Während für jeden Sammler fest stand, dass Man-E-Faces auf jeden Fall in der MotU Classics Reihe erscheinen würde, spekulierte man lange Zeit über das "wann". Gerüchte redeten von Winter 2010, aber erst im Februar 2011 wurde er für August desselben Jahres angekündigt. Zugleich startete Mattel eine Umfrage, in der die Fans über die endgültige Bemalung abstimmen konnten. Während eine dem Vintage Prototyp gemäße Bemalung und eine nach Vorbild der 80er Jahre Figur nicht gewannen, siegte eine Mischung beider Farbmuster, wie sie auch die auf der New Yorker ToyFair gezeigte Figur bereits aufwies. Zudem wurde ein geheimes Bonuszubehör angekündigt, das tatsächlich erst unmittelbar vor dem offiziellen Verkaufsstart bekannt wurde.
Abbildung
: Fanretusche der zur Wahl gestandenen Option von Mattels Umfrage
Verpackung & Biografie
Man-E-Faces wurde ohne Waffe in Händen verpackt. Stattdessen ruht der Blaster bei seiner linken Hand, während das Bonuszubehör hinter dem Inlay versteckt ist. Im Gegensatz zu früheren Figuren wurde nur das Menschengesicht sichtbar gedreht - MOC-Sammler können also aufatmen. Weniger schön ist hingegen, dass sich der Helm beim Transport gerne lockert und folglich unschön im Blister ankommt. Der Slogan "Human... Robot... Monster!" wurde beibehalten, und auf der Rückseite werden sechs heroische Charaktere beworben. Als Portraitbild wurde ein Ausschnitt der Illustration des Vintage Cardbacks genommen.
Abbildung
: Front- und Rückseite der Verpackung
Auch Man-E-Faces erhält einen neuen, wahren Namen. In diesem Fall ist das auch grundsätzlich in Ordnung, wenngleich "Perkaedo" nicht jedem Fan zusagen wird. Ansonsten orientiert sich die Biografie überwiegend am Minicomic
The Ordeal of Man-E-Faces. Wie dort ist er auch hier ein bekannter Schauspieler, der durch einen magischen Trank Skeletors erst zum bösartigen Monster wurde, ehe He-Man und die Zauberin einschritten, wodurch er schließlich mit seinen drei Persönlichkeiten endete. Ein neues Detail ist indes die Erklärung, dass er von Skeletor während der Feierlichkeiten zu Prinz Adams 18. Geburtstag verwandelt wurde. Somit ist dies eine der bislang wenigen Biografien, die sich vom 200X Cartoon eher distanziert. Gelungen ist sie aber auf jeden Fall.
Abbildung
: Biografie
Modellierung
Für Man-E-Faces wurden erwartungsgemäß
Optikks eingesetzte Hose und ein normaler Bauch. Neu sind hingegen die Schultern, Kopf, Helm und Rüstung sowie der Oberkörper. Insgesamt orientierten sich die Four Horsemen am Vintage Prototyp, wodurch unter anderem der abnehmbare Helm nicht flach geraten ist. Die Rüstung hingegen kann nicht entfernt werden, da sie am Oberkörper angeklebt wurde. Die Details sind wie gewohnt scharf ausgefeilt und die neuen Partien fügen sich perfekt zu den bereits bekannten Elementen an. Allerdings weist das obere rechte Kabel eine unschöne Schnittmarke auf, jene Stelle, an der das Plastik aus seiner Rahmenform abgetrennt wurde.
Nahezu perfekt vom
Vintagedesign wurden die Gesichter übernommen. Zwar wirkt das Robotgesicht etwas weich in der Detaillierung, dafür sind das menschliche Antlitz und die Monsterfratze scharf konturiert. Da die Gesichter lediglich die separate, weiche Schale eines harten Plastikkerns darstellen, sind sie nicht immer perfekt angepasst und wirken im Fenster des Helms mitunder leicht verzogen. Dies fällt zum Glück meist nicht wirklich auf, dafür aber ist der Drehknopf häufig verzogen und sitzt unschön angewinkelt auf dem Helm, zumal sich auch hier eine deutliche Schnittmarke findet. Im übrigen stand ursprünglich einmal zur Debatte, die Figur nicht mit drehbaren Gesichtern, sondern einem fest sitzenden Kopf und austauschbaren Gesichtsplatten zu entwerfen, wie es ursprünglich auch für
Grizzlor angedacht war. Aufgrund zahlreicher Fanwünsche wurde das einstige Actionfeature aber letztlich doch noch auf die neue Figur übertragen.
Bemalung
Bereits erwähnt wurde die Fanumfrage, nach welcher sich die Figur zwar grundsätzlich am alten Prototyp orientiert, statt der dunkelblauen Partien jedoch violette Elemente aufweist. Kleinere Details wurden wiederum metallicblau akzentuiert, und die Vertiefungen des menschlichen Torsos so gelungen schattiert wie es seit
Mer-Man nicht mehr zu sehen war! Erstmals überhaupt sind sämtliche Rüstungspartien blau und die Finger hautfarben bemalt. Hier ist aber Vorsicht geboten, da die Hautpartien an Armen und Beinen leicht verkratzen können! Generell stellt sich auch die Frage, ob Mattel gut daran tat, die Umfrage zu machen, da die gemischte Version einerseits stark an die Vintagefigur erinnert, andererseits durch die schmalen schwarzen Augschlitze Elemente des Prototyps nutzt, dessen ursprüngliche Version wiederum hautfarbene Waden und Knie besaß.
Beweglichkeit
Man-E-Faces ist mit allen 27 Standardgelenken der Classics-Herren ausgestattet. Die Bewegungsfreiheit ist insgesamt sehr zufriedenstellend, und wie schon bei der
200X Figur ist auch der Helm drehbar. Dies jedoch nicht allzu weit, weshalb eine etwas größere Reichweite vorteilhaft gewesen wäre. Ein größeres Problem sind hingegen die teilweise lockeren Gelenke. Zwar variiert dies von Figur zu Figur, jedoch sitzen die Bein- und Armgelenke selten derart fest wie beispielsweise bei
Vikor. Wie immer drehbar ist auch die Gesichtstrommel im Helm.
Zubehör
Wie könnte es anders sein, auch in dieser Version liegt Man-E-Faces wieder sein patentierter Blaster bei. Die Waffe liegt gut in der Hand und ist natürlich auch sehr ansehnlich modelliert, kann aber leider auch leicht verbogen aus der Verpackung kommen. An Waffen war es das auch schon, denn obwohl der ursprüngliche Plan einmal vorsah, dass auch die einstigen "Man-E-Weapons" Zubehöre beiliegen sollten, wurden selbige aus Platz- und Kostengründen vorab im
Weapons Rack veröffentlicht.
Wie schon erwähnt kann der Helm samt Drehknopf abgenommen werden. Damit aber nicht genug, lässt sich auch die Gesichtstrommel entfernen. Dies dient einfach dazu, das Bonuszubehör aufzustecken, welches ein zweites Dreiergesicht darstellt. Während Gerüchte schon recht früh besagten, dass es sich um die Antlitze von He-Man, Skeletor und Hordak handelte, stellt sich als dritter im Bunde letztlich Orko heraus. Dies ist eine Referenz an den Filmation Cartoon, wie er sich entsprechend verkleidete.
Nichtsdestotrotz - oder vielleicht auch gerade deshalb - ist die zweite Gesichtstrommel ein ansehnliches Extra, wenngleich Skeletor etwas zuviel grün abgekommen hat. Natürlich ist der Einwand berechtigt, ob nicht ein Zubehör sinnvoller gewesen wäre, das mehr als einen gewissen Lacheffekt erfüllt. Allerdings schaut man einem geschenkten Gaul auch nicht ins Maul. Vielmehr muß sich Mattel die Frage gefallen lassen, warum man so lange ein Zubehörteil geheim hielt, das zum Kauf mehrerer Figuren hätte motivieren können.
Fazit
Die Retroversion von Man-E-Faces könnte eines der Jahreshighlights 2011 sein. Die Modellierung list erstklassig die Gesichter sind wunschgemäß drehbar, und der Bonuskopf bringt nette Abwechslung. Über die Bemalung lässt sich streiten, aber ansehnlich ist sie auf jeden Fall. Woran es jedoch hapert, ist die teilweise suboptimale Verarbeitung. Dies sollte die Freude aber nicht zu sehr trüben, da Man-E-Faces noch immer eine Figur ist, mit sich einiger Spaß haben lässt.
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