Sobald eine neue Masters Toyline startet, stellt sich automatisch die Frage nach Castle Grayskull. Die Festung ist nun einmal so gut wie immer Dreh- und Angelpunkt des Kampfes zwischen Gut und Böse. Immerhin ruht hier die Macht des Universums. Häufig sind große Playsets jedoch ein Problem. Große Gussformen sind unglaublich teuer, umso mehr da sie sich selten für weitere Artikel mehrfach verwerten lassen. Sie nehmen im Laden viel Platz weg, weshalb Händler wenige Exemplare anbieten können und wollen. Die Produktionsmenge ist dadurch geringer als für eine Actionfigur, was (neben Größe und Gewicht) den Preis weiter erhöht. Je höher der Preis, desto weniger Kunden kaufen aber - ein Teufelskreis. Umso mehr überraschte es, als erste Händlerlistungen für eine Origins Grayskull auftauchten - zu einem mit rund 90 Euro erstaunlich niedrigen Preis. Zudem kein zu 75% aus Karton bestehendes Konstrukt, sondern "vollwertig" wie in den 80ern mit Spezialfunktionen, Zubehör... und sogar einer Figur! Das muss die Konkurrenz erstmal schaffen.
Verpackung
Wer Castle Grayskull zuerst im Laden entdeckt, wird sofort mit einer optischen Offenbarung belohnt. Die geschlossene Box ist mit einem Artwork von Axel Gimenez und Nathan Baertsch versehen, das auf eine regelrechte Entdeckungstour einlädt. Zahlreiche Helden und Schurken der bekriegen sich im Kampf um die Burg. Neben zahlreichen aus 80er Materialien entliehene Posen gibt es auch Neukreationen. Sowohl die aus dem Boden beschworenen, im Stil Scare Glows glühenden Skelettkrieger als auch der zyklopenartige Krieger auf der linken Seitenlasche sind neu erfunden und stellen die Frage, ob Mattel hier früher oder später womöglich entsprechende Figuren geplant hat.
Quasi als Teaser für Wave 5 bekämpft Fisto auf der linken Seitenlasche den Zyklopen, während über beiden der gehörnte Krieger fliegt, der schon auf dem
Prince Adam Sky Sled Artwork zu sehen war und ursprünglich auf der Box des Vintage Battle Ram auftauchte. Auf der rechten Seitenlasche bekämpfen sich die Raubkatzen, wobei hier
Stratos besonderes Augenmerk verdient. Farblich der Figur entsprechend, ist er mit dem "Wingman" Federkragen früher (und in den ersten Minicomics zu sehender) Entwürfe gezeichnet. Zudem trägt er den Emerald Staff bei sich, welcher leider nicht als Zubehör der Figur beilag. Während Zodac auf der Turmspitze wacht, schwebt die Zauberin einsatzbereit über dem Kampfgetümmel. Ihre beiliegende Figur wird zudem plakativ in einem.gesonderten Feld als "Special Edition Sorceress" beworben. Castle Grayskull selbst schließlich ist deutlich der Vintage Version nachempfunden und auch aus einem ähnlichen Blickwinkel gezeichne. Dank der Froschperspektive wirkt das Gemäuer hier sogar noch imposanter als anno 1982.
Auffällig ist, dass die Schachtel nahezu die gleichen Maße wie ihr Vintage Pendant besitzt. Dazu passt auch die Oberseite, welche die damalige Collage nahezu 1 zu 1 mit den Origins Toys nachstellt. Einzig ein die Burg tragendes Kind fehlt zur Komplettierung. Während die Unterseite den gesamten Inhalt des Sets präsentiert, befindet sich auf der Rückseite ein vollfarbiges Foto, auf dem neben der Burg selbst auch zahlreiche bis dahin erschienene Basisifiguren, Reittiere und Fahrzeuge zu sehen sind. Das Szenario könnte ebenso einem der klassischen Werbemagazine entstammen und zeigt einen noch handbemalten Prototyp der Burg. Das kleinere Motiv präsentiert das Innenleben, welches natürlich erst zusammengebaut werden muss. Die mitgelieferte Anleitung hilft beim ohnehin nicht allzu schwierigen Vorgang, dessen größter Aufwand das saubere Anbringen der Sticker ist. Letztlich ist die Verpackung hervorragend gestaltet, wobei sich der geneigte Sammler wieder die Frage stellen muss, ob er die US-Box bevorzugt, oder ihm die mehrsprachige Version genügt.
Modellierung
Nicht wenige Fans hatten gehofft, dass Mattel hier die Classics Version in reduzierter Form recyceln würde. Deren Größe und Aufbau hätte aber selbst bei gewissen Modifikationen weiterhin zu einer riesigen Box und somit enormen Versandkosten (und Platproblemen im Einzelhandel) gesorgt. Aber auch der ursprüngliche Prototyp wurde nicht als Vorlage genutzt, wohl auch da dessen sehr urige Gestaltung gleichsam größere Dimensionen und somit Kosten erforderlich gemacht hätte. Der grundlegende Aufbau und die Größe des Playsets entsprechen somit dem
Vintage Castle Grayskull, wie es in vielen Kinderzimmern stand. Wie früher besteht die Burg aus Front und Seitenmauer. Wie damals besteht das Fundament aus groben Steinen, auf welche die verwitterten Mauern errichtet wurden. Die Änderungen stecken vor allem im Detail, denn ähnlich wie bei den Figuren wurde auch hier eine gewisse Modernisierung vorgenommen. So treten die Zähne deutlicher und spitzer hervor, während das Burgtor tiefer im "Maul" verankert ist. Die Dachschindeln der Burgseite haben eine stärker verwitterte Struktur erhalten, während sämtliche Burgfenster offen modelliert sind. Wie damals geplant, wurde eine Art seitlicher, geheimer Eingang modelliert. Dieser lässt sich zwar nicht öffnen. Wie vor dem Burgtor befinden sich hier aber Bodenelemente, auf welche Figuren platziert werden könnten.
Die Wände lassen sich nicht trennen, aber wie früher zusammen klappen. Vom
MotU Classics Castle Grayskull entliehen ist der Verschlussmechanismus, der aus zwei abgerundeten Haken besteht, während die Wände auf einer Seite mit einer vom Kunststoff verdeckten Metallstange zusammen gehalten werden. Wie früher lässt sich die Burg zugleich tragen und somit quasi als Aufbewahrungskoffer für weitere Toys nutzen. Grayskull ist dabei erstaunlich leichtgewichtig, während sich der Kunststoff leicht flexibel anfühlt. Dies ist durchaus eine deutliche Umgewöhnung gegenüber dem Hartplastik von 1982 und hinterlässt in den Fingern ein nicht ganz so hochwertiges Gefühl. Hier zeigt sich eine Methode Mattels, um den Preis konkurrenzlos niedrig halten zu können. Wobei der etwas nachgiebigere Kunststoff natürlich auch Risse und Bruchstellen verhindert, wie sie früher durchaus auftreten konnten.
Einzig das Burgtor ist aus einem deutlich härteren Material gefertigt, da hier der Schließmechanismus eingearbeitet wurde. Die Holzstruktur der Außenseite ist nicht so uralt-verwittert modelliert wie bei der Vintage Version. Sämtliche Metallbeschläge samt dem großen Ornament sind aber vorhanden, während die Innenseite wieder Zähne und eine Steinzunge darstellen. Vor allen Dingen ist die Außenseite aus braunem Kunststoff gegossen, um eben wie Holz auszusehen. Beim Prototyp war die Außenseite noch grün. Sehr schön gestaltet ist die große Steinplattenstruktur, mit der due Fußböden versehen sind. Direkt neben dem Eingang befindet sich wieder der Kerker, abermals durch einen Sticker dargestellt, der ein sehr gelungenes Update des alten Motives zeigt.
Auf der anderen Seite ist der bekannte Aufzug eingearbeitet, der nun aus zwei Teilen zusammengesteckt wird. Während die Bedienkonsole deutlich niedriger als früher ist, wurde die Standplatte vergrößert. Auch der zum Ziehen der Schnur dienende Falke ist etwas geschrumpft. Optisch wurde er dabei vollständig überarbeitet und ist mit schönen Details gestaltet, als habe man ein Steinmetz ihn gefertigt. Er lässt sich dank eines Dorns an der Rückseite sogar am oberen Ende der Aufzugstange befestigen, ohne herab zu fallen. Über den Fahrstuhl gelangt man wieder in den ersten Stock, wo ein großer Zentralcomputer samt Bildschirm bereit steht. Statt bedrucktem Karton wurde hier eine vollständig modellierte Version angefertigt, während der Monitor dank einem Aufkleber ein wunderbares Weltraummotiv zeigt. Etwas unglücklich ist einzig, dass der Computer so weit links angebracht wird, dass sich nahezu die Hälfte hinter der Aufzugöffnung befindet. Fährt der Lift hoch, verdeckt er einen Teil dieses Bereiches.
Äußerst ansehnlich sind indes die Bodenplatten der ersten Stockwerks sowie der Türme. Alle sind im Stil von mit großen Nägeln befestigten Holzplatten gestaltet und entsprechend aus braunem Kunststoff gegossen. Eine enorme Fortentwicklung gegenüber den 1982 noch völlig glatten Bodenplatten. Deutlich größer als früher ist die Bodenplatte des kleineren Gefechtturms. Im geschlossenen Zustand der Burg reicht die Platte bis zur Rückseite. Aufgeklappt ist entsprechend großer Spielraum vorhanden. Besonders spannend ist indes, dass Grayskulls Seitenmauer um eine Turmhälfte ergänzt wurde, zu der auf der Innenseite eine Turmbodenplatte (ebenfalls in Holzoptik) angesteckt wird. Wird die Burg zusammengeklappt, ist auf diese Weise der große Turm erstmals vollständig umgesetzt. Aufgeklappt wiederum ergibt sich eine zusätzliche Spiel- und Display-Option.
Dazu passen auch die beiden Vertiefungen im Boden des ersten Stockwerkes.Hier kann die beiliegende Leiter sicher positioniert werden. An zwei Einkerbungen des Turmbodens angelehnt, dient sie somit als Verbindungsglied zwischen beiden Etagen, wie es schon in den 80er Jahren gedacht war. Die Leiter kann sogar (senkrecht auf der Platte des Thronsaals stehend) hier verbleiben, wenn die Burg zusammengeklappt wird. Alternativ lässt sie sich bei der aufgeklappten Burg aber auch als Abkürzung vom Erdgeschoss zum Thronsaal nutzen, wo ebenfalls zwei Einkerbungen in der Bodenplatte vorhanden sind.
Der Thronsaal selbst ist natürlich wieder Kernstück des Innenlebens. Die grundlegende Anordnung wurde beibehalten, jedoch finden sich hier abermals deutliche Veränderungen. Größter Kritikpunkt vieler Sammler ist der Wegfall des Astronautenanzugs. Seinerzeit als Pappaufsteller geschaffen und später als dreidimensionale "Dekoration" adaptiert, hatte mancher nun auf eine vollwertige Figur gehofft. Diese erscheint auch tatsächlich, jedoch (bislang) nur als Power-Con Exclusive. Übrig geblieben ist lediglich die hüfthohe Compunterkonsole sowie ein Haltepin, wo der Astronaut wohl stehen würde. Dieser ist aufgrund etlicher neuer, wahrscheinlich nicht für andere Figuren nutzbarer Teile sowie der Bemalung wahrscheinlich deutlich teurer in der Produktion, als die hier beiliegende Zauberin. Selbige wird natürlich mindestens einmal noch separat erscheinen und ist als wichtiger Charakter zudem ein größeres Zugpferd, während der Astronaut eher als "Inventar" erachtet würde. Mattels Entscheidung dürfte also weniger auf Geldgier beruht haben als auch der Entscheidung, welche Figur werbewirksamer ist und dabei weniger kostet. Die Enttäuschung über das Fehlen des ikonischen Anzugs ist dennoch verständlich, auch wenn Mattel ihn sicherlich unabhängig von der Power-Con Version nochmals anbieten wird.
Der Thron basiert indes auf der Vintage-Toy Version, ist aber auch verändert. Die Grundstruktur inklusive Sticker auf der Rückenlehne blieb gleich. Die Kopflehne wurde modifiziert, um eine stilisierte Krone nachzubilden, wie es ursprünglich (wenngleich in etwas anderer Optik) schon in den 80er Jahren geplant war. Interessanterweise wurden auch die Fußunterlagen verändert. Offenkundig war den Designern bewußt, dass die Figuren nicht unbedingt ideal im Sessel Platz finden würden. Um sie besser fixieren zu können, befinden sich an den Fußablagen nun Haltenpins. Grundlegend keine ganz verkehrte Idee, aber auch nicht ideal. Letztlich kann die Sorceress weder mit auf- noch zugeklappten Flügeln im Thron Platz nehmen. Standardfiguren wie He-Man und Skeletor tun sich leichter, sitzen aber ebenfalls etwas ungelenk. In der Hinsicht reiht sich die Origins Version zur Vintage- wie auch zur Classics Version ein.
Da auch der "Teppich" der Bodenfalle erneut ein Aufkleber ist, blieb seine Oberfläche glatt. Deutlich aufwendiger ist dagegen die von der Decke herabhängende Fahne. Das Motiv des Greifvogels wurde deutlich aufgehübscht. Vor allem aber gibt es auch das "böse" Gegenstück, welches erstmals für das Classics Playset kreiert wurde. Beide Fahnen sind aus bedruckten Stoff gefertigt und am oberen Ende mit einer Plastikhalterung vernäht. Hier hat sich Mattel etwas ganz Besonders überlegt. Die Fahnen können auf diese Weise an mehreren Stellen innerhalb der Burg befestigt werden. Alle drei Turmböden haben entsprechende Vorrichtungen. Sie können aber auch an die Bodenplatten des ersten Stockwerks angebracht werden und somit im Erdgeschoss herab hängen. Eine einfache aber geniale Idee, zumal sich hier jederzeit umdekorierten lässt.
Bemalung
Während die grundlegende Farbegbung beibehalten wurde, finden sich erneut Unterschiede. An erster Stelle muss hier die "Sprenkelung" der Wände Erwähnung finden. Der Korpus wurde aus grünem Kunststoff gegossen, in den weiße Flecken eingemischt sind. Bei Prototypen traten diese (wohl noch von Hand aufgemalt) sehr deutlich hervor und verliehen der Burg eine Art magischen "Schimmer". Eine interessante wenngleich kontroverse Neuerung. Bei der fertigen Version sind die Sprenkel deutlich subtiler geraten und nicht wirklich weiß, sondern einfach heller als die Basisfarbe. Somit fallen sie nicht mehr eklatant auf und sind mit bloßem Auge auch nicht so gut erkennbar wie auf belichteten Fotos. Ungewollter Nebeneffekt ist allerdings, dass man die Sprenkel auch für Unsauberkeiten in der Produktion halten kann. In dieser Hinsicht hätte sich Mattel die Mühe wohl gleich sparen können.
Tatsächlich wirkt Castle Grayskulls Fassade gegenüber dem handbemalten Prototyp der Verpackungsrückseite sehr schlicht. Die Mauern hätten schlichtweg einen leichten Dark Wash vertragen können, um das uralte Gemäuer besser zur Geltung zu bringen. Richtig enttäuschend sind indes die Dachschindeln der Seitenwand. Selbige wurden braun lackiert, was grundlegend eine tolle Idee ist. Jedoch ist der Farbauftrag an den Unterkanten viel zu ungenau, wodurch die unterste Reihe jeweils noch halb grün ist. Möglicherweise war dies auch nur beim kleinen "Testproduktionslauf" der Fall, zu dem auch das hier vorliegende Exemplar gehörte. In der heutigen Zeit darf ein solches Ergebnis dennoch nicht in den Verkauf gehen.
Nicht genug loben muss man indes, dass sämtliche Elemente des Burgtors bemalt wurden. Zeitweise war ein Prototyp mit einer vollständig braunen Außenseite zu sehen, letztlich aber sind das Torwappen grün und die Beschläge silber bemalt. Auch die Computer im Burginneren weisen diverse farbliche Details auf. Zwar ist erkennbar, dass manche Bemalungen eingespart wurden. Was vorhanden ist, wertet die elektronischen Geräte aber enorm auf. Die schwarzen Elemente des Totenschädels schließlich wurden recht exakt so aufgesprüht, dass Nase- und Augenhöhlen die notwendige Tiefe erhalten. Deutlich beliebiger wirkt dagegen der saftigere Grünton, der über einzelne Bereiche eher beliebig aufgetragen wurde. Generell merkt man somit gerade anhand der Bemalung, wie intensiv auf die Kosten geachtet wurde, um ein "verkaufbares" Preislevel zu wahren.
Actionfeatures
Castle Grayskull besitzt keine aufwendigen elektronischen Mechanismen, da auch die Vintage Version relativ simpel gestaltet war. Die damaligen Features sind vielmehr durchgehend adaptiert und dabei etwas angepasst worden. Dies beginnt schon beim Burgtor. Wie früher besitzt es eine Verriegelung, die sich löst wenn das Zauberschwert als Schlüssel zum Öffnen benutzt wird. Die nun gefederte Verriegelung rastet automatisch ein, wenn der Tor geschlossen wird. Im Umkehrschluss allerdings befindet sich kein Riegel auf der Innenseite, um das Tor auch ohne Schwert öffnen zu können. Auch der Hebel zum "Zuschnappen" ist nicht mehr vorhanden. Dafür ist das Tor generell sauberer verarbeitet, wodurch es nicht im Rahmen verklemmt.
Der Aufzug lässt sich wieder per Seilwinde hochfahren. Durch einen Haltestift hat die Figur festeren Stand, während das Seil nun eine aus einem haltbareren Material geknüpfte Kordel ist. An der Plattenfront befindet sich zudem eine unauffällige Hervorhebnung, die exakt in eine Kerbe des Stockwerkbodens passt. Dadurch soll der Lift im ersten Stock exakt eben mit dem Boden stehen. Diese grundlegend nützliche Idee stößt durch das weiche Material aber an ihre Grenzen. Da dieses die Elemente nicht exakt starr hält, braucht es immer etwas zusätzliche händische Korrektur, um den Aufzugboden in der Bodenöffnung zu verankern. Auch muss die Kordel wie früher straff gehalten werden, damit der Aufzug nicht von selbst wieder herunter rutscht.
Selbstredend ist auch die Falltür wieder vorhanden. Der Thron wird wie früher zur Seite gedreht, worauf die Teppichluke aufklappt und das arme Opfer Richtung Kerker(sticker) fällt. Das auch hier weichere Material verursacht aber keinerlei Probleme. Der Mechanismus wurde nicht entscheidend verändert. Wo der Aufzug nicht ganz ideal arbeitet, lassen sich Thronsessel und Falltür absolut zuverlässig betätigen.
Special Edition Sorceress
Erstmals liegt einem Castle Grayskull auch eine Actionfigur bei. Die Zauberin ist als Hüterin der Burg natürlich prädestiniert, zumal sie noch nicht auf Einzelkarte erschienen ist. Tatsächlich ist sie eine absolut vollwertige Figur mit allen üblichen Bewegungspunkten, etlichen neuen Formen, einer eigenen Waffe und zwecks Mix&Match auseinandernehmbaren Körperteilen. Optisch wurde sich überdeutlich an der Vintage Figur orientiert, indem vor allem Gesicht und Kopfbedeckung, aber auch die Flügel entsprechend gestaltet wurden. Das einstige Actionfeature wurde glücklicherweise nicht adaptiert, wodurch Kopf, Arme und Flügel nahezu frei beweglich sind.
Farblich sind die Flügel transparent, während die übrige Kleidung nahezu vollständig weiß belassen wurde. Hier hat sich Mattel natürlich einiges an Bemalungskosten gespart. Tatsächlich aber wurde dieses Farbschema den Minicomics von 1984 entliehen, welche schon bei der MotU Classics Reihe das Vorbild für die
Temple of Darkness Sorceress waren. Mattel hat somit also den Vorteil, eine Variante anzubieten, die einerseits etwas günstiger und zugleich für Sammler "sinnvoll" ist.
Dass Mattel auch den Stab beigelegt hat, ist durchaus eine Überraschung, macht die Figur aber natürlich noch vollwertiger. Filmation Liebhaber werden wohl ihre Probleme mit den Flügeln haben, wobei Mattel (wie auch schon bei She-Ra) das Toydesign einfach konsequent einhält. Für Komplettsammler wird es indes knifflig, denn die Sorceress wurde sowohl mit den alten Oberschenkeln produziert, als auch mit den neueren, bei denen die Knie besser ausgearbeitet sind. Version 1 mit den alten Beinformen dürfte dabei letztlich die selterne werden.
Zubehör
Die Burg ist schon seit jeher vollgestopft mit Extras, wobei die Grenzen zwischen "Einrichtung" und "Kampf-/Einsatzgerät" stets verschwimmen. Im Grunde beides ist der Fahnenmast. Dieser orientiert sich an der Classics Version, indem die Fahne Teil der Modellierung ist und Sticker aufgeklebt werden. Die Motive wurden nur geringfügig überarbeitet und dienen wieder zur Symbolisierung, ob die Festung von den Helden oder den Schurken eingenommen ist. Die Flagge ist zwar deutlich kleiner. Dafür sorgt der runde Standfuß für Stabilität, zumal er an Rundnoppen von zwei Turmplatten aufgesteckt werden kann. Gleiches gilt für die Turmkanone, welche dadurch auch seitlich schwenkbar ist. Die Gestaltung wurde hier deutlich stärker verändert, indem der Doppellauf nicht mehr zentriert steht. Dennoch ist die Ähnlichkeit zur Vintage Version unverkennbar.
Auch die Trainingseinheit wurde wieder umgesetzt, nun aber deutlich massiver mit einem Eberkopf am einen und einer Faust am anderen Ende. Das obere Segment ist nicht mehr abnehmbar, aber problemlos drehbar. In der Faust ist sogar eine Einkerbung vorhanden, in welche langgriffige Waffen hinein passen. Der Griff ist etwas locker, aber diese Idee gibt der Gerätschaft eine interessante Zusatzoption. Alle drei Zubehöre sind in ähnlichen Farben wie früher gehalten, wobei der weißlich-beige Farbton nun "milchiger" wirkt als früher.
Nicht orange sondern braun ist der bekannte Waffenständer. Seine Grundform wurde beibehalten, jedoch ist er deutlich kleiner als sein Vorbild. Auch befinden sich weitaus weniger Halterungen an ihm, wodurch hier theoretisch bis zu sechs Waffen platziert werden können. Das Material ist abermals etwas weicher und die Rückseite aus Kostengründen ausgehölt, während statt einfacher Haltestifte noch überwiegend Klammern dafür sorgen, dass die Waffen nicht einfach abfallen können.
Mattel hat aber auch einen weiteren braunen Waffenständer zugepackt. Dieser ist etwas höher aber deutlich schmäler und auf der Rückseite ebenfalls hohl. Interessanterweise wurde nicht der recht simple Dreibeiner adaptiert, welcher 1982 als Pappaufsteller beilag. Vielmehr stellt er die Holzschnitzung eines Falken dar. Drei Waffen können einfach aufgelegt werden, wofür sich vor allem Schwerter und Keulen anbieten.
Womit es zu den Waffen selbst geht, bei denen sich sich um eine große Hellebarde, einen doppelgriffigen Blaster, ein Schwert und eine Keule handelt. Sie scheinen bequßt so verändert zu sein, dass sie sich von ihren Vintage Vorbildern abheben und auch nicht für Basisfiguren recycelt werden. Während beispielsweise
Scare Glow früher einen Repaint der Grayskull Hellebarde erhielt, unterscheidet sich die Waffe nun deutlich. Gleiches gilt für den Streitkolben, der früher für Moss Man recycelt wurde, nun aber auch eher originär für das Playset erstellt zu sein scheint. Keule wie auch Schwert wirken sehr groß und mächtig, während der Blaster auf einer Seite eine kreisrunde Einbuchtung hat, um an einem Pin des breiten Waffenständers zu halten. Generell wäre es schön, wenn für die übrigen Halterungen auch (ursprünglich vielleicht auch mal geplante) Waffen beilägen. Der zweite Waffenständer sowie die Figur samt eigener Waffe gleichen dies aber aus.
Zu guter Letzt bleibt noch die Leiter, aus braunem Kunststoff gegossen, da sie wie die Waffenständer eine Holzoptik besitzt. Die Leiter ist zwar kürzer als ihr Vintage Pendant. Dafür aber auch deutlich breiter, mit dickeren Sproßen. Figuren können auf ihr tatsächlich recht gut positioniert werden. Zwar ist die Rückseite wieder hohl. Durch die bereits erwähnten Löcher und Einkerbungen im Inneren der Burg kann die Leiter aber optisch ansehnlich positioniert und weitaus effektiver genutzt werden, als je zuvor.
Fazit
Castle Grayskull in der MotU Origins Adaption ist sicherlich kein High-End Artikel. Das will die Burg aber auch gar nicht sein. Was Mattel hier liefert, ist ein Playset im wahrsten Sinne des Wortes, das zum niedrigen Preis viel Spielspaß und spannende neue Gestaltungen bietet. Noch dazu liegt mit der Sorceress eine vollwertige Basisfigur bei. Nur die Bemalung könnte insgesamt besser sein.
Seb hat nie verstanden, warum Skeletor so dringend in Castle Grayskull eindringen will. Er müsste doch einfach nur links rüber und durch die offene Seite rein gehen.
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