Ursprünglich sollte an dieser Stelle ein kleiner Text darüber stehen, wie beliebt Hordak ist (sehr beliebt) und welchen Status er innerhalb der Masters hat (Skeletors Lehrmeister, Erzfeind von She-Ra). Aber das weiß ohnehin nahezu jeder. Nein, diesmal muss über offizielle Produktfotos gesprochen werden. Wie das unten zu sehende, auf dem Hordaks Fledermaus auf wirklich einzigartige Weise montiert ist. Genau dies sorgte unter Fans für Belustigung bis blankes Unverständnis. Wie so etwas geschehen kann, ist dabei sogar recht simpel. Ein Fotograf, der die Figur als eines von mehreren Dutzend Spielzeugen ablichtete und sich beim Zubehör nicht anders zu helfen wusste. Eine Bildbearbeitung, die es wahrscheinlich auch nicht besser wusste. Ein Marketing, das vielleicht aus Zeitdruck nicht ganz genau aufpasste. Und schon gehen Fotos um die Welt, bei der sich die Verursacher hinterher selbst am meisten ärgern, aber noch genug weitere Arbeit auf dem Tisch haben. Fehler sind nun einmal menschlich. Und so gesehen hat der doch eher kleine Fauxpas ja auch wieder für eine hübsche Anekdote in der Fanwelt gesorgt, oder?
Abbildung
: Werbefoto von Mattel
Verpackung & Minicomic
Hordak erschien als eine von vier neuen Figuren in der Basic Wave 4. Das bedeutet, dass hier wieder ein neuer Minicomic ("
Sneak Attack") beiliegt, sowie ein Beipackzettel, der auf die abnehmbaren Körperteile hinweist. Gestalterisch bleibt alles gleich, wodurch OVP-Sammler bei der europäischen Version auf etliche Texte (Untertitel, Sprechblasen, etc.) verzichten müssen und die unteren zwei Fünftel des Cardbacks mit rechtlichen Erklärungen gefüllt sind. Im Gegensatz zu den Vintagekarten befindet sich hier kein "The Evil Horde" Logo unter dem Masters Schriftzug. Stattdessen ist es nun deutlich kleiner als Sticker in Kniehöhe auf den Blister geklebt. Das wird so manchen Sammlern sicher weniger gefallen, auch wenn der obere Kartenbereich dadurch nicht zu vollgepackt aussieht.
Auf der Rückseite werden neben den vier neuen Charakteren auch wieder
He-Man und
Skeletor beworben. Beide sind nach wie vor "Evergreens", welche Mattel konstant anbietet. Um seine Zugehörigkeit zur dritten Masters Fraktion zu betonen, ist Hordaks Name hier schwarz geschrieben statt blau oder rot. Interessanterweise zeigen die Funktionsbilder nicht, wie die Fledermaus angebracht wird (was wohl auch Mattels Fotografem zum Verhängnis wurde). Das Actionmotiv von Axel Gimenez ist eine äußerst atmosphärische Hommage an die Vintage Version. Damals befahl Hordak den Angriff auf Castle Grayskull. Die neue Szene spielt kurz zuvor, als er seine Kämpfer sammelt, um durch ein Dimensionsportal zur Burg zu gelangen. Neben den vier Ur-Hordlern sind auch zwei Horde Trooper zu sehen. Die Fright Zone basiert auf dem Vintage Toy, dessen Drache aus der schwarzen Höhle blickt. Definitiv eine gelungene Idee.
Modellierung
Es ist quasi selbstredend, dass hier die
Hordak Vintagefigur als Vorlage diente. Mattels Designer haben die Origins Version nur mit minimalen Modifikationen gestaltet, wobei dank der Einzelteile auch etwas mehr recycelt werden konnte. Neben der Hose und dem Torso sind daher auch die Oberarme, Oberschenkel und Unterschenkel, aber auch die Hände von He-Man recycelt. Somit hat Hordaks linke Hand nicht die für Skeletor & Co typischen gekrümmten Finger, sondern gespreizte. Obwohl sie Handschuhe trägt, hat die Figur also Fingernägel. Dies fällt glücklicherweise aber beinahe nur mit der Lupe auf, da die ohnehin eher subtile Modellierung dank des schwarzen Materials kaschiert wird.
Während die Fledermauswappen der Stiefel detailreicher gefertigt wurden, ist das Horde-Armband nicht mehr Teil des Armes, sondern wie beim
MotU Classics Hordak separat über den Bizeps gezogen. Das Material ist dabei angenehm flexibel. Die Binde passt problemlos über den Oberarm und kann auch abgestreift werden. Die Rüstung ist ähnlich wie bei
Clamp Champ flexibel und nur im unteren Bereich mit Halteklammern verschlossen, damit sie nach Entfernen des Kopfes über den Hals abgenommen werden kann.
Der Umhang ist fest am Rücken verklebt und wallend modelliert. Ein enormes Update gegenüber dem Vintage Cape. Allerdings ist das untere Ende nicht gezackt, wie man es seit den 80ern von Artworks kennt. Scheinbar interpretierte der Designer die einstige Wellenform als normale Falten. Der Kopf ist mit sämtlichen Details nahezu eins zu eins vom Vintage Design übernommen. Die einst nur aufgemalten Zähne sind nun aber auch Teil der Modellierung, was sie natürlich sehr viel dreidimensionaler und auffälliger macht.
Bemalung
Selbstredend stand auch farblich die Vintage Figur Pate. Sowohl die schwarzen als auch roten Partien sind satt gehalten und der Gürtel wurde wie früher glänzend silbern gefärbt. Ungenauigkeiten der Bemalung der Fledermauswappen und nun ebenfalls kräftig roten Zähne fallen natürlich durch den Kontrast leicht auf, halten sich aber in Grenzen. Leider ist die Fledermaus auf der Rüstung zumindest bei diesem Exemplar allerdings nicht ganz deckend bemalt. Die Haut wurde indes abgedunkelt, wodurch der Farbton deutlich kräftiger wirkt als das Blassgrau der Vintage Figur. Ein wenig schade ist, dass die seitlichen Einkerbungen der Rüstung sowie das Wappen unter dem Umhang nicht bemalt wurden. Da diese Partien seinerzeit aber auch nur bei der sogenannten "Red Ribs" Variante bemalt waren, dürfte dies kaum jemanden stören.
Für viele Fans besteht der größte Kritikpunkt vielmehr bei der Kopfbemalung. Dass die beigen Partien heller sind, ist dabei nicht das Problem. Die Kritik dreht sich zum einen um die im Grunde gar nicht bemalten Innenflächen der Ohren. In der Tat unschön. Noch mehr aber werden die Augen moniert. Deren vormals schwarze Augenringe wurden hier beige belassen. Die Augen selbst wiederum sind nun schwarz mit kleinen roten Punkten. Möglicherweise erschien Mattel das als beste Option, Hordak einen anderen Gesichtsausdruck zu geben, ohne die Modellierung zu verändern. Für sich gesehen wäre dagegen auch nichts einzuwenden. Aber natürlich wird stets mit der Vintage Figur verglichen, welche für viele Fans die bessere Bemalung besaß. Vielleicht hätte Mattel deren Bemalung besser übernehmen oder Hordak einfach eine untere Zahnreihe verpassen müssen, um mehr Zustimmung zu erlangen.
Beweglichkeit
Hordak büßt gegenüber den anderen Figuren keinerlei Gelenke ein. Es ist sogar sehr erfreulich, wie wenig die Arme vom Brustpanzer eingeschränkt werden. Auch der Kopf lässt sich recht gut bewegen, obwohl der Kragen kaum biegbar ist. Die Fußknöchel sind wieder etwas lockerer als mittlerweile gewohnt, was aber vielleicht auch nur das hier vorliegende Exemplar betrifft. Mix-and-Match ist keinerlei Problem, zumal die Kopfform auch problemlos auf andere Figuren passt.
Zubehör
Wie früher hat Hordak wieder seine weiße Armbrust und rote Fledermaus (eigentlich ein Schild) dabei. Die Armbrust scheint beinahe vom Original abgegossen und sogar deren "Actionfeature" ist vorhanden. Hier findet sich der einzige Unterschied, da die Verhakung etwas modifiziert wurde. Ansonsten funktioniert sie exakt wie früher. Der Griff besteht wieder aus eine Halteklammer, wodurch die Waffe nicht von einer Greifhand abhängig ist. Allerdings rutscht die Klammer gerne in das schmale Handgelenk herab. Auch der Fledermaus-Schild ist optisch annähernd gleich geblieben. Hier macht sich aber das viel flexiblere Material bezahlt. Der früher gerne gerissene Halteriemen ist nun problemlos biegbar. Dafür muss man allerdings damit leben, dass die neue Fledermaus deutlich lockerer am Unterarm sitzt als das Original.
Fazit
Wäre nicht die Gesichtsfärbung, dann würde Hordak sicherlich in den MotU Origins Top 3 zahlreicher Fans rangieren. So ist er letztlich eine solide Figur, nur aufgrund der Bemalung nicht so recht zufrieden stellt.
Seb hätte seinen ersten Hordak beinahe vom Flohmarkt bekommen. Bis heute versteht er nicht, dass seine Mutter nicht die schlappen hundert Mark zahlen wollte, die der Junge am Verkaufsstand damals verlangte.
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