Das gepanzerte Robotpferd gehört zu den legendären Fortbewegungsmitteln der Masters. In der Origins-Adaption ist es agiler als je zuvor. Aber was bekommt man wirklich für den Preis und wie gut ist das mechanische Streitross wirklich gemacht?
Dass Stridor für die
Masters of the Universe Origins Toyline geplant war, wussten Fans schon länger dank Einträgen bei Händlern. Die letzte Version des - mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten - Robotpferdes war erst 2018 zu einem seinerzeit strammen Preis erschienen.
MotU Classics Stridor war das letzte "Reittier" der Toyline und von Mattel konzipiert, aber letztlich von Super7 angeboten worden. Die Classics wurden damals nur noch von einer schrumpfenden Smallerschaft gekauft, was sich auch in den unter der Hand als mittelmäßig bezeichneten Verkäufen Stridors spiegelte. Insofern wundert es nicht wirklich, dass Mattel mitten im großen MotU-Boom eine Origins-Version konzipierte. Das Streitross zählt generell zu Wave 7 der Basisfiguren, wurde allerdings in den Minicomics nicht eingebunden.
Verpackung
Wie beim
Land Shark und anderen Vehikeln wird Stridor in einer breiten Fensterbox geliefert. Das gesamte Zubehör ist so drapiert, dass es auch für OVP-Sammler gut erkennbar bleibt, wobei das Robotpferd einen Helm trägt und das Zaumzeug bereits im Maul hat. Die Frontblaster hingegen sind noch nicht angebracht. Die Blaster-Effekte werden eigens erwähnt, auf der Unterseite der Box findet sich der Hinweis, dass ein Zaunelement noch nicht in der Standbasis steckt.
Wie beinahe immer sind die Boxarts sowohl ansehnlich auch als Referenzmaterial und Vorschau zugleich. Auf der Front reitet
He-Man direkt aus Castle Grayskull, in einer sehr ähnlichen Pose zu einem Vintage-Poster von Earl Norem. Begleitet wird er von
Fisto, was sicherlich eine Referenz daran ist, dass dieser in Stridor meist als einander zugehörig erachtet werden. Seitlich nähern sich Screeech und Dragon Blaster Skeletor im Roton, während nur als Silhouette auch Sun-Man herbei schwebt.
Auf der Rückseite wiederum hat Zeichner Axel Giménez eine Hommage an Stridors Vintage-Boxart abgeliefert. Dabei hat er das Zaumzeug gut integriert und mit Zoar ein weiteres kommendes Toy eingebaut. Interessanterweise scheint Castle Grayskull nahezu eins zu eins vom Boxart des
Origins Playsets übernommen zu sein. Indes hat sich Mattel wieder eine Anleitung erspart und lässt die "Funktionsmöglichkeiten" auf der Rückseite abbbilden.
Modellierung
Stridor besitzt in etwa die Maße der Vintage-Version, wenngleich einen Deut größer und breiter. Sämtliche bekannten Details wurden wieder eingearbeitet, wodurch die Unterschiede beinahe nur im direkten Vergleich auffallen. So ist die Sitzfläche des "Sattels" etwas tiefer im Korpus eingearbeitet, wodurch die Figuren tiefer sitzen. Zugleich wurde mehr Platz gelassen. Schweif und Heckblaster sind nahezu unverändert, doch hier hier ist an den etwas dickeren Formen der Unterschied erkennbar.
Die insgesamt stärkste Modifikation findet sich vielleicht an den massigeren Beinen, die eher wie ein Mix aus Vintage und Classics wirken. Doch wie beim Kopf ist auch hier keine Änderung so signifikant, dass sie Nostalgiefreunden störend auffiele. Die kugelartigen Halterungen für den Helm befinden sich noch immer am Kopf. Nun aber werden sie vom Helm bedeckt, der seinerseits perfekt das alte Design adaptiert. Ähnlich verhält es sich auch mit den Frontblastern. Hier sind nur "Griffe an den Außenseiten hinzu gekommen für den Einsatz als Handblaster.
Bemalung
Wie immer wurde das bekannte Farbschema etwas aufgehellt und gesättigt. Kopf, Hals und Heckpartie sind ähnlich silbrig glänzend lackiert wie anno 1984 - etwas, das an der Classics-Version fehlte. Zudem wurden Stridors Augen blau gefärbt und auch die oberen Beinhälften mit Silberlack bemalt. Die Unterschenkel wurden jedoch nicht eingefärbt, möglicherweise aus Kostengründen. Dennoch wirkt das Robotpferd farblich sogar hochwertiger als sein Vorgänger von 2018. Leichte Abstriche gibt es einzig bei den Stickern. Statt bläulich wurde ihr Hintergrund nun grau gestaltet. Manche Details besonders beim Sticker der Sattelrückseite wirken auch sehr dunkel. Es scheint fast, als habe man mit suboptimalen Scans gearbeitet, oder die Sticker auf Basis von teils unzureichenden Fotos nachgebaut. Dieser Umstand ist aber nur ein kleiner Wermutstropfen.
Beweglichkeit
Ganz klar, Stridor war in den 80er Jahren fast schon eine Statue. Lediglich die Blaster und der Pferdeschwanz konnten bewegt werden. Wie schon die MotU Classics Version ist auch die Origins-Adaption dagegen superbeweglich. Jedes Bein ist mit drei Gelenken ausgestattet, ebenso wie der Kopf/Hals. Am Rumpf lässt sich der Hals seitlich drehen. In der Mitte lässt er sich hoch und runter kippen. Und der Kopf selbst besitzt ein Kugelgelenk. Die Blaster lassen sich wie gewohnt schwenken, wobei sie fest genug sitzen, um nicht auszuleiern. Schade ist einzig, dass die Frontblaster nicht nach außen beweglich sind. Auch der Schweif ist wieder seitlich drehbar. Dass hier kein Doppel- oder Kugelgelenk benutzt wurde, erstaunt durchaus, ist aber kein bedeutender Kritikpunkt.
Nun ist klar, dass die Beweglichkeit der Vintage Version klar überlegen ist, während beim Classics Stridor noch mehr Gelenke vorhanden waren. Aber Masse ist nicht alles! Denn Mattel hat die Hinterläufe mit leichten Widerständen versehen, wodurch sie in ihre Positionen richtig einrasten. Das stabilisiert die Standfestigkeit soweit, dass Stridor aufgebäumt ohne Stützhilfe auf den Hinterläufen stehen kann. Und während die schweren Einzelteile den Kopf der Classics-Robotpferde gerne nach unten ziehen, bleibt auch hier Stridor stets in der gewünschten Pose. Auch, wenn ein kompletter Seitwärtsblick nicht möglich ist, hat Mattel hier Probleme des Vorgängers erkannt und sehr effizient ausgebessert.
Zubehör
Ähnlich wie der
Wind Raider bietet Stridor einige Ergänzungen. So können die Frontblaster durchaus als Zubehör gewertet werden, denn sie lassen sich dank Haltegriffe auch als Handfeuerwaffen der Figuren verwenden. Da beide Blaster nur in Stridors Torso eingesteckt werden, ist das Abnehmen kinderleicht. Für alle drei Blaster liegen zudem Energie-Effekte bei. Diese sind baugleich, bläulich-transparent und besitzen eine Struktur aus rundlichen "Wolken". Obwohl die Effekte recht schwer sind, lassen sie sich mühelos an die Blaster stecken, ohne diese nach unten zu drücken oder gar zu verbiegen.
Neben der Kappe im bekannten Design liegt noch ein zweiter Helm bei. Dessen Design wurde aus der MotU Classics Toyline adaptiert. Zwar wurde das Horn nicht separat bemalt, aber das ist bei einem Origins Artikel auch keine Überraschung. Darüber hinaus liegt auch noch oranges Zaumzeug bei - ein Seil mit Griffen an beiden Enden und einer frei beweglichen Stange in der Mitte. Diese in Stridors Maul geklemmt und die Griffe in Händen einer Figur sorgen dafür, dass der Reiter Stridor nun auf eine klassischere Art lenkt.
Zaumzeug, Blaster-Effekte und Zweithelm sind natürlich nicht essenziell, sondern rein optionale Dreingaben. Dabei bieten sie zahlreiche Variationsmöglichkeiten, um das Robotpferd sehr individuell auszustatten oder gar eine ganze Reiterschar aufzubauen. Und dabei bietet Mattel sogar noch mehr. Ähnlich zum Wind Raider ist auch eine Display-Base samt Haltestange enthalten. Die Platte ist wieder im Grayskull-Grün gehalten, nun aber mit Steinfließen, einer Stufe und zwei verschieden großen Zaunelementen.
Diese "Koppel" kann auf verschiedene Weise eingesetzt werden. Die Haltestange lässt sich erfreulich mühelos entfernen, um Stridor in Wartestellung verharren zu lassen. Angebracht, dient sie aber als Stütze, wenn sich das Pferd aufbäumen, mit den Hinterhufen zutreten oder gar im freien Sprung befinden soll. Das übliche Gelenk bietet weitere Optionen. Die Bodenplatte wiederum kann an die Erdgeschossplatten von
Castle Grayskull geschoben werden, um das Innenleben der Burg zu erweitern. Der Effekt ist nicht optimal, da die Zaunelemente eher seltsam im Burginneren wirken und Stridor zu groß ist, um aufrecht unter die Platte des ersten Stocks zu passen. Aber auch hier wird eher eine Option geboten, während die Display-Base hervorragend für sich alleine funktioniert.
Fazit
Stridor ist nicht nur eine tolle Adaption des Vintage Spielzeugs. Vor allem ist Stridor großartig optimiert und weiterentwickelt mit nur minimalen Schwächen und sehr vielen Stärken zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Das Robotpferd ist definitiv ein Highlight innerhalb der gesamten Toyline.
Seb saß noch nie auf einem Pferd. Nicht einmal auf einem Pony. Aber wenn morgen ein Stridor-Schaukelpferd vorm Spielwarenladen stünde - bei der Göttin, Seb würde es austesten!
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