Die Kerle von Mattel waren damals schon echte Füchse.
He-Mans vierbeiniger Gefährte Battle Cat wurde einst wortwörtlich über Nacht erfunden, indem sie eine Tigerfigur umfärbten und Sattel samt Helm dazu erfanden. Besagter Tiger war zuvor 1977 im "On the Tiger Trail" Set der
Big Jim Reihe erschienen - und schon da nicht neu! Erstmals hatte Mattel die Form bereits 1971 in der
Tarzan Toyline für einen Panther(!) geschaffen. Für Battle Cat nutzte man also eine bereits damals zehn Jahre alte Form, die man ein Jahr später nochmals für Panthor einsetzte. Kein Wunder, dass das persönliche Reittier von
Skeletor auch in anderen Toylines meist nicht lange auf sich warten lässt. So auch bei den Masters of the Universe Origins, wo Panthor zeitgleich mit Wave 3 der Basisfiguren auf den Markt kam.
Abbildung
: Panthor Prototyp in Mattels Präsentation
Verpackung
Wie Battle Cat wird auch Panthor in einer Blisterbox angeboten. Hier ist der Einleger jedoch rot, was zum einen die Zugehörigkeit zu den Evil Warriors unterstreicht und zum anderen auch einen besseren Kontrast zum violetten Reittier bietet. Wieder muss die EU-Version mit weniger Texten auskommen. Das Artwork ist erneut ein großer Kaufanreiz. Zeichner Axel Gimenez hat das Frontart an Rudy Obreros
Vintage Panthor Originalmotiv angelehnt, aber auch erweitert. Statt einem Flugsaurier segelt Screeech durch die Luft, während der Geist von Castle Grayskull über der Burg wabert, vor der sich He-Man und Battle Cat befinden. Auf einer Seitenlasche tummeln sich zwei Echsen, auf der anderen taucht erstmals Fisto auf, begleitet von einem Zentaurenkrieger. Selbiger basiert auf einem alten Entwurf für eine Masters Figur, welcher damals aber letztlich nicht umgesetzt wurde.
Die Rückseite ist ihrerseits eine Referenz an das Artwork des Vintage
Battle Armor Skeletor and Panthor Geschenksets. Während damals wie heute
Man-At-Arms zur Verteidigung der Burg bereits steht, reitet Battle Armor He-Man seinerseits nun auf Battle Cat entgegen, statt neben dem Waffenmeister zu stehen. Erneut sind das Masters Logo sowie die im Vordergrund befindlichen Akteure mit einer Glanzbeschichtung versehen, was die Box noch wertiger aussehen lässt. Zudem lässt sich sich dank der seitlichen Laschen problemlos wieder verschließen.
Modellierung
Wer hier wirklich Neues erwartet, hat sich wohl die Toyline noch nicht richtig angesehen. Wie anno 1983 ist Panthor erneut ein kompletter Repaint der
Battle Cat Figur. Beine, Torso, Schwanz, Kopf und auch der Sattel sind exakt dieselben. Mancher Sammler wird vielleicht enttäuscht sein, dass nicht zumindest der Kopf umgestaltet wurde. Da die Origins Reihe aber vor allem auf Nostalgie abzielt - und Mattel natürlich so die Gussformen besser refinanzieren kann - ist es nachvollziehbar, dass man auf das "just like in the 80s" Prinzip setzt.
Der große Kritikpunkt gerade aus nostalgischer Sicht ist indes die "Beflockung". Im Gegensatz zur Vintage-Version ist Panthor nicht mit einem dünnen Fell überzogen worden. Gerade das Kunstfell war aber schon immer ein wichtiger Kaufanreiz. Stattdessen ist lediglich ein Walmart Exclusive "behaart", welches somit erstens schwerer zu kriegen und vor allem auch noch deutlich teurer als die reguläre Version ist. Zwar sieht Panthor auch unbeflockt sehr gut aus. Mattel hätte dennoch besser daran getan, das für viele essenzielle Fell hier umzusetzen und Walmart eine andere Art von Exclusive anzubieten. Ein beflockter Battle Cat beispielsweise wäre sicherlich ähnlich gut im Verkauf gelaufen.
Bemalung
Der von Mattel anfangs gezeigte Prototyp sah noch aus, als sei eine sehr dunkle, dicke und glänzende Lackierung aufgetragen worden. Dies ist beim fertigen Reittier nicht der Fall. Der Körper ist in einem helleren und matteren Violett gegossen, wodurch sämtliche Modellierungsdetails gut erkennbar sind. Klingt nicht allzu spektakulär, trägt aber ungeheuer dazu bei, den Verlust des Kunstfells auszugleichen. Denn auch wenn er nicht beflockt ist, kann sich Panthor eben aufgrund der Strukturierungen durchaus sehen lassen. Auch das Grün des Sattels ist aufgehellt. Während es einerseits gerne etwas glänzender hätte aussehen können, passt der matte Ton aber zum gleichermaßen gefertigten Sattel von Battle Cat.
Außerordentlich gut sieht die Kopfbemalung aus. Weiße Zähne, rotes Maul, schwarze Nase - und vor allem gelb bemalte Augen mit schwarzen Schlitzen! Damit ist er Battle Cats unterm Helm nur mit schwarzen Punkten bemalten Augen einiges voraus. Panthor erhält beinahe schon mehr Persönlichkeit als sein heroisches Pendant (wenn dieses den Helm abnimmt). So muss man eingestehen, dass der "Kampfleopard" auch ohne Fellüberzug optisch enorm was her macht.
Beweglichkeit
Auch hier wird dasselbe wie bei Battle Cat geliefert. Während die Tatzen eindeutig Gelenke nötig hätten, ist der dreh- und senkbare Kopf inklusive beweglichem Kiefer absolute Sahne. Die Beine mögen nicht für viele tolle Posen taugen, aber ihre Gelenke sind absolut stabil. Gegenüber der Vintageversion punktet Panthor indes ohnehin, da 17 Bewegungspunkte ja immerhin siebzehn mehr sind als Null.
Zubehör
Es bleibt beim Standardprogramm: keinerlei Dreingaben vorhanden. Dabei hat es Mattel selbst bei MegaConstrux vorgemacht, wo Panthor auch Battle Cats Helm in entsprechendem Farbton beiliegt. Wer hier fragt, warum man das tun sollte: warum nicht? Oder anders herum: warum nicht Panthor regulär mit Fell anbieten, ein Walmart-Exclusive aber ohne Fell und dafür mit Helm? Hätte, hätte, Reittierkette... was nicht ist das ist halt nicht.
Fazit
Ganz klar, das Fehlen des Fells wird für viele Nostalgiker ein Minuspunkt sein. Wer sich daran aber nicht stört, erhält ein äußerst ansehnliches Reittier, auch wenn die Beingelenke nach wie vor seminützlich sind.
Seb findet, dass Mattel die Tigerform damals noch öfter hätte nutzen können. Rot mit gelben Flammen oder türkis kariert - eine echte Geldmaschine!
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