Der Stützpunkt mit Raumgleiter ist mehr als nur eine Ergänzung für Castle Grayskull. Aber ist das Set auch besser, als sein Vintage-Vorbild? Das finden wir raus.
Obwohl der
Talon Fighter schon 1983 erschien, haben er und seine Basis Point Dread nicht immer den Stellenwert der zeitgleich erschienenen Figuren jenes zweiten Vintage-Jahrgangs. Ein Grund ist definitiv, dass ab dem Folgejahr viele bis heute sehr beliebte Vehikel und Playsets samt spannender Actionfeatures erschienen, die natürlich intensiver beworben wurden. Dabei war die Hintergrundgeschichte durchaus spannend.
Gemäß dem Minicomic
The Tale of Teela taucht Point Dread nur alle 20 Jahre auf Eternia auf. Um Skeletor daran zu hindern, den Stützpunkt für sich zu nutzen, wird er letztlich auf dem Turm von Castle Grayskull "versiegelt". Dennoch kann er - je nach Canon - vom Talon Fighter auch an andere Orte transportiert werden oder taucht stets auf, wenn der durch sogar durch die Zeit reisende Raumgleiter landen will.
Verpackung
Während es früher in einer massigen Box steckte, ist das Set nun in einer länglichen Schachtel mit Lasche verstaut, die zwar sehr breit ist, aber dieselbe Höhe wie die meisten Origins-Fahrzeuge hat. Offenkundig wurde dieses Format zum besseren Versand an Händler sowie zur besseren Verstauung im Ladenregal gewählt. Wie früher ist dabei kein Sichtfenster vorhanden, da der Inhalt nicht ansehnlich, sondern platzsparend verpackt wurde.
Ohne Sichtfenster bleibt mehr Raum für Artworks, und so findet sich auf der Front eine große Szenerie mit vielen
Lords of Power-lastigen Charakteren. Im oberen Bereich wird vor allem ein Kampf in den Wolken präsentiert, während die untere Szenerie am Boden rund um Point Dread spielt. Es gibt tatsächlich viel zu entdecken, und der einzige Kritikpunkt wäre, dass Point Dread selbst hier fast wie eine Nebensache wirkt. Eine schöne Referenz an das früher beiliegende
Comicbuch + Vinylplatte ist Zodac, der darin den Stützpunkt an He-Man übergeben hatte. Passend dazu wird eine weitere Luftschlacht auf der Rückseite präsentiert, bei der sich Point Dread wie im Buch auf einer schmalen Bergspitze befindet.
Modellierung
Der
Talon Fighter ist etwas größer als früher und wird gemäß Anleitung noch etwas zusammengebaut. Dabei wird der Kunststoff durchaus beansprucht, bis die Flügel einrasten. Die Cockpithaube ist aber bereits fest verbunden. Hier fällt sofort auf, dass die Öffnungen nun richtige Fenster aus durchsichtigem Kunststoff besitzen - eine enorme Verbesserung! Das Dachfenster hat sogar einige technische Details erhalten, und auch auf der Rückseite und Unterseite wurden neue Elemente modelliert, die den Raumgleiter deutlich aufwerten.
Während man an derlei Elementen den Einfluss der
MotU Classics Version erkennt, wurden die einstigen Aufkleber hier erneut als Sticker umgesetzt. Selbige sind bereits angebracht und nahezu identisch zur Vontage-Vorlage gestaltet. Als Neuerung finden sich im Cockpit aber vier Griffe für beide Piloten. Die Flügel sind leider erneut an den Unterseiten ausgehöhlt. Dafür besitzen sie mehr Platten-Elemente auf den Oberseiten. Die Radarschüssel wurde deutlich modifiziert, wodurch sie nun stabiler und rundum modelliert ist.
Point Dread wurde wie der Raumgleiter nicht entscheidend verändert, sondern eher in Details angepasst. Die Steinstruktur ist aber nicht mehr glatt, sondern mit deutlichen Verwitterungen gestaltet. Auf der Innenseite ist die Bodenfläche mit denselben groben Steinplatten versehen wie auch bei
Castle Grayskull. Die große Veränderung ist hier die Steuerkonsole, die kein Pappaufsteller mehr ist, sondern vollständig aus Kunststoff modelliert wurde. Auch hier finden sich Sticker, die sehr an die Originalmotive erinnern.
Die Haltestange auf der Spitze besitzt eine deutliche Holzstruktur und kann dank eines vereinfachten Stiftsystems problemlos entfernt werden. Der Talon Fighter sitzt zudem erfreulich fest auf den oberen Haltestiften. Dabei ist der Kunststoff des Stützpunkts generell etwas nachgiebiger als früher. Somit besteht weniger Bruchgefahr. Leider aber wurde Point Dread aus Kostengründen deutlich verkleinert. Hierdurch passt keiner Figur mehr aufrecht hinein, was auch auf Castle Grayskull platziert der Fall ist. Dies ist tatsächlich das (pun intended) größte Problem des gesamten Sets.
Bemalung
Das Spiel ist bekannt: alle Farben sind heller, kräftiger und frischer. Und auch hier steckt das Spannende im Detail. So wurden die Augen des
Talon Fighter nicht bemalt, sondern separat aus orange-transluzentem Kunststoff gefertigt. Ein durchaus gelungener Effekt. Die blaue Cockpithaube wurde zudem aus einem subtil gesprenkeltem Kunststoff gefertigt, der hierdurch stärker glänzt. Der Farbverlauf am Bug hingegen ist subtiler gehalten und erstreckt sich nur über die Oberseite.
Der Grünton von
Point Dread entspricht nicht exakt dem von Castle Grayskull, kommt aber nahe genug heran, um sich dennoch gut auf der Turmspitze zu machen. Am unteren Rand des Bodensegment simuliert ein schwarzer Wash Tiefe, während selbiger auf dem oberen Segment die (für Figuren natürlich zu kleinen) Steinstufen betont. Hier findet sich aber eine Veränderung im Produktionsprozess! So haben manche der vorab an Influencer verschickten Sets fläschlicherweise den oberen Schwarz-Wash genau zwischen beiden Segmenten platziert. Dies wurde scheinbar sehr schnell korrigiert, wodurch die meisten Sets korrekt bemalt wurden.
Beweglichkeit
Natürlich ist die Cockpithaube aufklappbar. Dank eines neuen Verschluss-Systems sitzt sie geschlossen auch deutlich fester, kann aber geöffnet werden, ohne sich zu verbiegen. Die Standfüße des Talon Fighter sind zudem drehbar. Dass dasselbe für die Radarschüssel gilt, ist selbstredend.
Auch die Haltestange von Point Dread ist wie früher drehbar. Einzig die Computerkonsole lässt sich nicht herausnehmen, sondern ist fest verbaut. Dafür bieten sich hier aber andere Einsatzmöglichkeiten, wie das Zubehör noch zeigt.
Actionfeature/Zubehör
Bei diesem Set ist "Actionfeature" eigentlich der falsche Begriff. Denn es gibt weder Hebel, Buttons, Schieber oder Zugstarter, mit denen etwas in Gang gesetzt wird. Nein, die besondere Eigenschaft ist eher die Einsatzmöglichkeit. Wie immer ist Point Dreads obere Hälfte abtrennbar, um auf der großen Turmspitze von Castle Grayskull platziert zu werden. Diese Burgerweiterung ist essenziell und funktioniert auch dieses Mal problemlos. Wie bereits erwähnt, ist das einzige Manko die zu geringe Höhe, durch die Figuren nur deutlich gebeugt in den Stützpunkt bzw. Turm passen.
Zugleich lässt sich erstmals auch das untere Segment von Point Dread weiter sinnstiftend benutzen, wenn das obere fehlt. Auf der Computerkonsole befindet sich eine Halterung, in welche die Radarschüssel oder ein beiliegendes Geschütz (dazu gleich mehr) passen und frei gedreht bzw. geschwenkt werden können. Hierdurch erfüllt die Bodenstation eine ähnliche Aufgabe wie im Vintage-Minicomic
"The Power of... Point Dread!". Eine grandiose Idee.
Aber auch der Talon Fighter bietet mehr, als man glauben mag. Das bereits erwähnte Geschütz ist zwar nur einfarbig-grau, aber großformatig und kann statt dem Rader auf dem Cockpit platziert werden. Der Raumgleiter wird somit auf einfachem Wege aufgerüstet, wobei das Geschütz auch hier weiterhin schwenkbar bleibt. Der übliche Haltegriff ist indes nicht mehr fester Bestandteil des Talon Fighter, sondern an- und absteckbar.
Tatsächlich würde der Raumgleiter mit Griff noch stärker gekippt auf dem Boden stehen als sein Vintage-Pendant. Nicht wirklich schön. Aber auch aus rein ästhetischen Gründen ist es praktisch, dass sich der Griff abnehmen lässt, um den Raumgleiter etwas schnittiger wirken zu lassen. Nicht zuletzt, weil der Talon Fighter dank einer Öffnung an der Unterseite auch noch auf die Flugstange des
Wind Raider gesteckt werden kann. Und diese wiederum passt ja auch auf den kleinen Turm von Grayskull. Das hatte zwar niemand "gebraucht", aber es ist schön, dass Vehikel durch solche Optionen mehr Möglichkeiten erhalten.
Fazit
Wäre Point Dread nicht zu klein, man hätte ein nahezu perfektes und nicht einmal teures Set vor sich. Durch diesen einen großen Schwachpunkt wird der Spaß zwar etwas gedämpft. Dennoch hat sich Mattel viel Gutes zur Modernisierung einfallen lassen, was den Talon Fighter immer noch sehr empfehlenswert macht.
Seb stellt sich gerne vor, wie Kämpfer tatsächlich gebückt in Point Dread stehen und sich regelmäßig den Kopf anhauen. Und sich wundern, warum die Rückseite komplett offen ist. Seb ist ein Kindskopf.
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