Dass Sammler eine Classics Version von Stridor in Händen halten können, ist im Grunde ein kleines Wunder. 2016 erschien mit
Night Stalker durchaus überraschend zunächst das böse Pendant des Robotpferdes. Natürlich war Stridor selbst damals bereits fest geplant, und niemand zweifelte am Erscheinen. Dann aber zog Mattel den Stecker auf MattyCollector und beendete unter anderem die MotU Classics Reihe. "Kein Problem," dachten sich viele, "erscheint Stridor eben beim Nachfolger Super7 (notfalls als Repaint) und macht da hübsch Profit." Dann aber musste Super7 feststellen, dass man entgegen anfänglicher Annahme keinen automatischen Zugriff auf die Gussformen hatte, beziehungsweise u.a. aufgrund deutlich geringerer Produktionsmengen nicht einfach über Mattels Fabrik produzieren konnte. Damit schwanden die Chancen auf Stridor, denn alle Formen neu gießen zu müssen für einen einzigen Artikel dieser Größe, würde einen Preis erforderlich machen, der selbst Hardcorefans schwer vermittelbar sein würde.
Mitte Mai 2018 aber wurde Stridor völlig unerwartet zum Vorverkauf angeboten - für "nur" 60 Dollar plus Versand. Das waren gerade mal 6 Dollar mehr, als Night Stalker für Nicht-Abonnenten gekostet hatte. Eine Aktion, die nur möglich war, da Super7 die Gussformen bei Mattels Fabrik (wohl gegen eine Gebühr) "geliehen" und hatte. Die Begeisterung war groß... aber die Verkäufe angeblich nicht die Besten. Irgendwie schien die Hype-Maschine nicht mehr so recht zu laufen oder ein beträchtlicher Teil früherer Sammler nicht mehr aktiv zu sein. Auf jeden Fall war es bezeichnend, dass Super7 noch genügend Exemplare aus der (noch vor der Vorbestellphase gestarteten) Produktion besaß, um diese Großhändlern anzubieten. So kam es, dass Stridor heute noch in manchem deutschen GameStop Laden zu einem sehr stolzen Preis im Regal steht.
Verpackung
Für Stridor wurde exakt dieselbe Blisterbox benutzt wie auch für Night Starker. Hier wäre es für OVP-Sammler nett gewesen, wenn Stridor spiegelverkehrt verpackt wäre, aber lieber das Robotpferd so erhalten, als gar nicht. Zudem trägt Stridor auch einen Helm auf dem Kopf, was für mehr Abwechslung sorgt. Der 80er Untertitel
Heroic Armored War Horse wurde auch hier verwendet, während natürlich nun das Super7 Logo auf der Box prangt. Die Rückseite zeigt praktischerweise alle "Collector?s Choice" Figuren aus Wave 1 und 2. Im unteren Mauerbereich wiederum ist das Pferd verpackt zu sehen - kurios, da man es ja gerade verpackt in Händen hält. Dieser Umstand dürfte seine Ursache darin haben, dass Super7 keine weiteren Fotos und auch keine Biografie zur Hand hatte. Diese wurde erst 2019 von Mattel freigegeben und über he-man.org digital nachgereicht.
Biografie (nachgereicht)
Das Robotpferd Stridor war das erste Modell einer neuen Kavallerie, geschaffen von Man-At-Arms geschaffen, nachdem er die vom Archäologen Melaktha entdeckten preternischen Vorlagen modifiziert hatte. Erweitert mit erhöhter Geschwindigkeit und ausgestattet mit nach vorne und hinten ausgerichteten Kanonen, war Stridor ein hervorragender Bodentransporter. Man-At-Arms gab Stridor auch eine künstliche Intelligenz mit der Fähigkeit, aus seinen Erfahrungen zu lernen, damit er seinen heroischen Herren besser dienen konnte. Infolgedessen lernte Stridor von He-Man Selbstaufopferung und Heldenmut. Während eines Kampfes mit dem bösen Zauberer Morgoth opferte sich Stridor, um Morgoths magischen Edelstein zu zerstören. He-Man trug das scheinbar unwiderruflich beschädigte Ross den ganzen Weg bis nach Castle Grayskull, wo die Sorceress und Man-At-Arms erkannten, dass Stridor die Magie des Edelsteins absorbiert hatte, was ihm einen lebendigen Geist verlieh, und auf wundersame Weise seinen Schaden reparierte. Nachdem er freigelassen wurde, freundete sich Stridor später mit dem heldenhaften Fisto an und trug ihn viele Male gegen seinen Rivalen, den Kriegsherrn Jitsu und dessen böses Robotross Night Stalker in die Schlacht.
Holy namedropping, Batman! Ja, in dieser Biografie werden viele Personen genannt, von denen manche nur Hardcorefans ein Begriff sein werden. Tatsächlich entstammen Melaktha und Morgoth beide dem Filmation Cartoon. Melaktha ist vor allem aus dem sehenswerten Zweiteiler
House of Shokoti bekannt. Morgoth wiederum trat in der sogar sehr sehenswerten Folge
Origin of the Sorceress auf, in welcher auch Stridor zu sehen war. Damit ist auch klar, warum er in der Biografie erwähnt wird, die sich auf besagte Folge stark stützt.
Dass die Pläne für Robotpferde aus grauer Vorzeit stammen, ist indes neu und nicht "verkehrt", wenngleich Man-At-Arms im Classics Canon somit relativ wenige Vehikel selbst erfunden hat. Auch Stridors KI stammt aus dem Cartoon, wird hier aber etwas zuviel des Guten, wenn das Robotpferd am Ende eine "Seele" erhält. Dass He-Man den Kläpper aber bis Grayskull trägt, kam so tatsächlich im Cartoon vor! Eine nette Referenz ist am Ende die Freundschaft zu Fisto. Insgesamt solide Geek-Kost.
Modellierung
Wer hoffte, dass Stridor einen neuen Torso bekommen würde, um die Wappensticker des Vintage Spielzeugs zu adaptieren, wird hier enttäuscht. Das Robotpferd ist ein kompletter Nachguss von Night Stalker ohne irgendwelche Veränderungen. Somit machen beide Kompromisse, was die früheren Aufkleber betrifft. Bedauerlich, aber in Stridors Fall nachvollziehbar. Sofern in Mattels Fabrik nicht schon Gussformen bereitlagen, wären neue Formen für Super7 einfach viel zu teuer geworden. So ist Stridors Modellierung eben das Beste, das unter den gegebenen Umständen möglich war. Dennoch... etwas schade ist es schon, dass man hier "nur" einen Repaint erhält.
Bemalung
Die grundlegende Farbgebung wurde natürlich adaptiert, wodurch sich braun, orange, rot und silber abwechseln. Hier passen sogar die silbernen Metallgelenke der Beine zum Gesamtschema, und die orangen Details am braunen Korpus sind punktgenau aufgetragen. Leider war es das aber im Grunde schon an Farbapplikationen. Lediglich die Augen wurden im Filmation-Stil bläulich bemalt, was ganz gut aussieht und vielleicht ja auch manchen Cartoonfan zum Kauf animiert. Dazu passt, dass die silbernen Partien nur aus einem leicht glänzenden Grauton angefertigt sind. Was Classics Sammlern aber eher weniger gefallen dürfte.
Tatsächlich wäre eine silberne Lackierung teurer, aber natürlich auch vorlagengetreuer gewesen. Dabei ist der Grauton gar nicht mal schlecht gewählt. Die Partien glänzen gerade genug, um Metall zu suggerieren, wirken aber nicht milchig wie etliche Figuren von Super7. Nein, das wirkliche Problem ist, dass die orangen, roten und grauen Partien generell keine Zusatzbemalung erhalten haben. Schon in den 80er Jahren wurde Night Stalker mit zusätzlichen Details bemalt und Stickern versehen, um nicht nur wie ein "billiger Repaint" zu wirken. Nun hätte umgekehrt Stridor von Glanzdpartien profitiert, um gegenüber Night Stalker nicht fast schon zu simpel auszusehen. Pikant ist dabei, dass Stalkers Classics Version an Schweif und Blastern detailreicher bemalt ist. An Stridor wurde also enorm Farbe gespart.
Auch die Rückseite des Sattels wurde nicht weiter bemalt. Sschon beim Dämonenpferd hatte Mattel hier Kosten gespart, obwohl die Four Horsemen die dort sichtbaren technischen Details als voll bemalt geplant hatten. Umso bedauerlicher, dass Super7 dies nicht wenigstens beim ohnehin einfacher gestalteten Stridor getan hat. Das Kontrollpult ist abermals ein Sticker, der zum Glück nicht nur umgefärbt sondern auch im Design anders gestaltet wurde.
Beweglichkeit
Wer Night Stalker besitzt, wird hier exakt dieselben Vor- und Nachteile finden. Beine und Hals sind enorm beweglich. Die Festigkeit der Gelenke hier ist meist solide, kann aber schwanken. Besonders bei häufigem Gebrauch können Bewegungspunkte ausleiern. Die Blaster sind ebenso drehbar wie in den 80er Jahren, der Schweif lässt sich eher eingeschränkt bewegen. Keine großen Überraschungen und soweit alles nicht perfekt aber annehmbar.
Zubehör
Bei der ersten Ankündigung wurde Stridor mit einer roten Version von Night Stalkers Helm vorgestellt. Das Horn ist im gleichen Braun bemalt wie Stridors Ohren, ansonsten gibt es keine Bemalungsdetails. So weit, so enttäuschend, befanden viele Sammler. Denn der Helm entstammte nicht den 80er Jahren, sondern war speziell für Night Stalker neu modelliert worden. Schnell kamen Gerüchte auf, dass Mattel aus Kostengründen schon beim Dämonenpferd eine Gussform erstellt hatte, für Stridors Helm im Vintage Design. Und tatsächlich stellte Super7 bald ein neues Foto online, auf dem Stridor eben diesen Helm trug. Letztlich liegen dem Robotpferd also zwei verschiedene Helme bei, was natürlich eine großartige Sache ist. Der deutlich leichtere "heroische" Helm hätte zwar definitiv ein paar Bemalungsdetails benötigt, wertet Stridor aber dennoch auf.
Fazit
Für Stridor fällt eine Bewertung schwer. Einerseits ist das Robotpferd ziemlich teuer, andererseits ist es ein Wunder dass es überhaupt doch noch produziert wurde. Einerseits wäre bei der Gestaltung noch Luft nach oben gewesen, andererseits wurde unter den gegebenen Umständen das Maximum rausgeholt. Unterm Strich ist das
vielleicht letzte Vehikel der Classics Reihe kein Highlight, aber solide Arbeit.
Reilly ist fest davon überzeugt, dass Robotpferde auf Eternia ja überhaupt nur deshalb existieren, weil alle echten Pferde von Drachen, Ram-Man und zigtausend anderen Viechern gefressen wurden und es auf dem Planeten keinen Tierschutz gibt.
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