Meist wird Zodac nicht zu den essenziellen Charakteren gezählt. Der Grund liegt in seiner durchaus nicht einfachen Position innerhalb des MotU Kosmos. Nachdem sich Mattel gegen eine weitere weibliche Figur (als achte des ersten Jahrgangs) entschied, wurde "Sensor" kreiert - ein heroisches Wesen aus der Zukunft, dessen Helm ihm erweiterte Sinne ("senses") verlieh. Als Zodac wurde er zum Kosmischen Vollstrecker, einem Kopfgeldjäger. Bald darauf wurde er zeitweise den Evil Warriors zugerechnet, um dieselbe Zahl an guten und bösen Figuren anzubieten. Letztlich aber machte man Zodac zu einer Art intergalaktischen Beobachter. Hierzulande half er als "Kosmischer Magier" wahlweise He-Man oder Skeletor, während er im Cartoon zu He-Mans Gunsten eingriff. Der meist eher indirekte Einsatz sorgte dafür, dass viele Kinder nur begrenzt etwas mit ihm anzufangen wussten, während die Produktion auch relativ früh eingestellt wurde. Dennoch war Zodac nun einmal einer der "ersten acht" und rundet bei den Origins Wave 4 ab.
Verpackung & Minicomic
Wie immer lagert das Zubehör hinter der Figur in einem Klarsichtbeutel. Und wie immer sind nur bei der US Version alle Texte auf der Verpackung und Sprechblasen im Minicomic. Das Actionbild auf der Rückseite zeigt Zodac als Beobachter eines Kampfes, was Axel Gimenez wieder mit etlichen Bonmonts umgesetzt hat. So befindet sich neben Zodac dessen schwebender Stuhl, welcher auf dem Thron des Vintage Grayskull basiert, im Filmation Cartoon aber grau dargestellt wurde. Im Hintergrund sind Point Dread und der Talon Fighter zu sehen, welche Zodac im dem Set damals beiliegenden
"The Power of Point Dread" Read-Along Buch an He-Man übergeben hatte. Entsprechend seiner Rolle als Beobachter verfolgt Zodac einen Kampf zwischen
He-Man und Skeletor. Deren Posen wiederum basieren auf dem finalen Kampf beider im Masters Kinofilm! Aber auch ohne diese Referenzen zu kennen, ist das Motiv sehr gelungen.
Auch hier liegt der späteren Produktion ein Faltblatt bei, das auf die abnehmbaren Körperteile hinweist. Noch besser wäre dies auf dem Cardback platziert, aber trotzdem ist es gut, dass Mattel überhaupt darauf hinweist. Das beiliegende Minicomic
Dimensional Doom stellt Zodac als Hüter der kosmischen Balance dar. Als Skeletor mit Hilfe des Korditkristalls zum "Herz des Universums" vordringt, stellt sich Zodac ihm entgegen und versorgt He-Man und
She-Ra mit zusätzlicher Kraft. Am Ende verbleibt Skeletor in seinem Gewahrsam, jedoch wird im letzten Panel ein Teaser auf den in Wave 4 kommenden Hordak gegeben. Guter Lesestoff!
Modellierung
Dass Mattel Zodac bis heute gerne und früh in Toylines einbaut, liegt natürlich daran, dass nur wenige neue Teile notwending sind und damit die Produktion günstig ist. Folglich wird auch hier wieder vorlagengetreu nahezu der gesamte
Skeletor-Grundkörper im Kombination mit dem Torso von
Beast Man verwendet. Nur Rüstung und Kopf mussten neu gestaltet werden. Der Kopf wurde nicht mit einem neuen Gesichtsausdruck versehen, aber in den Proportionen angepasst. Gewisse Elemente sind besser herausgearbeitet, andere in ihrer Form nur leicht abgeändert. So sind die Linsen des Helms nun kreisrund, während der Kopf etwas geschrumpft ist und weniger überdimensioniert wirkt.
Eine noch stärkere Wandlung hat die Rüstung durchlebt. Die Grundform und das Gurtsystem an der Rückseite sind zwar erhalten geblieben. Aber auch hier haben sich die Proportionen leicht gewandelt, wodurch sie generell abgeflachter wirkt als beim
Vintage Zodac. Das weiße Brustwappen ist nun deutlich dünner, was leider nicht die ideale Idee war. An den seitlichen Gurten wiederum fehlen nun die Patronen der alten Rüstung. Diese Änderung ist durchaus erstaunlich, verlieh sie dem Brustpanzer früher immerhin ein interessantes Element. Generell ist die Bekleidung für sich nicht übel. Im direkten Vergleich aber wirkte die 80er Version beeindruckender.
Bemalung
Wie man es längst kennt, sind Zodacs Farben rundum heller und knalliger als früher. Dies verleiht der Figur einen comicartigeren Look, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack entspricht. Zweifellos wirkt die Figur dadurch aber auch frischer und auffälliger. Interessant wird es vor allem, wenn Kobra Khan erscheint. Selbiger hatte dieselbe Waffe wie Zodac - nur in genau dem Rot, welches nun beim Kosmischen Magier benutzt wurde. In dieser Hinsicht hätte es Zodac nicht geschadet, seine roten Partien einen Deut dunkler zu machen, auch wenn die Figur für sich farblich gut aussieht.
Nicht immer punktgenau ist das weiße Brustwappen aufgemalt, was im Kontrast leider deutlich auffällt. Definitiv besser als früher sehen hingegen die Helmlinsen aus, welche nun in einem stark glänzenden Schwarz bemalt sind. Die große Änderung befindet sich indes direkt unter dem grauen "Nasenbügel". Die kleine Partie direkt über dem Mund wurde nun rot bemalt, was dem gesamten Helm durchaus mehr Tiefe verleiht. Hier hätte Mattel auch die Chance nutzen können, einen unteren Bereich ebenfalls rot zu färben, wie von Mark Taylor ursprünglich konzipiert und sogar beim damaligen Prototyp noch sichtbar. Aber sei es drum, man kann ja nicht alles haben.
Beweglichkeit
Bedingt durch die Form des Helms ist Zodacs Halsgelenk nicht ganz so vielseitig einsetzbar wie bei anderen Figuren. Dennoch lässt sich der Kopf ordentlich bewegen, während die übrigen Gelenke einwandfrei arbeiten. Die Handknöchel werden zwar immer noch bei mehrfachem Gebrauch locker (was sich mit Heissluft beheben lässt). Die Fußknöchel hingegen scheinen stabiler zu sein als bei den ersten Figuren. Sämtliche Extremitäten lassen sich problemlos abnehmen und mit anderen Figuren mixen.
Zubehör
Auch hier gibt es wenig Überraschendes. Zodac liegt der spezielle rote Blaster bei, welcher ursprünglich sogar als Keule eine Zweitverwendung haben sollte. Wie bei
Mer-Man ist es etwas schade, dass nicht auch eine Zweitwaffe (in diesem Fall wäre es ein Kampfstab) beiliegt. Der Blaster indes ist im gleichen Rot der Rüstung hergestellt und der Griff ist deutlich länger als früher. Dadurch hält Zodac ihn ordentlich fest, jedoch wirkt der Griff zu lang. Den "Sicherungshebel" gibt es indes nur noch auf der Innenseite, und aufgrund veränderter Proportionen wirkt die Waffe schmaler und länger, obwohl sie ebenso lang ist wie das Original.
Fazit
Zodac erfüllt im Grunde das, was die meisten Käufer wohl auch erwarten werden. Dabei bleibt er aber leider auch eher eine "Pflichterfüllung", da Modifikationen an Rüstung und Waffe nicht unbedingt Verbesserungen darstellen. Mit wenigen Mitteln wäre mehr möglich gewesen, weshalb Zodac eine annehmbare Figur ist, die aber wohl weiter eher ein Randcharakter bleiben wird.
Seb ist großer Zodac Fan und bettelte seinen Cousin jahrelang an, dessen Figur zu bekommen. Dass sich die Figur nicht in eine sprechende Bodenspalte verwandeln konnte, enttäuscht ihn jedoch bis heute.
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