Beast Man war noch nie für seine Intelligenz bekannt. Zu Beginn einfach Skeletors "Biest fürs Grobe", wurde er im Filmation Zeichentrick immerhin zu einem Monsterkämpfer, der andere Tiere beherrschen konnte. Schlechter erging es ihm in den deutschen Hörspielen, wo seine große Dummheit und damit einhergehende Vergesslichkeit zum regelrechten Running Gag wurde, er jedoch einst der größte Wissenschaftler seines Volkes war und von Skeletor durch ein Gift verdummt wurde. Neben diesem "deutschen" Origin erhielt Beast Man in den 80er Jahren aber nie eine offizielle Hintergrunderzählung. Erst in den
Icons of Evil Comics von MVCreations wurde geschildert, dass Keldor während seiner Suche nach einem Handlanger auf den Berserkerinseln auf Beast Man traf - und beinahe von diesem getötet wurde! Nur nachdem beide gefangen genommen wurden, gingen sie ein Zweckbündnis ein und töteten während ihrer Flucht den hiesigen König. Von dessen Gefolge gejagt, blieb Beast Man nichts anderes übrig, als in den Dienst Keldors zu treten.
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: Beast Man Originalskizze der Four Horsemen
In der 200X Zeichentrickserie indes blieb Beast Man seinem Filmation-Pendant treu, indem er mit Ausnahme von Drachen zahlreiches Viehzeugs kontrollierte und es sogar beinahe vollbrachte, die monsterhafte Persönlichkeit von Man-E-Faces zu beherrschen. Zugleich aber dient er auch gelegentlich als Comic Relief, wenn er beinahe von Fallen zermalmt wurde, die sein Herr mühelos durchschritt, oder herausfand, dass Tri-Klops heimlich ein Mittel gegen seinen Geruch entwickelte.
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: Links: Beweglicher unbemalter Prototyp / Rechts: Prototyp mit blauer Peitsche
Verpackung:
Beast Man erschien Ende 2002 als Teil des ersten Schurken-Assortments und war in der aus insgesamt sechs Figuren bestehenden Händlerbox zweimal vorhanden. Die Figur ist recht ansehnlich verpackt, während auf der Rückseite das Zubehör und die Actionfeatures präsentiert werden. Besonders ansehnlich ist hier die Peitsche, welche in gebogener Form drapiert wurde.
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: Front- & Rückseite der Verpackung
Modellierung:
Für seinen Revamp wurde das Biest in Beast Man deutlicher denn je hevor gebracht. War er in den 80er Jahren sogar etwas kleiner und schmaler als Skeletor, ist er nun nahezu doppelt so breit wie sein Herr, während seine gewaltige Größe nur dank der stark gekrümmten Beine nicht deutlicher auffällt. Dass Beast Mans Körper nach vorne geneigt leicht bucklig wirkt, stört hier keineswegs, da diese Haltung ideal zur tierhaften Natur des Handlangers passt. Dabei ist die Figur sogar kleiner produziert worden als von den Four Horsemen ursprünglich konzipiert, wo Beast Mans Fratze auf Kopfhöhe mit He-Man gedacht war. Fratze ist ohnehin das passende Wort für das zähnefletschende, sehr detailreich modellierte Gesicht. Auch der übrige Körper lässt deutliche Rückschlüsse auf die immense Arbeit, denn jeder Millimeter wurde in einer Fellstruktur konturiert. Gleiches gilt für die Rüstung, welche das bekannte Medaillon aufweist und wie ein Stück Tierhaut über Beast Mans Schultern liegt.
Leider kann die Rüstung aber nicht mehr mittels Riemen festgezurrt werden, wodurch sie eher locker auf dem Körper umher rutscht. Sehr gelungen sind indes die Füße, welche nun deutliche Krallenzehen besitzen, wie auch die Hände. Hier wurde die rechte Hand sogar mit leicht gekrümmten Klauenfingern gestaltet, was ein enormer Fortschrittgegenüber den gespreitzten Fingerchen der Vintagefigur ist. Der Lendenschurz wiederum besteht aus zusammengenähten Fetzen und reicht beinahe bis zum Boden, während die vormals nackten Beine nun mit Schienbeinschonern bestückt sind. An den Knien wiederum befinden sich ähnliche gehörnte Polster wie an den Oberarmen. Besonders gelungen hier ist, dass einige Hörner bereits abgebrochene Spitzen aufweisen. Die Armschoner sind allerdings mit den Polstern nach hinten gerichtet und im Gegensatz zur Vintagefigur nicht abnehmbar.
Bemalung:
Farblich unterscheidet sich Beast Man deutlich von seinem Vorbild aus den 80ern. Zwar hatten die Four Horsemen ihn ursprünglich wie die Vintagefigur bemalt, jedoch entschied sich Mattel für eine "realistischere" Bemalung. Während das Orange des Fell somit gesetzter wurde, musste das Rot der Rüstungselemente einem Braunton weichen, das Medaillon und die "Augenringe" wurden grün und Gürtel und Armreifen erhielten einen metallischen Gelb-Grünton. All dies ist durchaus annehmbar, jedoch musste Beast Man auch in Punkto Farbdetails deutlich Federn lassen. Weder an den Schienbeinschonern, noch den Armpolstern wurden die Hörner bemalt, ebenso wenig wie die Finger- und Zehennägel sowie die ledrige Basis der Fellrüstung oder die Nähte des Lendenschurzes. Zwar ist Beast Man nichtsdestotrotz ordentlich bemalt, zumindest besagte Hörner aber hätten von mehr Farbe profiziert.
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: Original Prototyp in Vintagefarben
Beweglichkeit:
Wie die meisten Figuren ist Beast Man an Kopf, Hüfte und Händen beweglich und weist überdies Doppelgelenke an Beinen und Schultern auf. Letztere werden auch durch das Actionfeature keinesfalls eingeschränkt. Jedoch wird bei Beast Man noch als bei manch anderem Charakter deutlich, wie sehr die Figur von den letztlich gestrichenen Ellenbogen-, Knie- und Fußknöchelgenken profitiert hätte. Zwar sind die Beine durchaus beweglich, was durch ihre überdeutlich gekrümmte Haltung jedoch nur einen geringen Nutzen bietet. Zusätzliche Beingelenke hätten hier immerhin dafür gesorgt, dass Beast Man tatsächlich als gewaltiges Monstrum posieren könnte, statt He-Man gegenüber doch etwas klein zu wirken.
Zubehör:
Wie früher liegt Beast Man auch hier wieder eine Peitsche bei, die jedoch vollständig überarbeitet wurde. Der einst problematische Griff ist nun ein Knochenstück, das perfekt in die rechte Hand passt, die Stoffschnur ist nun biegbares Plastik, und an der Spitze befindet sich sogar ein kleiner Morgenstern. Interessanterweise war die Peitsche zeitweise in blauer Farbe geplant, wurde letztlich aber in braun gegossen. Abgesehen von der Rüstung liegt kein weiteres Zubehör bei, was aber auch gar nicht nötig ist.
Actionfeature:
Wie viele andere Figuren besitzt auch Beast Man ein via Hebel am Rücken zu betätigendes Schlagfeature. Hier aber sausen sogar beide Arme simultan auf den Gegner herab oder werfen den bereits zuvor gepackten Feind zu Boden. Der Federmechanismus ist ohne Probleme einsetzbar, könnte aber etwas mehr "Schmackes" gebrauchen. Dafür wird wie schon erwähnt die Beweglichkeit nicht eingeschränkt.
Fazit:
Beast Man ist eine im ganzen gelungene Figur und mehr als je zuvor eine Bestie. Über die etwas zu geringe Körpergröße kann dabei auch hinweggesehen werden. Einzig die Bemalung hätte ausgefeilter oder enger an der Vintageversion angelehnt sein können.
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