Schon vor Start der regulären MotU Classics Figuren hatten Fans gegenüber Mattel gebeten, eine Art Abonnement anzubieten, damit man keinesfalls eine Figur verpassen könnte. Durch die Tatsache, dass manche Figuren teils binnen weniger Minuten oder Stunden ausverkauft waren und der Server von MattyCollector immer wieder überlastet war, vermehrten sich die Rufe nach einer Reservierungsmöglichkeit. Dem kam Mattel schließlich nach und boten für das letzte Quartal des Jahres zumindest ein kleines Abonnement an. Abonnenten erhielten so garantiert die letzten vier regulären Figuren. Zugleich war das Abonnement eine gute Möglichkeit, den Ansturm auf MattyCollector.com zu reduzieren, während Mattel mit garantieren Mindestabsätzen durch die Abos kalkulieren konnte. So erschien mit Webstor die erste "Abo-2009-Figur" und war auch tatsächlich ganze 6 Tage erhältlich - was immer noch relativ schnell war angsesichts dessen, dass Abo-Figuren auch länger online erhältlich sein sollten als ihre Vorgänger.
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: Printanzeige für Webstor
Verpackung & Biografie
Webstor - welcher wie in der Vergangenheit als "Evil Master of Escape" beworben wird ist recht geradlinig verpackt, glücklicherweise ohne dass das Masters Logo den halben Kopf überdeckt. Während der Enterhaken kaum zu erkennen und der Rücksack hinter dem Rücken verborgen ist, wurde das Gewehr so angeordnet, als hielte Webstor es in beiden Händen. Eine Hommage an die Vintage-Figur ist die Rüstung, welche wie damals auch hier separat beiliegt. In diesem Fall dürften allerdings nur Vintage-Puristen ihre Freude am "nackten" Webstor haben, während ansonsten festgehalten werden kann, dass nicht alles an den Vintage-Verpackungen gut war. Als Profilbild für die Biografie wurde passend Webstors ansehnliches Cardback-Motiv aus den 80ern eingesetzt, leider aber ohne das orangefarbene Muster der Rüstung einzufügen.
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: Front- und Rückseite der Verpackung
Da Webstors Herkunft und Vergangenheit nie wirklich beleuchtet wurden, musste seine Biografie nahezu gänzlich neu erfunden werden. Dazu zählt auch sein neuer "wahrer" Name: Araneus, Sohn von Raknus. Tatsächlich kann dies als erster neu erfundener und wirklich gelungener Realname bezeichnet werden, da hier der Begriff "Arachnide" umgewandelt wurde, ohne allzu plump zu wirken. Aber auch die übrige Biografie kann sich durchaus sehen lassen. So ist Webstor ein Arachna, eine uralte Rasse von Spinnenkriegern, die einst von den Schlangenmenschen in den Untergrund vetrieben wurde. Unterhalb von Snake Mountain schlief auch Webstor des Schlaf der Ungerechten, bis er von Skeletor erweckt wurde - eine Anspielung auf Webstors Einführung im 200X Zeichentrick. Zudem wird Araneus als brutal, zugleich aber auch meisterhafte Stratege bezeichnet, der sich der Gefangennahme geschickt zu entziehen weiß. Gar nicht mal so übel für ein zuvor nahezu unbeschriebenes Blatt.
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: Biografie
Modellierung
Wie schon in den 80ern nutzt Webstor den kompletten Skeletorkörper, auf welchem lediglich ein neuer Kopf montiert wurde. Selbiger ähnelt der Vintagefigur überdeutlich, weist aber deutlicher konturierte Spitzohen sowie einen weitaus bösartigen Blick auf. Zudem wurde die Rückseite sogar mit einer an die 200X-Staction erinnernden Detaillierung versehen. Eine positive Entscheidung fiel in Hinsicht auf die linke Hand. Während Webstors Prototyp noch die offene Handform Skeletors trug, wurde bei der endgültigen Figur die geschlossenere Version verwendet, welche erstmals für Zodac und später für den Skeletor Re-Release eingesetzt wurde.
Bei einem solch hohen Recyclingfaktor ist unter anderem auch die Rüstung ausschlaggebend, um dem Käufer genügend neue Elemente zu bieten. In Webstors Fall setzt diese sich aus zwei Elementen zusammen, dem Brustharnisch und dem Rucksack. Der Harnisch selbst ist eine detailreichere Version der Vintagerüstung und wirkt nun eher wie ein ledriger X-Gurt. Zwar lässt er sich ähnlich wie Man-At-Arms? Harnisch nur mit etwas Mühe über Webstors Arme streifen, sitzt dafür aber auch ohne den Rucksack sehr fest am Körper.
Der Rucksack selbst kann ebenfalls mit leichter Mühe am Harnisch eingehakt werden. Hier findet sich jedoch keinerlei Ähnlichkeit zu früheren Versionen, sondern eine gänzlich neu modellierte, eher schmale Form. Dies hat vor allem zum Grund, dass der Rucksack zugleich auch vier rudimentäre Spinnenbeine beherbergt. Selbige wurden erstmals bei Webstors Staction eingeführt und als Zugeständnis an die 200X-Fans in etwas vereinfachter Form auch für die MotU Classics Figur übernommen. Allerdings sind die Kugelgelenke der Spinnenbeine derart gearbeitet, dass sie hier nicht wirklich wie ein fester Bestandteil Webstors wirken - ein notwendiges Übel zugunsten der Beweglichkeit.
Bemalung
Farblich ist Webstor klar an der Vintagefigur angelehnt. Vom schwarzen Lendenschurz samt rotem Gürtel über violette Stiefel bis zur dunkelblauen Haut wurde das 80er Farbschema übernommen. Die Bemalung ist auch im Bereich des Gesichts in der Regel recht genau, während der Brustharnisch von zusätzlichen schwarzen Details und natürlich dem rot-orangenen Logo profitiert. Lobenswert sind auch die schwarzen Fingernägel. Die Haut wurde mit einer leichten Schattierung versehen, welche aber durch die ohnehin sehr dunkle Tönung kaum zur Geltung kommt.
Beweglichkeit
Durch die Wiederverwendung des Skeletor Körpers verfüht natürlich auch Webstor über sämtliche 27 Gelenke. Hinzu kommen jedoch auch noch die bereits erwähnten Spinnenbeine, welche frei beweglich am Rucksack angebracht sind und dem Meister der Flucht weitere 8 Gelenke gibt. Somit können die Extrabeine beliebig arrangiert oder sogar derart am Rucksack zusammengefaltet werden, dass sie in der Frontansicht kaum noch zu bemerken sind. Lockere Gelenke finden sich hier keine und auch der Kopf verfügt über ein großes Bewegungsfeld.
Zubehör
Auch als Spinnenmensch kämpft es sich schlecht ohne Waffen, und so liegt Webstor der bekannte orangefarbene Blaster bei. Im Gegensatz zur Staction ist er nicht mehr in einen Einhänder umgewandelt, sondern wieder ein Gewehr mit zwei Griffen. Als erster Webstor überhaupt kann die MotU Classics Figur den Blaster mit beiden Händen gleichzeitig halten, wenn auch mit etwas Mühe. Tatsächlich ist die Waffe immer noch etwas verkürzt im Vergleich zur Vintageversion ausgefallen. Die Bemalung wiederum ist dank unterschiedlich eingefärbter Hervorhebungen und Vertiefungen durchaus gelungen.
Selbstverständlich nicht fehlen darf der Enterhaken, welcher wie stets über ein Seil fest mit dem Rucksack verbunden ist. Grundsätzlich ist auch dieses Zubehör nicht zuletzt durch die neuen Widerhaken an den Spitzen durchaus gelungen, sorgt aber dennoch für einige Schwierigkeiten. So ist der schwarze Griff aus äußerst weichem Material gefertigt und meist bereits in der Verpackung verbogen. Dies macht es auch ungeheuer schwierig, den Enterhaken an der (eigentlich eine tolle Idee darstellenden) Halteklammer des Rucksacks zu befestigen. Gut gelungen ist immerhin der Clip am unteren Ende des Seils, der das Symbol der Rüstung wiederholt.
Zusatzhinweis
Im Grunde selbstverständlich sollte die Tatsache sein, dass Webstor keinen funktionierenden Seilzug aufweist. Stattdessen kann das Seil wie schon bei der Staction beliebig nach oben und unten gezogen werden. Leider sorgte Mattel vorab durch teils mißverständliche Äußerungen wie "working grapple hook" in einer Werbeanzeige dafür, dass mancher Fan doch auf ein Actionfeature wie in den 80er Jahren hoffte. Tatsache ist jedoch, dass Mattel nach wie vor die neuen Figuren nur mit solchen Features versieht, welche keine nennenswerten Zusatzkosten verursachen. Dazu zählt Scareglows Leuchten, nicht aber ein in Konzeption, Material und Fertigung aufwendigerer Mechanismus wie Webstors Seilzug.
Fazit
Im Großen und ganzen ist Webstor eine durchaus gelungene Neufassung der Vintagefigur, die sogar 200X-Fans etwas bieten kann. Die eine oder andere zusätzliche neue Form hätte hier sicherlich gut getan, ist jedoch nicht unabdingbar notwendig. Bedauerlich ist einzig der viel zu weiche Griff des Enterhakens, während ein vollständig angekleideter Webstor sich optisch weitaus besser in seiner Verpackung machen würde.
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