Story
Nach den Geschehnissen in der fernen Vergangenheit ist He-Man mit dem Spell of Separation in die Gegenwart zurück gekehrt. In den Höhlen von Tundaria sammeln sich die Helden zur finalen Schlacht. Dabei stellt He-Man auch Skeletor als neuen Verbündeten vor, der im Austausch für seine Freilassung mit den Helden gegen die Wilde Horde und die Snake Men kämpfen wird. Bald darauf treffen alle auf dem zweiten Ultimate Battleground aufeinander. In der epischen Schlacht entzieht Teela Evil-Lyn die magischen Kräfte, während Clamp Champ keine andere Wahl hat, als Snake Man-At-Arms tödlich zu verwunden. Dieser verwandelt sich daraufhin in einen Menschen zurück und stirbt in Teelas Armen. Indes berschwört Orko den Spell of Separation, der alle Schlangenmenschen vernichtet. Skeletor nutzt dies, um seinen Widderstab von King Hssss zurück zu nehmen. Gemeinsam mit dem Herrn des Bösen greifen He-Man und She-Ra nun Hordak an. Skeletor hintergeht die Zwillinge jedoch, um sich seinem ehemaligen Lehrmeister allein zu stellen. Dabei entzieht er Hordak dessen Macht und überträgt sie auf sich selbst. Sterbend verletzt Hordak ihn mit seinen Buzz-Saw Kräften schwer, woraufhin Skeletor den techno-organischen Virus von Bionatops auf sich selbst überträgt. Geheilt, verlässt Skeletor Eternia, um in den weiten des Alls die Herrschaft über das Horde Imperium zu übernehmen und das gesamte Universum zu erobern. Zu einem späteren Zeitpunkt ist Frieden auf Eternia eingekehrt, aber He-Man macht sich Sorgen um den Verbleib von Skeletor. Da treffen die galaktischen Beschützer Hydron und Flipshoit auf Eternia an. Um gemeinsam gegen Skeletor und seine Armee der Mutanten zu kämpfen, gehen He-Man und She-Ra an Bord der Starship. Gemeinsam verlassen sie damit Eternia, um zu neuen Abenteuern aufzubrechen.
Rezension
Der dritte MotU Classics Minicomic lag der im September 2012 erschienenen Quartalsfigur
Dragon Blaster Skeletor bei und stellt das Finale des
The Powers of Grayskull MotU Classics Dreiteilers dar. Das Cover stammt dieses Mal vom Zeichner aller drei Comics selbst, Wellinton Alves. Ein Glücksfall, da sein an die alte Eternia Box erinnerndes Motiv das bislang gelungenste Cover ist. Das Heft selbst umfasst dieses Mal ganze 16 Seiten, wovon eine Seite das Covermotiv nochmals als Miniposter ohne störende Logos u.ä. zeigt und elf Seiten den Comic selbst erzählen. Auch sind auf der Rückseite wieder sechs Figuren beworben.
Wie schon in
He-Ro Unleashed! musste Tim Seeley auch hier wieder eine enorme Menge an Ereignissen auf engsten Raum packen. Dabei entsprechen die drei zusätzlichen Seiten eher drei Panels, da sich hier zwar optisch ansprechende Motive finden (dazu gleich noch mehr), aber letztlich nur jeweils ein Bild zeigen. So kommt es zwangsläufig dazu, dass manches wieder überhastet und unausgegoren wirkt. Dies wird beim Tod von Man-At-Arms deutlich. Selbigem sind zwar mehrere Panels gewidmet. Jedoch wird kaum klar, warum Clamp Champ keine andere Wahl hat, als den Waffenmeister tödlich zu verletzen. Gelungen ist dagegen der Entzug von Evil-Lyns magischen Kräften, während der Comic neugierig darauf macht, warum King Hsss zu diesem Zeitpunkt Skeletors Widderstab besitzt. Nicht nur optisch überraschend ist Skeletors Entzug von Hordaks Kräften wiederum, welcher den Anführer der Wilden Horde zu einer fleischlosen "Mumie" verkümmern lässt. Allerdings wird hier leider in keinster Weise klar, was Mattel auf Nachfrage enthüllte, nämlich dass Hordak nach seiner letzten Attacke stirbt. Hier verwundert es durchaus, dass Mattel nicht eher die Chance genutzt hat um Hordaks Filmation Look zu erklären, nämlich dass er sich nach Skeletors Aktion einen neuen Körper schafft.
Wie Hordaks Tod ist auch manch anderes auf der Strecke geblieben. Während Orko die Schlangenmenschen und Skeletor Hordak vernichtet, werden He-Man und She-Ra gleich zweimal weggefegt und wirken eher wie Staffage für die wahren Schlachtentscheider. Hierzu trägt sicherlich die Tatsache bei, dass der zweite Ultimate Battleground wie eine einzige Schlacht wirkt, obwohl sich die dortigen Geschehnissen eigentlich über einen etwas längeren Zeitraum ereignen. Somit gerät auch die Vernichtung der Snake Men sehr kurz und regelrecht einfach. Wichtige Punkte wie der Tod von Stratos und Evil-Lyns mehrfacher Seitenwechsel während des Ultimate Battleground fehlen gänzlich. Dafür aber ist Orko gelungen dragestellt, und während Skeletor in den vorherigen Heften völlig unwichtig schien, steht er nun umso stärker im Vordergrund. Der Herr des Bösen wird perfekt charakterisiert, wenn er seine Verbündeten bei erster Gelegenheit verrät oder zu Beginn deutlich macht dass er sich als rechtmässiger Herrscher von Eternia betrachtet. Heimliches Highlight ist seine Ergänzung der epischen Schlachtrufe von He-Man und She-Ra: "Ja, ja, was immer die einfältigen Geschwister gesagt haben". Einziges Manko von Skeletors gelungenen Auftritten ist wie gesagt eben, dass zugleich die "Twins of Power" stark in den Hintergrund geraten.
Ein hübsches Detail ist Hordaks Angriff auf Skeletor mittels seiner Buzz-Saw Kräfte. Zugleich ist Skeletors Selbstheilung durch den techno-organischen Virus ein äußerst gelungenes Mittel, um die Entstehung seines New Adventures Looks zu begründen. Da das Rückgrat der original NA Figur vollständig bionisch ist, macht eine schwere Verletzung an dieser Stelle perfekt Sinn. Ohnehin ist die Einbindung der New Adventures eines der gelungensten Ereignisse der Handlung. Dabei wird die frühere NA-Historie zwar völlig verändert und u.a. das spannende Element fallen gelassen, wonach Skeletor erst durch He-Mans Verwandlung verletzt wurde. Jedoch wirkt dieser Übergang trotz aller Eile stimmiger als in manch anderen früheren Umsetzungen. Hierzu trägt auch die Tatsache bei, dass das Starship nicht die Macht von Grayskull aus der Burg abzieht und He-Man nicht alleine ins All aufbricht. NA Fans müssen also mit deutlichen Veränderungen leben, die aber zumindest im Minicomic bislang noch funktionieren. Da stört es auch nicht weiter, dass Skeletor trotz schwersten Wunden noch He-Man und She-Ra zur Seite fegen konnte und in einer Blase (Bubble Power Skeletor?) in den Weltraum aufsteigt.
Alves liefert in diesem Minicomic wohl seine beste Arbeit ab. Ganze drei beidseitige Panoramamotive zeigen eine schier unglaubliche Menge an Charakteren, die sich in die zweifelsfrei größte Schlacht eines Masters Comics überhaupt stürzen. Dabei treten nicht nur als MotU Classics umgesetzte Figuren auf, sondern auch weitere Charaktere aus sämtlichen Epochen, von Dragstor über Flutterina bis zu Prahvus. Auch ganze Rassen werden dargestellt, und manche Überraschung findet sich zusätzlich. Eine ist das Red Beast, ein früher Konzeptentwurf aus dem später Beast Man entstand, wenngleich Alves es hier sehr viel deutlicher als Bär darstellt als es Mark Taylor ursprünglich tat.
Kurios ist der Kurzauftritt (inmitten der Schlacht) eines skelettgesichtigen, in Rosa und helles Violett gekleideten Kämpfers, den Mattel als den Great Black Wizard betitelt hat. Dieser hat laut der Biografie von
Draego-Man selbigen geschaffen, und obgleich sein Design eher an die Necromancer Figur des Brett-Rollenspiels
Hero Quest erinnert, weckt sein rein optisches Auftauchen bereits die Neugier. Dies ist aber nur einer von vielen Cameos, zu denen auch gehört, dass Mekaneck wie in der Cartoonfolge
Second Skin ein Schlangenmensch ist und der in
Folge 35 getötete Steinmensch Calix hier erneut unter den Lebenden weilt. Charaktere wie Graf Marzo sind ebenfalls vorhanden, und sogar Fahrzeuge wie der Dragon Walker treten in Erscheinung, während Teela ihre Zauberinnenkutte ablegt, um im Battleground Bikini-Dress mitzufechten. Sogar Königin Marlena trägt ihren Raumfahranzug, wobei sie allerdings besser an Randors Seite platziert gewesen wäre.
Dort kämpft stattdessen dessen Vater Miro, dessen Design allerdings im Vergleich zum
ersten Heft nochmals modifiziert wurde. Dies ist allerdings leider nicht zum besten geglückt, während bei genauem Hinschauen gelegentlich Detailfehler zu erkennen sind. So trägt Hordak trotz seines Hurricane Arms plötzlich doch wieder zwei Handschuhe, wenn er im sterben seine Buzz-Saw Kräfte gebraucht. Catra trägt keine Maske, und der eigentlich untote Megator wirkt nahezu unverändert im Gegensatz zum nahezu kahlen, mißgestalteten "Zombielook" des Wechselkopfes seiner Figur. Ansonsten aber hat Alves großartige Arbeit geleistet, besonders angesichts der Tatsache, dass er eine solch unglaubliche Zahl an Personen illustrieren musste, von denen er teilweise lediglich alte Designs aus den 80ern als Vorlage hatte. Dabei hat er Skeletor sogar einen durchaus interessanten Blaster angefügt, der zugleich illustriert, dass der Herr des Bösen zu diesem Zeitpunkt noch einen Großteil seiner Kräfte eingebüsst hat. Inmitten der zahlreichen Eyecatcher ist es dann auch nicht mehr allzu tragisch, dass Colorist Michael Atiyeh farblich nicht bei jedem Element gänzlich richtig lag.
Fazit
Mittlerweile ist bekannt, dass in den neuen Minicomics im Grunde zu viele Informationen auf zu engen Raum platziert werden. Auch im dritten Heft ist dies klar der Fall. Dennoch ist der generelle Handlungsverlauf besser gelungen als in Teil 2. Der entscheidende Faktor ist aber eindeutig das ungeheuer detailreiche Artwork, das immer wieder zum lesen, anschauen und Kleinigkeiten entdecken aufruft. Somit ist
The Second Ultimate Battleground trotz mancher Schwächen der mit Abstand beste Motu Classics Minicomic.
Mehr Reviews zu den MotU Classics Minicomics:
The Powers of Grayskull Teil 1: The Legend Begins!
The Powers of Grayskull Teil 2: He-Ro Unleashed!
Lust auf noch mehr Rezensionen? Im
Archiv erwarten dich schon jetzt
über 570 Reviews zu zahlreichen Masters Toys, Comics, Statuen und weiteren Produkten! Und jede Woche kommt mindestens ein neues hinzu!