Der Wind Raider zählt zweifelsohne zu den legendärsten Masters Vehikeln. Durch sämtliche Äras hindurch war er im Grunde der bevorzugte Langstreckenflieger der Helden - nicht zuletzt, weil er gleich zu Beginn der Vintage Toyline erschien. Da zudem im Sky Sled nur ein Pilot Platz fand und sich der Talon Fighter durch das geschlossene Cockpit weniger für ansehnliche Charakter-Motive eignete, wurde der Wind Raider (im Gegensatz zum Toy) häufig auch als Mehrsitzer dargestellt. Eine Origins Adaption war folglich mehr als absehbar, auch wenn er "erst" zeitgleich mit der fünften Wave an Basisfiguren erschien. Aber
He-Man & Co. ohne den "Räuber der Lüfte"? Das geht einfach nicht!
Verpackung
Das Luftgefährt steckt in einer Fensterbox mit den gleichen Maßen wie zuvor schon der
Land Shark. Die Flügel sind aus Platzgründen separat verpackt, die mehrteilige Standbasis ist hinter einem kleinen Artwork im unteren linken Bereich versteckt, das auf eben diesen Zusatzinhalt hinweist. Dass es sich um einen "Hover Display Stand handelt, erfahren indes wieder nur Käufer der US Version, da wie immer nur bei dieser sämtliche Werbetexte abgedruckt sind. Der Wind Raider selbst ist so in der Box verstaut, dass vor allem seine Oberseite gut erkennbar ist. Dies, gepaart mit dem blauen Einleger und den nicht angebrachten Flügeln, sagte manchem Fan weniger zu, da der Eindruck eines Schiffes aufkäme. Ein vollständig zusammengebauter Wind Raider hätte allerdings eine absurd große Box erfordert. Während alle enthaltenen Einzelteile auf der Unterseite der Box skizziert sind, werden die verschiedenen Funktionsmöglichkeiten auf der Rückseite vorgestellt. eine Anleitung liegt nicht bei, da selbige sich nur wiederholen würde.
Die wirklich spannenden Bereiche finden sich selbstredend abermals im Artwork. Während Zeichner Axel Giménez ohnehin immer für Überraschungen und Referenzen bekannt ist, schießt er diesmal ein regelrechtes Feuerwerk ab. Schon Castle Grayskull auf der Boxfront ist aus einem seltenen Winkel zu sehen, der die andere Seitenwand der Burg zeigt. Diese basiert auf einem Design, das Nathan "Baena" Baertsch vor einigen Jahren entwarf - und just hier auch als Colorist fungiert. Während erneut ein
Stratos im "early minicomics" Look umher fliegt, lenkt He-Man den Wind Raider ähnlich wie auf dem Vintage Boxart. Dabei fliegen ihm aber auch drei "böse" Wind Raider entgegen. Diese sind lose an ein argentinisches
Guerreros del Manana Knockoff angelehnt und tauchen auch auf der Rückseite nochmals auf. Dort spielt sich eine Kampfszene ab, die erneut derm Vintage Boxart entliehen ist.
Aber auch auf den Seitenlaschen ist viel zu entdecken. Auf einer befindet sich
Man-At-Arms bei einem Katapult-Fahrzeug, das man bei Mattel einst für die Vintage Toyline designt aber verworfen hatte. Er kämpft gegen den
"LoP" Mer-Man und einen roten "early Minicomics" Beast Man, während sich
Zodac auf der anderen Lasche gemeinsam mit der grünhäutigen Goddess gegen zwei weitere Kämpfer stellt. Das Krötenwesen war bereits auf dem
Rise of Evil 2-Pack zu sehen und entstammt dem Grayskull Kerker-Sticker. Der behelmte Krieger wiederum ist ein Design, welches auf dem Artwork des
Vintage He-Man & Wind Raider 2-Pack basiert und laut Giménez nun eine Art Erzfeind für Zodac bilden soll. Inmitten all dieser wunderbar inszenierten und colorierten Vintage-Referenzen lässt sich beinahe eine Hommage an den MYP Cartoon der 200X Ära übersehen. Auf der Front nähern sich schemenhaft drei Riesen, bei denen es sich zweifelsfrei um Azdar, Chadzar und Belzar handelt. Diese Riesen traten erstmals in
Folge 20 auf und waren wenig später Teil von Skeletors
Rat des Bösen.
Modellierung
Das typische, ursprünglich durchaus bewußte Design eines eines "Bootes mit Flügeln" wurde in weiten Teilen nah am Vintage Wind Raider anlehnend adaptiert. Während viele Elemente wieder durch Sticker betont werden, sind etliche Bereiche aber deutlich scharfkantiger und stärker hervor gehoben als früher. Ähnlich wie der alte Raider ist die Origins Version durchaus massig angelegt. Dazu gehört auch der orange Kopf im Bugbereich wie auch das Heckruder und die Flügel. Selbige werden einfach angesteckt und sind dank der dicken Haltenoppen so stabil, dass sie nicht einfach abbrechen und auch problemlos wieder abgenommen werden können. Wo sich das Fluggerät vom Original noch abhebt (hihihi), ist die Größe. Diese ist kleiner als der
MotU Classics Wind Raider, aber immer noch deutlich größer als beim Vintage-Vorbild. In Relation zu den Figuren wirkt der Flieger somit geräumiger, ohne aber unrealistische Ausmaße anzunehmen.
Zu weiteren Classics Anleihen gehören das windschnittigere Design des Ankers bzw. Enterhaken, sowie die mit diversen technischen Elementen versehene Unterseite. Hier befinden sich zugleich drei Räder, die durchsichtig sind, um nicht zu sehr am ja eigentlich fliegenden Gefährt aufzufallen. Ebenfalls deutlich vom Classics Raider entnommen sind die horizontalen Haltegriffe für den Piloten. Selbige sind auch nötig, damit Figuren im Sitz nicht verrutschen. Denn wie das Classics Vehikel besitzt auch die Origins Adaption Sitzpolster. Hier in einer anders gestalteten (und gefärbten) Form, die aber dennoch vielfach wertiger ist als das früher nur ausgehöhlte Cockpit. Nahezu jeder Charakter hat im Übrigen als genug Platz und selbst ein Stratos kann sich ordentlich hinein setzen, wenn das Jetpack mal streikt.
Bemalung
Wie schon erwähnt, werden hier wie anno 1982 wieder viele Sticker verwendet. Absolut verständlich, da die Kosten für eine Bemalung dieser Bereiche den Preis exorbitant hätten steigen lassen. Alle Aufkleber sind bereits angebracht, was viel Schweiß und Nerven spart. Allerdings ist die Klebung nicht unbedingt die beste, denn manche Sticker können an ihren Enden leicht abstehen. Hier sollte Mattel nochmal feinjustieren, damit jeder Aufkleber vollständig am Wind Raider (Achtung, jetzt kommts) klebt.
Trotz der zahlreichen Sticker wurde aber auch etwas Farbe aufgetragen. Im Bugbereich sowie an den Turbinen sind ein paar Elemente durch eine beige Glanzlackierung hervor gehoben. Auch daran zeigt sich, dass man bei Mattel genau auf die Classics Adaption geblickt hat, auch wenn dort noch mehr Partien bemalt waren. Ein qualitativer Unterschied ist allerdings zu erkennen, denn nicht jedes Element ist punktgenau lackiert. Teilweise ist die Schablone verrutscht. Auch, wenn diese Ungenauigkeiten insgesamt nicht allzu sehr auffallen, sind sie besondern an den runden Bereichen erkennbar.
Es wird kaum jemanden noch verwundern, dass Mattel alle Teile in kräftigeren Farbtönen produziert hat. Das einstige olivgrün tritt somit "gesünder" hervor, während das Orange ebenfalls farbenfroher erscheint. Dazu passen auch die Aufkleber. Alle Sticker sind in ihren Konturen nicht nur scharf, sondern wirken auch deutlich frischer als selbst bei einem Vintage Vehikel im Bestzustand. Dies trifft im Übrigen auch auf die Hover Base zu, wo ein Teil der Bodenplatte silber lackiert ist. Ein weiterer Teil ist zwar unbemalt und hebt sich dadurch ab. Der benutzte Kunststoff imitiert eine metallene Beschichtung aber gut genug, um wertig auszusehen.
Beweglichkeit
Der Wind Raider ist mit insgesamt drei Rädern ausgestattet. Somit kann er problemlos über den Boden rollen, zumal die hintern Ränder Kerben für besseren Gripp haben. Zugleich sind sie transparent, um nicht so deutlich aufzufallen wie die orangen Vintage-Rollen. Das Heckruder kann zwar seitwärts bewegt werden, dies aber nur in einem sehr geringen Maße. Deutlich besser sieht es bei den Flügeln aus. Diese lassen sich unabhängig voneinander in jede nur erdenktliche Position herauf und herab bewegen. Zu guter Letzt hilft natürlich auch der Hover Stand dabei, den Wind Raider im Flug beliebig zu drehen, heben und neigen.
Actionfeature
Seit jeher besitzt der Wind Raider im "Kopf" eine Seilwinde, um seinen Anker bzw. Enterhaken einzuholen. Dies funktioniert auch hier wieder problemlos. Das einzige Manko ist, dass der Kopf nur sehr schwer in seiner nach vorne ausgerichteten Position verharrt. Nur eine kleine Bewegung reicht, damit er sich etwas zur Seite dreht. Hier wäre eine Art Schließmechanismus wirklich praktisch.
Darüber hinaus wurde aber auch das Actionfeature der Classics Version adaptiert. Per Knopfdruck kann der Enterhaken wie ein Projektil abgeschossen werden. Dies natürlich nur so weit, wie das Seil reicht - was nicht sehr weit ist. Aber immerhin eine nette Aktion. Zwar ragt der Auslöser etwas weit hervor. Dafür aber findet der Enterhaken einen ordentlichen Platz im Korpus des Wind Raider und kann so manchen herannahenden Schurken umhauen.
Zubehör
Wie der
Sky Sled kann auch der Wind Raider auf einen "Hover" Display Stand gesteckt werden. Die durchsichtige Haltestange ist optisch ähnlich wenn auch etwas größer, ebenso wie die Halterung selbst, auf welche das Vehikel gesteckt wird. Das Gelenk am oberen Ende lässt wieder freie Drehungen sowie ein Kippen des Gefährts zu. Es ist aber auch deutlich stabiler verarbeitet, um das höhere Gewicht zu tragen. Zudem lässt sich der Wind Raider merkbar leichter auf- und abmontieren als dies beim Sky Sled der Fall war.
Die große Besonderheit findet sich aber in der Bodenplatte. Statt einem Sandboden wurde hier eine Metallplatte in grünes Gestein eingefasst. Am unteren Ende der Basis findet sich das Wappen des Grayskull Tores, am oberen ein niedriger Kontrollmonitor. Dieser ist natürlich nicht wirklich bedienbar, da keine Figur unter den Wind Raider passen würde. Als Design-Element aber ist das Konstrukt sehr gelungen, nicht zuletzt dank des schön gestalteten Stickers. Die grüne Steinstruktur ist bewußt passend zu
Castle Grayskull gestaltet. Zwar kann sie nicht direkt an die Burg befestigt oder nahtlos angeschoben werden. Auspacker können dennoch eine gewisse Thematik in ihrem Origins-Diorama erschaffen.
Als besonderen Bonus lässt sich schließlich noch das Mittelteil der Platte aus der Base lösen und auf einen der Burgtüme aufstecken. Besser geeignet ist der niedrige Turm. Aber auch die Zinnen des großen Turmes sind niedrig genug, damit der Wind Raider über sie hinweg reicht. Dank der kreisrunden Fassung an der Unterseite kann nichts verrutschen. Somit ist die Hover Base insgesamt sowohl ansehnlich als auch vielfältig einsetzbar.
Fazit
Sowohl optisch wie auch in der Funktionalität und Austattung ist der neue Wind Raider seinem Urvater haushoch überlegen. Für den Preise von rund 30 Euro wird mehr als genug Leistung geboten. Und OVP-Sammler können sich an Boxarts erfreuen, die zu den absoluten Highlights der Toyline gehören.
Seb träumt immer noch von einem "Wind Boat". Seb träumt sogar von einem "Mer-Man Disguise He-Man" als beiliegende Figur. Seb ist ein Spinner.
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