Häufig kritisieren Sammler neue Versionen dafür, dass sie, nun ja, halt anders aussehen, als ihre Standarddesigns. Andererseits ist dies ja häufig auch notwendig, damit die neue Figur auch gekauft wird. In der Hinsicht war Buzz-Saw Hordak schon 1987 ein Unikum, da die Veränderungen nur minimal und vor allem dem Actionfeature geschuldet waren. Genau dies wurde dann auch bei der MotU Classics Adaption kritisiert, als Sammler vermeintlich zu wenig "Neues" für ihr Geld bekamen. Anders verhielt es sich aber mit der MotU Orgins Version! Hier schien das Feedback von den ersten Fotos an erstaunlich positiv auszufallen. Liegt es nur am Kopf, oder steckt mehr in "Buzz Saw" Hordak, als nur ein Blaster-Blade?
Verpackung & Minicomic
Man kann es nicht oft genug sagen: die Deluxe-Blisterkarten sind eine noch größere Augenweide als die Basic-Verpackungen. Auch bei Hordak ist nicht nur das Zubehör gut sichtbar, sondern das Charakterbild von Axel Giménez im oberen rechten Eck wieder äußerst gelungen. Interessant ist der Name. Hieß die Vintage-Figur noch
Buzz-Saw Hordak, wurde hier der Name der Classics-Version ohne Bindestrich und mit Anführungszeichen genommen. Auf der Rückseite ist das Actionmotiv wieder ein echter Hingucker, nicht nur wegen den ersten Origins-Auftritten von Mantisaur und Flying Fists He-Man. Im Cross-Sell Bereich fehlt übrigens noch Mosquitor, der erst später ausgeliefert wurde.
Das Minicomic
Horde Plaque ist im gewohnten Stil produziert. Hier wird erzählt, wie Hordak durch die Lebensenergie der Eternianer stärker wird - im Prinzip eine interessante Referenz an die Funktionsweise des Magna Beam Transporter in
Das Geheimnis des Zauberschwertes. Im Zuge des unvermeidlichen Kampfes nutzt Hordak dann auch seine Buzz-Saw Kräfte, die ihm letztlich aber auch nichts nützen. Typische Unterhaltung, die auf wenigen Seiten eine schicke Story liefert. Der übliche Wermutstropfen liegt wieder darin, dass man die US-Version benötigt, wenn man Sprechblasen lesen möchte.
Modellierung
Wie schon erwähnt, waren die Unterschiede von "Buzz Saw" Hordak zur normalen Version, stets eher marginal. So auch hier, wo Arme, Beine, Hände, Stiefel, Kopf, Unterleib und Armband der
Hordak Basis-Figur wiederverwendet wurden. Hardcorefans können nun kritisieren, dass die Vintage Version seinerzeit einen anderen Gürtel besaß. Schon beim
Classics "Buzz Saw" Hordak wurde dies aus Kostengründen ignoriert. Und in der Tat: ein neuer Gürtel wäre schön gewesen, ist hier aber nicht essenziell.
Wirklich neu (die Wechselteile beim Zubehör mal außen vor) sind also einzig der Torso sowie die Halterung des Capes. Wie früher steckt dieses am Auslöser des Actionfeatures. Im Gegensatz zu 1987 kann der Umhang aber nicht mehr entfernt werden. Und während seine Form grundlegend unverändert blieb, ist er deutlich länger gefertigt als bei der Basisfigur. Der neue Torso ist wie gewohnt mit einer Bauchklappe versehen. Obwohl das entsprechende Scharnier ebenso sichtbar ist wie die oberen Hervorherbungen, fällt die Klappe erfreulich wenig auch und stört das Gesamtdesign relativ wenig. Das Fledermauswappen ist dabei etwas kleiner gestaltet.
Die Klappe hingegen bedeckt erstmals nahezu die gesamte Front des Brustpanzers. Dabei ist der Hohlraum im Inneren deutlich kleiner als üblich. Nur ein verhältnismäßig kompakter Bereich dient als Lager für die Blaster Blades. Ganz klar, der übrige Bereich musste als Raum für die Armhalterungen dienen. Zu beiden Seiten sind hier "Rippen" erkennbar, was eine relativ simple, aber optisch ansehnliche Ergänzung ist. Zugleich ist der Torso nicht aufgebläht, sondern sogar schlanker als Hordaks normale Rüstung.
Bemalung
Hier muss gleich zu Beginn auf die im Umlauf befindlichen Varianten eingegangen werden. Denn Hordaks Gesicht ist in mindestens drei verschiedenen Bemalungsarten erschienen. Mancher Fan spricht sogar von noch mehr, wobei hier und da aber auch einfache Produktionsfehler die Ursache gewesen sein können. Auf jeden Fall erschien "Buzz Saw" Hordak zunächst in exakt derselben Bemalung wie die Basisfigur: Schwarze Augen mit kleinen roten Pupillen, keine farbliche Umrandung und die Ohren kaum bemalt. Dieser erste Produktionslauf dürfte in relativ geringer Menge erfolgt sein. Version 2 hatte ebenfalls schwarze Augen, aber schon deutlich größere rote Pupillen sowie die schwarze Umrandung. Am geläufigsten (und hierzulande erschienen) ist Version 3. Hier sind die Augen vollständig rot, schwarz umrandet, sowie die Ohren bemalt.
Kurzum: Version 3 ist die, welche der Bemalung von Hordaks Vintagefiguren am nächsten kommt. Und in der Tat erhält Hordaks Gesicht in dieser Form eine völlig andere Wirkung. Viele Kritiker der Basisfigur wird dies sicherlich freuen, denn per Teiletausch können diese mit der Deluxefigur "ihren" nostalgischen Hordak erstellen. Auch wenn es keine offiziellen Aussagen gibt, scheint es so, als habe Mattel auf das Fanecho gehört und die Bemalung wortwörtlich im letzten Moment während der Serienproduktion verändert.
Ansonsten wurde an der Farbgebung aber nichts verändert. Somit sind beide Hordak Figuren untereinander problemlos mixbar. Das Fledermauswappen scheint sogar deckender bemalt zu sein, ohne aber die Modellierungsdetails zu überdecken. Besonders an den Stiefelwappen können indes Unsauberkeiten auftreten. Auch sind die Zähne nicht immer sauber bemalt. Bei maschineller Serienfertigung keine große Überraschung, aber ein Punkt, den Mattel noch optimieren sollte.
Beweglichkeit
An Gelenken ist tatsächlich inklusive der drehbaren Hüfte alles vorhanden. Zwar lassen sich die Arme (wie bei vielen Deluxefiguren) nicht vom Torso abnehmen. Aber auch sie sind voll beweglich. Die meisten Bewegungspunkte sind gewohnt stabil. Die Knie aber sind merklich lockerer als üblich. Ein fataler Umstand, denn Hordak kippt auch dank des (eigentlich nicht zu schweren) Umhangs verhältnismäßig leicht nach hinten um.
Eine gewisse Abhilfe kann hier wie so oft ein Haartrockner schaffen. Dennoch sollten Gelenke nicht derart locker sein. Vor allem, weil das Problem nicht nur vereinzelt auftritt und parallel auch bei etlichen Figuren der sechsten Basiswave bemerkt worden ist. Es ist das eine, wenn mal etwas locker sitzt. Wenn aber scheinbar etwas allgemein nicht ganz rund läuft, muss sich Mattel schnellstens darum kümmern.
Actionfeature
Prinzipiell funktioniert der Mechanismus wie früher. Die Capehalterung am Rücken dient als Hebel, der bei kräftigem Runterdrücken die Kreissäge aus dem Torso schießt. Hier steckt ausreichend Wumms dahinter, um Gegner umzuwerfen. Allerdings muss die Bauchklappe zuvor geöffnet werden. Da ihr Scharnier nun deutlich stabiler ist, schnell sie nicht einfach herunter. Der Überraschungseffekt ist somit gegenüber der Vintage Version geringer. Stören dürften sich daran allerdings nur wenige.
Zubehör
Wie bei allen Buzz Saw Figuren liegt auch hier die weiße Armbrust bei, während der Fledermausschild nur Hordaks Basisfigur vorbehalten bleibt. Statt einer werden erstmals aber zwei verschiedenförmige Blaster-Blades mitgeliefert. Eine orientiert sich an der bekannten Form, während die neue eher sternförmig gezackt ist. Kann man machen. Beide Doppel-Sägeklingen besitzen nun ein Hordewappen auf einer Seite und sind entsprechend der Öffnung im Torso deutlich kleiner als anno 1987. Zudem sind sie nicht mehr goldfarben, sondern matt gelb. Das sieht einerseits weniger edel aus, passt andererseits aber zur knalligeren Optik der Toyline.
Natürlich wird wie immer eine zweite linke Hand zum halten von Waffen mitgeliefert. Geht in Ordnung, auch wenn Hordak ironischerweise keinerlei Waffen besitzt, die er in Händen halten muss. Spannend ist der Wechselkopf mit lächelndem Gesichtsausdruck. Dieser mag vielleicht nicht für jeden Sammler relevant sein. Er ist aber gut umgesetzt und bietet die seltene Option, Hordak nicht immer mit dem gleichen Gesichtsausdruck aufzubauen. Insgesamt eine gelungene Mischung an Dreingaben.
Fazit
Ganz klar, wem die Bemalung der Basisfigur nicht passt, braucht "Buzz Saw" Hordak alleine wegen dem besseren Kopf. Aber auch ansonsten ist diese Deluxefigur nahezu rundum gelungen. Wer sich nicht an der Cape-Halterung stört, macht hier beim Kauf nichts verkehrt.
Seb findet, dass Hordak noch viel mehr Zubehör bräuchte, das sich in seinem Bauch verstauen lässt. Zum Beispiel ein tragbarer Fernseher, eine Minibar oder ein Backblech mit Muffins. Und nein, Seb versteht auch nicht, warum Mattel ihn nicht als Ratgeber engagiert.
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