Neben den Actionfeatures war auch der Fuhrpark schon immer ein wichtiger Teil der Masters. Viele Fahrzeuge genießen bis heute absoluten Kultstatus und wurden teilweise auch in der MotU Classics Reihe angeboten. Auch der Land Shark war bereits geplant, wurde aber nie umgesetzt. Dafür gliederte Mattel den legendären Kettenhai erstaunlich früh in die MotU Origins Toyline ein. Viele hätten zuerst mit dem Roton gerechnet. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Land Shark nunmal seit den 80er Jahren nicht mehr Teil einer Masters Reihe war. So wurde er zeitgleich mit Wave 3 der Basisfiguren für (je nach Händler) rund 30 Dollar/Euro angeboten. Im Gegensatz zu vielen anderen Artikeln wurde er hierzulande sogar in derart großzügigen Mengen ausgeliefert, dass kaum ein deutscher Sammler ernste Probleme hatte, an ein Exemplar zu kommen. So kann es also auch mal gehen! Oder laufen. Oder, nein, fahren. Ja, "fahren" ist hier das richtige Wort.
Verpackung
Die Blisterbox ist grundlegend in gewohnter Art aufgemacht, wenn auch deutlich tiefer, um den Land Shark überhaupt unter zu bringen. Wie eine knappe Anleitung auf der Unterseite zeigt, muss ein blaues Seitenteil und der dazugehörige Blaster nach dem Auspacken erst noch ans Fahrzeug montiert werden. Dies fällt verpackt aber kaum auf, da die bereits montierte Seite zum Betrachter liegt und der Blaster in exakt der richtigen Position in der Schachtel steckt. Etwas unschön ist hingegen das breite weiße Halteband, welches den Oberkieger in Position hält. Hier wäre eine unauffälligere Lösung besser gewesen. Die Box ist wiederverschließbar, der Innenraum wie bei
Panthor rot gefärbt. Kurios scheint zunächst ein ovales Loch im Boden. Im darunterliegenden Hohlraum befindet sich das blaue Seitenteil. Möglicherweise soll dies durch die Öffnung erkennbar sein. Dabei muss der Innenbereich ohnehin vollständig entnommen werden, da der Land Shark auf der Unterseite mit zwei großen Plastikschrauben befestigt ist. Wie früher wird das Zuschnappen des Fahrzeugs im unteren linken bereich dynamisch illustriert.
Wie immer fehlen bei der EU Version zahlreiche Texte. Im Cross-Sell Bereich werden indes Castle Grayskull, alle bisherigen Reittiere sowie alle Figuren von Wave 3 Basic und Wave 1 Deluxe beworben. Auch wenn man sich schon fast dran gewöhnt hat, ist die Prägung des Masters Logos auf der Front ebenso wertig wie seine Glanzbeschichtung, welche auf der Rückseite auch für den Land Schark und die Cross-Sell Motive benutzt wurde. Das Beste an der Verpackung sind indes wieder die Artworks. Das Frontart ist im Grunde ein Remake der Vintage Box, wobei im Hintergrund nun auch
Trap Jaw, Clawful und Snake Mountain zu sehen sind. Auf den Seitenlaschen laufen kleine Orcs umher, wobei das Paar der linken Lasche einem Panel des Vintage Minicomics
Dragons Gift entnommen sind, während der Ork auf der rechten Lasche farblich frapant an einen der
Masks of Power Dämonen erinnert. Das Backart wiederum ist eine Hommage an das
Land Shark & Battle Armor Skeletor Vintage Set. Nun aber greift Man-At-Arms das Vehikel an, während zusätzlich Fisto, Tri-Klops und Mer-Man Teil der Szenerie sind. Sprich: man kann sich kaum dran satt sehen.
Modellierung
Der Grundkorpus weckt sofort nostalgische Gefühle, denn nahezu alle Elemente des
Vintage Land Shark wurden hier übernommen. Allerdings ist die Origins Version ein Stückchen breiter und ein Gutteil länger geworden. Dies dürfte vor allem durch den Sitz notwendig geworden sein, da die Beingelenke der Figuren etwas mehr Raum notwendig machen. Tatsächlich ist dies nach wie vor ein Problem, denn während die Füße dennoch gerade so genug Platz haben, kann der Fahrer beide Handgriffe nur dann umfassen, wenn er nicht am Sitzrücken anlehnt. Und selbst das funktioniert nur mühsam.
Indes haben Mattels Designer einige Elemente verändert. So sind die Zähne nun geriffelt wie von echten Haien gewohnt und ihre Spitzen sind zwar nicht ganz scharfkantig, aber doch weniger abgerundet als in den 80er Jahren. Ganz erstaunlich ist das Innere des Mauls. Dieses ist nun ebenso orange wie die Zähne und mit zahlreichen Details ausgearbeitet, die tatsächlich an das Innere eines Fischmauls erinnern. Eine hervorragende Modifikation, die definitiv Beachung verdient! Die Augen sind nun auch eingekerbt und samt darin eingeklebter Sticker kleiner gegenüber der Vintage Version. Tatsächlich sehen die Proportionen dadurch sogar besser aus.
Die Aufkleber sind bereits vollständig angebracht und sind mit den 80er Originalen nahezu identisch. Lediglich die Steuerkonsole hat oberhalb des Fadenkreuzes zusätzliche Kontrolleinheiten erhalten, um die etwas größere Form auszufüllen. Der Kühlergrill im Heck kann leider nicht mehr hochgehoben werden und gibt auch keinen Blick mehr auf einen darunter liegenden Lüfter frei. Interessant ist dagegen, dass im blauen "Kettenrad"-Bereich beidseitig kleine Flossen hinzugefügt worden sind. Diese stören im Gesamtdesign nicht, sind aber eine clevere Idee, um schmale Trittflächen für den Fahrer zu bieten.
Die größte Veränderung haben die schwenkbaren Gefechtskanonen durchgemacht. Waren früher zwei verschiedene Strahler montiert, sind beide nun baugleich dem doppelläufigen Geschütz nachempfunden. Die Spitzen besitzen nun zudem die Form kleiner, halboffener Haifischmäuler. An diesem Detail stören sich einige Fans schon, wobei sich hier streiten lässt, welche Form besser ist. Definitiv ein Problem ist aber, dass die Geschütze nach innen ausgehöhlt sind. Das verringert natürlich ihr Gewicht und spart Kosten. Jedoch wirkt es auch sehr "billig", wo das Vintage Vehikel einen hochwertigeren Eindruck machte.
Bemalung
Wirklich bemalt wurde nichts, da alle Partien in der jeweils gewünschten Farbe gegossen wurden. Auffällig ist, dass das Innere des Mauls nicht mehr violett ist. Stattdessen ist es nun orange, was dem Eindruck eines echten Haitfischrachens entgegen kommt. Die Farbtöne sind generell ähnlich knalliger gestaltet wie bei den Figuren. Ein Nachteil ist, dass die grauen Elemente nicht annähernd so metallartig glänzen wie früher. Auch die blauen Partien sind eher matt, da sie aus einem leicht flexiblen Kunststoff gegossen wurden. Hierdurch sind auch kleine, dünne Partien zwar sehr viel robuster und brechen nicht schnell ab. Als Nebeneffekt wirken sie aber zugleich etwas minderwertiger, obwohl sie dies gar nicht sind. Kurzum, eine glänzende Lackierung hätte gut getan. Dann wäre allerdings auch der Preis keinesfalls zu halten gewesen.
Beweglichkeit
Dank insgesamt vier Rädern an der Unterseite kann der Land Shark problemlos vorwärts und rückwärts rollen. Beide Geschütze sind nach oben und unten schwenkbar. Allerdings rasten sie in feste Positionen ein, wodurch sie auch nur in zwei Positionen (vorne und 45° nach oben) gestellt werden können. Das Maul ist natürlich aufklappbar, jedoch gibt es keinen Handhebel mehr, mit dem es früher auch bei Stillstand bewegt werden konnte. Darauf lässt sich aber durchaus verzichten.
Actionfeature
Der Klassiker funktioniert auch hier wieder. Rollt der Land Shark vor oder zurück, schnappt sein Maul zu. Zeitlos genial, und erneut sind die Zähne aus einem weicheren Material, um weder Figuren noch Menschen zu verletzen. Dennoch gibt es eine kleine Änderung. Früher fiel der Oberkiefer herab und wurde dann wieder vom Mechanismus hochgedrückt. Nun wird er im gleichen Maße herab bewegt wie herauf. Das sieht nicht ganz so martialisch aus, funktioniert aber doch schnell genug, um immer noch gut auszusehen.
Wie schon zuvor erwähnt, ist alleine der Hebel zur händischen Betätigung nicht mehr vorhanden. Seinerzeit konnte das Maul somit auch auf- und zuschnappen ohne den Kettenhai fahren lassen zu müssen. Der Verlust wird den meisten Fans kaum negativ auffallen. Dennoch wäre die Stillstandsfunktion auch hier nicht verkehrt gewesen.
Zubehör
Streng genommen ist kein Zubehör vorhanden. Wie bei der Vintage Version sind aber auch hier die Geschütze abnehmbar und können dank eingearbeiteter Griffe als riesige Handfeuerwaffen dienen. Aufgrund einer neuen Bauart und des weicheren Materials brechen auch keine Elemente an den Halterungen mehr ab, wodurch das Ab- und Anstecken problemlos funktioniert. Nicht abnehmbar ist dagegen die Rückenlehne des Sitzes, was seinerzeit Dragon Blaster Skeletor größere Sitzfreiheit samt seiner Rüstung gab.
Fazit
Der Land Shark ist definitiv nicht ohne Schwächen. Besonders die Umsetzung der Kanonen, aber auch der nicht optimal ausgemessene Sitz dürften seine großen Schwachpunkte sein. Andere Dinge macht er aber gut und ist für die Toyline zum Ladenpreis ein durchaus ordentliches Fahrzeug.
Seb besaß den Land Shark in seiner Kindheit nie, weshalb er als Ersatz ein Kroko Doc Spiel benutzt. Was natürlich blanker Unsinn ist, denn Kroko Doc erschien erst 1990. Aber ihr wisst genau, würde Hasbro das Spiel in Land Shark Farben anbieten, ihr würdet es kaufen!
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