Aus der Ferne hörte sie den Donner heranrollen. Mit der rechten Hand griff sie in den feuchten, lehmigen Boden. Am Gelenk des kleinen Fingers schmerzte es ein wenig, dort, wo die Haut aufgerissen war und sich eine kleine Schnittwunde entzündet hatte. Das Blut war inzwischen getrocknet, aber die kleine Wunde brannte. Dennoch schenkte sie dem Schmerz am Finger keine Beachtung, denn sie hatte schlimmere Verletzungen als diese davongetragen. Aus ihrem gebrochenen linken Oberschenkel ragte ein Stück Knochen heraus und sie verkrampfte im Angesicht des Schmerzes. Immer tiefer gruben sich ihre Finger in den Lehmboden,

alles rot.

Die linke Schulter war ausgekugelt und so gelang es ihr nicht einmal, das verletzte Bein wieder in Position zu richten, wenigstens blutete die offene Wunde am Bein nicht stark. Blut. Sie schmeckte es, sie roch es, sie fühlte es überall an ihrem geschundenen Körper. Tief atmete sie durch und versuchte, sich auf Geräusche in der Umgebung zu konzentrieren, doch außer den fernen Kampfgeräuschen und ihrem eigenen Atem hörte sie nur das Rauschen des Windes.
Um sie herum

alles rot.

Doch die Kampfgeräusche kamen wieder näher. Beim ersten Angriff auf Schloss Grayskull hatte es sie gleich mit der vollen Wucht erwischt. Doch die Masters hatten es geschafft, Skeletors Krieger zurückzudrängen. Dabei hatte man gar nicht bemerkt, dass sie schwer verletzt hier lag. Ihr Puls ging in die Höhe, sie fühlte den Blutdruck in den Schläfen pochen. Sie fragte sich selbst, wie lange sie wohl noch durchhalten würde, ohne, dass Hilfe in Sicht war? in Sicht?

alles rot.

Teela hatte die Augen geschlossen. Der kalte Wind fegte über die Stellen, an denen ihre Kleidung vom Kampf zerrissen war, doch die kühle Luft brachte keinerlei Linderung. Sie versuchte, tief durchzuatmen, doch die Luft blieb ihr weg. Nun merkte sie, dass ihr auch mindestens eine Rippe gebrochen worden war. Eine Träne der Verzweiflung rann ihre Wange hinab. Sie hatte gelernt, Schmerzen zu ertragen, aber das erträgliche Maß war weit überschritten. Da merkte sie über sich eine Gestalt und sie spürte das hämische Grinsen Skeletors, wie es sich ihr ins Gesicht brannte. Dennoch wagte sie nicht, die Augen zu öffnen.

alles rot.

?Guten Morgen!?, hörte sie die Stimme Prince Adams. Durch die noch halb geschlossenen Augenlider drang die grelle Morgensonne und es schien, als sei alles um sie herum rot eingefärbt. Adam grinste ihr ins Gesicht. ?Scheint so, als wäre ich nicht der Einzige hier, der mal verschläft?? Teela fuhr hoch und tastete ihr Bein ab.

alles nur ein Traum.