Lodar war eine freundliche Stiftung von MotU-Classics.de.
Lodars Entstehungsgeschichte ist mittlerweile kein reines Nerdwissen mehr, aber weiterhin kurios genug, um immer wieder erzählt zu werden: 1984 war er der Bösewicht im Minicomic
Slave City (seinerseits eine grobe Adaption der Cartoonfolge
Die Geschichte zweier Städte (031)). Ursprünglich wollte Lee Nordling aber, dass
Zodac der Schurke sei. Zeichner Alan Grant hingegen kannte die Zodac Figur nicht und glaubte, man erwarte von ihm einen neuen Charakter. Als Nordling den Irrtum erkannte, ließ er aber nicht die betroffenen Panels neu zeichnen, sondern änderte den Namen einfach von Z
odac in L
odar um. Fertig war der Herr der Sklavenstadt! Als Classics Figur war Lodar indes schon längere Zeit im Gespräch. Tatsächlich sollte er gemäß Mattels ursprünglichem Plan schon Teil des 2016er Jahrgangs auf MattyCollector sein. Super7 tat sich folglich natürlich etwas leichter mit der Zusammenstellung ihrer ersten "Collector?s Choice" Waves. Oder auch nicht, denn (wie ursprünglich geplant) einfach über Mattels Fabrik konnte man ja letztlich doch nicht produzieren.
Verpackung
Wie bei allen Super7 Classics hat auch Lodars Verpackung das "Collector?s Choice" Logo an der Seite und auf der Rückseite ein sehr gelungenes Charakterbild von Axel Gimenez. Die obere Hälfte von Lodars Waffe ist gerade noch oberhalb des Inlays sichtbar. Die Fesseln wiederum sind in einem Klarsichtbeutel verstaut. Sieht nicht sehr hübsch aus, ist aber nachvollziehbar, da sie nie ohne zig Haltebänder im Halteblister eingepasst werden könnten.
Biografie
Lodar war ein vom Kampf gezeichneter Gladiator der preternianischen Sklavenstadt Targa. Als er Magie vom mitfühlenden Zodac stahl, erhielt er für immer die Fähigkeit, Kraft aus dem Licht der Sonne und den Monden Eternias zu schöpfen. In der Absicht die Sklaverei zu beenden, eroberte der beinahe unbesiegbare Lodar die Stadt Targa. Seine Macht korrumpierte ihn jedoch schnell und er erschuf zu seinem Vergnügen die abscheulichen, aber ihm ergebenen Kobold-Krieger, die er gegen seine Untertanen in jener Arena antreten ließ, in der er selbst einst gekämpft hatte. Während der Großen Krieg, half der enttäuschte Zodac King Grayskull dabei, Targa zu befreien und Lodar sowie dessen Kobolde in den Katakomben der Stadt einzuschließen. Durch Lodars verbliebene Kräfte überdauerten sie regungslos Jahrtausende, bis Queen Balina und ihr Zauberer Draca sie befreiten und ins Sonnenlicht zurückbrachten. Im Gegenzug half Lodar ihnen, den Thron von Balinas Stieftochter Prinzessin Rana zu entreißen und Targa einmal mehr in eine Sklavenstadt zu verwandeln. Schließlich machte Rana He-Man ausfindig, der zunächst gegen Lodars Gladiatoren kämpfen musste, bevor er sie überzeugte, ihm zu folgen. Balina wurde gestürzt und Lodar wieder in die Katakomben verbannt.
Schnell wird hier klar, dass die Biografie im zweiten Teil vor allem versucht, das besagte Minicomic und die Zeichentrickfolge unter einen Hut zu bringen. Die jeweiligen Schurken arbeiten nun zusammen. Gar keine schlechte Idee, denn die Grundhandlung in beiden Medien war deckungsgleich genug, um dieses Manöver zu ermöglichen. Die erste Hälfte des Textes wiederum versucht, Lodar in den Classics Canon einzubinden und siedelt seine Ursprünge in der fernen "Preternia" Epoche an. Dass seine Kräfte ausgerechnet von Zodac stammen, ist (aufgrund der eingangs erwähnten Entstehung des Minicomics) ein nettes Easter Egg. Generell findet sich hier ein gut lesbarer Text, der auch unwissendere Leser nicht ratlos zurück lässt.
Modellierung
Lodar ist ein Mix aus vielen bekannten und ein paar neuen Teilen. Oberkörper, Bauch, Schultern, Oberschenkel und linker Oberarm sind bekannte Standardpartien, wobei die Ellenbogen- und Kniegelenke aufgrund der neuen Gussformen kleiner sind. Die Unterschenkel waren erstmals 2011 bei
Demo-Man zu sehen, die Hose wiederum stammt von
Strong-Or. Die Unterarme mit stachelbewehrten Armreifen wurden neu gestaltet, ebenso wie die Füße, an deren Unterseite die Stacheln aus dem Minicomic zu finden sind. Was genau trägt Lodar da überhaupt für eine Beinkleidung? Eine Strumpfhose mit angenähten, rutschfesten Socken? Man weiß es nicht, aber die Vorlage ist gut getroffen.
Neu mit einem Band wurde der rechte Bizeps modelliert. Spannenderweise wurden nicht die MotU Classics Standardhände benutzt, sondern dieselben Menschenhände, die sich bei "Club Grayskull" Filmation Figuren finden. Gar keine schlechte Idee, denn neben der erhöhten Beweglichkeit kommt eine problemlos passende Modellierung. Neu ist natürlich der Kopf, dessen Helmmaske perfekt getroffen wurde. Obwohl das Gesicht kaum erkennbar ist, wurden die Augen mit einem derart entschlossen-harten Blick gestaltet, dass Lodar mehr Emotion transportiert als so manche Gesichter anderer Figuren.
Wie bei
Fang-Or ist auch Lodars Rüstung an den Verschlüssen verklebt und somit nicht abnehmbar. Für Customizer vielleicht hinderlich, aber nicht wirklich schlimm. Kurios ist dagegen, dass für die stacheligen Schulterpolster die Oberarmrüstungen von
Beast Man benutzt wurden. Nun sehen diese nicht schlecht aus. Da ihre Gussformen aber für Lodar ohnehin neu angefertigt werden mussten, verwundert es, dass nicht sofort eine näher am Minicomic angelehnte Version designt wurde. Möglicherweise war dies einem gewissen Zeitdruck geschuldet, da Super7 ansonsten die Vorbestellphase noch später hätte starten müssen. Oder man liefert hier eine Meta-Ebene, da Larry Houston bei den Zeichnungen möglicherweise von Beast Mans Armschonern inspiriert war.
Bemalung
Lodars Farbgebung war im Minicomic nicht gerade kontrastreich und auch nicht ganz konsistent. Unter diesen etwas erschwerten Umständen ist die Mixtur aus anthrazitschwarzer und violetter Kleidung mit rosafarbener Haut, recht ansehnlich. Details wurden mit Farbapplikationen aufgewertet wurden und sind in der Regel punktgenau aufgetragen. Einzig das Band am rechten Oberarm ist häufig am oberen Rand unsauber bemalt. Auch bei dieser Figur ist erkennbar, dass die unbemalte Haut aus einem milchigeren Plastik gefertigt wurde, als von Mattel gewohnt. Normalerweise wäre hier scharfe Kritik angebracht. Lodars Vorteil liegt in dem Bereich alleine darin, dass er magische Kräfte nutzt. Damit lässt gegebenenfalls die "magisch glänzende" Haut erklären. Wer sich darauf aber nicht einlassen will, wird das billiger wirkende Plastik ablehnen und Super7 zur Nachbesserung auffordern.
Beweglichkeit
Lodar ist eigentlich eine äußerst bewegliche Figur. Rüstung und Hose behindern die Arme und Beine kaum. Auch Kopf, Hüfte und Kippgelenk im Torso sind völlig frei einsetzbar. Die Fußknöchel besitzen verbesserte Gelenke, wodurch sie selbst bei äußerst dynamischen Posen fest auf dem Boden stehen. Zudem sind sie recht stabil gefertigt, und auch die Ellenbogen und Knie mit ihren neueren "Klickgelenken" sind sehr robust. Und die Hände besitzen dank des
Club Grayskull Recyclings sogar Doppelgelenke. Dies war bislang in der Classics Toyline absolute Ausnahme.
Klingt toll, nicht wahr? Warum dann das "eigentlich" zu Beginn. Das hat seine Ursache darin, dass sich bei etlichen Exemplaren von Lodar ein oder mehrere Gliedmaßen nicht bewegen lassen. Bei dem hier rezensierten Exemplar beispielsweise ist es Lodars rechter Arm, der scheinbar generell häufiger betroffen ist. Kein Erwärmen, kein Gefummel, nichts hilft hier. Selbst bei grober Gewalt kehrt er in seine Ausgangsposition zurück. Wenn ein Gelenk derart fest steckt, kann man sich im Grunde nur noch glücklich schätzen, wenn der Arm (oder in manchen Fällen ein Bein) nicht abbricht und alle anderen Gelenke funktionieren.
Zubehör
Mehrfach wurde von Fans spekuliert, dass Lodar mit einem Repaint der Keule von
Castle Grayskull erscheinen könnte. Genau das war für die vom Cover des Minicomics abgeleitete Waffe tatsächlich geplant. Letztlich aber wurde sie doch komplett überarbeitet und weist abgesehen von der Grundform nun deutliche Unterschiede auf. Sammlern wird das mehr als recht sein, zumal die Keule recht schick bemalt ist.
Leider wurde für Lodar keine offene Hand samt Energiestrahl gestaltet, was seine Kräfte im Minicomic wunderbar dargestellt hätte. Dafür liegt ihm ein Konstrukt riesiger Ketten bei, mit denen Lodars Sklaven im Minicomic gefesselt sind. Die Fesseln könnten einen leichten Metall-Wash gebrauchen, sind ansonsten aber erstklassig umgesetzt. Hier wurde nämlich jedes Kettenglied separat gefertigt, was bei Mattel so nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre. Die Ketten sind nicht einmal allzu schwer, und ziehen Figuren dadurch nicht zu Boden. Die Handschellen sind geschlitzt und wirken nicht gerade stabil, lassen sich tatsächlich aber recht problemlos um die Handgelenke vieler Figuren schieben. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht geboten, damit das dünne Material nicht beschädigt wird.
Fazit
Lodar ist eine grundsätzlich gelungene Umsetzung des Minicomic Schurken. Was das positive Bild aber stark verhagelt, sind mehr noch als die milchige Haut seine häufig irreparabel feststeckenden Gelenke. So etwas darf bei einer Actionfigur einfach nicht passieren und muss von Super7 unbedingt künftig vermieden werden.
Reilly hat selbst eine sehr milchige Haut. Er geht nämlich viel zu wenig an die Sonne, und nein, das sieht nicht vornehm aus, sondern krank! Geh endlich vor die Tür, Junge! (Dieser Text wurde geschrieben von Reillys Mutter.)
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