Während seine beiden Kollegen der "Schurkenwave" (oder "Serie 3", wie die amtliche Bezeichnung ist) im 200x-Cartoon mit äußerst kleinen Rollen knapp über Statistenniveau bedacht waren, darf Webstor auf eine beachtliche Menge an Aufmerksamkeit blicken. Zwar sind auch seine Auftritte an einer Hand abzählbar, jedoch hinterließen sie umso mehr Eindruck. Dies liegt nicht zuletzt an dem längerfristigen Aufbau, denn bereits in der Folge
Snake Pit kroch Webstor durch die Schatten des bis dato abgeriegelten Teils von Snake Mountain. (Ob er all die Jahrtausende zusammen mit der Schlangengrube dort eingesperrt war, wurde allerdings nicht enthüllt.)
Abbildung
: Frühe Konzeptskizze
Im Dreiteiler
"The Council of Evil" 1 & 2 und "The Last Stand" trat er dann zur Gänze in Erscheinung und erwies sich bereits als äußerst bedrohlicher Gegner für Prinz Adam, noch ehe er sich Skeletor anschloss. Wie gefährlich der Spinnenmensch wirklich war, enthüllte schließlich
Web of Evil wo er durch den Genuss von Ambrosia eine enorme Mutation erlebte und in kürzester Zeit eine ganze Armee von Spinnenkreaturen gebahr. Laut der Serienbibel soll Webstor am Ende jedoch gestorben sein, was aus der ausgestrahlten Folge nicht eindeutig zu ersehen ist - somit kann bis heute freudig spekuliert werden, ob es bei einem Vorschlag blieb, oder der Spinnerich wirklich als 200x-Charakter ins Gras gebissen hat.
Nicht zuletzt durch diese Cartoon-Auftritte gelangte Webstor schnell zu großer Beliebtheit und avancierte zu einem der meistgewünschten Charaktere in NECA´s Stactionreihe. So gilt er als klarer Headliner von Serie 4, und dementsprechend bejubelt wurde die Mini-Statue bei ihrer Erstpräsentation. In der Tat haben die Four Horsemen bei Webstors 200x-Design ganz Arbeit geleistet und den unheimlichen Spinnenmensch zu einem wahren Monsterkämpfer geformt. Während die typischen Designattribute wie Zähne und Augen auch bei der Mini-Statue zu finden sind, wurden die Gliedmaßen einer Komplettkur unterzogen. Wirken die Arme abgesehen von den dornenartigen Auswüchsen noch relativ normal, wurden die Beine mit Gelenken ähnlich denen von Ziegen versehen. Noch auffälliger sind jedoch sicherlich die vier armartigen Auswüchse aus Hüfte und Rücken, welche (wie schon zuvor bei Buzz-Off) auf den Ursprung Webstors hinweisen und ihn spinnenartiger denn je wirken lassen. Die oberen beiden Auswüchse wurden dabei in Form von Mandibeln gestaltet, während die unteren in je zwei dünngliedrigen Fingern enden.
Ist Webstors Haut bereits mit vielen Details versehen, stehen seine Kleidungspartien dem in nichts nach. Insbesondere die Rüstung wirkt beinahe wie ein Chitinpanzer, und in der Tat ist nicht eindeutig zu ersehen, ob sie nicht wirklich Teil von Webstor selbst sein könnte. Trug der Spinnerich in den 80ern noch einen herkömmlichen Rucksack mit dessen Seilwinde er sich hochhangelte, so befindet sich bei der Mini-Statue lediglich eine eher kleine und unauffällige Erhebung im Panzer. Kurioserweise bleibt Webstors Bauchbereich von der Rüstung unbedeckt und auch im oberen Bereich lässt sie der Haut des Spinnenmenschen genügend Freiraum. Dadurch sind die netzartig eingearbeiteten Hautschichten im Nackenbereich deutlich erkennbar, welche sich auf dem Kopf noch fortsetzen.
Ein gewisses Manko beim Platzieren der Statue ist Webstors Gesamthaltung, welche im Kopfbereich äußerst gebückt scheint. Zwar wirkt die Pose einschließlich der angewinkelten Arme und Beine in sich für den Charakter durchaus stimmig, sorgt jedoch für ein großes Problem - bekanntermaßen wurden mit Serie 3 (Sorceress, Mantenna & Tung Lashor) die Formen der Stactions aus einem etwas weicheren Material hergestellt, um sie robuster gegen Brüche zu machen und den Eindruck unbeweglicher Actionfiguren noch zu verstärken. Unerwarteterweise bewirkt dieses flexiblere Material gemeinsam mit der vornübergebeugten Pose jedoch, dass Webstor ohne Zuhilfenahme der Display-Base kaum aufrecht zu stehen vermag. Wer nun glaubt, das Problem mittels zurechtbiegen in heißem Wasser beheben zu können, wird spätestens in den warmen Jahresmonaten sein blaues Wunder erleben - denn bei sommerlichen Außentemperaturen weichen auch Webstors Beine auf, wodurch sich der Spinnenmensch quasi von selbst nach vorne biegt! Ohne Standbase landet er somit zwangsläufig auf der Nase, und selbst mit Base werden Sammler mit einem Webstor leben müssen, der seinen Blick zu Boden richtet (oder alternativ in Evil-Lyns Ausschnitt). Doch selbst bei zurückgebogenen Beinen und dauerhafter Aufbewahrung in kühleren Räumlichkeiten ist die Standfestigkeit dieser Mini-Statue eher wacklig.
Wie schon bei Leech und Snake Face hat auch die Genauigkeit in Webstors Bemalung im Vergleich zu den früheren Waves etwas nachgelassen. Glücklicherweise fällt dies auch hier ebenfalls nur mit genauerem Blick auf, während die Farbgebung insgesamt erneut äußerst stimmig ist. Von der teils mit Flecken versehenen Haut über das klassische Emblem auf der Rüstung und die feucht glänzenden Spinnenaufen bis hin zu einzeln bemalten Nieten und Edelsteinen wurde nicht gespart, jedoch wirkt die Statue dabei keineswegs überladen! Custombauer dürften einige Freude haben, da die einzelnen Gliedmaßen auch hier wieder aus separaten Gußformen produziert und zusammengeklebt wurden. Lediglich Unterleib und Beine sind fest miteinander verbunden, was in Webstors Fall (aufgrund des mangelnden Stehvermögens) etwas ungünstig ist.
Neben der bekannten Display-Base im Violett der Monsterkämpfer liegen Webstor auch Neudesigns seiner früheren Waffen bei. Musste sich der Spinnerich einst mit dem in Orange umgefärbten Grayskull-Gewehr begnügen, trägt er nun einen handlicheren Blaster mit sich - und zwar nicht in der normalen Hand, sondern in der zweifingrigen, unteren rechten Mandibel! Eine äußerst gute Idee, die zusätzlichen Gliedmaßen auf diese Weise zu integrieren, die aber eine gewisse Tücke in sich birgt, da die dünnen Finger etwas schwer in die schmalen Öffnungen des Blastergriffes passen und die Waffe ebenso schwer wieder zu lösen ist. Desweiteren hat Webstor seinen bekannten Enterhaken samt Seil beiliegen. Letzteres ist bereits durch die Hervorhebung im Rückenbereich der Rüstung gefädelt. Der Enterhaken seinerseits wirkt gleichsam halborganisch wie der Körperpanzer, könnte so manches unachtsame Auge unangenehm pieksen, und wird an einem Haltepin an der unteren linken Mandibel angesteckt. Leider wirkt dies optisch eher suboptimal, und es stellt sich die Frage warum nicht auch hier die Waffe von den beiden Mandibelfingern umschlossen werden konnte. Am anderen Ende des (erstaunlich langen) Seils befindet sich ein perfekt als Teil der Rüstung modelliertes Griffstück. Während dieses beim Prototyp noch mühelos in die vorgesehene Öffnung passte, sind in der Endproduktion die Knoten des nicht gerade dünnen Seils jedoch zu dick geraten. Dass weder Blaster noch Enterhaken in eine der normalen Hände passen, fällt nicht weiter ins Gewicht. Jedoch weisen beide Zubehörteile gewisse Schwächen auf, die im Grunde vermeidbar gewesen wären.
Fazit
Auch bei der 200x-Version des MotU-Spinnerichs haben die Four Horsemen wieder ganze Arbeit geleistet. Jedoch schmälern einige der angesprochenen Mängel die Freude - bedauerlich, denn hier lag das Potential zu einer der besten Mini-Statuen der gesamten Reihe. Schade dass dies aufgrund der Verarbeitung nicht erreicht werden konnte, denn in Punkto Design ist Webstor ein klares Highlight.
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Series 3:
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Series 4:
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Exclusives:
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