Story
In Snake Mountain planen Skeletor und sein Gehilfe Beast-Man einen Anschlag auf Krona, dem höchsten Vulkan von Eternia. Mittels eines Aktivators gelingt es dem Hexenmeister den Vulkan zum Ausbruch zu bringen. Durch die ausströmende Lava, so erklärt Skeletor, wird alles zerstört. Von den fruchtbaren Ebenen bis hin zum Königspalast. Dieses Chaos will das Skelettgesicht nutzen um Castle Grayskull anzugreifen. Jedoch hat der Herr der Unterwelt die Rechnung ohne He-Man gemacht. Diesem gelingt es in letzter Sekunde den feuerspeienden Berg zu löschen.
Um den verhassten Feind endgültig zu besiegen, schmiedet Skeletor einen neuen, teuflischen Plan: Er will Prinz Adam entführen und diesen als Köder benutzen um He-Man in eine Falle zu locken. Dem Herrn des Bösen ist bewusst, dass He-Man keine Sekunde zögern wird den Thronfolger zu befreien. Um den Prinzen unbemerkt verschleppen zu können, präsentiert Skeletor seinem Knecht zwei Helme, dessen Träger sofort unsichtbar wird. Mit Hilfe dieser Tarnkappen will Skeletor unbemerkt in den königlichen Palast eindringen.
Im Palast von Eternis hält Man-At-Arms Orko derweilen eine Standpauke. Der Trollaner soll endlich sein Zimmer aufräumen! Der schwebende Zauberer hält allerdings wenig von diesem Vorhaben, da es ihm zu mühselig erscheint. So beschließt er sein Zimmer mit Hilfe von Magie in Ordnung zu bringen. In seiner Tricktasche, findet Orko seinen alten Zauberstab wieder. Mit diesem erhofft er sich die Unordnung schnell beseitigen zu können. Jedoch verfehlt sein Zauberspruch die gewünschte Wirkung, was in einer haltlosen Katastrophe endet. Während Orkos Zauberstab unkontrolliert Gegenstände aus seinem Zimmer verschwinden lässt, präsentiert Teela dem Prinzen die neuste Erfindung des Waffenmeisters, einen Piepser der alles anzieht was fliegt. Man-At-Arms hat das Gerät entwickelt um für den königlichen Zoo einige Flederwölfe einzufangen. Als Teela näher auf die Funktionsweise eingehen will, bemerkt sie plötzlich einen lauten Schrei, der anscheinend aus Orkos Zimmer kommt. Mit gezogenem Schwert betritt Adam das Gemach des Trollaners, als dessen Zauberstab das magische Schwert berührt. Verwundert musste Adam feststellen, dass sein Schwert verschwunden ist.
Während Teela sich köstlich über das verschwundene Schwert amüsiert, betritt Duncan hastig den Raum. Er berichtet von Skeletors Doomblaster der im nahe gelegenen Wald gesichtet wurde. Die Befehlshaberin eilt sofort los um ihre Männer zu alarmieren. Adam stand vor einem Problem, er kann sich nun nicht mehr in He-Man verwandeln. So überlegen er und Orko wie sie das verlorene Schwert wiederbekommen können. Auf einmal erscheint vor ihnen Skeletor. Das Skelettgesicht lässt mit einem Zauber Adam und den Trollaner erstarren und bringt den Prinzen somit in seine Gewalt. Im Banshee-Dschungel soll He-Man sich zum Kampf stellen. Andernfalls wird Skeletor Adam töten.
Nachdem Orko wieder zu sich gekommen ist, unterrichtet er den Waffenmeister von Adams Entführung und von dem verschwundenen Zauberschwert. Der Waffenmeister beschloss die Zauberin um Rat zu bieten. Diese erklärt Duncan, dass sich das Schwert in der Vergangenheit befindet. Orko und Cringer sollen das Zauberschwert wieder zurückholen. So öffnet die Sorceress ein Dimensionsportal durch dieses der Kampftiger und der Trollaner in die Vergangenheit gelangen. Skeletor hat den Prinzen inzwischen in einer Höhle eingesperrt. Dort bemerkt Adam, dass er den Piepser von Man-At-Arms noch bei sich trägt. Mit diesem erhofft er sich Stratos zu kontaktieren.
Während der Waffenmeister einen Roboter konstruiert, der das Ebenbild He-Mans exakt wiederspiegelt, fanden sich Cringer und Orko in Eternias Vergangenheit ein. Dort stellten sie fest, dass das Schwert in die Hände eines Riesen gefallen ist. Dank Orkos Magie konnte sie den Hünen kurzfristig außer Gefecht setzen und das Schwert wieder an sich bringen.
Adam sah sich derweil am Rande der Verzweiflung nahe. Der Piepser hat nicht Stratos sondern einige Flederwölfe angelockt. Doch als die ersten blutrünstigen Flugtiere den gefangenen Prinzen angriffen, erschien Stratos der die Monster verjagt. Da der Bezwinger der Lüfte keine Möglichkeit sieht das Lasergitter zu deaktivieren, sucht er den Waffenmeister auf. Man-At-Arms sah nun die Chance Skeletor mit Hilfe des von ihm konstruierten Roboters zu täuschen. Der Attack-Track macht Skeletor ausfindig und begann mit dem Ablenkungsmanöver. Der Herr des Bösen ist davon überzeugt, dass He-Man in dem Fahrzeug sitzt und prompt nimmt er die Verfolgung auf. Als Skeletor jedoch feststellen muss, dass er einen Roboter jagt sah er sich bereits von He-Man und den Masters eingekesselt. Der Stärkste der Starken riss den Hexenmeister und seinen Diener von ihren Füßen, wodurch es Man-At-Arms gelingt Beast-Man in ein Reisegefängnis zu sperren. Skeletor will sich jedoch noch nicht geschlagen geben. Mit seiner Tarnkappe erhofft er sich den Sieg davon zu tragen. Um den unsichtbaren Wiedersacher dennoch in die Knie zu zwingen, wand He-Man einen Trick an. Er nahm Orkos Mäntelchen an sich und stülpt diesen Skeletor über. So gelingt es ihm Skeletor den Helm zu entwenden. Noch bevor das Skelettgesicht seinen Widderstab ergriff, stürzt sich ein Schwarm Flederwölfe auf ihn, da He-Man es geschafft hat ihm Duncans Piepser anzustecken. Skeletor ist somit besiegt und erneut trägt der heroische Verteidiger den Sieg davon.
Rezension
Das verschwundene Schwert (Originaltitel: "Disappearing Act") weißt gewisse Parallelen zu der Hörspielfolge "Im Kerker Skeletors" auf. Tatsächlich basieren beide auf demselben Plot. Skeletor bringt Prinz Adam in seine Gewalt um dadurch He-Man in eine Falle zu locken. Wie in der Hörspielfolge überlässt der Herr des Bösen den Prinzen seinem Schicksal. Auch wenn das Skelettgesicht hier keine ausgehungerte Riesenratte auf den harmonischen Thronfolger ansetzt, so sind es in dieser Folge die blutrünstigen Flederwölfe. Auch wenn sich diese fliegenden Monster durch den Bezwinger der Lüfte rasch ins Boxhorn jagen lassen. Was Spannung und Contenance anbelangt, so kann diese Episode bei weitem der Hörspielfolge nicht das Wasser reichen. Skeletors Plan erscheint nur auf den ersten Blick durchdacht. Bei genauerem Betrachten fällt auf, dass der Herr des Bösen zwei grundlegende Fehler begann: Zuerst einmal hätte er den Prinzen auf Mögliche Kommunikationsmöglichkeiten untersuchen sollen. Hätte Skeletor dies in Erwägung gezogen, so hätte er auch den Piepser entdeckt und damit einen Kommunikationsfluss verhindern können. Zum zweiten ist es mehr als töricht den Prinzen einfach so in eine Höhle zu sperren, wo jeder Wanderer ihn wahrscheinlich hätte finden können. Es wäre wohl klüger gewesen ihn nach Snake Mountain zu bringen. Dort hätten Skeletor und Beast-Man ihren Heimvorteil ausnutzen können.
Aber auch der anfängliche Plan des Hexenmeisters grenzt bei genauerer Betrachtung an absurdum. Den Vulkan zum Ausbruch bringen, um damit die Bevölkerung zu verjagen ist sicherlich eine feine Sache nur leider wären er und Beast-Man ebenfalls davon betroffen. Skeletor erklärt seinem Knecht doch noch, dass Krona alles zerstören wird. Man könnte demnach davon ausgehen, dass auch Snake Mountain davon betroffen wäre. Aber es ist ja nichts Neues, das Skeletors Pläne alles andere als Narrensicher sind.
Eine weitere Parallele zu den Hörspielen von Europa kann in dieser Folge auf Eternias Vergangenheit gezogen werden. Auch hier sind es Riesen, die zuvor den Planeten besiedelt haben. Zwar sind diese keine Intelligenten Giganten, die sich enormes Wissen über Technik und Wissenschaft angeeignet haben sondern vielmehr primitive Individuen die nach dem Gebot der Natur „Fressen oder Gefressen werden“ handeln
Besonders hervorheben muss man in dieser Folge den Charakter von Beast-Man. Man merkt deutlich, dass das Pelzgesicht alles andere als der treue, ergebene Knecht von Skeletor ist. Dies wird besonders in der letzten Szene deutlich als der Herr des Bösen vor den Flederwölfen fliehen muss, worüber Beast-Man mehr als erfreut zu sein scheint. Besonders hier wirkt der einfältige Gehilfe mehr als Schadenfroh. Trotz seiner Situation als Gefangener ist ihm das Lachen nicht vergangen. Diese Charakterzüge werden in den späteren Folgen sogar noch weiter vertieft. Vor allem in Folge Neun (Invasion der Drachen). Dazu aber in späteren Reviews mehr.
Ein sicherlich interessanter Aspekt ist auch die Konstruktion des Roboters der von Duncan gebaut wurde um Skeletor abzulenken. Hat der Waffenmeister sich etwa an Faker, der ja in Folge zwei
“Der Verwandlungsstab“ seinen ersten Auftritt hatte, orientiert? Dies verdeutlicht einmal mehr, welches Genie der Waffenmeister ist. Fürwahr, er hat immer die passende Erfindung parat. Hier baut er einen Piepser um Flederwölfe für den Zoo anzulocken, dort einen Roboter der als Ablenkungsmanöver fungieren soll. Ja, er ist schon ein schlaues Kerlchen. Ohne ihn wären die Masters of the Universe sicherlich aufgeschmissen. Was bleibt da noch zu sagen als: Heil dir, Duncan!“ Aber auch Ordnung ist für Man-At-Arms von absoluter Wichtigkeit. Es kann auch nicht angehen, dass der Trollaner lebt wie bei Hempels unterm Sofa. Da kann Duncan einfach nicht anders und muss einschreiten. Ordnung muss schließlich sein! Da sind solche Dinge wie die Verteidigung des Planeten nur zweitrangig. Ist schon ein harter Job, dem Man-At-Arms da nachgehen muss. Den Kindergärtner für unordentliche Trollaner spielen ist mit Sicherheit nicht jeder Manns Sache.
Eine wirklich humoristische Szene ist sicherlich die, in der Skeletor bemerkt, dass er auf einen Roboter hereingefallen ist. Der Wutausbruch des Hexenmeisters ist einfach zu köstlich. Synchronsprecher Herbert Tennigkeit setzte seine Stimme so hoch an, dass Skeletor schon beinah weinerlich klang. Schade dass er keine Augen besitzt und demzufolge auch nicht weinen kann. Die Tränen hätten nur noch gefehlt um Skeletor in dieser Situation endgültig lächerlich zu machen. Das Skeletor, der Herr des Bösen (!), Angst vor kleinen Flederwölfen hat, ist definitiv der Gipfel der Lächerlichkeit.
Skeletor entdeckt das He-Man ein Roboter ist!
Fazit
Auch wenn diese Episode (bis auf kleinere Mängel) ziemlich schlüssig erscheint, zählt sie doch zu den etwas schwächeren Folgen des klassischen Cartoons. Skriptautor David Chappe kreierte zwar eine Story die von ihrer Grundidee nicht schlecht war aber keinen wirklichen Spannungsbogen aufbauen konnte. Der zuvor gefährlich wirkende Skeletor büßt etwas an Bösartigkeit ein, was sein Bild als Bedrohung ein bisschen abschwächen lässt.
Moral
Die treffende Moral konnte von niemand geringen als dem Waffenmeister gesprochen werden. Man-At-Arms macht in dieser klar, dass man durch Wissen wahre Macht erlangen kann.
Mehr Reviews über den Classic-Cartoon:
Staffel 1:
Folge #001 - Der Diamant des Verschwindens
Folge #002 - Der Verwandlungsstab
Folge #017 - Daimar der Dämon
Folge #046 - Ewige Dunkelheit
Sonderfolgen:
He-Man & She-Ra - The Christmas Special