Mehr Gelenke und Actionfeature - geht das zusammen? Wir schieben den Blister auf uns schauen uns den Felsling ganz genau an.
Es war schon lange absehbar, dass Mattel Probleme bekommen würde. Während
Masterverse für Sammler und
He-Man21 für Kinder konzipiert waren, sollten die
MotU Origins durch den Wiedererkennungseffekt wieder jene an die Masters erinnern, die seit ihrer Kindheit damit nichts mehr am Hut hatten. Das gelang deutlich besser als erwartet. Statt nur Steigbügelhalter für den Wiedereinstieg zu sein, erwiesen sich die Origins extrem schnell als Nostalgie triggernde "Cash Cow". Dies bedeutete auch, dass viele Fans alle in den 80ern erschienenen Figuren in der damaligen Optik inklusive Actionfeatures wollten. Die Toyline war anfangs aber gar nicht darauf ausgelegt, und Mattel näherte sich rapide dem Punkt, an dem man nur noch zunehmend obskure Vintage-Charaktere mit (überwiegend) nur einmalig verwendbaren Teilen sowie aufwendigeren Actionfeatures übrig haben würde. Während man für 2024 mit der prominenteren Cartoon Collection sowie kostengünstigeren Charakteren und Re-Releases wieder das Standing im Einzelhandel verbessern wollte, verlagerte Mattel die verbleibenden "Vintages" also in den hauseigenen Shop. Das hieß geringere Produktionsmengen, aber auch weniger Ladenhüter-Risiko bei einem (durch den Wegfall von Groß- und Einzelhändlern) potenziell bessereren Kosten-/Nutzen-Faktor. Und so konnte Rokkon im Februar 2024 bestellt werden - wenn man im richtigen Land lebte.
Verpackung & Minicomic
Statt der üblichen Basisverpackung hat Mattel hier wieder den Schiebeblister verwendet, durch den Rokkon nach Belieben entnommen und wieder verpackt werden kann. Wie bei
Fang-Or ist das Minicomic daher in einer Klarsichthülle verpackt und kann zwar verrutschen, aber auch problemlos wieder ausgerichtet werden. Vorbei sind allerdings die Zeiten der individuell bedruckten Mailerboxen. Zwar steckt Rokkon weiterhin im braunen Schutzkarton. Dieser ist nun aber in einem Standard-Stil bedruckt, der kostengünstiger für alle Figuren benutzt werden kann.
Die Vorderseite besitzt ein ähnliches "Comet Warrior" Artwork wie in den 80ern, das dieses Mal aber nicht von Axel Giménez sondern von Wellinton Alves gestaltet wurde. Auch dessen Artworks können sich sehen lassen, wie die Rückseite zeigt, auf der er in Referenz an ein Poster von Earl Norem die Felslinge gegen die Horde antreten lässt. Hier wird neben Stonedar auch der lang erwartete Modulok wieder angeteast.
Modellierung
Wie die
Vintagefigur ist auch dieser Rokkon vollständig neu geschaffen. Nicht einmal die Hände wurden recycelt. Zugleich haben sich Mattels Designer auch die Mühe gemacht, den Charakter dreidimensionaler darzustellen. Rokkon besitzt zwar ähnliche Proportionen wie früher, was die Figur auch hier schmächtiger und etwas kleiner als andere macht. Die Steinverschalungen für Arme und Beine wurden aber separat produziert und an die eigentlichen Extremitäten angeklebt.
Die Steinschalen an den Unterarmen und Unterschenkeln sind dabei so angebracht, dass sie nach hinten zeigen, wenn die Gliedmaßen korrekt ausgerichtet sind. Optisch ein deutlicher Unterschied, denn für einen "Vintagelook" müssten Rokkons Füße somit nach innen ragen. Die Felsplatten dürfte vor allem zwecks einer besseren Beweglichkeit der Knie und Ellenbogen nach hinten versetzt worden sein. Zugleich hat Rokkon einen etwas entschlosseneren Blick erhalten als sein doch eher gutmütig blickendes Vorbilder. Generell finden sich sämtliche Details, die man aus den 80ern kennt, einzig das Bauchloch (für den Blaster) ist nun rund statt kreuzförmig.
Bemalung
Man kann Mattel nicht vorwerfen, Details eingespart zu haben. Allerdings scheint ein gewisser Anteil an Figuren unter unsauber aufgemalten Augen zu leiden. Suboptimal sind auch die silbergrauen Ellenbogengelenke, die besser orange wären. Eine Geschmacksfrage mag indes die fast flächendeckende Silberbemalung der Felsplatten sein. Hier meinte es Mattel eher zu gut, wenn es darum geht, dass die Figur nahe vom Vintage-Vorbild sein soll. Man sollte aber zu gute halten, dass Mattel auch das Gesicht silbern lackiert hat, statt es wie die Arme "nur" in silbrigem Kunststoff zu produzieren.
Beweglichkeit
Es ist durchaus faszinierend, dass Mattel in das so stark auf Rokkons "Gimmick" ausgerichtete Design tatsächlich sämtliche Origins-Gelenke einbauen konnte. Es ist wirklich alles da, das man auch von anderen Figuren der Toyline kenn. Da der Kopf wie früher (zwecks Actionfeature) auch herunter geklappt werden kann, findet sich sogar ein zusätzliches Gelenk. Die Steinverschalungen schränken gewisse Bewegungen natürlich etwas ein. Dennoch lässt sich Rokkon erstaunlich gut in dynamische Posen bringen. Auch Mix&Match ist möglich, wenngleich aber eher theoretisch. Arme und Torso passen können nicht mit den männlichen, sondern nur mit weiblichen Figuren kombiniert werden. Wirkt kurios, allerdings kann hier ein gewisser Reiz entstehen, falls Mattel neben Stonedar auch noch zumindest Granita produzieren sollte.
Actionfeature
Da hier nie Federmechanismen oder dergleichen nötig waren, schien Rokkons Verwandlungsmöglichkeit schon eine Selbstverständlich zu sein. Und ja, die Figur lässt sich zum Meteor "zusammenklappen". Wie früher natürlich an der Unterseite offen. Ein die Transformation vervollständigender Schild wäre ein wirklich feines Accessoire gewesen. Dergleichen ist aber kein Muss, solange Rokkon immerhin so wie früher zum Meteor wird. Und genau hier liegt das Problem.
Um die Origins-Beweglichkeit zu erhalten, hat Mattel die Steinschalen nicht nur geteilt, sondern stellenweise auch verkleinert. Egal, wie ser man es versucht, zusammengeklappt bleiben somit deutlich sichtbare Lücken im Gestein, durch welche das Innere zu sehen ist. Besonders billig wirken dabei die freiliegenden Beingelenke, deren Orange plakativ zwischen den silbernen Partien erkennbar ist. Man kann den Designern nicht einmal einen Vorwurf machen, denn diese wollten einfach sowohl die Vintage-Optik als auch die übliche Beweglichkeit sowie das Actionfeature erhalten. Dies könnte aber nie vollständig gelingen, ohne die Figur aus noch mehr Einzelteilen a?la Transformers zu erstellen und den Preis nochmals deutlich zu erhöhen. So wurde Rokkons Verwandlung nichts Halbes und nichts Ganzes.
Zubehör
Rokkon wird mitsamt seinem Blaster geliefert, der wie früher sowohl in der Hand gehalten als auch im Bauch befestigt werden kann. Zudem ist der Bauchpin nun abgerundet und kann grundlegend ebenfalls als Griff dienen. Der Reflektor ist jedoch nicht mit einem Chromlegierung beschichtet, sondern lediglich aus einem silbergrauen Kunststoff. Der optische Effekt ist damit weitaus schwächer. Zudem wurde seine Form etwas abgewandelt, damit er sich nicht mehr wild dreht, sondern stets in derselben Position verharrt. Während dies immerhin eine gar nicht dumme Idee ist, wurde die Blasterspitze deutlich abgestumpft. Auf die Weise kann Rokkon sie auch in Steinform am Bauch behalten. Optisch wirkt die Waffe dennoch schlechter als ihr Vorbild.
Fazit
Rokkon ist wieder einmal eine eher mittelgute Origins-Figur, die darunter leidet, dass die Veränderungen zur Vintage-Version häufig keine echten Verbesserungen sondern eher Kompromisse sind. Da gehört noch eine Schippe obendrauf.
Seb mag Rock. Hard Rock, Punk Rock, Progressive Rock, you name it. Er mag auch The Rock. Und Rocky Balboa. Und Max Rockatansky. Oh, stimmt, er muss noch den Mad Max Spinoff gucken geh- ach, und schon ist er weg.
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