Es ist kein Geheimnis, was in diesem Exclusive von 2021 enthalten ist. Aber lohnen sich die Mysterien von Grayskull für die Sammlung?
Als
Castle Grayskull in der Origins-Toyline erschien, gab es unter anderem auch Kritik am Inhalt. Zwar lag mit der Zauberin eine ganze Actionfigur bei. Etliche der früher enthaltenen Elemente fehlten jedoch, ebenso wie andere potenziell spannende Neuerungen. Dann künftige die Power-Con im Jahr 2021 ihre nächsten Convention Exclusives an - darunter die "Mysteries of Grayskull", mit denen sich das Playset zusätzlich ausstatten lässt. Die 30 Dollar plus beträchtliche Versandkosten gefielen nicht jedem. Manch einer empfand es als Abzocke, dass Castle Grayskull nicht selbst schon mit allem ausgestattet war - natürlich zum gleichen Preis. Viele Sammler nutzten dennoch freudig die Gelegenheit und sorgten für rasante Ausverkäufe.
Ein Vorteil für internationale Besteller war, dass Mattel die Sets auch auf Mattel Creations anbot - zu deutlich geringeren Versandkosten. Die Convention-Organisatoren jedoch hatten davon zuvor nichts gewusst und gedacht, dass die Sets wirklich nur über die Power-Con erhältlich wären. Zudem waren "Fans" ihnen aufgrund der rasend schnellen Ausverkäufe vor, viel zu geringe Stückzahlen angeboten zu haben. Tatsächlich hatte man sich an Vorjahren orientiert, wo stets beträchtliche Restmengen übrig geblieben waren. Dass die MotU Origins in jenem Jahr schier durch die Decke gingen, hatten die Con-Organisatoren nicht vorhergesehen - vom finanziellen Risiko ganz zu schweigen.
Verpackung
Wem der Inhalt nicht zusagt, der muss immerhin zugeben: tolle Box! Das Set wird in einer Mailerbox geliefert, deren Aufdrucke schon im Stil einer Holzkiste gestaltet sind. Die eigentliche Box wiederum ist ihrerseits wie der "Dwell of Souls" gestaltet. Nathan Baertsch liefert hier auf dem Deckel eine grandiose Interpretation des Kerkergitters samt den eingesperrten Kreaturen ab - inklusive Innenseite, wenn die Schachtel geöffnet wird. Auf der Rückseite wiederum findet sich eine Beschreibung des Inhalts im Stil der ersten Vintage-Minicomic-Backcovers. Die Liebe zum Detail sowie der Geschichte der Masters ist bei den Artworks nahezu greifbar.
Zudem ist die große Box auch hochwertig gearbeitet. Die stabile Schachtel kann problemlos aufrecht im Regal stehen, und der Inhalt kann auch nach dem Auspacken wieder problemlos im Blistertray verstaut werden. Extremsammler sollten indes genau hinsehen. Denn die von der Power-Con selbst bestellten und verkauften Exemplare besitzen ein Convention-Logo im oberen Bereich der Mailerboxen. Zudem liegen nur hier zusätzlich drei Sammelkarten bei.
Modellierung
Der
Explorer Space Suit ist als vollwertige Actionfigur umgesetzt. Entsprechend ist nicht jedes Detail des Pappaufstellers zu finden. Dennoch wurden alle wichtigen Elemente eingebaut und erstaunlich viele Partien neu gestaltet. Neben dem Oberkörper wurden lediglich die Man-E-Faces bzw. Trap Jaw Unterschenkel und Füße recycelt, während sogar die Hände neu modelliert sind. Die Oberkörperkleidung stellt eine abnehmbare Rüstung dar, auf deren Rückseite Sauerstofftanks eingearbeitet wurden, auch wenn diese kleiner sind als auf dem Pappaufsteller suggeriert. Leider schließt der Körperpanzer nicht ganz nahtlos an die Hose an. Dennoch wurde sich für die Figur viel Mühe gegeben - und das mit Erfolg.
Der
Orlax von Primeria stellt das Tentakelwesen des Grayskull-Kerkers dar, welcher als Gitter auf grüner Basis gleich mit dabei ist. Seinen Namen erhielt der Orlax erst vor wenigen Jahren durch die MotU Revelation Prequel-Comicserie. Die riesige Kreatur wird lediglich durch einen Tentakel dargestellt, dessen Auge und Auswüchse deutlich lovecraftche Elemente aufweist.
Der Kerker selbst ist zugleich der sogenante "Dwell of Souls", was natürlich besser als "Viecherknast" klingt. Das Gitter ist leider relativ simpel gestaltet, erfüllt aber zusammen mit der im Grayskull-Steinlook modellierten Basis insgesamt gut zum Playset passt. Der Kerker besitzt einen Schlitz, wodurch er an die Bodenplatte der Burg eingeschoben wird, um den dortigen Sticker zu überdecken. Zwar können keine Figuren (wie der ebenfalls von dort "stammende"
Frog Monger) im Kerker eingesperrt werden. Dank abnehmbarer Körperteile von Figuren lassen sich selbige aber zwischen den Gitterstäben platzieren.
Bleibt noch der
Spirit of Grayskull. Der als Nebelschwaden aufsteigende Geist entstammt den ersten Masters Minicomics und war (wie eine 3D-Version des Dwell of Souls) sogar als Zubehör des
MotU Classics Castle Grayskull geplant, letztlich aber aus Kostengründen gestrichen. Wie damals ist er als unbewegliche "Statuette" mit Sockel gestaltet und passt auf die Haltenoppen beider Türme. Die Rauchschwaden wurden aus weichem Kunststoff gestaltet, um nicht abzubrechen. Ein Wermutstropfen ist einzig, dass die großen inneren Halterungen erkennbar sind, da der Geist aus mehreren Teilen zusammengesteckt wurde.
Bemalung
Wer den direkten Vergleich zieht, sieht sofort, dass der Raumanzug als Pappaufsteller deutlich farbenfroher ist. Eine derart detaillierte, mit Verläufen und Schattierungen versehene Kolorierung wäre an der Origins-Figur aber kaum denkbar, und so hat Mattel unter den gegebenen Umständen das grundlegende Schema gut getroffen. Interessanterweise waren die silbergrauen Partien des auf ersten Werbebildern zu sehenden Prototyps noch weiß. Die ltztlich benutze Farbe ist aber deutlich wertiger.
Der Orlax sowie dem Dwell of Soulds sind in den richtigen Farbtönnen gegossen. Mit Ausnahme des Auges wurde aber keinerlei Bemalung eingesetzt. Schade, denn der unter dem Gitte liegende Bereich hätte sich schwarz lackiert deutlich mystischer gemacht. Auch der Orlax selbst wäre durch einen glänzenden Wash aufgewertet. Der minimalistische Stil passt zugleich aber gut zum Playset.
Einen Wash hat dafür der Geist von Grayskull erhalten. Dessen grünlich-transluzenter Kunstoff sieht sehr gut aus. Der dunkelgrüne Farbauftrag variiert jedoch von Exemplar zu Exemplar. Dabei ist die Farbmenge zugleich unausgewogen. Die Modellierungsdetails werden dadurch gegebenenfalls nicht unterstützt, sondern sind im schlimmsten Fall schlechter erkennbar. Das Ergebnis ist insgesamt immer noch schick, aber könnte besser sein.
Beweglichkeit
Der Explorer besitzt sämtliche Gelenke einer üblichen Origins-Figur. Die Rüstung schränkt die Schultergelenke ein. Die darüber hängenden Panzerungen können aber weit genug gebogen werden, um ausreichende Posierungen zu ermöglichen. Auch der "Helm" wird durch Schlauch beschränkt. Selbiger lässt sich aber auch abstöpseln. Generell lässt sich der Explorer somit recht gut auch mit anderen Figuren vermischen und kombinieren. Eine große Schwäche sind allerdings die sehr lockeren Kniegelenke.
Der Orlax besitzt lediglich eine biegbare Spitze. Durch das recht dicke Material ist er unerwartet solide, lässt sich aber ausreichend verbiegen, um wie auf Werbefotos tatsächlich sogar eine Figur einzufangen. Wie lange sich das verbogene Material hält, bevor es porös wird, lässt sich jedoch schwer sagen. Eine schöne Option bietet zugleich der Well of Souls. Hier lässt sich der Orlax entweder in eine der Gitteröffnungen stecken, oder bei aufgeklapptem Gitter auch direkt in die Bodenplatte.
Zubehör
Fehlanzeige. Zwar ist der Raketenblaster am Unterarm des Space Explorer dreh- und abnehmbar. Jedoch gehört er schlichtweg zum Design des Anzugs. Natürlich wäre es schön, wenn auch noch weiteres Einsatzgerät beiläge, wie das in den 80ern geplante (und bei MotU Classics produzierte) Jetpack. Mehr Kreaturen für den Dwell of Souls. Oder der damals auch nur als Pappaufsteller vorhandene zweite Waffenständer. Aber die Mysteries of Grayskull selbst sind ja im Prinzip schon das ergänzende Zubehör fürs Playset, und bei 30 Dollar kann man sich nicht beschweren.
Wer das Set aber über die Power-Con selbst bestellte, bekam immerhin ein kleines Zusatz-Goodie in Form von drei Sammelkarten. Die Motive von Man-At-Arms, Beast Man und Mer-Man sind den MotU Origins-Cardbacks entliehen. Wer auch die anderen beiden Exclusives mitbestellt hatte, kann aus den Rückseiten der insgesamt 9 Karten zudem das Castle Grayskull Boxart zusammenstellen.
Fazit
In einer perfekten Welt wären die Mysteries of Grayskull schon beim Playset enthalten gewesen - und man hätte alles für 10 Euro geschenkt bekommen. In unserer Welt hingegen muss man froh sein, dass sie überhaupt als Exclusive kamen - nicht perfekt, aber ordentlich zu einem ursprünglich sehr guten Preis.
Seb findet bis heute schade, dass die ursprünglich für Grayskull geplante Streckbank damals nicht erschien. Was man damit spielen könnte! Andererseits hätte das vielleicht Fragen über den Zeitvertreib der Zauberin aufgeworfen...
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