Story
Mit dem Rücken vor dem verschlossenen Ausgang des Traumzirkels stehend, verkündet He-Man seinem Vater, dass sie jede einzelne der Legion von Albtraumkreaturen erschlagen müssen. Plötzlich werden die Monster von Schüssen aus dem Himmel zerfetzt - aus einer von Stratos gelenkten Luftmaschine feuern Teela und Moss Man nach unten! Knapp können sie He-Man, Randor und Battle Cat an Bord nehmen und das Traumreich verlassen. Wie sich herausstellt, entdeckte Stratos den Ring des Himmels und dort das Luftschiff entdeckte. So konnten die drei Helden den Erdzirkel verlassen, was dem dort beinahe verendeten" Moss Man das Leben rettete. Der Himmelsring besitzt die Besonderheit, alle sechs Zirkel der Unterwelt miteinander zu verbinden. Stratos ist daher überzeugt, dass die Masters so die beiden gefährlichsten Reiche - den Zirkel des Krieges und den Zirkel des Todes - meiden und ihr Ziel, den Ring der Ewigkeit, direkt erreichen können.
Nachdem sie stundenlang durch den mit zahllosen Luftschiffen gefüllten Himmelsring gereist sind, befinden sie sich direkt über dem Todeszirkel, was durch zunehmende Kälte bemerkbar wird. Zugleich werden sie mit einer weiteren Manifestation der Unruhen auf der Oberwelt konfrontiert, in Form eines Gewitters. König Randor übernimmt das Steuerrad, um Stratos eine Pause zu gönnen. Statt aber dem Gewitter auszuweichen, fliegt er direkt hinein! Prompt wird das Luftschiff von einem Blitz getroffen und stürzt ab. Die Helden überstehen die Bruchlandung in den Ring des Todes unverletzt, stoßen aber sofort auf die sogenannten Ersten, die Snake Men. Schnell versuchen sie, den scheinbar unter den Trümmern eingeklemmten Randor zu befreien. Als ihnen das gelingt, erklärt der König jedoch, dass es schon seit geraumer Zeit keinen Randor mehr gebe - sonder nur "Hssssssss"!
Fortsetzung folgt...
Rezension
Nach den dramatischen Cliffhangern von
Ausgabe 9 fängt dieses Kapitel stark an. He-Mans Ausruf, dass man nun das ganze Gewürm filetieren muss, um zu bestehen, wirkt eher wie der Aufruf zum letzten Hurra als einem wirklichen Plan. So fangen die Panels sehr gut die verzweifelte, hoffnungslose Lage an, in der He-Man, Randor und Battle Cat nach mittlerweile rund anderthalb Tagen Nonstop-Kampf stehen. Dass die drei von ihren Freunden in einem Luftschiff gerettet werden, ist umso überraschender - und liefert sogleich ein großes Problem dieses Heftes.
Die Art der Rettung geht hier völlig in Ordnung und ist sehr gut in Szene gesetzt. Aber fehlt da nicht etwas? Immerhin lag Moss Man im vorherigen Heft noch im Sterben, und jetzt ist er wieder quietschfidel? Ja, und Autor Dan Abnett liefert unter Steuerung von Mattel auch die entsprechende Auflösung. Selbige (Stratos entdeckt den Himmelskreis und rettet alle im Luftschiff) ist durchaus schlüssig. Dennoch bleibt sie extrem unbefriedigend, da alles nur im Dialog zwischen den Helden aufgeklärt wird. Die Situation im Erdzirkel war aber der spannendste Teil des vorigen Heftes. Statt diesen auch grafisch weiterzuspinnen, werden die Leser mit ein paar Zeilen Text nach dem Motto "das passierte zwischen den Kapiteln" abgespeist. Beinahe wirkt es, als sei ein ganzes oder halbes Heft gestrichen worden.
Was gar nicht so übel wäre, um die Handlung etwas schneller voranzutreiben. Tatsächlich aber besteht fast die gesamte restliche Ausgabe lediglich aus den im Luftschiff fliegenden Helden. Es mag vielleicht ganz nett sein, wenn Stratos ganz begeistert vom Himmelszirkel ist und sich hier wohlfühlt, was Moss Man so gar nicht verstehen kann. Spannung sieht jedoch anders aus. Wenigstens zwei Seiten hätte man erübrigen können, um das Geschehen im Erdzirkel optisch aufzubereiten, statt die Helden in großformatigen Panels nur davon erzählen zu lassen. Die Ironie dabei ist, dass Michael S. O´Hare besagte Panels sehr schön gestaltet und die zahllosen Fluggeräte des Himmelskreises ebenso ansehnlich sind, wie zuvor schon die Rettung von He-Man und Co vor ihrem sicheren Tod im Traumzirkel.
Tatsächlich erweist sich O´Hare als Glücksgriff. Wenngleich auch sein Zeichenstil wohl nicht unbedingt die erste Wahl aller Masters Fans gewesen wäre, vermag er es dennoch, den Szenarien eine gewisse "Magie" und ihren eigenen Look zu geben. Im Gegensatz zum Eternia von Philip Tan in der
He-Man Miniserie wirken die Kulissen hier tatsächlich wie von einer anderen Welt. Und so ist auch der Absturz des Luftschiffes optisch sehr gelungen. Hier geht es dann endlich wieder ans Eingemachte, denn gerade, als der Leser denkt "ach je, jetzt überspringen die zwei Zirkel, damit die Story auch ja in sechs Hefte passt", landen die Masters im Todeskreis. Beim Gedanken daran, dass DCs He-Man in früheren Heften auch
getötet hat, drängt sich schnell die Vermutung auf, dass gleich die einst Umgenieteten in Legionen auf ihn stürzen könnten.
Nachdem aber schon in zwei vorangegangenen Kapiteln auf die Snake Men angespielt wurde, geht es jetzt natürlich auch um selbige. Und hier liefert das Heft den vielleicht stärkten Twist, wenn sich plötzlich herausstellt, dass König Randor in Wahrheit (King) Hssss ist. Hier lässt sich nun vortrefflich spekulieren, ob Randor vom Geist des toten Schlangenkönigs besessen ist oder King Hiss sich als Randor verkleidet hat, und seit wann dieses Spiel überhaupt getrieben wird. Fest steht, dass Randor/Hiss das Luftschiff absichtlich abstürzen ließ. Läuft die Maskerade vielleicht schon seit
Ausgabe 7, und der wahre Plan war es von Anfang an, die Schlangenmenschen wiederzuerwecken? Antworten wird wohl erste die nächste Ausgabe liefern, während hier ein guter Cliffhanger geboten wurde.
Das alleine reicht aber leider nicht, um den Eindruck wegzuwischen, dass sich in diesem Heft nur sehr wenig tut. Es könnte mit den Worten "Rettung - Flug - Absturz" zusammengefasst werden, ohne dass weitere Details notwendig wären. Letztlich stellt sich die Frage, ob man He-Man und Randor wirklich seit dem Ende von
Ausgabe 8 bis zu mehreren Seiten in dieser Ausgabe im Traumzirkel verweilen lassen musste, wenn dafür der spannende Plot um den sterbenden Moss Man letztlich "zwischen den Heften" beendet werden musste, um mehrere Seiten mit völlig unspannenden Dialogen während eines ereignislosen Flugs zu füllen. Welchen Sinn hat es, einen Handlungsstrang zu beginnen, wenn man ihn am Ende derart stiefmütterlich abfrühstückt? Keinen, genau.
Fazit
Trotz des ordentlichen Artworks und gelungenen Cliffhangers erfüllt dieses Heft nicht die zuvor geweckten Erwartungen. Es bleibt zu hoffen, dass das folgende Kapitel wieder Besseres zu bieten hat, als dieses eher enttäuschende Zwischenspiel.
He-Man and the Masters of the Universe (Vol. 2) #10 erschien am 19.02.2014.
Alle Reviews zu den neuen Masters Comics von DC:
Masters of the Universe (Digitalserie)
Kapitel 1 (The Lost Knight) ,
Kapitel 2 (Man-At-Arms) ,
Kapitel 3 (Battle Cat) ,
Kapitel 4 (Randor) ,
Kapitel 5 (Evil-Lyn) ,
Kapitel 6 (Orko) ,
Kapitel 7 (Trap Jaw) ,
Kapitel 8 (She-Ra)
Origins of Eternia (Einzelhefte)
The Origin of Skeletor ,
The Origin of He-Man ,
The Origin of Hordak
He-Man and the Masters of the Universe (Miniserie)
Nr.1 ,
Nr.2 ,
Nr.3 ,
Nr.4 ,
Nr.5 ,
Nr.6
He-Man and the Masters of the Universe (fortlaufende Serie)
Nr.1 ,
Nr.2 ,
Nr.3 ,
Nr.4 ,
Nr.5 ,
Nr.6
Nr.7 - "What lies within" Part 1
Nr.8 - "What lies within" Part 2
Nr.9 - "What lies within" Part 3
DC Universe vs. Masters of the Universe (Miniserie)
Nr.1 - "Crossing Over"
Nr.2 - "Justice Denied"
Nr.3 - "Dark Orko"
Nr.4 - "Worlds Collide"
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