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Fan-Fictions    Düstere Kapitel Eternias- Das Schiff der Seelen    Torras Geheimnis
Düstere Kapitel Eternias- Das Schiff der Seelen
Torras Geheimnis
?Du verstehst es nicht, Hayumi.?, begann Torra sich zu erklären. ?Ich kann nicht einfach dorthin zurückkehren, wo ich hergekommen bin. Du kennst nicht alle Fakten, Du weißt nicht, was ich auf mich genommen habe, um hierher zu gelangen.? Das mandeläugige Mädchen blickte ihn voll Mitgefühl und gleichzeitig voller Unverständnis an. ?Dann sag es mir!?, verlangte sie. Doch Torra schüttelte nur den Kopf und sah dann verzweifelt zu Boden. Hayumi war die Tochter des Mannes, der ihm Gastfreundschaft gewährte. Der Mann, der ihn bei sich aufgenommen und ihm eine Arbeit gegeben hatte, ohne jemals Fragen zu stellen. Und Torra war ihm dafür dankbar, aber trotz allem fühlte und spürte er, wie sie ihn ansahen. Er merkte, dass sie etwas von seinem Schicksal wussten und dass sie ihn fürchteten.

?Was kann so schrecklich sein, dass Du nicht darüber sprechen kannst? Welch große Schuld hast Du auf Dich geladen? Niemand will es mir sagen, aber alle verlangen, dass ich es stillschweigend akzeptiere. Wie kann ich das??, verfiel sie in einen Vorwurf und im nächsten Moment griff sie nach Torras Kinn und drehte sein Gesicht zu sich hin. Energisch sah sie ihm direkt in die Augen. ?Ihr könnt mich nicht ewig hinhalten. Es gibt genug Leute, die offensichtlich mehr wissen als ich. Und ich habe genug Fragen, die beantwortet werden müssen.? Torra griff nach ihrer Hand und hielt sie fest umklammert, sodass ihr energischer Gesichtsausdruck einem Überraschtem wich. ?Ich sage Dir doch, Du verstehst es nicht!? Dann ließ er ihre Hand los und ließ sich auf seine Pritsche sinken.

Der Raum war spartanisch eingerichtet, eine Pritsche mit einer Leinendecke und einem kleinen Kissen, ein kleiner Waschtisch und ein Schränkchen für seine wenigen Habseligkeiten waren alles, was Torra benötigte. Im Krieg hatte er Entbehrung erfahren und es machte ihm nichts aus, auch hier in Anwat Shang ein einfaches Leben zu führen. Im Gegenteil. Er war sehr dankbar für die Chance, die ihm hier geboten wurde und er arbeitet gern und hart für seinen Unterhalt.

Aber jetzt war er am Rande der Verzweiflung. Hayumis Fragen bohrten tief in seinen Wunden und er sehnte sich nach seiner Heimat, seinen Freunden und seiner richtigen Familie. Seufzend vergrub er sein Gesicht in den Händen und hoffte, das Mädchen würde endlich locker lassen. Hayumi setzte sich neben ihn auf die Kante der Pritsche und nahm seine Hand. Nachdenklich betrachtete sie die Linien in der Handfläche und fuhr eine mit ihrem Zeigefinger entlang. ?Ich will es doch nur verstehen können.?, bat sie ihn, doch er blickte zu Boden und schüttelte wieder den Kopf. ?Du kannst es nicht verstehen. Ich bin ein Verräter. Ich habe meine Freunde, meine Kameraden und mein Land im Stich gelassen.?

Hayumi betrachtete weiter die ausgeprägten Linien in seiner Hand. ?Seit Du bei uns bist, bist Du wie ein großer Bruder für mich. Ich liebe Dich wie meinen echten Bruder. Und wenn ich eines weiß, dann dass Du ein guter Mensch bist, Torra. Du wirst Deine Gründe gehabt haben, warum Du tatest, was Du getan hast.? Jetzt schaute Torra auf und sah ihr in die Augen. ?Ich habe noch nie jemanden getroffen, der in so jungen Jahren schon so weise war, Hayumi. Aber Du siehst, wie sehr es mich belastet und ich will nicht, dass Du in solche Dinge hineingezogen wirst und in Gefahr gerätst.?

?Wen hast Du verraten??, fragte sie nun noch deutlicher. Torra seufzte. Er merkte, dass er aus dieser Situation nicht herauskam, jedenfalls nicht, ohne Hayumi eine zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben. ?Also, als ich damals im Krieg gedient habe, während der großen Unruhen, da wurden mein bester Freund und ich schwer verletzt. Ich habe ihn zu einem Dorf gebracht und dann bin ich einfach weggelaufen und habe hier Asyl gesucht. So einfach war das.? Hayumi traute ihren Ohren und vor allem seinen Worten nicht. ?Aber das kann doch nicht der Grund sein, warum Du Dich jede Nacht im Schlaf herumwälzt. Ich merke doch, dass Du Angst hast. Die hast Du doch nicht, weil Du vor dem Krieg davongelaufen bist??

Torra unterdrückte eine Träne. Dieses Mädchen war so klug und forsch und er hielt den Druck nicht mehr aus. Wie eine Explosion kam es aus ihm heraus: ?Sie will meine Seele! Und sie wird keine Ruhe geben, bis sie mich gefunden hat!? Einen Moment lang herrschte Stille. Dann runzelte das Mädchen die Stirn. ?Ist es das, wovor die Leute so eine Angst haben, wenn sie Dich sehen? Ist das der Fluch, von dem alle hinter Deinem Rücken sprechen?? Diese beiden Fragen trafen wie ein Stich ins Herz. Torra fuhr auf. ?Habe ich es mir doch gedacht, dass sie es wissen.? Er begann, im Raum auf und ab zu gehen. ?Sie sehen mich immer so an, als hätten sie Angst vor mir. Sie denken, ich sei verflucht. Woher zum Teufel wissen sie davon??

Hayumi stand auf und versuchte, ihn zu beruhigen. ?Du sprichst im Schlaf. Meist undeutlich, aber eines Nachts hat Vater Dich sprechen gehört. Er hat uns nicht gesagt, was er gehört hat, aber er ist am nächsten Tag zum Orakel aufgebrochen. Seitdem verhalten sich alle so merkwürdig.? Torra stoppte und sah sie verwirrt an. ?Du meinst, sie wissen von meiner Last?? Hayumi nickte, dann nahm sie seine Hand und zog an ihr. ?Wir müssen zu meiner Großmutter. Sie kennt einen Zauber, der Dich Deine Last vergessen lässt. Wenn Du Dich selbst nicht mehr plagst, dann werden auch die anderen es bald wieder vergessen haben!?



Gegenwart

Torra war wieder zu sich gekommen und hielt sich den dröhnenden Schädel. Was war passiert? Er lag vor der Kajüte von Captain Coullos und richtete sich langsam auf. Wer hatte ihn bloß niedergeschlagen? Dann hörte er aufgeregte Stimmen an Deck und wie der Blitz war sein Verstand wieder da. Würden sie ihn hier finden, dann würde er mächtige Probleme bekommen. Also lief er so schnell ihn seine Beine trugen wieder nach draussen und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihm zeigte sich ein Bild des Schreckens. Die Seeleute waren offensichtlich in einen Kampf verwickelt gewesen. Jitsu kam mit Verbandszeug herbeigeeilt und stellte die Frage, die auch Torra durch den Kopf ging: ?Was ist passiert??. Coullos humpelte über Deck. ?Dieser Bastard Keldor hat seine Leute auf uns gehetzt. Nach dem Angriff des Ungeheuers hat er wohl gewusst, wohin wir unterwegs sind. Das ist Deine Schuld!?, schrie er und zeigte wütend auf Illumina, die regungslos inmitten der Verwundeten stand.

Sie richtete den Blick auf und funkelte ihn aus halb geschlossenen Augen an. ?Aber immerhin sind wir ihm einen Schritt näher gekommen, wir haben seine Aufmerksamkeit erregt. Und er wird uns immer mehr in den Weg stellen, je näher wir ihm kommen. Wären wir nicht auf dem richtigen Weg, so würde er uns nicht sein Begrüßungskommitee schicken.? Coullos funkelte einen Moment zurück, aber wusste, dass sie Recht hatte und wollte vor seinen Leuten keine Diskussionen mit ihr anfangen.

?Was ist mit den Angreifern passiert??, fragte Torra, während er einem Matrosen eine Stichwunde am Oberarm säuberte. Coullos fuhr herum, sichtlich überrascht. Doch er winkte nur ab. ?Die sind einfach so geflohen, feige Ratten, genau wie ihr Anführer, der sich nicht einmal hat blicken lassen.? Illumina sah auf Torra, dann auf Coullos und im nächsten Moment wurden ihre Augen ganz weiß, als seien sie nach Innen gekehrt. ?Er war hier. Ich spüre, dass er an Bord war, aber etwas ist merkwürdig an ihm.? Dann wurden ihre Augen wieder normal. Alles auf dem Schiff schien auf einmal wie erstarrt. Illuminas Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt und im nächsten Augenblick packte Coullos Torra am Kragen. ?Keldor war hier! Was hat er hier gewollt? Was weißt Du über ihn??

Torra wehrte sich vergeblich. Nach dem Vergessenszauber in Anwat Shang wusste er nichts mehr von einem Keldor oder aus der Zeit vor seiner Reise. Also blieb ihm nur, die Wahrheit zu sagen. ?Ich? ich war neugierig und wollte das Schiff erkunden. Aber kaum war ich unter Deck wurde ich niedergeschlagen. Das ist alles.? Coullos musterte sein Gesicht aber sah keinen Grund, warum Torra lügen sollte. ?Durchsucht das Schiff!? Schaut nach, ob Keldor noch hier ist und versucht herauszufinden, was er hier wollte oder will!?, brüllte der Captain. Binnen einer Sekunde waren alle Verletzungen vergessen und die Mannschaft begann, jeden Zentimeter zu untersuchen. Torras Blick fiel auf den seelenlosen Matrosen, der leblos auf den Planken lag. Er hatte es wohl überstanden.

Es dauerte nur zwei Minuten, bis ein Schiffsjunge aufgeregt wieder an Deck erschien. ?Captain, dort unten ist etwas?jemand? aber das sehen sie sich besser selbst an!? Coullos stürmte humpelnd voran, dicht gefolgt von Illumina, die Keldors Präsenz hier unten noch stärker wahrnahm. Plötzlich blieben sie stehen und starrten auf eine Person, die in einem Korridor stand und sie anschaute. Der Mann hatte eine goldene Rüstung an und eine seltsames, grünliches Gesicht. In der Hand hielt er eine große Waffe, deren Ende wie eine Axt aussah, bereit, jeden Angreifer damit niederzumähen. ?Er hat keine Seele?, bemerkte Illumina. ?Wie kann er, er ist ein Roboter!?, bemerkte Coullos. Ein leichtes Seebeben erschütterte in diesem Moment das Schiff. Coullos und Illumina stützten sich an den Wänden ab. Erschütterungen gab es normalerweise nicht auf dem Schiff.

Coullos ging um den Roboter herum, der keine Anstalten machte, sich zu bewegen. ?Hörst Du das??, fragte er? Auch Illumina lauschte und dann hörte sie es: Ein leises ?Tick!? Keldor hatte ihnen eine Bombe hinterlassen?

Fortsetzung folgt?
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