Story
Conan bekommt von seinem Großvater Conn bei einem gemütlichen Lagerfeuer eine Geschichte erzählt. Plötzlich geht ein Meteorregen nieder und sie müssen Schutz suchen. Während sich der Großvater unter einem Felsen versteckt, wird der junge Cimmerier von einem Aufprall des Kometen zur Seite geschleudert. Es stellt sich heraus, dass Metallbrocken aus dem All auf die Erde gefallen ist. Conan bringt seinem Vater mehrere Brocken des von ihn sogenannten Sternmetalls. Er freut sich, da er daraus viele Dinge herstellen und verkaufen kann. Er verspricht ihm, auch etwas für ihn zu schmieden.
Die Szene wechselt zu Dregs, einem kleinen Naga. Er sieht die zahlreichen Kometen und hat Angst. Panisch wimmert er seinem Meister Wrath-Amon vor, dass sie alle sterben werden, doch dieser beruhigt ihn. Er spürt, dass sein Herr Seth ihn ruft. Als er Seth beschwört, erklärt dieser ihm, dass er schon tausende Jahre darauf wartet, dass das Sternmetall vom Himmel fällt. Der Schlangengott instruiert den Magier:
Er muss sieben Pyramiden errichten und an deren Spitzen jeweils einen Ring aus kosmischem Metall befestigen. Nur dann wird er freikommen.
Unterdessen schmiedet Conans Vater für ihn ein Schwert, und es gefällt ihm so sehr, dass er kein zweites dieser Sorte mehr anfertigen will. Doch er will es seinem Sohn erst geben, wenn dieser ein Mann ist. Dazu legt er die Klinge in eine Felsenkiste im Gebirge und legt einen schweren Steindeckel darüber. Conan versucht, den Deckel anzuheben, scheitert jedoch. Sein Vater sagt ihm, dass ein paar Jahre in der Schmiede ihm die nötigen Muskeln geben werden, um die Steinplatte anzuheben. So vergeht ein Jahr. Auf einem Handelsmarkt verkauft Conans Vater die von ihm geschmiedeten Sternmetallwaffen. Da das Metall nie rostet und sehr widerstandsfähig ist, hat er damit auch Erfolg.
Unterdessen befreit Conan ein schwarzes Pferd, welches von Jägern angegriffen wird. Einer von ihnen will Conan mit einem Bolzen aufspießen, doch dessen Vater geht dazwischen und zerbricht dessen Armbrust. Er erklärt dem Pferdefänger, dass er kein Recht gehabt hätte, das Pferd zu besitzen. Unterdessen erfährt Wrath-Amon, dass ein Schmied aus dem Reich der Cimmerier mit Gegenständen aus Sternenmetall gehandelt hat. Er befiehlt seinen Dienern, seine Kutsche fertigzumachen.
Spät abends unterhält sich Conan erneut mit Conn. Sein Ahne spürt, dass die Welt und Abenteuer seinen Enkel locken. So gibt er ihm eine Kette, die er im Krieg gegen die Stygier trug und welche ihm Glück brachte. Gebrüll ertönt und mit Schrecken sehen die zwei Cimmerier eine von roten Drachen gezogene, fliegende Kutsche. Als Conan von seinem Großvater erfährt, dass Wrath-Amon die Verkörperung des Bösen ist, weiß Conan: Er muss das Schwert holen, welches er vor einem Jahr mit seinem Vater unter die Steinplatte gelegt hat. Nach einigen Mühen gelingt es ihm, die Platte anzuheben und die Klinge aus Sternmetall an sich zu nehmen.
Wrath-Amon verlangt unterdessen das Sternmetall, doch Conans Vater weigert sich, ihm zu helfen, selbst wenn er welches hätte. Erzürnt droht der Schlangenpriester, das Dorf zu vernichten, doch auch damit her er keinen Erfolg. So holt Wrath-Amon eine violette Kugel hervor und belegt den Schmied zur Strafe mit dem Fluch des lebenden Steins. Conans Mutter und Großvater wollen ihm zu Hilfe eilen, werden jedoch auch von dem Zauber getroffen. Genau in diesem Moment erscheint der Barbar und muss hilflos mitansehen, wie seine Liebsten zu Stein werden. Wrath-Amons Lachen lässt ihn schließlich ausrasten. Er zieht sein Schwert und stellt sich dem finsteren Magier.
Wrath-Amon schickt seine Diener, um ihm das Schwert des Barbaren zu bringen. Als sie sich nähern, zeigt sich die Magie des Sternmetalls und enthüllt die wahre Gestalt der Schlangenmänner. Als Conan die Schlangenmänner erneut mit seinem Schwert berührt, werden diese in eine andere Dimension verbannt. Wrath-Amon will fliehen, doch Conan setzt ihm nach. Als er den Schlangenmagier mit seiner Klinge berührt, schreckt er vor dessen Gesicht zurück und wird von der Kutsche geworfen. Die Beiden drohen sich gegenseitig Vernichtung an. Am nächsten Morgen schwört Conan seiner versteinerten Familie, dass er bei Crom, dem Gott ihres Stamms, weder ruhen noch rasten wird, bis er den grässlichen Zauber von ihnen genommen hat. Er macht sich auf den Weg und findet in den Ebenen das schwarze Pferd, welches er auf dem Jahrmarkt gerettet hat. Er tauft es nach ein paar Schwierigkeiten Donner. Vor einer Stadt wird er von dem Tier abgeworfen. Ein Mann in blauer Kutte spricht ihn an und sagt, dass er im Berg Golomina Antworten finden wird. Er kommt nahe des Berges an und rutscht durch eine falsche Wand in ein Labyrinth. Hier bekämpft er einen vierarmen Steinwächter und besiegt ihn nach einem kurzen Kampf.
Der Magier erscheint erneut und es stellt sich heraus, dass er ein Geist ist. Der Geist von Epimetrius dem Weisen. Er erfährt, dass zwischen den Menschen und den Schlangenmenschen ein erbitterter Kampf entbrannt ist. Conan wird dabei eine entscheidende Rolle spielen, ob das menschliche Geschlecht überleben wird oder untergeht. Der Weise erzählt ihm die Geschichte von Seth: 100 Jahre zuvor hat er bereits versucht, die Welt zu beherrschen, doch damals stellten sich ihm sämtliche Magier der Erde entgegen und schickten ihn in den Abys. Seine Diener tarnten sich als Menschen und suchen seither eine Möglichkeit, ihn zu befreien. Das ist jetzt durch das Sternmetall möglich geworden. Conan erfährt zudem, dass er seine Familie retten kann, wenn er den schwarzen Ring Wrath-Amons zerstört. Er schwört, den Schlangenmagier und sein Schmuckstück zu vernichten. Der junge Held erhält zudem einen Schild, in welchem Needle schläft, ein "erst" 100 Jahre altes Phönix-Kind. Er weigert sich zunächst, den Barbar zu begleiten, doch der Magier besteht darauf, dass Conan den Schild mitnimmt. Er gehörte einst einem Feldherrn von Atlantis. Epimetrius erklärt ihm, dass er Needle mit einem Granatapfel für sich gewinnen kann. Doch noch wichtiger: Keiner dürfe den Phönix sehen.
Wrathamon erfährt unterdessen, dass er die von Conan besiegten Schlangenkrieger erst dann wieder erhalten kann, wenn Seth befreit ist. Er befiehlt seinen Dienern, ihm Conan zu bringen. Conan lässt indes sein Pferd zurück und betritt anschließend die Stadt. Needle erspäht Granatäpfel und will sie unbedingt haben. Der Cimmerier fängt den Phönix ein und erklärt ihm, dass er momentan kein Geld hat. Da trifft er auf eine Frau, die ihm Arbeit anbietet. Sie bietet ihm außerdem eine Unterkunft an. Nach kurzem Zögern stimmt er zu. Doch es stellt sich heraus, dass man ihn narkotisieren wollte. Als der Barbar aufwacht, liegt er in Ketten und soll rudern. Neben ihm rudert ein schwarzer Mann. Er erfährt, dass er auf einem Schiff zu Wrath-Amon unterwegs ist, um diesem als Sklave zu dienen!
Fortsetzung folgt...
Rezension
Das ist sie also, die erste Folge des Conan Cartoons von 1992-1994.
Das Sternmetall (in den Staaten
The Night of Fiery Tears) ist die erste Hälfte eines Zweiteilers, dessen Geschichte von Christy Marx geschrieben wurde. Zu bemängeln ist hierbei, dass der Folge durch das Intro bereits einiges vorweggenommen wird: Dadurch verliert sie etwas an Spannung, man erfährt jedoch zugleich schon einiges über die Charaktere und ihre Beweggründe. Während der von Robert E. Howard erdachte Barbar Conan ein Gesetzloser, Dieb, Söldner und Pirat war, bekam der animierte Cimmerier einen mehr rechtschaffenen Charakter verliehen. Kein Wunder, die Serie war und ist schließlich für Kinder konzipiert. Vom Charakter kommt er sehr stark auf He-Man heraus, jedoch ist er aggressiver und lässt sich oft reizen. Während der Roman-Conan letztlich sein Schicksal erfüllt und zum König wurde, gibt es in der Trickserie nur in wenigen Folgen Anspielungen darauf.
Zudem tritt Wrath-Amon sogleich in Aktion. Der Schlangenzauberer ist eine Mischung aus Toth-Amon (einem besonders in den Comics von Marvel zu Conans Erzfeind hochstilisierten Magier) und den Schlangenmenschen (welche ebenfalls in den Comics, aber auch in Howards Prä-Conan Schöpfung Kull auftraten). Optisch wirkt er wie eine Kreuzung aus Shredder und King Hiss mit Hörnern, und auch seine Beweggründe werden dargestellt. Seine durchaus interessante Hintergrundgeschichte wird jedoch erst in späteren Folgen enthüllt wird.
Die etwas heikle Thematik Tod wird gut verpackt: Während Conans Familie in der Filmfassung umgebracht wird, verwandelt Wrath-Amon sie im Zeichentrick in Stein. Das gibt Conan ein anderes Motiv: Aus Rache wird eine Suche nach einem Heilmittel. Auch, dass das Sternmetall, die Schlangenmenschen in eine andere Dimension verbannt, ist eine geschickte Variante, damit Conan offensiv mit seinem Schwert kämpfen kann. Er kämpft zwar auch gegen Menschen, jedoch wird dabei niemand ernsthaft verletzt.
Was in einer 90er Zeichentrickserie auch nie fehlen darf, ist das Comicrelief: Ein Charakter, der mehr für die Unterhaltung zuständig ist oder knuddlig sein muss. Während das bei He-Man Orko war, bei den Thundercats Snarf (Schnuff) und bei den Ghostbusters Slimer, teilen sich hier der Phönix Needle und der Naga Dregs diese Rolle. Jedoch überwiegt auch meist die Nützlichkeit! So hilft Needle oft, indem er für Conan Seile befestigt, ihn über Sagen informiert oder ihm anderweitig aus der Patsche hilft. Dregs dagegen ist zwar nicht ganz so nützlich, rettet jedoch seinen Meister einmal in einer späteren Folge.
Fazit
Wer gerne die He-Man Trickserien gesehen hat und immer unzufrieden war, dass King Hiss damals nicht richtig zur Geltung kam, wird mit dieser Serie sicher auf seine Kosten kommen. Aber auch Fans von Sword & Sorcery und Trickserien werden sicher ihren Gefallen daran finden. Für die Serie spricht, dass sie über eine spannende Handlung und über mehrere, gut durchdachte Handlungsstränge verfügt. Es treten gut konzipierte Charaktere auf und es werden interessante Themen behandelt. Woran diese Serie einzig leidet, ist ihre Unbekanntheit.
Synchronisation
Da auf normalen Wegen keine Liste der Sprecher beschafft werden konnte, ein paar Worte zu den verschiedensprachigen Synchronisationen. Die Sprecher machen in der
deutschen Synchronisation durchweg eine gute Arbeit und sind treffend gewählt. Etwas kritisieren kann man den Sprecher von Dregs, doch insgesamt wird ein gutes Ergebnis abgeliefert. In der
englischen Synchronisation dürfte man von allen Wrath-Amon-Sprechern Scott McNeil als den Besten bezeichnen. Selten hörte sich ein Bösewicht so finster und bedrohlich an. Auffällig hier ist, dass die Charaktere sich hin und wieder anschreien, obwohl sie direkt nebeneinanderstehen. Wie so vieles ist es letztlich aber reine Geschmackssache, in welcher Sprache man sich die Serie bevorzugt anschaut.