Actionfeature und voll beweglich - zu gut, um wahr zu sein? Wir schauen uns den heroischen Ritter ganz genau an.
Deutschsprachige Fans kennen Extendar oft als "Best Buddy" von
Snout Spout, die in der Hörspielserie zusammen auf Eternia strandeten. Oder wie im Minicomic
Der Maschinengigant als Experiment Hordaks. Tatsächlich besteht häufig eine Verbindung zwischen dem heroischen Ritter, seinem rüsseltragenden Freund sowie dem Hordekämpfer Dragstor, denn alle drei wurden letzten Endes von der Horde zu dem gemacht, was sie sind. Auch bestanden die Figuren der drei aus vollständig neuen Teilen. In Extendars Fall war bei den MotU Origins die Verwendung bereits bestehender Gussformen kaum machbar. Auch deshalb dürfte es entsprechend gedauert haben, bis der Maschinengigant im Sommer 2024 als Mattel Creations Release angekündigt wurde - und ein Dreivierteljahr später erschien.
Verpackung
Wie Rokkon wird auch Extendar in einem allgemein gehaltenen Mailerkarton geliefert und steckt in einer Schiebeblisterkarte. Die Artworks auf Vorder- und Rückseite können sich sehen lassen, und das rückseitige Motiv passt aufgrund von Extendars Verbindung zur Horde sehr gut. Leider wurde die Figur mit angebrachten Armverlängerungen verpackt. Auf diese Weise wirken Extendars Arme unfreiwillig wie die eines Affen. Dabei wäre genug Platz vorhanden, um die Verlängerungen anderweitig zu verstauen. Der optische Eindruck wird leider ziemlich versaut, lässt sich aber dank Schiebeblister zum Glück beheben. Nur ist die Figur dann natürlich nicht mehr ganz "originalverpackt".
Modellierung
Jawohl, Extendar wurde abermals vollständig aus neuen Teilen angefertigt. Die Grundtstatur der
Vintagefigur wird dabei natürlich wiedergegeben. Dies führt allerdings dazu, dass Extendars Beine etwas kurz geraten sind, beziehungsweise der Oberkörper überporportioniert ist. Dies dürfte aber kaum jemanden stören. Der Torso ist gegenüber früher sogar etwas verkleinert worden, was zeigt dass Mattel sich des Themas durchaus bewusst war und daran soweit arbeitete, ohne den klassischen Look zu verfälschen.
Die Schultern wurden zugunsten der Beweglichkeit etwas abgerundet. Und statt offener Hände besitzt Extendar nun zwei Greifhände. Beides verständliche Entscheidungen, wobei die Handschuh-Partien der Unterarme sehr klobig ausgefallen sind und deutlich von den Händen abstehen. Mag das vielleicht noch kein großes Thema sein, so zeigt sich aber auch, dass diese Teile auch deutlich länger gestaltet wurden als früher. Tatsächlich besitzt Extendar somit überlange Unterarme. Wie schon bei den "Wurstarmen"
MotU Classics Version wurde dies wohl getan, um die Halterpins und Einbuchtungen für die ansteckbaren Verlängerungen unterzubringen.
Farben
Statt einem Perlmut besitzt Extendar hier einen silbrigen Look in annähernd derselben Tönung wie der
Horde Trooper. Das ist nicht ganz "original", sieht aber dennoch gut aus. Problematisch sind aber die durch den Fertigungsprozess entstandenen Linien im Gruss, welche auch über Visier und Torso verlaufen und an diesen Stellen recht deutlich auffallen. Farbe wurde indes angenehm punktgenau aufgetragen. Interessanterweise wurde der untere Bereich von Extendars Gesicht nicht golden bemalt, sondern silbern belassen. Kein Fehler wohlgemerkt, denn der schon immer etwas kurios modellierte Bereich wirkt auf diesem Weg eher wie ein Mundschutz und damit stimmiger.
Glücklicherweise kam dieses Mal auch niemand auf die Idee, die Handschuhe womöglich grün zu färben, wie es bei der Classics-Version beinahe geschehen war (die damaligen Designer hatten damals die häufig auftretende Verfärbung der Vintage-Figur anfangs für die echte Bemalung gehalten). Der Origins-Goldton birgt dennoch ein Problem, denn teilweise wurde die Farbe nicht aufgemalt, sondern der Körperteil entsprechend gegossen. Zudem ist er deutlich heller und gelblicher ausgefallen als früher. Hierdurch wirkt es aber beinahe, als trage Extendar eher einen Karamellton auf der Rüstung. Nun gab es in der Toyline schon häufiger Probleme mit Goldfarben, und Extendar sieht nicht grundverkehrt aus. Aber mittlerweile müsste auch der letzte Budgetfuchs bei Mattel erkannt haben, dass man sich hier einen unnötig schlechten Ruf herbei spart.
Beweglichkeit
Trotz des bulligen Körpers hat Mattel alle Origins-Gelenke eingearbeitet. Mehr noch, da sie abnehmbar sind, lassen sich auch die Handschuh-Unterarmpartien separat drehen. Zugleich ist Mix&Match an Kopf, Armen, Händen und Stiefeln problemlos möglich, wenn auch aufgrund der Körperproportionen etwas witzlos. Allerdings lassen sich die separaten Arm- und Beinerweiterungen ebenfalls beliebig miteinander verbinden, was Extendar selbst weitere Optionen gibt.
Insbesondere Kopf und Oberkörper profitieren von der zusätzlichen Beweglichkeit. Die Ellenbogen sind etwas eingeschränkt, aber dennoch nutzbar. Durch die abgerundeten Formen besteht für die Schultern hingegen sogar mehr Bewegungsfreiheit als bei der MotU Classics Figur. Umso tragischer: von drei Figuren, aus den Seb für diese Rezension auswählen konnte, besitzt jede einzelne entweder einen linken oder rechten Arm, der deutlich vom Torso absteht. Auf den hier zu sehenden Fotos ist es der (vom Betrachter aus) rechte Arm, der kaum ordentlich in der offenbar überdehnten Fassung bleiben will.
Actionfeature
Es wurde ja bereits erwähnt: Extendars Arm- und Beinverlängerungen liegen separat bei und können angesteckt werden. Dieses Vorgehen wurde von der MotU Classics Figur übernommen und gewährleistet, dass Arme und Beine voll beweglich sind. Bauch und Halsverlängerung jedoch stecken ganz im Vintage-Stil wieder im Torso und werden durch einfaches Herausziehen sichtbar. Ein guter Kompromiss, um das Actionfeature mit der Origins-Beweglichkeit zu vereinen.
Zubehör
Je nach Interpretation können Extendars Arm- und Beinverlängerungen als Zubehör gesehen werden. Wir belassen es hier aber mal eher als Teil der Figur, womit sein Schild verbleibt. Die Waffe ist knallrot und lässt sich wie früher aufklappen. Da wie früher auch alles aus einem Guss hergestellt wurde, werden die Knicke natürlich beansprucht und die einzelnen Segmente bleiben nur schwer aufgeklappt, da die Haltestifte nur noch rein dekorativer Natur sind. Neben der Halteklammer ist nun auch ein Griff eingearbeitet. Dieser passt jedoch eher schwer in Extendars Hand.
Zudem kann der Schild somit nur noch am rechten Arm gehalten werden, sofern Extendar ihn auf der anderen Seite nicht kopfüber tragen will. Auch ist die "Griffplatte" leicht verbogen, wodurch sie nicht ganz an der Schildplatte anliegt. Auf den dreieckigen Platten wiederum sind im zusammengeklappten Zustand runde Gussnähte erkennbar. Jeder Punkt ist einzeln vielleicht Kleinkrämerei, macht in Summe aber dennoch die Suppe schal. Im direkten Vergleich fällt nunmal auf, dass die Waffe anno 1985 besser verarbeitet war.
Minicomic
Terror of the Technomancer führt Extendar zurück in die Fänge der Horde. Zwar entkommt er recht schnell wieder, aber Hordak hat genug von seiner Essenz geraubt, um einen neuen, ihm treu ergebenen Ritter zu erschaffen. Die Story fusst auf (auch im Heft selbst erwähnten) dem Vintage-Minicomic
The Warrior Machine und ist trotz des geringen Seitenumfangs recht lesenswert.
Fazit
Extendar ist nicht übel. Aber er hätte auch so viel besser sein können. Die beinahe ausgekugelte Schulter außen vor, gibt vor allem das Caramel-Gold ein schlechtes Bild ab, aber auch die hier stark auffälligen Linien im Silberguss müssten nicht sein. Schade, denn eine beinahe tolle Figur ist somit leider doch nicht ganz so gut geraten.
Seb besaß wie viele andere Kinder früher mal ein Ritterkostüm. Neulich hat er die Rüstung zufällig wieder gefunden. Sie passt sogar noch! Als Unterhose.
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