Während
Battle Armor He-Man im deutschsprachigen Raum einen sehr ikonischen Status genießt, kann sein Erzfeind nicht dasselbe behaupten. Zwar ist auch Battle Armor Skeletor durchaus beliebt. Jedoch hatte er den großen Nachteil, in der damaligen Bundesrepublik nicht "offiziell" erschienen zu sein. Vielleicht sah Mattel Deutschland zwei Figuren mit dem gleichen Actionfeature als redudant an, weshalb man neben He-Mans Zauberrüstung gleich Skeletor als Drachenkämpfer bewarb. Da die BA Figur folglich meist über Importe oder einzelne Läden mit internationaleren Sortimenten auftauchte, wurde sie anfangs sogar relativ teuer gehandelt. Heute ist Battle Armor Skeletor eine recht gängige Figur, die meist eher früher als später erscheint. So auch im ersten Deluxe Assortment der MotU Origins.
Verpackung & Minicomic
Wie bei He-Man ist auch hier die vielleicht größte Besonderheit, Skeletors Battle Armor Design erstmals auf breiter Deluxe-Karte zu sehen. Das quadratischere Design macht enorm was her, zumal alle Zubehörteile gut sichtbar neben der Figur drapiert sind. OVP-Sammler dürften erneut weniger erbaut davon sein, dass nicht der "Vintage" Kopf auf der Figur sitzt. Auch das Frontart von Axel Gimenez im oberen Eck nutzt den böse blickenden Kopf. Es überrascht indes durch den Einsatz des Widderstabs, der bei Battle Armor Skeletor tendenziell weniger häufig zum Einsatz kommt. Das Actionbild ist keine direkte Hommage, aber dennoch gut in Szene gesetzt. Skeletor präsentiert
Evil-Lyn und
Beast Man seinen neuen Brustpanzer, und sogar eine Kreatur von einem Vintage Snake Mountain Bodensticker bekommt einen Gastauftritt.
Die US-Version profitiert indes von einem erklärenden Text, wonach Skeletor seine eigene Kampfrüstung herauf beschwört. Wie immer fehlen dieser und manch andere Texte bei den ausländischen Versionen. Das Minicomic
Battle Armor Reborn! hält sich auch gar nicht weiter mit einer Entstehungsgeschichte auf, sondern lässt Battle Armor Skeletor den König und die Königin angreifen und sogar Ram Mans Kraftstoß widerstehen. Interessant ist der Beipackzettel. Nahezu identisch, hat er doch kleine Unterschiede zu dem, der BA He-Man beiliegt. So wird gezeigt und beschrieben, dass dessen "Power Bolt" Effekt auch auf Skeletors Schwert passt. Keine üble Idee, das Zubehör direkt für beide Figuren zu "sanktionieren".
Modellierung
Es ist nicht überraschend, dass Arme, Beine und Hose vom
Basic Skeletor wiederverwendet werden. Aber auch hier sind die Schultergelenke deutlich weiter ausgeschnitten und die Arme stehen auffällig vom Torso ab. Der neue Kopf besitzt eine auch unter dem Kinn geschlossene Kapuze im Vintage Design. Dazu passt, dass der Kiefer nicht mehr offen ist. Das Gesicht ist aber gezielt bösartig blickend gestaltet. Obwohl er eigentlich einen Knochenschädel hat, sind Skeletors "Mundwinkel" nach unten verzogen und die Augenhöhlen zu einem finsteren Blick gesenkt. Gerade Sammler mit starkem Nostalgiebezug werden hier eher weniger abgeholt, auch wenn der Kopf für sich gesehen eine gar nicht üble Neuinterpretation darstellt.
Der Torso (bzw. die Rüstung) übernimmt sämtliche Details vom Design der
Vintage Battle Armor Skeletor Figur. Einwandfreu, denn das relativ aufwendige metallene Gurtsystem war seit jeher ein Hingucker. Zudem befindet sich auf der Rückseite ein Halfter für Skeletors Schwerthälfte. Allerdings passt das zusammengefügte Zauberschwert hier nicht so gut wie bei BA He-Man. Dafür hat BA Skeletor einen enormen optischen Vorteil. Zwar ist auch sein Fenster samt darin sitzendem Wappen deutlich kompakter als früher. Dank der vertikalen Metallriemen zu beiden Seiten fällt dies aber deutlich weniger auf.Sie kaschieren die Veränderung so gut, dass Skeletors Origins Modifikation deutlich besser wirkt als die von He-Man.
Die Verknappung scheint vor allem aufgrund der Bauweise notwendig gewesen zu sein. Bekanntlich sind die Arme mit großen Haltestiften im Torso angebracht, die entsprechend viel Platz benötigen. Eigentlich sind die Stifte eigentlich nur aufgrund des "Mix&Match" Systems so groß, jedoch können Battle Armor He-Mans Arme gar nicht vom Torso getrennt werden. Unglücklich ist auch, dass die Schultergelenke tiefer ausgeschnitten sind und stärker vom Körper abstehen als bei den Basisfiguren. Positiv ist hingegen das neue Halfter am Rücken des Brustpanzers, in welches das Schwert oder die Axt platziert werden kann.
Bemalung
Farblich wurde in der Regel ordentlich gearbeitet. Zwar ist beim hier vorliegenden Exemplar eine Schramme nicht vollständig silbern bemalt. Derlei Patzer scheinen aber Einzelfälle zu sein. Besonders das Gesicht ist erfreulich genau eingefärbt, aber auch die schwarzen Partien weisen keine Unsauberkeiten auf.
Grundlegend wirkt das Schwarz matter als früher, während die violetten Bereiche heller und knalliger wirken als in den 80er Jahren. Dennoch sind sie eine Nuance dunkler als bei der Basisfigur. Zudem wurde in das Granulat ein Art leichte Sprenkelung eingefügt. Dadurch wirkt besonders die Rüstung metallener.
Durch die besagten Unterschiede lassen sich die Köpfe von Basis- und Deluxefigur zwar nicht völlig nahtlos tauschen. Die farbliche Differenz ist aber subtil genug, um nicht zu sehr aufzufallen. Tatsächlich dürften viele Sammler den Unterschied nur bei sehr genauem Vergleich bemerken, geschweigedenn als störend empfinden.
Beweglichkeit
Erneut sind alle üblichen Gelanke bewahrt geblieben. Zudem ist das Halsgelenk stabiler verarbeitet als bei Battle Armor He-Man. Auch die Hand- und Fußknöchel sitzen solide. Allerdings werden die Schultern trotz ihrer exponierten Position behindert. Offenbar ist die Ausbuchtung im Torso etwas eng, wodurch es schwerer fällt, die Arme eng anzulegen. Das Problem ist verhältnismäßig geringfügig, im Vergleich zu He-Man aber auffällig.
Auch hier lassen sich beim "Mix & Match" die Arme nicht vom Torso trennen. Unterleib und Gliedmaßen sind aber wie üblich abnehmbar und problemlos mit anderen Figuren kombinierbar. Der Kopf sitzt etwas fester auf dem Haltepins als bei anderen Figuren. Nichtsdestotrotz lässt er sich mit relativ wenig Mühe abnehmen und austauschen.
Actionfeature
Wie schon bei seinem Pendant erwähnt, ist der etwas aufwändigere Mechanismus eine wichtige Ursache, warum Battle Armor Skeletor im Deluxe Sortiment erschienen ist. Die Funktionsweise ist altbekannt, mit einem kleinen Update. Die Brustplatte muss mit etwas mehr Kraft getroffen werden, um erst zur Version mit einer Schramme, dann zur zweimal beschädigten zu wechseln. Dafür schnellt der Federmechanismus auch nicht so leicht zurück, wenn die Trommel wieder in ihre unbeschädigte Position gedreht wird. Das Actionfeature macht ebensoviel Spaß wie früher und ist angenehm stabil verarbeitet.
Zubehör
Auch hier hat Mattel insgesamt fünf verschiedene Teile beigefügt, um den rund 5 Dollar bzw. Euro höheren Preis auszugleichen. Wie 1984 führt Battle Armor Skeletor seine Schwerthälfte und den Widderstab mit sich. Während die Formen nicht verändert wurden, sind beide Waffen aus dem gleichen subtil gesprenkelten Violett wie wie der Torso gefertigt.
Dieselbe Farbe liegt auch bei der dritten Waffe vor. Hier wurde für Skeletor ein Rundschild mit Totenschädel-Emblem kreiert. Unglaublich, aber dies ist das erste Mal, dass der Herr des Bösen einen offiziellen Schild bekommt. Das Design ist nicht unbedingt ikonisch, aber ordentlich. Der Griff ist sogar so gestaltet, dass die Krallenhand passt, aber auch eine Waffenhand ihn ordentlich halten kann. Jedoch erweist sich die Halteklammer als Problem, da diese partout nicht auf Skeletors mit "Flossen" versehene Unterarme passt. Nur entsprechend gedreht, lässt sich der Schild halbwegs ordentlich anbringen, ohne die Flossen zu beschädigen. Das hätte Mattel nicht passieren dürfen.
Wie BA He-Man hat auch diese Figur eine linke Waffenhand beiliegen. Sehr viel wichtiger ist aber der Zweitkopf. Dieser ist keine exakte Adaption, basiert aber dennoch sehr deutlich auf dem Kopf der Vintagefigur. Skeletors Kiefer ist geschlossen und wie beim "bösen" Kopf sind die roten Augen kleinere Funken in schwarzen Höhlen. Die Miene ist aber neutral gehalten. Leider ist ein Mundwinkel aber verzogen aufgemalt, wodurch Skeletor ein verschmitztes Lächeln zum Besten gibt. Dennoch dürfte dies für viele Sammler der bis dato beste Kopf des Herrn des Bösen sein.
Fazit
Battle Armor Skeletor mag nicht perfekt sein, ist aber eine grundlegend gute Figur, besonders da das Design die kleinere Trommel gut kaschiert. Nur wäre die Figur besser mit dem Zweitkopf verpackt und der Schild mit mehr Weitsicht konzipiert worden.
Seb zahlte für seinen Battle Armor Skeletor 1999 noch hundert Mark. Es ist wohl besser, dass er von Aktien die Finger lässt.
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