Schon, da sie in
Das Geheimnis des Zauberschwertes als Anführerin der großen Rebellion vorgestellt wurde, zählt Glimmer zweifelsohne zu den prominentesten
Princess of Power-Charakteren. Tatsächlich hatte sie die Rebellen nur in den ersten drei Folgen angeführt, bevor He-Man und She-Ra ihre Mutter, Königin Angella, befreiten und
Adora die Leitung übernahm. Da sich die Rebellion meist in Angellas Reich Brightmoon aufhielt, blieb Glimmer weiterhin präsent. Auch als Figur in der PoP-Toyline war sie von Beginn an dabei, erhielt aber ein deutlich verändertes Aussehen, das noch stärker ausfiel als bei
Castaspella. Entsprechend hoch war der Wunsch nach einer Version im Cartoon-Design, was Mattel schließlich im Februar 2014 realisierte.
Verpackung und Biografie
Glimmer ist recht ansehnlich verpackt, indem sie den Mondstein in der offenen Hand hält, während der Stab gut sichtbar neben der Figur platziert ist. Wie in den 1980er Jahren verwendet Mattel den Untertitel "The Guide who lights the Way", was zwar nostalgisch aber nur begrenzt aussagekräftig ist. Auf der Rückseite werden neben
Shadow Weaver beinahe ausnahmslos Princess of Power-Charaktere beworben. Da wirkt es eher unverständlich, dass auch
Man-At-Arms mit von der Partie ist, der mit den übrigen Charakteren im Grunde gar nichts zu tun hat.
Catra wäre eine logischere Wahl gewesen, wobei es aber auch erstaunlich ist, dass Mattel insgesamt acht Figuren statt der meist üblichen sechs abgebildet hat. Als Profilbild wurde die Illustration vom Cardback der Vintage-PoP-Verpackung verwendet. Doof nur, dass Glimmers damalige Figur eben völlig anders aussah als die hier verkaufte Version.
Als vollständiger Name wird - völlig korrekt - Glimmer aus dem Königshaus von Brightmoon angegeben. Laut Biografie vertreibt sie die Finsternis mithilfe ihres Stabs und ihrer Kopfbedeckung, welche beide im Dunkeln leuchten (bei dieser Figur eine ironische Bemerkung, doch dazu später mehr). Dass sie eine etherianische Prinzessin ist, lässt sie niemanden je vergessen, und ihre Sorglosigkeit sorgt oft für Probleme. Zugleich ist Glimmer nicht nur keck, impulsiv, lustig und stets vergnügt, sondern kann auch in übler Lage noch lachen und ihre Freunde damit anstecken. Auch Glimmer reiste mit
She-Ra nach Eternia, um dort mit den Masters gegen die Horde zu kämpfen. Später, nachdem She-Ra und He-Man ins All aufbrachen, kehrte Glimmer zurück nach Etheria und nahm ihren rechtmäßigen Platz ein, bei der Herrschaft über das Königreich von Brightmoon zu helfen. Wie am Originaltext unschwer zu erkennen, ist etliches aus der Biografie von Mattels
Princess of Power-Leitfaden von 1985 entnommen und ausgeweitet worden. Wie so oft bei PoP-Biografien, bleibt es überwiegend dabei. Mattel hätte besser daran getan, mehr zu Glimmers familiärem Hintergrund zu erwähnen oder wenigstens die Tatsache, dass sie immerhin die Große Rebellion anführte, bevor She-Ra diese Aufgabe übernahm. Somit findet sich eine ungelenk getextete und recht aussagelose Biografie, welche einem der wichtigsten PoP-Charaktere nur wenig gerecht wird.
Modellierung
Wie zu erwarten, wurden für Glimmer etliche bekannte Formen recycelt wie beispielsweise Adoras Schuhe und Schultern oder die Oberschenkel von
Teela - beides im übrigen Partien mit mehr Gelenken, als später produzierte Elemente. Interessanterweise scheint der Oberkörper hingegen neu zu sein. Im Gegensatz zu Figuren wie
Frosta, ist Glimmers Anzugsoberteil nicht einfach aus einem Guss, sondern hinten offen produziert worden und erst über den Torso gestreift und dann festgeklebt worden. Dies lag schlichtweg an den Schulterpolstern. Damit die Figur anschließend nicht zu dick wirkt und das Oberteil auch richtig passt, wurde der Oberkörper scheinbar mit Einkerbungen angefertigt, über die Glimmers Anzug nun optisch sehr gut gelegt ist.
Wie schon farblich unschwer zu erkennen ist, wurde das gesamte Outfit deutlich nach Vorbild des Filmation-Cartoons gestaltet. Dies bringt eine recht geringe Menge an Details mit sich, wobei die Four Horsemen dennoch so manches eingearbeitet haben. Manche Flächen wie die Schulterpolster besitzen deutliche modellierte Ränder. Vor allem aber wurden die neuen Stiefel und Armbänder mit Details nach Vorbild der Vintage-PoP-Figur gestaltet, und auch der Gürtel ist mit entsprechenden Details versehen. Auf diese Weise wird die Figur mit ein paar Akzenten aufgewertet, und obwohl die Figur immer noch recht schlicht wirkt, hätten weitere Details das Design eher verfälscht.
Verfälscht wurde allerdings wie so oft wieder der untere Teil des Anzugs, welcher im Gegensatz zum Prototyp deutlich größer geraten ist. Im Gegensatz zu
Octavia fällt die Änderung hier deutlicher sichtbar aus. Besonders Princess of Power-Hardcorefans nahmen dies zum Anlass, Mattels verantwortliche Mitarbeiter auf der Power-Con 2013 direkt zu konfrontieren. Während die Designer dort überrascht entgegneten, bislang gar nicht gewusst zu haben, dass diese Änderungen für Sammler ärgerlich waren, folgte wenig später ein Online-Text von Brand Manager Scott Neitlich, in dem er wieder erklärte, dass der vergrößerte "Rock" zum Verdecken der Beingelenke nötig war und eine nochmalige Korrektur nicht mehr machbar sei. Bei Betrachtung der fertigen Figur fällt aber auf, dass sich unter der Kleidung der große Unterleib à la
Tallstar befindet - eine zu Recht schon lange kritisierte Form, welche den vergrößerten "Rock" erst nötig macht. Hinzu kommt, dass auch die Unterschenkel überdurchschnittlich lang sind, was Glimmer sogar größer dastehen lässt, als die meisten männlichen Figuren!
Auch Glimmers linke Hand wurde neu gestaltet. Beim ersten Blick könnte sie als die bekannte offene Frauenhand durchgehen. Tatsächlich aber sind Daumen und Finger hier noch stärker gespreizt. Sinn und Zweck ist einzig, dass der beiliegende Mondstein in die Handfläche passt, was auch wie gewollt funktioniert. Bleibt noch der Kopf, welcher natürlich die aus dem Cartoon bekannte Tiara und typische Haarpracht aufweist. Der Wiedererkennungswert an Glimmers Gesicht ist gegeben, wenngleich die Gesichtszüge nicht so gut gelungen sind wie beispielsweise bei Castaspella. Möglicherweise fehlt Glimmers typisches Lächeln. Dennoch ist der Kopf insgesamt ordentlich geraten.
Bemalung
Was würde eine Glimmer im Zeichentrickstil nützen, wenn nicht auch die Farben passend dazu gewählt wären? So ist es selbstredend, dass die Figur nicht den Farbmix aus Rosa und Silber der alten Figur verwendet. Dabei ist es allerdings auffällig, dass die gesamte Farbtönung heller bzw. blasser wirkt als im Cartoon. Sowohl die Bekleidung als auch Glimmers Haare hätten bei völliger Originalgetreue dunkler und satter ausfallen müssen. Ein kurioser Umstand, denn überall wurden Details wie Ränder oder Verzierungen in eben diesen Farben akzentuiert, während die großen Flächen heller geraten sind als erwartet. Dabei sieht diese Färbung zum Glück nicht schlecht aus, zumal besonders die Details in glänzenden Tönen gehalten sind. Zugleich wurden die Fingernägel hellrosa lackiert. Gemäß dem Zeichentrick ist der Edelstein der Tiara golden lackiert, und die Details im Gesicht sind punktgenau aufgetragen. Einzig die Haare sowie die rosafarbenen Partien des Anzugs und der Stiefel hätten Schattierungen vertragen können, um plastischer zu wirken.
Beweglichkeit
Wie viele PoP-Damen muss auch Glimmer auf drehbare Stiefel verzichten. Dies ist aber ein eher geringer Verlust, während die Beine im Hüftbereich voll drehbar sind. Die Fußknöchel besitzen weiterhin die Doppelgelenke, und im Gegensatz zu manch anderen weiblichen Figuren sind sie hier auch erfreulich fest. Gleiches kann auch mit Fug und Recht zu den übrigen Bewegungspunkten gesagt werden, und die Schulterpolster der Kleidung schränken die Arme verhältnismäßig wenig ein.
Die Haare wiederum sind wie meist so gestaltet, dass dem Kopf eine gewisse Freiheit gelassen wird. So lässt er sich relativ gut auch in eine seitliche Position bringen, ohne die Figur zu unnatürlich wirken zu lassen. Allerdings kann es in der Standardpose (Gesicht nach vorne) vorkommen, dass der Kopf die Tendenz besitzt, leicht nach oben zu blicken. In dem Fall liegt es am Halsgelenk und kann recht gut korrigiert werden, indem der Kopf auf der kugelförmigen Gelenkspitze nach unten bewegt wird.
Zubehör
Im Zeichentrick nie eingesetzt, besaß Glimmers damalige Figur einen Lichtstab, der hier adaptiert wurde. Die Modellierung ist dabei erstklassig, indem nicht nur das Zubehör selbst wie damals leicht gebogen ist, sondern die Blätter und Ranken sehr schön strukturiert sind. Passend zu Glimmer selbst ist der Stab nun nicht mehr pink, sondern im gleichen bläulichen Rosaton gefärbt wie ihre Kleidung. Besonders gelungen dabei ist, dass die Ranken in einem subtilen Glanzton bemalt sind, wodurch sie sich vom Stab abgrenzen. Leider aber wurde das damalige "Actionfeature" nicht übernommen. Damals konnte der Stab im Dunkeln leuchten. Gerüchte besagen, dass genau das auch ursprünglich bei der MotU Classics-Version möglich sein sollte, aber aus unbekannten Gründen letztlich nicht umgesetzt wurde. Der Verlust ist zum Glück verkraftbar und der gelbe Edelstein recht ansehnlich.
Das zweite Accessoire stammt direkt aus dem Filmation-Zeichentrick und stellt den sogenannten Mondstein dar. Dieser tauchte in der
She-Ra Folge Nr. 41 "Glimmers Geschichte" auf. Die glühende Kugel versorgte Castle Brightmoon mit Energie, wodurch erklärt wurde, wie das Königreich nach der Befreiung überhaupt den Angriffen der Wilden Horde standhalten konnte, ohne erneut eingenommen oder einfach zerbombt zu werden. Für Glimmers Figur wurde der Mondstein als kleine, komplett transparente Kugel aus dem gleichen Material hergestellt wie zuvor schon der
Orb of Power und der
Star Seed.
Abbildung
: Der Mondstein im Zeichentrick
Da die Figur, welche im Cartoon den Stein hält, größer als Granamyr sein müsste, liegt keine Halterung bei. Wie schon erwähnt, ist dafür Glimmers linke Hand so geformt, dass der Mondstein gut hinein passt. Aber obwohl die Kugel eine nette Dreingabe war, ist sie verhältnismäßig "witzlos". Zumindest eine bläuliche Färbung hätte das Artefakt aufgewertet Es ist somit bedauerlich, dass Mattel nicht noch einen Repaint des bekannten PoP-Schildes oder gar einen auf die Hand steckbaren Energie-Effekt beigefügt hat. Ein dritte Zubehör wäre für die relativ schlicht wirkende Figur durchaus ein Gewinn gewesen.
Fazit
Mit Glimmer im Filmation-Stil geht ein für viele Fans lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Figur besitzt allerdings die eine oder andere Schwäche. Nicht zuletzt die enorme Körperlänge aufgrund der schlechten Proportionen lässt sie in einem nicht idealen Licht erscheinen. Eine vielleicht annehmbare, aber nicht wirklich gut gelungene Figur.
Reilly wollte sich kürzlich mit einer Taschenlampe den Fußweg nach Hause leuchten. Unglücklicherweise blendete er einen gerade entgegenkommenden Streifenwagen, welcher prompt gegen den nächsten Trafokasten raste und die Stromversorgung des gesamten Landkreises für mehrere Stunden lahmlegte. Die Fahndung läuft.
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