hatte es verletzt.
?Nun naht dein Ende, He-Man!?, flüsterte der Ninja. Es schien, als würde die Stimme von überall her kommen. Der Held schloss sein rechtes Auge und konzentrierte sich. Geräusche? hinter seinem Rücken? dann von der rechten Seite? schließlich hörte es sich an, als wäre Ninjor an die Wand gesprungen. Er warf sich auf den Boden und rollte sich nach links ab und das keine Sekunde zu früh. Ninjor wollte sich von Oben auf ihn fallen lassen und die Katanas in seinen Kopf stoßen. Stattdessen durchstießen sie den Boden und blieben stecken. Das Ziehen half nichts, sie wollten sich nicht mehr herausziehen lassen.
?Du hast verloren, Ninjor!?, sagte der Held. Er zog den Shuriken aus seinem Auge. Schmerzen peinigten ihn. Dann trieb den entwaffneten Ninja mit ausgestrecktem Schwert in eine Ecke. Die Schmerzen waren unerträglich geworden. Nur noch mit seinem rechten Auge erkannte er etwas. Die Sehkraft des Linken war komplett erloschen.
?Hehehehe? du hast verloren He-Man!? antwortete auf einmal eine Frauenstimme. Irritiert hielt er kurz inne und drehte den Kopf. Er hatte diese Stimme noch nie zuvor gehört.
Ninjor nutzte die kurze Ablenkung He-Mans, um sich umgehend aus dem Staub zu machen.
Nun sah er sie: Eine Gestalt in einem schwarzen Umhang und gelb glühenden Augen war hinter einer Säule hervorgetreten. In ihrer Hand hatte sie ein kleines, rundliches Objekt.
Siegesgewiss und mit einem nicht erkennbaren Lächeln sagte sie:
?Ich bin dein Ende, Stärkster der Starken! Niemand wird meinem Meister mehr im Wege stehen!?, kaum waren diese Worte gefallen, raste das Objekt auf ihn zu. Es klebte sich auf seiner Brust fest. Schwarze Energieströme traten heraus. Sie legten sich um den muskulösen Körper, begannen an ihm zu zehren. Unsagbare Schmerzen durchzuckten den Anführer der Masters. Wie ein schwarzer Wirbelwind umgab es ihn. Die Gestalt lachte auf, ein grausames, unmenschliches Gelächter, welches ihn verhöhnte.
?Lebe wohl, Stärkster der Starken! Oh, ich meine: Sterbe wohl!?, He-Man sah, wie sich die Gestalt entfernte. Dies war auch alles, was er in seinem Leben noch sehen sollte. Die Schmerzen verstärkten sich immer weiter, schließlich wurde ihm schwarz vor Augen.
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