Tief in der Wüste der Zeit bewegen sich die Enforcer Richtung Castle Grayskull. Bei Tag ruhen die Nomaden in ihren Zelten, des Nachts wandern sie anhand der Sterne durch den Sand. Ihre Kleidung besteht aus braunen Stiefeln und blauen Umhängen. Dazu tragen sie rote Fellhosen, grüne Handschuhe und Kapuzen, die sie mir goldenen Verzierungen geschmückt haben. Schutzbrillen und Atemmasken, über deren Funktion nur wenig bekannt ist, verdecken ihr Gesicht. Sie bewegen sich stumm über die Dünen, in immer gleichem Tempo scheinen sie für Außenstehende durch die Nacht zu schreiten. Wenn sie aber im Abendrot ihre Zelte abschlagen, beginnen sie in ihren Gedanken eine gemeinsame Melodie zu singen. Die klassische Gedankenmusik der Enforcer erklingt mit 17, 19 oder 24 Intervallen in der Oktave. Diese „Vierteltöne“ sind den übrigen Völkern Eternias fremd. Wenn die Enforcer, wie an einer Perlenkette hintereinander aufgereiht, durch die Wüste der Zeit marschieren, kommen sie umso schneller voran, je langsamer sie gemeinsam in ihren Gedanken singen. Und in dieser Nacht singen die Enforcer sehr langsam! Die Noten ihrer Melodie rollen wie tonnenschwere Walzen durch ihren Geist, während der Raum um sie herum mit ungeahnter Leichtigkeit vorbeizufliegen scheint. Heute Nacht kommen sie an ihren heiligen Ort. Vor ihnen liegt Castle Grayskull!
Weit weg von der Wüste, jenseits der Abgründe des Weltalls, tief verborgen im Ozean der Sterne, rücken jetzt sieben Sonnen durch den immer langsamer werdenden Gesang der Enforcer in Reihe. Ihre Schwestern und Brüder, die Cosmic Enforcer, schreiten dort oben wie in Trance die schwarzen Stufen hinunter, wandern in schwarzem Äther umher, suchend und gleichzeitig bewahrend, setzten sie das Wissen aus dem Inneren des Star Seed frei. So erleuchten die Cosmic Enforcer al-ġūln, den „Dämon“, den Teufelsstern, der nun über Eternia aufgeht. Nach 500 Jahren des unsteten Scheins öffnet seine in dieser Nacht ungebrochene Strahlkraft das Tor zu Castle Grayskull.
He-Man und Man-At-Arms erreichen die Ebene von Castle Grayskull in dem Moment, als auch die Enforcer dort erscheinen. Vor den Mauern der Burg, deren Tor weit geöffnet vor ihnen liegt, knien die Nomaden nieder. Das gemeinsame Lied in ihren Gedanken ist verstummt. Die Enforcer nehmen ihre Masken ab, He-Man und Man-At-Arms können ihre Gesichter aber nicht erkennen. Da beginnen die Enforcer ein neues Lied zu singen, noch schöner und noch herrlicher als ihre Melodie in der Wüste der Zeit und mit einem lauten Schwall strömt ein mächtiger Energiestrahl aus dem Tor der Burg. Die Augen des Totenkopfes von Grayskull leuchten rot auf als der Energiestrahl aus dem Tor die niederknienden Enforcer ganz und gar umspült. Heilende Wärme, Glückseligkeit und neues Leben erfüllt jetzt die Herzen und die Seelen der Nomaden, gibt ihnen neues Leben und allem woran sie glauben Sinn.
„Dieses Schauspiel sehen wir erst in 500 Jahren wieder.“, sagt Man-At-Arms. „Wir sollten uns besser um Skeletor kümmern!“, sagt He-Man. „Sicher hat auch er und seine Monsterkrieger mitbekommen, das das Tor der Burg offen steht.“ „Da könntest du Recht haben, alter Freund!“, sagt Man-At-Arms. „Komm, lass uns zur Vulkanebene fliegen! Mal sehen was der Lord of Destruction plant.“ Die Masters of the Universe steuern zwei Battle-Ram-Gleiter Richtung Dunkler Hemisphäre.
Und tatsächlich: Skeletor und Beast Man, sein treu ergebener Knecht, sind bereits unterwegs. Der Herr des Bösen hat in der gebrochenen Kristallkugel von der nächtlichen Toröffnung erfahren. Jetzt will er in die Burg der Zeitlosen eindringen und König werden! „Wohin fliegen wir, Meister?“, grunzt Beast Man. „Das wirst du noch früh genug erfahren!“, höhnt Skeletor. Vor den Mauern der Burg sind die Enforcer verschwunden, das Tor steht noch immer offen!
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