Mit Ceratus erschien im Oktober 2015 die vierte Figur des
Club 200X Zusatzabonnements. Seinen ersten Auftritt hatte der Anführer der Caligaren in der Zeichentrickfolge
Alles Böse kommt von unten (14), eher er in weiteren Episoden erneut kleinere Auftritte absolvierte. Die Idee, dass Ceratus der Bruder von Whiplash sei, war bereits zur damaligen Zeit ersonne, wurde aber erstaunlicherweise gar nicht im Cartoon selbst enthüllt. Lediglich in der zugehörigen Serienbibel von Mike Young Productions war dieses Detail notiert, welches für den MotU Classics Canon übernommen wurde.
Verpackung und Biografie
Ceratus ist die Waffe haltend aus Platzgründen so verpackt worden, dass der Schwanz separat hinter dem Inlay liegt. Der "Zusammenbau" funktioniert dabei ebenso problemlos wie schon bei
Draego-Man. Sein Untertitel
Heroic Leader of Sub-Ternia verwundert allerdings etwas -
Lord Dactus dürfte nicht begeistert sein. Als Profilbilder auf der Rückseite wurde ein guter Schnappschuss aus dem Zeichentrick entnommen, während der Mix an beworbenen Figuren wie fast immer teils nachvollziehbar, teils willkürlich ausgefallen ist.
Ceratus trägt den Nachnamen Krazut - klingt doof, ist aber konsequent, nachdem auch sein Bruder schon entsprechend in der Biografie betitelt war. Das verwandtschaftliche Verhältnis wird in der Biografie aber in keinster Weise aufgegriffen. Stattdessen erzählt der Autor, wie der im 200X Cartoon geschilderte Streit zwischen den Caligaren und Speleanern begann. Kurz nach der Großen Unruhe (wo sie mit Miro zusammen gekämpft hatten) fanden beide Rassen ihre Königreiche verwüstet vor und gaben sich gegenseitig die Schuld dafür. Erst aufgrund der Bedrohung durch
Skeletor und
King Hssss wurden die Streitigkeiten beendet, und Ceratus schloss sich dem neuen eternianischen Rat von
Randor an. Zudem kämpfte er als Mitglied der Masters of the Universe während des (und da ist er wieder) zweiten Ultimate Battlegrounds. Ceratus führt ein Battailon von Caligarenkriegern an, um für Eternias Freiheit zu kämpfen.
Hier wird wieder deutlich, wie sehr der Autor auf den eternianischen zweiten Weltkrieg fokussiert ist. Dabei ist es durchaus interessant, dass Ceratus in jener Epoche Teil der Masters wird. Der Friedensschluss mit den Speleanern und der Eintritt in den Rat basiert auf Ereignissen des 200X Cartoons. Die Ursache für den vorherigen Krieg der beiden Rassen ist dafür neu, wirkt im Text aber etwas unglaubwürdig. Spätestens, wenn sich Caligaren und Speleaner gegenseitig vorwerfen, das Heim der jeweils anderen zerstört zu haben, hätte ihnen auffallen müssen, dass etwas nicht ganz stimmt. Leider wird nicht enthüllt, wer wirklich für die Verwüstung zuständig war, und auch wenigstens ein Satz zum Verhältnis zwischen Ceratus und seinem Bruder wäre wünschenswert gewesen. Insgesamt eine nicht überragende, aber noch annehmbare Biografie.
Modellierung
Der Caligarenführer basierte im Zeichentrick auf dem Grunddesign der
Whiplash 200X Figur. Da Letztgenannter in der MotU Classics Toyline aber im Vintagelook gestaltet wurde, standen kaum Recyclingteile für Ceratus zur Verfügung. Lobenswerterweise wurden deshalb aber kaum Kompromisse bei der Figur gemacht, sondern einiges an Budget zur Produktion neuer Körperteile benutzt. So wurden die bekannten Oberarme und Oberschenkel recycelt, ebenso wie die erfreulich gut passenden Hände und Füße von
Demo-Man. Dessen Unterschenkel wurden zwar als Grundlage benutzt, aber mit neuen Details versehen, ebenso wie die Schultern und beide Schwanzhälften von
Whiplash.
Die Hörner der Figur sind zwar nicht so spitz wie man sich wünschen könnte, machen sich aber dennoch sehr gut an der Figur. Unverändert übernommen wurde der pockige Torso. Über diesen wurde wie bei Whiplash ein Überzug verklebt, der nun aber natürlich zum 200X Design von Ceratus passt. Genau hier findet sich aber leider ein Schwachpunkt der Figur. Obwohl nicht abnehmbar, ist der Überzug an den Seiten recht dick geraten. Auf einer Seite ist sogar gut zu erkennen, dass er gar nicht am Torso direkt anliegt. Der großkantige Abstand wurde aber ohnehin beidseitig sehr unsauber gestaltet. Jedenfalls macht der Überzug den Oberkörper an den Seiten zu massig. Dadurch wirkt Ceratus dicker als Whiplash, obwohl es im Zeichentrick genau umgekehrt war. Dies wäre nur dann ein Vorteil gewesen, wenn Whiplashs 200X-Wechselkopf verwendet werden könnte. Aber dazu gleich mehr.
Was den Kopf betrifft, so haben die Four Horsemen und Mattel ganze Arbeit geleistet. Dabei ist aber nicht nur ausschlaggebend, dass das Gesicht perfekt wiedergegeben wurde. Selbst der Umstand, dass die Haut von der Stirn zum Hinterkopf ihre Struktur verändert, ist nur Nebensache. Die große Aufmerksamkeit gebührt den Ohrringen! Diese wurden nicht angegossen, sondern separat aus Metall angefertigt. Das optische Ergebnis ist perfekt gelungen, zumal sich die Ohrringe in den Löchern auch bewegen. Diese Extramühe des ohnehin sehr guten Kopfes verdient ein besonderes Lob.
Bemalung
Farblich wurde an Ceratus erfreulich wenig gespart. Einzig die kleineren Knochenplatten der Unterschenkel und die obersten beiden Hörner des Schwanzes sowie die kleinen Nieten der Armbänder wurden nicht bemalt. Dies lässt sich aber verkraften und fällt inmitten der übrigen Einfärbung zum Glück kaum auf. Ansonsten ist die Bemalung nicht nur an den Augen sehr punktgenau ausgefallen. Besonders der Lendenschurz sorgt dabei dafür, dass die Figur nicht zu monochrom wirkt.
Sehr bedauerlich ist indes einzig, dass die Haut einfach zu dunkel ist, um Ceratus mit dem Wechselkopf von Whiplash auszustatten und so eine nahezu perfekte 200X-Adaption des Bösewichts zu ermöglichen. Hier hätte Mattel im Grunde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können, zumal die Familienähnlichkeit zwischen Ceratus und Whiplash aufgrund der deutlich verschiedenen Figuren kaum gegeben ist. Andererseits hätte es wohl auch Beschwerden gegeben, wenn Ceratus heller geraten wäre. Die Figur ist letztlich in der exakten Farbgebung des Cartoonvorbilds eingefärbt und in dieser Hinsicht gelungen.
Beweglichkeit
Ceratus besitzt zwar keine drehbaren Unterschenkel, ansonsten aber alle bekannten Gelenke und natürlich den seitwärts drehbaren Schwanz. Dennoch ist die Figur sehr unbeweglich. Das Kippgelenk im Torso ist hier durch den Überzug völlig unbrauchbar. Normalerweise kein Verlust, ist eine Actionpose mit den Gegner wegschlagendem Schwanz nicht möglich. Auch die Seitwärtsdrehung der Hüfte wird erschwert. Die Hände wiederum werden von den Armbändern beschränkt, die Schultern durch ihre Hörner, was die Arme nur begrenzt nach außen positionierbar macht. Hinzu kommt ein verhältnismäßig lockeres Halsgelenk. Für sich gesehen ist jede der Beeinträchtigungen verständlich. In Summe gesehen aber machen sie Ceratus zu einer leider relativ starren Figur.
Zubehör
Als einzige Dreingabe hat Ceratus eine Knochen-Spitzhacke erhalten. Ein Glück, dass Mattel die Waffe dergestalt betitelt hat, denn das Konstrukt wirkt eher wie abstrakte Kunst aus der Körperwelten-Sonderausstellung. Tatsächlich stammt die Spitzhacke aus dem 200X Cartoon und passt problemlos in die Hand. Sie ist durchaus gut modelliert, wobei sogar Lederriemen eingefügt und bemalt wurden. Dennoch ist es schade, dass Mattel nicht einfach mal ganz dreist den Wechselkopf von Whiplash im zu Ceratus passenden Farbton beigefügt hat.
Fazit
Ceratus ist rein optisch eine sehr ansehnliche Figur. Allein die Beweglichkeit und der breite Torso stören den positiven Gesamteindruck. Schade, dass das Budget nicht mehr für einen passend zur Figur bemalten Repaint des Whiplash Wechselkopfes gereicht hat. Wer aber eingefleischter Fan des 200X Cartoons ist, wird hier gut bedient.
Reilly hatte sich zur Vorbereitung auf dieses Review den Film "Das Cabinet des Dr. Caligari" bestellt. Als er während des Abspanns laut darüber klagte, dass ja kein einziger Charakter grün, stachelig und mit einem riesen Schwanz versehen war, erteilte ihm seine Frau einen Monat lang Sprechverbot.
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Jahrgang 2013
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