Nahezu jeder Sammler startet eine Masters Reihe mit den beiden Hauptcharakteren
He-Man und
Skeletor. Bei den
Masters of the Universe Origins jedoch fingen etliche ausgerechnet mit einem Battle Cat an. Durch ein nicht gerade optimales Verteilungssysstem war der Kampftiger zumindest in Deutschland der erste Origins Artikel, den Onlineshops vom Großhändler geliefert bekamen und an Vorbesteller weiter schickten. So kam es zur einzigartigen Situation, dass Sammler für kurze Zeit erstmals ein Reittier besaßen ohne irgendeinen dafür gedachten Reiter. Die erste, wenngleich nicht die einzige abstruse Geschichte, die sich bei dieser Toyline noch ereignen sollte.
Abbildung
: Werbebild mit dem noch unfertigen Kampftiger
Verpackung
Battle Cat steckt in einer Blisterbox, die vor Nostalgie nur so trieft. Im Stil alter Multipacks ist der Einleger blau, was die mit Klarsichtbändern fixierte Raubkatze besser zur Geltung bringt. Vor allem ist wie früher über dem Blisterfenster ein aufwendiges Artwork zu sehen. Zeichner Axel Gimenez liefert hier eine klare Referenz an das Originalmotiv von Rudy Obrero, indem Battle Cats Helm neben dem Kampftiger liegt, der zum Betrachter blickt, während He-Man bereits im Sattel sitzt. Gimenez streut zudem kleine Bonmonts ein, indem er unter anderem Silhouetten von Bösewichtern der
Fuerza-T Toyline in dem Hintergrund zufügt.
Auch auf der Rückseite findet dich ein großes Actionmotiv, diesmal in Anlehnung an das Cover des Vintage Minicomic
King of Castle Grayskull. A propos Comic, das den Figuren beiliegende Mini Comic ist hier nicht vorhanden. Dafür wurde das Masters Logo auf der Front mit einer Stanzprägung und Glanz-Lackierung versehen. Letztere hebt auch die Charaktere auf dem rückseitigen Motiv hervor, ebenso wie die Cross-Sell Motive. All diese Punkte machen die Box zu einem echten Hingucker.
Modellierung
Die Origins Version wirkt schon beim ersten Blick kompakter und stämmiger, ja sogar größer als in den 80er Jahren. Tatsächlich weicht Battle Cats Größe aber nicht bedeutend ab. Seinerzeit war der Tiger in einer sehr langgezogenen, tiefen Pose modelliert. Nun befindet sich der Kampftiger in einer eher normalen Standardhaltung, durch die er höher aufragt und seine Beine nicht so weit nach vorne und hinten verlaufen. Die Origins Version ist insgesamt nur geringfügig größer, jedoch hat vor allem der Helm deutlich an Volumen zugenommen.
Die gestalterischen Änderungen an Battle Cats Verkleidung fallen sehr gering aus. Der Sattel wird im Grunde wie früher fest gegurtet. Der Verschluss ist stramm, hält aber nicht besonders fest und öffnet sich leicht von selbst. Der Helm wiederum besitzt keinen Haltepin zur Fixierung am Sattel, dafür aber Halterungen im Innenteil, um fest am Kopf zu sitzen. Leider sind die Details von Helm und Sattel aber in etlichen Bereichen äußerst soft geraten. Besonders gut ist dies am Sattelknauf zu erkennen, der in den 80ern noch äußerst scharf konturierte Details aufwies, nun aber wie ein schlechter Abguss wirkt. Aufgrund der Gelenke wirken die Beine zudem seltsam unförmig.
Dafür ist die Modellierung des Fells umso besser. In den 80er Jahren noch völlig glatt, besitzt der kampftiger nun eine detaillierte Felsstruktur an sämtlichen Körperteilen. Die Struktur des Kopfes ist sehr scharf geschnitten, so dass es beinahe schon schade ist, dass das Maul wieder nur vier dicke Eckzähne aufweist. Nostalgie-Freunde werden hier nichts desto den Battle Cat ihrer Kindheit wiedererkennen, während die Fellmodellierung die vielleicht beste aus allen Masters Serien ist.
Bemalung
Im Vergleich zum
Vintage Battle Cat ist die Origins Raubkatze deutlich knalliger. Das deckt sich auch mit den anderen Artikeln dieser Reihe. Es lässt sich darüber streiten, ob besonders die Kleidung nicht zu hell geraten ist, zumal sie keine Farbdetails besitzt und im Gegensatz zum Prototyp matt ist. Umso mehr fallen aber die ganz im Stil des alten Cartoon bemalten Augen des Helms auf. Dies allein ist ein enormer Fortschritt, der seinerzeit bei den MotU Classics nicht getan wurde. Etwas schade mag sein, dass die gelben Streifen nicht auch auf den Schwanz gemalt wurden. Dies entspricht aber tatsächlich der meist verbreiteten Vintage-Version des Reittiers.
Beweglichkeit
Egal, wie sehr man den alten Battle Cat liebte, letztlich war das Spielzeug seinerzeit völlig unbeweglich. Die neue Version hingegen ist mit 17 Bewegungspunkte ausgestattet. Drei Gelenke für jedes Bein und ein Doppelgelenk für den Schwanz sind eingearbeitet. Der Kopf lässt sich nicht nur hoch, runter und seitwärts bewegen, auch sein Maul lässt sich öffnen und schließen.
Das klingt natürlich grossartig und in der Tat bietet vor allem der Kopf damit enorme Möglichkeiten. Die Beingelenke hingegen sind kaum mehr als Augenwischerei. Im Gegensatz zum
MotU Classics Battle Cat gibt es hier keine beweglichen Tatzen und die Beine habe nicht genug Freiraum um effektiv für interessante Posen genutzt werden zu können. Der Ansatz ist löblich, in der Umsetzung aber dürftig.
Zubehör
Nichts, es sei denn man will Sattel und Maske in diese Kategorie zählen. Aber was sollte auch sonst noch beiliegen, ein großes Katzenklo? Oder ein abgenagter Arm von Webstor? Heeey, wartet mal...! Der Sattel jedenfalls ist so gefertigt, dass die männlichen Figuren äußerst fest in ihm sitzen.
Fazit
Battle Cat ist in der Origins Version grundlegend eine sinnvolle Weiterentwicklung. Die trotz der Gelenke steife Pose und weichen Details des Sattels aber lassen ihn unnötig unausgegoren wirken. So ist das Reittier nicht völlig überzeugend, die Verpackung hingegen aber eine absolute Augenweide.
Seb bekam seinen ersten Kampftiger auf halbem Weg einer Fahrt zu einem etwas weiter entfernten Familiengrab. So kam es, dass er wenig späte Dinger über den Friedhof brüllte wie: "Rarrr, jetzt bist du tot!"
Lust auf mehr?
In unserem
Archiv erwarten dich bereits
über 870 Masters Reviews!
Kennst du schon unsere anderen Formate?
backstage!
Das HE-MANische Quartett
Die vielen Versionen von
FANDOM
Off Topic
Textreviews
Toy Humors
World of Reviews