Schon in den 80er Jahren war Dragon Blaster Skeletor eine der populärsten Versionen des Skelettgesichts. So populär, dass auch eine 200X Version der Figur (vergeblich) gefordert wurde und sich nicht wenige Customizer an eben dieser versuchten. Entsprechend hoch waren die Erwartungen für die MotU Classics Version und nicht jeder Fan zeigte sich mit dem im Sommer 2012 präsentierten Ergebnis zufrieden. Vielleicht war dies auch der Grund dafür, dass die Quartalsvariante trotz beiliegendem Minicomic mehrere Tage länger erhältlich war als ihre beiden Vorgänger.
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: Mattels digitale Werbeanzeige für Abonnenten
Verpackung & Biografie
Skeletor ist eher zweckmäßig als stilvoll verpackt. So wurde der rechte Arm angehoben, um darunter den Drachen platzieren zu können. Zu Skeletors linken ist das Schwert immerhin noch recht gut zu sehen, und nicht zuletzt durch den (hinter der Figur drapierten) Minicomic wirkt der Blister proppenvoll. Ellenlang ist der Untertitel, wobei der "böse Anführer und sein fürchterlicher Drache mit dem paralysierenden Sprühstrahl" auch für die Vintage Figur benutzt wurde. Bei aller Nostalgie hätte Mattel dieses Mal aber nach "dreadful dragon" aufhören können. Auf der Rückseite werden ganze sieben Figuren beworben, die allerdings eher bunt gemischt und recht Preternia-lastig wirken. Dies würde passender wirken, wenn die Figur bereits mit dem
ersten MotU Classics Minicomic erschienen wäre, wo Dragon Blaster Skeletor wenigstens einen knappen Gastauftritt hatte. Als Profilbild wurde wie mittlerweile fast immer die Illustration des Vintage Cardbacks verwendet - welches leider eines der vielleicht größten Mankos der Figur offenbart. Doch dazu später noch mehr.
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: Front- & Rückseite der Blisterkarte
Skeletors wahrer Name wurde beibehalten, während die Biografie bald nach der Verbannung von
King Randor einsetzt. Demnach habe Skeletor im Anschluss eine neue magische Rüstung mit einem Drachen verbunden, um Feinde beim ersten Blick bereits lähmen zu können. Der Herr des Bösen blieb aber nicht lange Herr über Eternia, da Evil-Lyn Hordak aus Despondos befreite. Dieser wiederum stürzte Skeletor und trieb auch die Snake Men zurück. In Folge dessen sah sich Skeletor mehreren Feinden gegenüber und musste desöfteren sogar gemeinsam mit den heroischen Masters gegen die übrigen Gegner kämpfen. Soweit bündelt die Biografie überwiegend bekannte Informationen, vergisst aber auch nicht, das lähmende Gift des Drachen zu erwähnen. Die Magie der neuen Rüstung wird indes leider nicht näher erklärt. Sorgt sie dafür, dass der Drache auf Skeletors Rücken verharrt ohne ihm den Kopf abzubeißen? Auch hätte Mattel ruhig jenes Detail des Vintage Minicomics
Skeletors Dragon übernehmen können, laut welchem die Kette Gegner magisch fesseln kann. Dies sind aber glücklicherweise nur Details einer insgesamt soliden Biografie.
Abbildung
: Biografie
Modellierung
Die Figur selbst besteht überwiegend aus den bekannten Formen der früheren Version. Interessant ist hier, dass Mattel die Hose des ersten
Skeletor verwendet. Dies ist ein Querverweis darauf, dass Dragon Blaster Skeletor bereits in den 80er Jahren mit dem (damals abnehmbaren) Lendenschurzgürtel geplant war. Seinerzeit strich Mattel Selbigen aus Kostengründen, und lediglich die mexikanische
Los Amos Version wurde damit ausgeliefert. Tatsächlich wirkt die MotU Classics Figur "vollständiger", wenngleich Mattel etwas versäumt hat. So hätte es sich angeboten, wie bei
Battle Armor Skeletor die normale Fellhose zu verwenden, um den Lendenschurzgürtel näher an der finalen Vintageversion zu modellieren und als abnehmbares Zubehör beizufügen.
Dies würde eine sehr gute Option vervollständigen, denn die Figur trägt nun die neueren Kobra Khan Stiefel sowie die Unterarme von
Whiplash. Streift man ihr statt der Drachenkämpferrüstung nun den Brustgurt der Standardversion über, ergibt sich ein Skeletor, welcher mit der finalen Vintagefigur fast perfekt übereinstimmt. Praktisch wäre eben der separate Gürtel gewesen, durch den Sammler auch die Wahl gehabt hätten, Dragon Blaster Skeletor aufzustellen, wie sie ihn aus der Kindheit kennen. Dennoch lässt sich das Ergebnis sehen, auch wenn die bekannten Dämonenfüße allmählich ausgereizt sind. Wie immer ist die Rüstung abnehmbar und äußerst nahe an der Vintage Vorlage modelliert. Im Gegensatz zu Figuren wie
Fisto reicht der Brustpanzer auch rundum nahtlos bis zum Gürtel, was zwar die Beweglichkeit hemmt, aber besser wirkt. Einzig der Hals ist einen Deut zu weit ausgeschnitten, was aber nicht näher stört.
Auch die Kette wurde adaptiert und glücklicherweise wie in den 80er Jahren aus Metall angefertigt. Erwartungsgemäß ist an einer Seite jenes Armband angebracht, welches schon bei einem Zubehör von
Scareglow Verwendung fand. Und auch das Vorhängeschloss fehlt nicht, wobei sowohl die Four Horsemen als auch Mattel es anfangs völlig vergessen und (zum Glück) mitten im Produktionsprozess noch schnell angefertigt hatten. Aber gehört all das nicht zum Zubehör? Jein. Denn die Kette kann nicht vom Brustpanzer getrennt werden, da sie direkt mit dem Schloss sowie dem Halsband des Drachen verbunden ist! Kleine augenzwinkernde Krittelei am Rande: Der Prototyp trug Kette und Schloss noch direkt am Halsband, während die Kette nun Halsband und Schloss verbindet. Richtig wäre es aber eigentlich, wenn das Vorhängeschloss Kette und Halsband verbindet, da es sonst keinen Zweck erfüllen würde. Ein Detail, das aber kaum einen Sammler stören wird.
Der Drache selbst ist erstmals von der Rüstung abnehmbar bzw. wird (mit ordentlichem Druck) an einen Pin am Rücken angesteckt. Die kleine Kreatur ist mit den teils filigranen Klauen und der Schuppenstruktur sehr detailreich modelliert. Das (als Teil des Drachen modellierte) Halsband hingegen ist äußerst schlicht und hätte eine ähnliche Struktur wie das Armband der Kette gebrauchen können. Allerdings ist der Drachenkopf das weitaus größere Problem. Zwar ist der Detailreichtum hier enorm. Jedoch wurde das vormals offene und mit wenigen kurzen Hauern versehene Maul nun geschlossen modelliert und mit einer unglaublich großen Zahl langer, dünner Zähne gefüllt. Grundlegend zwar ansehnlich, war dies offenkundig ein Mittel, um den Kopf günstiger produzieren zu können als mit offenem Maul. Leider weicht das Ergebnis aber sehr weit vom Vintage Vorbild ab und erinnert eher an einen jener
Street Sharks - ironischerweise eine erfolglose Mattel Toyline aus den 90er Jahren. Zumindest näher am Original orientierte Zähne hätten hier viel Unmut abfangen können.
Bemalung
Sämtliche bekannten Farben wurden erneut übernommen und erfreulich präzise aufgetragen. Dabei stechen die Augen des Drachen ebenso positiv hervor wie seine Krallen und der violette Farbverlauf. Ebenfalls gelungen sind die nun endlich dunkleren Krallen von Skeletors Stiefeln, während der schwarze Lendenschurz mit glänzend violetten Steinen bemalt wurde. Auch Skeletors Fingernägel wurden bemalt, während das Gelb der Knochen etwas stärker auf dem (aus grünem Plastik produzierten) Gesicht aufgetragen sein könnte. Etwas enttäuschend ist die grellgrüne, zu plastikartig wirkende Bemalung von Schloss und Halsband. Hier wäre ein metallischer Farbton wie bei
Mekaneck wirkungsvoller gewesen. Ähnlich verhält es sich mit den roten Partien der Rüstung, wobei selbige immerhin glänzende Nieten erhalten hat.
Etwas "satter" als üblich sind die blauen Hautpartien, welche aber glücklicherweise nicht an das beinahe schon Neonblau von
Faker kommen. Dennoch steckt hier ein riesiges Problem der Figur. Wie bei anderen Charakteren wurde schwarzes Plastik verwendet und anschließend erst mit der eigentlichen Farbe bemalt. Scheinbar wurden die Einzelformen von Dragon Blaster Skeletor aber anschließend sehr schnell zusammengesteckt, wodurch je nach Exemplar kleinere bis größere Stücke Farbe abgeplatzt sind. Im besten Fall tritt das Problem gar nicht bis kaum merklich auf, was aber reines Glücksspiel ist. Zudem ist die Lackierung zwar dick aufgetragen, jedoch empfindlicher gegen Beschädigungen als bei anderen Figuren. Hier hat der Hersteller eindeutig am falschen Ende gespart.
Beweglichkeit
Zwar ist Skeletor weiterhin mit den bekannten 27 Gelenken ausgestattet, jedoch lässt sich durch die Rüstung der Oberkörper kaum kippen. Dies stellt glücklicherweise keinen echten Verlust dar, zumal die übrigen Gelenke sehr fest sitzen und der Lendenschurz äußerst biegsam ist. Die Schultern werden durch den Brustpanzer etwas eingeschränkt, problematischer sind aber die Ellenbögen. Ähnlich wie schon bei
Kobra Khan sind diese nur äußerst schwer zu bewegen. Der rechte Arm kann nahezu gar nicht voll ausgestreckt positioniert werden. Nach wie vor ein äußerst lästiges Manko, das bei Whiplash noch nicht bestand.
Auch der Drache ist mit einem Kugelgelenk für den Kopf ausgestattet. Dieses erweist sich aber als nur begrenzt nützlich, da der Kopf zwar seitwärts gedreht, aber nur sehr gering nach oben und unten bewegt werden kann. Vor allem, dass der Kopf heruntergeklappt immer noch nicht wirklich gerade nach vorne blickt, führt das Gelenk ungfreiwillig ad absurdum. Weitaus bedauerlicher ist aber, dass die Gliedmaßen nicht beweglich sind. Natürlich hätte das die Kosten nach oben getrieben. Jedoch war ein beweglicher und somit auch unabhängig von Skeletors Rüstung aufstellbarer Drache einer der langwierigsten Fanwünsche überhaupt, für den mancher auch tiefer in die Tasche gegriffen hätte.
Abbildung
: "Bist ein feiner! Ja! Ein feiner, ja ja!"
Zubehör
Als Dreingabe führt Dragon Blaster Skeletor wie in den 80er Jahren sein Schwert in der bekannten Zweiton-Violettfärbung mit sich. Glücklicherweise hat Mattel darauf verzichtet, den Griff schwarz zu bemalen, nachdem die Farbe bei früheren Schwertern schnell abblätterte. UNglücklicherweise wurde die Waffe aber nicht aus violettem Plastik gegossen, sondern komplett bemalt, wodurch nun beim gesamten Griff und Heft Vorsicht geboten ist. Ansonsten können theoretisch auch der Drache, das Schloss und die Kette als Zubehörteile gewertet werden. Wie schon erwähnt sind alle drei Elemente sowie die Rüstung jedoch fest miteinander verbunden. Dies ist aber wenigstens nachvollziehbar, da das Schloss nicht mehr verloren gehen kann und die Kette nun adäquat am Halsband angebracht ist.
Fazit
Dragon Blaster Skeletor hatte das Potential, eine der besten Figuren der gesamten Toyline zu werden. Letztlich aber reizte Mattel das von Fans vielfach gewünschte Potenzial nur begrenzt aus. Dennoch wäre die Figur immer noch gut geraten, wenn nicht auch noch der Drachenkopf kostenbedingt stark verändert und die Bemalung so fehlerhaft ausgefallen wäre. Das hatte die eigentlich ordentliche Figur nicht verdient.
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