Anno 2010 waren immer wieder Klagen darüber zu hören, wie stiefmütterlich der
Princess of Power Bereich behandelt werde und so zum Ende der Toyline nur eine handvoll Charaktere erschienen wären. Sprung nach vorne in den November 2015, wo mit Perfuma der letzte verbliebene Charakter der PoP-Vintageserie erschienen ist. Die "Prinzessin der Wildblumen" gehörte nie zu den beliebtesten Damen von Etheria, was sicher auch der Grund war, warum Mattel sie sich bis zum Schluss aufsparte.
Verpackung und Biografie
Perfuma ist so verpackt, dass das Zubehör seitlich neben ihr liegt. Die Figur ist somit zwar nicht mittig platziert, dafür aber ist alles an Dreingaben gut erkennbar. Auf dem Blister prangt das
Princess of Power Logo, während der einstige Untertitel "Scent-Sational Flower Maiden" übernommen wurde. Auf der Rückseite wird eine recht gute Mischung an Etheria-Charakteren beworfen, zu denen allein
Galactic Protector She-Ra nicht ganz ins passt. Als Profilbild wurde erwartungsgemäß die Illustration vom Vintage Cardback übernommen.
Auch Perfuma brauchte aus unerfindlichen Gründen einen wahren Namen und hört daher auf Tara. Gemäß Biografie wurde sie in einem verzauberten Blumengarten geboren, wo die Sonnenblumen sangen und die Osterglocken tanzten. Dort wurde ihr von den magischen Blumen beigebracht, wie man Menschen in Schlaf versetzt, und-- ja, die Biografie setzt sich in diesem Stil fort und ist großteils eine Abschrift von 80er Jahre Material. Lediglich Perfumas Reise nach Eternia ist völlig neu und erfreulich insofern, dass der zweite Ultimate Battleground wenigstens nicht namentlich erwähnt wird. Dass nicht einmal
Hordak ihre schönen Gerüche aushält und She-Ra bitten musste, Perfuma fortzubringen, ist eine Hommage an die Zeichentrickfolge
Flowers for Hordak - auch, wenn die amüsante Absurdität jener Episode in der Biografie nicht erkennbar wird. Vor allem aber sticht hervor, dass es dem Text nicht gelingt, Perfuma auch nur ansatzweise interessant wirken zu lassen. Da Perfuma ohnehin nicht gerade die beliebteste PoP-Dame ist, hätte ein "reiferer" Text den Charakter - samt ihren durchaus mächtigen und an
Moss Man erinnernden Kräften - deutlich spannender beschreiben können. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, und so hat der Autor leider eine der schlechtesten Biografien der gesamten Toyline abgeliefert.
Modellierung
Verständlicherweise wurden für Perfuma etliche bekannte Körperteile verwendet. Etwas überraschend ist die geöffnete linke Hand von
Catra, wodurch Perfuma ihren "Rosenblaster" nicht beidhändig halten kann. Allerdings ist das auch kein wirklicher Verlust, wie sich noch zeigen wird, zumal die offene Hand immer wieder eine angenehme Abwechslung bei den weiblichen Charakteren darstellt. Interessanterweise ist Perfuma deutlich weniger dem Cartoon entliehen, als es bei Figuren wie
Frosta der Fall war. Haare samt Haarband, die grüne Bustierstütze und die Form des Rockes basieren zwar auf dem Filmation Design. Ansonsten wurden aber die Körperpartien basierend auf der Vintagefigur gestaltet, indem Perfuma Armbänder und Stiefel statt nackter Arme und Pantoffeln trägt und das Halsband fehlt. Erfreulicherweise sind sowohl die Stiefel (bzw. Unterschenkel) als auch die Armbänder deutlich gelungener als die 80er Jahre Partien. Auch ansonsten finden sich zahlreiche Details, um normalerweise glatte Bereiche aufzuwerten. Der damalige Gürtel samt beider Rosenblüten ist ebenso vorhanden wie der Blattstengel des Bustiers, dieser nun aber als eher subtile Stickerei. Perfumas Gesicht ist indes durchaus nicht schlecht geraten, besitzt allerdings im Gegensatz zu ihren Haaren im Cartoonlook keine wirkliche Ähnlichkeit zur irgendeiner Vorlage. Zudem sitzt der Kopf etwas erhöht auf dem Halsgelenk. Schade ist auch, dass der Rock nicht etwas dünner und (zwecks Beweglichkeit) weiter ausgeschnitten wurde.
Bemalung
Auch farblich spielt der Cartoon die Hauptrolle, während das Toydesign den Unterstützer mimt. Glanzlackierungen betonen Details und dass der Rock nicht leicht transparent (in Anlehnung an den Stoffrock der Figur) ist, tut dem farblichen Gesamtbild sogar gut. Jedoch sind wieder einmal die Augen ein Knackpunkt, da Perfuma je nach Exemplar schielt. Auch bei korrekt angepinselten Pupillen wirken die Augen etwas eigentümlich, da sich nicht ganz klar feststellen lässt, ob die Farbschablonen zu klein waren oder Perfuma eigenartige Krähenfüße besitzt. Dies fällt glücklicherweise aber nur bei sehr naher Betrachtung auf, ebenso wie das etwas zu dunkle Grün der Unterschenkel.
Beweglichkeit
Wie mittlerweile nahezu jeder weibliche Charakter hat auch Perfuma keine drehbaren Stiefel mehr, ist ansonsten aber rundum mit den bekannten Gelenken ausgestattet. Allerdings werden die Beine äußerst stark vom Rock eingeschränkt. Hier rächt es sich eben, dass die Blätter des Rocks nicht tiefer eingeschnitten wurden. Trotz der großen Mähne ist der Kopf hingegen - Ironie des Schicksals - aufgrund der etwas erhöhten Position für PoP-Verhältnisse sehr gut drehbar.
Zubehör
An Dreingaben wurde bei Perfuma nicht gegeizt. Wie könnte es anders sein, auch für die letzte PoP-Dame wurde noch einmal der bekannte She-Ra Schild umbemalt. Damit wurde das Zubehör insgesamt zwölfmal und davon für elf verschiedene Charaktere verwendet. Auch, wenn die Waffe abermals gut gefärbt wurde - etwas mehr Abwechslung in der Modellierung wäre gelegentlich wünschenswert gewesen. Auch die Rose der Vintagefigur wurde adaptiert. Das damalige Zubehör war eine grüne Vase, aus der via Hebel eine Stoffrose erblühen konnte. Dank zweier Haltestifte konnte die Vase an Perfumas Rücken angesteckt werden. Da die Steckstifte klein genug für Perfumas Hand waren, gab es die Möglichkeit, die Rosenvase auch als eine Art merkwürdigen Blaster zu verwenden. Genau diese Möglichkeit haben die Four Horsemen aufgegriffen und kein Backpack, sondern tatsächlich einen Blaster angefertigt. Von den sehr plumpen Griffen abgesehen, ist die Waffe mit Rankenpartien aufgehübscht. Die Rose selbst ist nun ein Plastikonstrukt, das aus mehreren Einzelschichten zusammengeklebt wurde. Hier findet sich aber auch schon das Problem.
Dass die Rankendetails des Blasters nicht separat bemalt sind wie beim Prototyp, wäre zu verschmerzen. Die Rose jedoch ist so schwer, dass Perfuma den Blaster einfach nicht aufrecht stehend halten kann. Selbst, wenn die Figur ausbalanciert wird, ist der Arm zu schwach, um auf einen Gegner zu zielen. Nun lässt sich etwas Abhilfe leisten, da die Rosenblüte entfernt werden kann. Dennoch wirkt der Blaster nicht wirklich wie eine gelungene Waffe. Die Idee war in der Theorie vielleicht gut, erweist sich in der praktischen Umsetzung aber als nutzlos. Last but not least wurde immerhin auch Perfumas Rosenmütze aus dem Filmation Cartoon mitgeliefert. Die Modellierung ist erstklassig und die Mütze lässt sich gut am Kopf anklemmen. Eine schöne Idee, um den Look der Figur etwas zu modifizieren. Schade, dass es scheinbar nicht möglich war, auch Perfumas Gürtel abnehmbar zu gestalten, um weitere Optionen zwischen Toy- und Cartoonlook zu ermöglichen. Besonders unter dem Eindruck des beinahe völlig nutzlosen Rosenblasters bleibt trotz der Zubehörmenge ein schaler Beigeschmack.
Actionfeature
Ja wie, Actionfeature? In der Tat wurde eine "Spezialfunktion" der original Perfuma Figur übernommen - nämlich ihr Geruch! Wo
Moss Man nach Wald und
Stinkor nach Finger-im-Po roch, duftete Perfuma nach Rosen. Auch einige Plastikteile der Classics Figur wurden mit entsprechenen Duftstoffen behandelt, was sogar die Mütze und Blasterrose einschließt. Gut, sie riechen eher nach Chemiebaukasten als echten Rosen, aber dennoch ist es schön, dass Mattel an dieses Feature gedacht hat. Kurios ist einzig, dass manche Perfuma Exemplare kaum Duft aufzuweisen scheinen, während andere tagelang eine 2-Zimmer-Wohnung einnebeln.
Fazit
Ob man das grundlegende Design des Charakters nun mag oder nicht mag, aus Perfuma wurde für die MotU Classics Version gestalterisch herausgeholt, was ging. Es hapert hier eher an Details wie der inkonsistenten Augenbemalung. PoP Fans erhalten somit eine grundlegend schicke Figur mit gewissen Abstrichen.
Reilly hatte kürzlich eine Luftdruckkanone gebaut und sie mit Rosen gefüllt. Was als netter Spaß gedacht war, endete tragisch, als er nach den ersten Schüssen auf belustigte Passanten feststellte, dass er vergessen hatte, die Stacheln der Rosen vorab zu entfernen.
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Jahrgang 2008/2009
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Jahrgang 2010
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Jahrgang 2011
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Man-E-Faces und Megator (August) , Leech und Hurricane Hordak (September)
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Jahrgang 2012
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Shadow Weaver (Club Eternia 2012 Exclusive)
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Stinkor , Slush Head und Snake Mountain Stands (Mai)
Horde Prime , Snake Man-At-Arms und Griffin (Juni) , Spikor (Juli)
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Temple of Darkness Sorceress (Convention Exclusive 2012)
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Dekker und King Randor - Eternos Palace (November)
Mosquitor und Procrustus (Dezember)
30th Anniversary (2012)
Fearless Photog (Februar) , Draego-Man (April) , The Mighty Spector (Mai)
Sir Laser-Lot (August) , Cy-Chop (Oktober) , Castle Grayskullman (November)
Jahrgang 2013
Netossa (Januar) , Ram Man und Jitsu (Februar) , Fang Man (März)
King He-Man (Club Eternia 2013 Exclusive)
Strobo (Convention Exclusive 2013)
Snake Face (April)
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Rokkon & Stonedar (SDCC Exclusive)
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Jahrgang 2014
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Mermista (Dezember) und Gwildor (November)
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Light Hope (Club Etheria Exclusive)
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Jahrgang 2015
Lizard Man (Januar)
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Masters of the Universe Classics vs. DC Universe Classics
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Wave 2: Aquaman vs. Mer-Man und Hawkman vs. Stratos
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