Ist der "Anti-Anti-He-Man" mehr als nur ein Repaint? Und ist er nun He-Man oder Skeletor? Das und mehr beantworten wir im Review!
Als He-Skeletor erstmals präsentiert wurde, dachte sich so mancher Fan "Was zum...?!". Der Charakter existiert erst seit 2019/2020 und entstammte der Comic-Serie
Masters of the Multiverse (die wir nicht reviewt haben, ja wissen wir, es war halt viel los, sorry). Der urdeutsche Charakter
Anti-Eternia He-Man spielt dort den Bösewicht, der Zauberschwerter aus allen Universen sammelt und dabei scharenweise deren He-Men tötet. Aufgrund der Mutmaßung, dass Anti-Eternia die einzige Welt ist, deren He-Man gegen Skeletor verlieren kann, wird "Anti-Keldor" rekrutiert. Denn auf dem Anti-Eternia der Comicreihe wurde Keldor nie zu Skeletor und lebt als eine Art Spiegelbild zu Prinz Adam am Hof von König Randor, dessen Sohn von einer bösen Macht korrumpiert zum bösen He-Man wurde.
Abbildung
: Anti-Eternia Keldor aka He-Skeletor in "Masters of the Multiverse"
Im Verlauf der Serie betritt Anti-Keldor nicht nur mehrere uns bekannte Masters-Universen. Natürlich trifft auch auf deren Skeletoren. Dies lässt ihn zunehmend fürchten, dass es auch sein Schicksal ist, zu Skeletor zu werden - umso mehr, nachdem sein halbes Gesicht im Kampf skelettiert wird. Letztlich aber zeigt sich, dass er nicht bestimmt ist, zu Skeletor zu werden, sondern zu einem neuen He-Man. Also solcher kann er Anti-He-Man aufhalten. Eine gar nicht schlechte Miniserie! Und da Anti-Anti-He-Man nicht wirklich gut geklungen hätte, hat Mattel für seine Origins-Figur den nicht ganz passenden aber werbewirksamen Namen
He-Skeletor erdacht.
Verpackung & Minicomic
Wie üblich wird die Figur im beidseitig bedruckten Schutzkarton geliefert. Dessen Motive finden sich auch auf der Blisterkarte. Man mag das Konzept der Figur selbst mögen oder nicht, aber verpackt macht sie sich durchaus gut. Vor allem aber ist das Cardback-Motiv wieder ein echter Augenöffner. He-Skeletor ist spiegelverkehrt zu He-Man in Verwandlungsposte zu sehen, während die Szenerie direkt aus der Comicserie entnommen ist. Die Kristallkammer unter Castle Hellskull beherbergt die Zugänge zu den anderen Universen, deren Spiegelscherben den Weg für einen von Anti-He-Mans lovecraft?schen dunklen Göttern bereiten. Schade, dass Mattel kein Set zusammen mit dem ebenfalls zu sehenden Battle Panthor angeboten hat.
Modellierung
He-Skeletor ist nach Anti-Eternia He-Man ein weiterer vollständiger He-Repaint. Für Mattel natürlich denkbar günstig und grundlegend auch in Ordnung - mit Ausnahme zweier Details. So ist es schade, dass nicht gemäß der Comic-Vorlage eine neue Rüstung mit einem Kreuzwappen aus Knochen geschaffen wurde. Und da He-Skeletor im Comic (und auf der Verpackung) stets als Linkshänder zu sehen ist, wäre statt der offenen auch eine linke Griffhand schön gewesen. Beides ist nicht tragisch, aber schade eben weil die Figur ja bereits so günstig zu machen war.
Bemalung
Auf farblich wurde ein Detail aus den Comics nicht übernommen. Dort besaß He-Skeletor zwei weiße Haarsträhnen in der rabenschwarzen Tolle. Diese fehlen hier, obwohl der 2022 in El Segundo vorgestellte Prototyp noch weiße Strähnen aufwies. Mattel hat diese also gestrichen. Erneut kein schwerer Beinbruch, aber dass man bei einem Mattel Creations Release selbst solche Details noch eingespart hat, sendet kein schönes Signal an die Käuferschaft.
Zugleich überrascht es, dass He-Skeletors blaue Haut eine etwas grünlichere Tönung besitzt, statt den Farbton von Faker oder Skeletor zu nutzen. Auch sind die violetten Partien rötlicher. Schön glänzend ist die Goldbemalung - jedoch treten hier überraschend viele Unsauberkeiten und Kratzer auf. Dafür ist die Gesichtsbemalung absolut perfekt und gibt endlich den He-Man Vintage-Look wieder.
Beweglichkeit
Die üblichen Bewegungspunkte sind äußerst solide verarbeitet und sollten auch nach geraumer Zeit nicht zu schnell ausleiern. Mattel hat offenkundig nachgearbeitet. Mix&Match ist natürlich möglich, wenngleich aufgrund der verschiedenen Farbtöne nicht so umfangreich wie erwartet. Aufgrund der nahezu identischen Violett-Tönung bieten sich unter den Skeletoren vor allem die
Terror Claws und
Dragonblaster Figuren an.
Zubehör
Auch hier bietet sich wenig Überraschung. He-Skeletor ist mit Zauberschwert, Doppelaxt und Rundschild ausgestattet. Alles in Violett, der Schild mit Goldbemalung. Da er im Comic nur das Schwert benutzte, ist es schön, dass Mattel wenigstens alle drei Standardwaffen beigepackt hat, statt auch noch daran zu sparen.
Minicomic
Speziell für diese Figur wurde das 12-seitige Heft
Crisis at the Multi-Core! erschaffen. Da Skeletor die Zusammenarbeit verweigert, holt sich He-Man Anti-Keldor als Verstärkung, um zu verhindern, dass das Multiversum vom Uni-Eater verschlungen wird. Gemeinsam bezwingen sie die Null-Sorceress und messen sich später im Armdrücken. Eigentlich im Grundplot eine anständige Geschichte, zumal aufgeklärt wird, warum Skeletor in
Assassin?s Aim das Zauberschwert besaß.
Wie so viele der 2023er-Minicomics leidet aber auch dieses unter dem Artwork. Erneut paust der Zeichner Motive aus verschiedensten Quellen ab. Easter Eggs sind zudem unfassbar plump in die Seiten retuschiert, und während ein "Snake He-Man" von einem Custom "entliehen" wurde, machte man einen Dune-Sandwurm zum Uni-Eater. He-Skeletors Erzfeind Anti-He-Man taucht hingegen an keiner Stelle auf. So geht das einfach nicht, Mattel.
Fazit
He-Skeletor ist definitiv nur etwas für Hardcorefans. Trotz der wieder sehr gelungenen Verpackung ist die Figur nun einmal ein Repaint. Als "Spaß für zwischendurch" kann He-Skeletor Spaß machen, für mehr hätte aber auch Mattel etwas mehr investieren müssen.
Seb weiß nicht, wie oft er noch eine Sternenstaub-Referenz in seine Fotos einbauen wird. Aber bei Gott, wenn sich die Gelegenheit bietet, dann macht er es!
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