Dass auf den preternischen Riesen Tytus auch früher oder später sein Gegenstück Megator folgen würde, war jedem Masters Sammler klar. Immerhin würde Mattel durch Formrecycling wieder ein paar Kosten reinholen wollen, und nicht zuletzt die Four Horsemen selbst wollten sich am liebsten bereits zur Zeit der 200X Toyline an die Titanen machen. Allerdings blieb der nur 12 Zoll große und verhältnismässig unbewegliche Tytus weit hinter den Erwartungen der Fans zurück, weshalb Mattel für Megator etwas besonderes aufbot. So wurde bei seiner Vorstellung im Februar 2011 ein geheimes Bonuszubehör angekündigt, was prompt Spekulationen von einer neubemalten
Gygor-Axt (evt. sogar für Tytus) über ein Schwert bis zu einer Zweitrüstung mit Hordewappen anheizte. Im Sommer wurde das tatsächliche Geheimaccessoire schließlich durch eine eBay-Auktion enthüllt, während Megator im August erschien und knappe vier Tage erhältlich war.
Abbildung
: Artwork der Megator Vintage-Box
Verpackung & Biografie
Megator wurde in derselben wiederverschließbaren Box verpackt wie Tytus. Im Gegensatz zum heroischen Riesen wurden hier die weißen Blitze auf den Blister gedruckt und auch ein "The Powers of Grayskull" Logo aufgeklebt. Megators Pose ist rein zweckmässig, während die Waffe am Karton fixiert wurde. Der Titel "Evil Giant Destroyer" wurde beibehalten, während auf der Rückseite neben der Biografie ein Bild der Figur prangt. Zudem werden sieben zeitlich passende Charaktere beworben, wobei für
Moss Man mittlerweile ein neues Foto statt dem alten Prototypmotiv verwendet wird.
Abbildung
: Front- & Rückseite der Verpackung
Wie in der Biografie zu lesen ist, heisst Megator in Wahrheit "Moleb der Verwüster", was zwar nicht wirklich nötig gewesen wäre, aber sich wenigstens besser als viele andere "wahre" Namen anhört. Im folgenden wird geschildert, dass Megator in Hordaks Dienst trat, nachdem sich Tytus und andere Riesen mit
King Grayskull verbündet hatten. Megator führte die Hordetruppen sogar zum Kampf, starb aber während des ersten
Ultimate Battleground in den Kiefern des Central Tower und versank mit den drei Türmen im Erdreich. Erst in der "Jetzt-Zeit" wurde er von
King Hssss entdeckt, der ihn durch Magie wiederbelebte. Als geistloser Zombie kämpfte er dann gegen Hordak und die Masters, ehe er während des zweiten Ultimate Battleground endgültig starb. Soweit bietet sich eine interessante Biografie, die nur einen kleinen Teufel im Detail hat. Was Mattel nämlich nicht bekannt war, ist die Tatsache dass in den 80er Jahren neben Tytus und Megator auch noch ein dritter Riese geplant war, der zur Wilden Horde gehört hätte. In Hinsicht darauf wäre es besser gewesen, Megator entweder von Beginn an als Mitstreiter der Snake Men zu beschreiben, oder ihn zumindest anfangs unabhängig agieren zu lassen, nachdem er weder Hordewappen noch Schlangensymbol, sondern einen Totenschädel auf der Rüstung trägt. Dies ist letztlich aber nur ein kleiner Haken in der gelungenen Biografie.
Abbildung
: Biografie
Modellierung
Schon bei der ersten Präsentation von
Tytus war klar, dass Mattel dessen Formen für Megator recyceln würde. Tatsächlich aber hält sich dies in Grenzen, denn letztlich wurden nur Oberarme, Oberschenkel und Unterleib wiederverwertet! Sämtliche übrigen Partien sind neu gestaltet worden, inklusive des Torsos, welcher etwas nach vorne gebeugt wurde und Megator eine neue, bedrohlichere Pose verleiht. Gleichsam gelungen sind Hände und Füße, welche eher Klauen gleichen und den Riesen monströser als sein heroisches Gegenstück wirken lassen. Zudem sind sie mit Hautfalten und Adern versehen, was ebenso ansehnliche Details sind wie die Verzierungen der Armreifen.
Während Megators
Vintageversion ein knappes Höschen trug, wurde deren Design hier zu einem Lendenschurz aus Fell umgeändert. Nicht nur, dass auf diese Weise die Beingelenke verdeckt werden, auch passt diese Bekleidung besser zur Figur als die einstige Badehose. Leider ragt aber wie schon bei Tytus auch hier der Oberkörper am Rücken über den Lendenschurz. Nahezu unverändert blieb das Design der Rüstung, welches einfach stärker konturiert und auf den Torso zugeformt wurde. Während der Totenschädel hier noch deutlicher herausgearbeitet wurde, sind die Riemen mit einer ledrigen Struktur versehen. Wer den Riesen aber gerne im "Hulk" Stil ohne Rüstung aufstellen möchte, kann sie auch problemlos abnehmen.
Während die Grimasse des Kopfes ganz nach Vorbild der 80er Jahre Version mit nur halb geöffnetem Maul gestaltet wurde, ist selbiges dennoch ungleich besser anzusehen. Besonders gelungen sind neben den Zähnen auch die Gesichtsfalten, während sogar die Augenbrauen und Haare strukturiert wurden. Bei letzterem haben die Four Horsemen versucht, eine wildere Mähne als bei Tytus zu modellieren. Gelungen ist dies allerdings nicht gänzlich, da die beiden herabhängenden Locken einfach zu dick geraten sind und eher wie Rastalocken als Strähnen wirken. Die nach hinten fallenden Haare können sich hingegen sehen lassen, und die gesamte Haarpracht wurde aus weicherem Plastik hergestellt, um bei Kopfdrehung etwas biegbar zu sein.
Bemalung
Um die großen Formen angemessen zu betonen, sind Megators Hautpartien in dunklem und hellen Grün akzentuiert worden. Dies wirkt allerdings eher willkürlich als gezielt, denn manche hellgrüne Partie wäre besser dunkel gefärbt, was auch umgekehrt zutrifft. Während Details an Rüstung und Lendenschurz sauber aufgetragen wurden, enttäuschen vor allem die schwarz bemalten Finger- und Zehennägel, deren Farbe stellenweise abgekratzt wirkt. Dafür kann sich wiederum der Kopf sehen lassen, dessen Pupillen glänzend aufgemalt wurden und der ein punktgenau bemaltes Maul aufweist.
Beweglichkeit
Da Megator wie Tytus im Rotocast-Prozess gefertigt wurde, ist auch er entsprechend unbeweglich. Gut ist immerhin, dass Kopf und Lendenschurz aus weicherem Plastik gefertigt wurden, wodurch sich hier mehr Bewegungsfreiheit bietet. Dass die Unterschenkel nicht drehbar sind, stört auch nicht weiter, da so die Ästhetik nicht gestört wird und die Stiefelgelenke bei Tytus ohnehin nutzlos waren. Dennoch bleibt es dabei, dass auch Megator nicht in wirklich vielen Posten aufgestellt werden kann und besonders doppelte Schultergelenke weiterhin fehlen.
Abbildung
: 12 verschiedene Bewegungspunkte
Zubehör
Neben seiner abnehmbaren Rüstung liegt Megator natürlich auch wieder der an einer Kette befestigte Morgenstern bei. Während die "Saugglocke" von Tytus schon viel zu groß wirkte, scheint auch Megators Waffe etwas überpropotioniert zu sein, was hier aber glücklicherweise weniger stark auffällt. Die Kette wiederum war beim Protoyp noch aus Plastik gefertigt, besteht in der finalen Version aber aus Metall. Der Morgenstern ist verhältnismäßig schwer, reisst Megator aber in der Regel nicht zu Boden und leiert auch nicht das Armgelenk aus.
Viele Fans hatten bei Tytus das Gefühl, dass er als Ausgleich für den stolzen Preis und die wenigen Gelenke wenigstens ein Zubehörteil mehr verdient hätte. Dementsprechend entstand Megators "geheimes" Bonuszubehör, welches sich letztlich als zweiter Kopf entpuppte. Dieser stellt Megator als "Zombie" nach seiner Wiederbelebung durch King Hsss gemäß der neuen Biografie dar. So ist eine Gesichtshälfte verletzungsbedingt stark verzogen, und aus dem Kopf ragen nur wenige graue Haarsträhnen heraus.
Selbige sind aus Kunstfaser gefertigt worden und somit die ersten "echten" Haare der Toyline. Das Ergebnis wäre mit Plastikteilen in dieser Form nie erreichbar gewesen und kann sich ebenso wie das (nun augenbrauenlose) Gesicht wirklich sehen lassen! Vorsicht ist lediglich beim Kopftausch geboten, da die Schädel hohl sind und die Innenwände bei zu starken Druck einreissen können. Während dies aber eher die Ausnahme bleiben dürfte, stellt sich indes die Frage, warum Mattel ein solch gelungenes Zubehör geheim halten wollte, statt damit frühzeitig zu werben und manchen Sammler zum Kauf zweier Figuren zu animieren. Geheime Bonusaccessoires sind grundlegend eine nette Sache, aber gerade Wechselköpfe eignen sich dafür eher weniger.
Fazit
Fest steht, dass auch dieser Riese Kugelgelenke in den Schultern schmerzlich vermissen lässt. Die Bemalung ist nicht optimal und die zu dicken Locken wirken etwas störend. Ansonsten haben sich Mattel und die Four Horsemen aber redlich Mühe gegeben, indem manche Partien biegbarer gemacht wurden und sich das Recycling in Grenzen hält. Vor allem aber der zusätzliche Kopf wertet Megator ungemein auf und bietet gänzlich neue Möglichkeiten. Zwar wäre ein Preis von 35 US-Dollar nach wie vor besser als die tatsächlichen 40, aber hier lohnt sich die Ausgabe auf jeden Fall mehr als noch bei Tytus!
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