Spikor gehörte zu jenen Charakteren, die zwar als Figur sehr präsent war, im Filmation Zeichentrick aber eher wenige Auftritte verbuchte und in den Comics keine größere Rolle spielte. Während der sogenannten 200X Ära fertigten die Four Horsemen zwar eine Konzeptzeichnung an, konnten ihn aber weder als Figur noch als Ministatue umsetzen. Entsprechend gespannt waren Fans auf seine Umsetzung als MotU Classics Figur. Dass selbige bei Erscheinen im Juli 2012 mehr als zwei Tage erhältlich war, verwundert insofern. Möglicherweise lag dies aber auch an der unmittelbar zuvor stattgefundenen San Diego Comic Convention, welche die Aufmerksamkeit von Mattels Juliangeboten kurzzeitig ablenkte.
Abbildung
: Spikor Prototypen
Verpackung & Biografie
Spikor ist standardmässig mit der Keule neben der Figur verpackt. Wechselhand und langer Dreizack sind unsichtbar hinter dem Inlay drapiert. Wie in den 80er Jahren trägt er den Titel "Unberührbarer Meister des bösen Kampfes" - wer dann wohl Meister des guten Kampfes ist? Auf der Rückseite werden ausschließlich Evil Warriors beworben, wobei von Spikor selbst einer der Prototypen mit spitzeren Stacheln abgebildet ist. Als Profilbild wurde sicher wieder einmal beim alten Cardback-Motiv bedient. Soweit in Ordnung, schade nur dass die damals noch rosafarbenen Arme und Beine nicht angeglichen wurden.
Abbildung
: Front- & Rückseite der Verpackung
Spikor heisst laut Biografie eigentlich Kleffton - eine der besseren Namensschöpfungen. Kleffton war einst ein Hufschmied im Dorf Nordling. Als er den dortigen Hohepriestern eine heilige Schriftrolle stehlen wollte, wurde er mit einem magischen Anzug samt mystischem Dreizack verschmolzen und verbannt. Während er die Wüste der Zeit durchwanderte, wurde er von Skeletor für dessen Kampf gegen die Snake Men rekrutiert. Unter dem Namen Spikor schmiedet er für seinen Herrn nun neue Waffen und Rüstungen. Dass Spikor ein Schmied ist, fusst tatsächlich auf dem Minicomic
The Terror Claws Strike. Sein Heimatort wiederum ist eine Hommage an Lee Nordling, der redaktionell für die Vintage Minicomics verantwortlich war. Spikors Rekrutierung hingegen verwundert insofern, da die Figur eigentlich vor den Snake Men erschien. Hier hat Mattel sich scheinbar an ein Szenario gehalten, wie es im 200X Cartoon zu sehen gewesen wäre. Unklar bleibt, wie genau Kleffton zu Spikor wurde. Verwandelte ihn die magische Schriftrolle, oder verschmolzen ihn die Hohepriester als Strafe für den Diebstahl? Letzteres wäre recht unlogisch, da die magische Rüstung Kleffton zwar entstellt, aber auch stärker und somit gefährlicher gemacht hat! Zudem ist der Dreizack eigentlich keine fest steckende Prothese. Von diesen beiden Details abgesehen ist die Biografie aber ordentlich.
Abbildung
: Biografie
Modellierung
Spikor wurde aus einem Mix von neuen und alten Foren produziert. Bekannt sind Fellhose, Beine samt Stiefeln, Schultern, Oberarme, Hände und der zweiteilige Torso. Hier wurde wie bei manch anderen Figuren eine abnehmbare Rüstung angefertigt, um den Stachelpanzer möglichst kostensparend umzusetzen. Dies deckt sich ironischerweise zwar mit Spikors neuer Biografie, wirkt aber recht klobig, während der Panzer nicht ganz bis zum Gürtel herab reicht. Zudem sind die Gussnähte recht deutlich sichtbar, und die türkisen Elemente an der Frontseite erneut nicht miteinander verbunden. Hier wäre eine leichte Abweichung vom Vintage Design durchaus willkommen gewesen, um den Fans selbst zu überlassen, ob sie den gesamten Brustpanzer als Rüstung erachten wollen, oder doch nur dessen türkise Elemente.
Erwartungsgemäß sind die Stacheln an Brustpanzer und Kopf abgerundet, was zwar bedauerlich, optisch aber annehmbar ist. Der Kopf selbst basiert natürlich auf
Spikors Vintagefigur, wobei die Gesichtszüge deutlicher konturiert wurden und der Blick finsterer wirkt. Im Vorfeld sorgte die Kopfform jedoch für Diskussionen, da sie weniger breit ist als in den 80er Jahren. Hier wurde kritisiert, dass sich die Four Horsemen eher am Filmation Zeichentrick orientiert hätten. Letztlich aber wirken die Proportionen nun stimmiger als damals. Auch sitzt der Kopf tief genug, nachdem er bei den Prototypen häufig etwas zu hoch aufgesteckt war.
Ebenfalls neu sind die Unterarme, um Spikors spezielle Armreifen zu adaptieren. Dies ist sehr gut gelungen und lässt beinahe den Wunsch nach einer neuen Fellhose mit einem Gürtel im gleichen Design aufkommen. Eine solch leichte Abweichung vom bekannten Vintagedesign hätte der Figur in der Tat kaum geschadet. Etwas neuer wirkt da schon der Dreizack, welcher zwar grundlegend unverändert blieb, dessen Spitzen aber nun gezackt sind. Dies ist eine gute Methode, um einerseits die damaligen Spitzen zu erhalten, sie andererseits aber in eine glaubhaftere Form zu bringen (die Spitzen endeten aus Sicherheitsgründen in Kugeln).
Bemalung
Spikor ist farblich kaum verändert worden. Kopf und Brustpanzer sind violett, wobei auch der verborgene Torso entsprechend bemalt wurde. Auch die Armreifen wurden violett bemalt, hier jedoch in zwei Tönungen, um Details hervorzuheben. Ähnlich wurde mit den türkisen Elementen und auch mit dem Gürtel verfahren. Die schwarze Fellhose ist durch eine Graumelierung akzentuiert, und die Riemen der Stiefel sind dunkler gehalten. Subtil aber dennoch bemerkbar sind auch die Schattierungen der Arme und Beine. Neben dem silbergrauen Dreizack sind besonders die weißen Zähne gelungen, da selbige erfreulich punktgenau aufgemalt wurden. Jedoch gibt es ein großes Manko in Form der Augen! Deren gelbe Iris sticht zwar sehr gut hervor. Jedoch sind die schwarzen Pupillen von Figur zu Figur und sogar von Auge zu Auge unterschiedlich aufgemalt worden. So ist es ein reines Glücksspiel, einen Spikor mit normalem Blick zu erhalten, statt einer nach unten blickenden oder gar schielenden Figur.
Beweglichkeit
Spikor besitzt alle zu erwartenden 27 Standard-Bewegungspunkte. Das Bauchgelenk wird von der Rüstung nahezu gar nicht behindert, jedoch stehen die Arme durch sie recht weit von der Figur ab. Auch der Kopf ist eingeschränkt, indem er zwar seitlich, aber nur wenig nach unten und gar nicht nach oben bewegt werden kann. Dafür sind alle Gelenke ausnahmslos sehr stabil geraten.
Zubehör
Wie zu erwarten liegt der Figur die aus alten Zeiten vertraute Keule bei, deren Form im Grunde gar nicht verändert wurde. Sogar der Handschutz ist noch vorhanden, während die Dornen der orangen Waffe in eine helleren Glanztönung bemalt wurden. Leider ist die Keule aus einem sehr weichen Material gefertigt und (wieder einmal) häufig bereits in der Verpackung verbogen. Auch der Dreizack zählt als Zubehör, da er sich am roten Handstück abnehmen und durch eine ausgefahrene Version austauschen lässt. Somit kann das einstige Actionfeature wiedergegeben werden. Damit nicht genug, lässt sich aber auch das Handstück abnehmen und durch eine normale Hand ersetzen.
In erster Linie kann Spikor somit dargestellt werden wie im Filmation Cartoon. Zudem war der Dreizack schon in den 80er Jahren nicht als Prothese sondern Handwaffe konzipiert, bei der das rote Elemente über die nicht sichtbare Hand gestülpt war (daher auch der Armreif am linken Arm). So oder so können sich Fans frei entscheiden, wie sie Spikor aufstellen möchten, zumal sich auch Ansteckwaffen anderer Figuren wie
Hurricane Hordak verwenden lassen. Einziges Manko aller gelungenen Zubehörteile ist der "China" Aufdruck, der allzu deutlich erkennbar ist und besonders an der Keule stört.
Fazit
Spikor ist grundlegend eine adäquate Umsetzung der Vintagefigur. Besonders das Aufsteckzubehör für den linken Arm kann überzeugen. Weniger gelungen ist jedoch der Stachelpanzer, der zu klobig wirkt und den Bauch nicht sauber genug verdeckt. Hier wäre das Geld für einen neuen Torso durchaus gut angelegt gewesen. Größtes Problem sind aber eindeutig die unsauber aufgemalten Augen. Insgesamt ist Spikor eine solide, wenngleich im Design wenig überraschende Adaption der Vintagefigur.
Willst du alles Wissenswerte und die aktuellsten Meldungen über die neueste MotU Toyline erfahren?
Dann schau rein in die
MOTU CLASSIC INFOTHEK - mit aktuellen Infos, Bildern und regelmässigen Updates!
Mehr Reviews zu den MotU Classics Figuren:
Jahrgang 2008/2009
He-Man und
Beast Man (Dezember ?08)
Skeletor (Januar ?09)
Stratos (Februar ?09)
Faker (März ?09)
Mer-Man (April ?09)
Zodac (Mai ?09)
Hordak (Juni ?09)
Man-At-Arms (Juli ?09)
He-Ro (Exclusive, Juli/August ?09)
Tri-Klops (August ?09)
Webstor (September ?09)
Teela und
Zodak (Oktober ?09)
Scareglow (November ?09)
King Randor und
The Goddess (Dezember ?09)
Jahrgang 2010
Adora und
Battle Armor He-Man (Januar)
Trap Jaw,
Battle Cat und
Castle Grayskull Stands (Februar)
Moss Man (März)
Evil-Lyn und
Ultimate Battleground Weapons Pak (April)
Wun-Dar (Club Eternia 2010 Exclusive)
Optikk und
Tytus (Mai)
She-Ra und
Keldor (Juni)
Count Marzo (Juli)
Orko und
Mo-Larr vs? Skeletor (Exclusives, Juli/August 2010)
Whiplash (August)
Chief Carnivus und
Gygor (September)
Roboto (Oktober)
Grizzlor ,
King Grayskull und
Great Wars Weapons Pak (November)
Buzz-Off (Dezember)
Jahrgang 2011
Vikor und
Eternian Palace Guards (Januar)
Bow und
Shadow Beast (Februar)
Preternia Disguise He-Man (Club Eternia 2011 Exclusive)
King Hssss und
Battle Armor Skeletor (März)
Sy-Klone,
Panthor und
Weapons Rack (April)
Catra (Mai)
The Faceless One und
Battleground Teela (Juni)
Clawful (Juli)
Queen Marlena (Exclusive, Juli/August 2011)
Man-E-Faces und
Megator (August)
Leech und
Hurricane Hordak (September)
Icarius (Oktober)
Snout Spout,
Swift Wind und
Bubble Power She-Ra (November)
Demo-Man,
Battleground Evil-Lyn und
Wind Raider (Dezember)
Jahrgang 2012
Star Sisters (Januar)
Sorceress und
Fisto (Februar)
Shadow Weaver (Club Eternia 2012 Exclusive)
Kobra Khan (März)
Thunder Punch He-Man (April)
Stinkor und
Slush Head (Mai)
Horde Prime,
Snake Man-At-Arms und
Griffin (Juni)
30th Anniversary
Fearless Photog (Februar 2012)
Draego-Man (April 2012)
The Mighty Spector (Mai 2012)
Lust auf noch mehr Reviews? Im
Archiv erwarten dich schon jetzt
über 540 Rezensionen zu zahlreichen Masters Toys, Comics, Statuen und weiteren Produkten! Und jede Woche kommt ein neues Review hinzu!