Deutsche Fans aus vergangenen Tagen werden sich sicherlich noch an Two-Bad als den ?Strategen des Schreckens? erinnern, wie er im Hörspiel von EUROPA vorgestellt wurde. Leider war Two-Bad danach lediglich eine Randfigur und auch in Cartoon und Comic wurde sein Potential kaum genutzt. In der neuen Serie hingegen wurde Two-Bad sogleich mit seiner Herkunftsgeschichte eingeführt. Nach dieser verschmolz Skeletor die beiden angeheuerten Kopfgeldjäger Thuvar und Baddhra zu einer Kreatur, nachdem sie sich gegenseitig bekämpft hatten, anstatt He-Man gemeinsam zu erledigen. Damit wuchs auch automatisch die Beliebtheit des früher eher mäßig beliebten Kämpfers und so war es umso praktischer, dass er auch bald als Figur in den Handel gelangte.

Bei dieser Neuversion haben die 4 Horsemen dieses Mal ? im Gegensatz zu beispielsweise Evil-Lyn ? kaum bedeutsame Veränderungen vorgenommen. Das Grunddesign wurde beibehalten; vielmehr stecken die Unterschiede hier im Detail. So bekam Two-Bad einen neuen Lendenschurz, welcher ebenso aus zwei einzelnen Stücken zusammengefügt wird, wie auch die gesamte Figur: Thuvars Hälfte besteht aus grünlichem Metall, während Baddhras Hälfte einfach ein schwarzes, martialisches Stück Fell ist. Ebenso setzt es sich mit der übrigen Kleidung fort: Thuvar trägt einen silbernen Handschuh und Stiefel, Baddhra hingegen ein braunes Armband und eine Sandale. Lediglich die Rüstung ist komplett gold-bronzefarben. Besonders erfreulich ist, dass die Köpfe beide verschiedene Gesichtsausdrücke aufweisen.

Während Thuvar wie in der Klassikversion eher neutral mit geschlossenem Mund starrt, ist Baddhras Maul wie zum Kampfschrei aufgerissen. Auch die Gliedmaßen sind keinesfalls gleich: Während der rechte Arm wie zu einem ausholenden Fausthieb gekrümmt ist, scheint der linke Arm gerade einen mächtigen Hieb auszuteilen. Thuvars Torsohälfte wirkt zudem noch größer als Baddhras. So entsteht insgesamt der hervorragend gelungene Eindruck, dass hier tatsächlich zwei völlig unterschiedliche Charaktere verschmolzen wurden. Erfreulich ist, dass Two-Bad auch in verschiedenen Posen gut stehen bleibt. Schlecht hingegen fällt auf, dass die Beine durch den Lendenschurz in ihrer Bewegungsfreiheit doch eher eingeschränkt sind. Auf dem Terrordactyl wird Two-Bad keinesfalls Platz finden.
Wie bereits erwähnt, tragen die Farben sehr schön dazu bei, die beiden Hälften Two-Bads zu betonen. Einzig der Übergang zwischen den Körperhälften ist nicht sehr gut gelungen; ein Farbverlauf von Blau zu Violett wäre wünschenswert.

An Zubehör wurde Two-Bad gleich mehrfach ausgestattet. Zunächst ist die Rüstung nun abnehmbar. Dann ist der altbekannte Schild wieder dabei und als Neuerung erhält Two-Bad dieses Mal eine Doppelkeule. Interessant an dieser ist, dass beide Keulenspitzen so am Griff befestigt wurden, dass sie sich separat nach außen drehen lassen. Ob das einen großen Nutzen im Gefecht hat, wäre allerdings auszutesten. Deutlich negativ jedenfalls fällt auf, dass zwar der Griff aus Hartplastik besteht, die Keulenhälften jedoch extrem weich sind und sich sehr leicht verbiegen. Auch der Schild ist problematisch, denn sein Griff ist derartig klobig ausgefallen, dass er stets einen guten halben Zentimeter vom Arm absteht. Sehr gut allerdings ist, dass beide Waffen auf beide Arme passen.
Auch beim Action-Feature können sich Thuvar und Baddhra einfach nicht einig werden. Während Thuvars Arm nach oben schnellt, wenn man ihn herunter drückt, macht es Baddhras genau umgekehrt und saust lieber nach unten, wenn man ihn hoch biegt. Die Mechanismen funktionieren einwandfrei. Zwar nichts Besonderes, aber für den Spielspaß ausreichend. Außerdem schlagen sich die Fäuste nun nicht mehr in die eigenen Gesichter.
Abbildung
: Two-Bad in der Neuauflage
Fazit
Insgesamt ist Two-Bad von der Modellierung her ausgezeichnet gelungen. Es spricht für sich, dass die Horsemen hier keine extremen Veränderungen vornahmen, sondern einfach das klassische Design konsequent weiterführten. Das Actionfeature ist annehmbar und wird auch den Sammler nicht stören können. Einzig die Waffen wären verbesserungswürdig; allerdings muss die Figur nun nicht mehr nur mit einem lausigen Schild kämpfen. Auch wirkt Two-Bad, besonders im Vergleich zu Teela und Evil-Lyn, etwas zu klein. Das aber sind eher minimale Kritikpunkte, welche durch die positiven Aspekte mehr als wett gemacht werden. Sowohl Kids als auch Sammler können hier bedenkenlos zuschlagen!