Die Riesen Tytus und Megator gehören heutzutage deutlich zu den teuersten MotU-Figuren. Dies liegt nicht etwa an ihrer immensen Popularität, sondern vielmehr an der Seltenheit. Zum Ende der Toyline erschienen, wurden die zwei Riesen nur in Italien verkauft und blieben somit für das Gros der Fans weltweit unerreichbar. Auch heutzutage erzielen sie enorme Preise, nicht zuletzt, da sie sowohl in ordentlicher Verpackung als auch ausgepackt in gutem Zustand und mit allem Zubehör nur schwer aufzufinden sind. So verwundert es nicht, dass alleine Tytus? Stirnband oder Waffe gelegentlich schon für 150 Euro den Besitzer wechselten.
Schon die Box des
Heroic Giant Warlord bietet nicht nur durch ihre Ausmaße ein beeindruckendes Bild. So muss besonders das Artwork der Vorderseite hervorgehoben werden. Im Gegensatz zu den typischen MotU-Boxen mit ihren düsteren Schlachten in finsterer Nacht bietet sich hier ein sehr helles und farbenfrohes Szenario bei Tageslicht. Heiter oder gar kindisch wirkt selbiges jedoch keineswegs, denn gemeinsam mit He-Ro verteidigt Tytus einen Stützpunkt vor dem Angriff der Schlangenmenschen.
Ist schon diese Kampfszene absolut gelungen, so haben die Designer den Rahmen der Box mit Motiven steinerner Türme bedruckt, wodurch die verpackte Figur hinter einem gewaltigen Torbogen zu stehen scheint. Lediglich der rote Einleger stört das stimmige Gesamtbild. Während Fotografien an den Seiten auf die Funktionen der Figur hinweisen, prangen auf der Rückseite weitere Illustrationen, die jedoch bei weitem nicht an das großartige Artwork der Boxfront heranreichen.
Tytus selbst ist nicht nur dem deutschen Beinamen nach der Fürst der Titanen. Mit einer Höhe von ca. 12 Zoll überragt er jede normale MotU-Figur um ein vielfaches, wenngleich er auf den Illustrationen noch gigantischer dargestellt wird. Allzu schwergewichtig ist Tytus dennoch nicht geraten, und obwohl sich die Muskeln an seinem Körper klar abzeichnen, wirkt er auch drahtiger als seine kleinen Kollegen.
Trotz seiner Größe weist der Riese nicht allzu viele Modellierungsdetails auf. Tatsächlich sind die Stiefel recht schlicht gehalten, bieten aber im Gegensatz zu den einfallslosen Armreifen ein stimmiges Bild. Recht ordentlich ist auch der Gürtel gestaltet worden, was jedoch keinesfalls auf die äußerst plumpe Fellhose zutrifft. Diese ähnelt zwar den bekannten Hosen von He-Man & Co. Was aber bei einer 5-Zoll Figur aus dem Jahr 1981 gut aussag, wirkt an dieser gut 6 jahre später produzierten 12-Zoll Figur schlichtweg überholt. In Hinsicht auf sein Actionfeature wurde Tytus in einer leicht geneigten Pose modelliert. Zudem sind Arme und Beine weniger stark angewinkelt, womit Tytus nicht die typische MotU-Actionpose aufweist. Dies wäre grundsätzlich in Ordnung, wenn nicht die Beine so weit auseinander stünden, als würde Tytus gerade einen großen Schritt tätigen. Überdies lässt sich nicht der Gesamteindruck vermeiden, als seien Arme und Beine im Verhältnis zum Oberkörper einen Hauch zu klein geraten.
Sehr lobenswert ist die Modellierung des Gesichtes, das einen entschlossenen, hartgesotteten Krieger mit Ecken und Kanten darstellt.
Ein für viele Fans strittiges Thema dürften jedoch die Haare sein. Selbige wurden nicht modelliert, sondern wie bei Puppen (oder auch den Princess of Power Figuren) als Kunstfasern in den Kopf eingesetzt. Nun hatte sich Mattel sicherlich zugunsten dieser Variante entschieden, um einerseits den Kopf beweglich zu halten andererseits den "barbarischen" Look nicht durch eine modellierte Kurzhaarfrisur zu verwässern. Jedoch kann dieser Anblick durchaus gewöhnungsbedürftig sein, zumal nur wenige Sammler ihre Riesen würden kämmen wollen.
Während Tytus immerhin sämtliche MotU-Standardgelenke besitzt, ist die Bemalung solide wenngleich unspektakulär geraten. Wahrhaft aufgewertet wird die Figur erst durch die abnehmbare Rüstung und das ebenfalls separat beiliegende Stirnband. Nicht nur wurde hier der passende Farbton getroffen, auch die Modellierung kann sich sehen lassen. Zudem hält das Stirnband die Haare in einer annehmbaren Form. Für manchen Fan kurios mag das auf der Rüstung prangende
G wirken. Dieses steht aber schlichtweg für Grayskull, was auch der ursprünglich geplante Name für He-Ro sein sollte. Offenkundig konnte (oder wollte) Mattel nach der Umbenennung das Symbol nicht mehr in ein
H oder
T abändern.
Als Zubehör liegt der Figur ein eigentümliches Konstrukt bei, das wohl eine Mischung aus Hammer und Saugglocke genannt werden kann. Diese Waffe ist zugleich ein wichtiger Bestand des Actionfeatures. Letzteres funktioniert denkbar einfach - wird Tytus? rechter Arm empor gehoben, dreht sich der Kopf zur Seite. Beim loslassen dreht sich der Kopf zurück, während zeitgleich der Arm zum Schlag herab wirbelt. Hält die Figur nun den "Hammer" fest, kann dieser über den Kopf einer normalen Figur gestülpt werden. Ein dünner Plastikring im Inneren hält den Kopf dann idealerweise fest, und Tytus kann den Gegner vom Boden empor heben (und tüchtig durch die Luft wirbeln lassen - sofern das die Genickknochen mitmachen). Obgleich es sich bei schwergewichtigen Figuren oder solchen mit äußerst schmalen oder enorm breiten Köpfen schwieriger gestaltet, funktioniert das Ganze recht annehmbar.
Fazit
Dass Tytus keine überaus populäre Figur ist, scheint einleuchtend. Die wenigsten Fans wuchsen mit dem Wissen um ihn auf, und so kann der Gigant kaum von Nostalgie profitieren. Dass ein Teil der He-Fans ihn als Masters Figur sogar unpassend findet, verwundert jedoch, da sich hier ein Design bietet, das sich sogar besser in die Welt von Eternia einfügt als manch andere Figur. Dennoch hätte man aus dem 12 Zoll großen Riesen doch etwas mehr machen können.
Fotos: Tjodalf
Thementage auf PE vom 13.07 - 19.07.2009
Thementage auf PE: The Powers of Grayskull!
Die Mächte von Grayskull
Bionatops
Neu in der ComicAREA: Das ultimative Schlachtfeld
The Ultimate Battleground