Quakke war eine freundliche Stiftung von MotU-Classics.de.
Als Super7 die erste reguläre Classics Wave zeigte, war Quakke eine Überraschung. Die meisten Fans hatten fest mit Lizorr gerechnet. Dieser gilt zweifelsohne seit Jahren als meistgewünschte Adaption einer Standardfigur aus der alten
(New Adventures of) He-Man Toyline. Warum also Quakke? Vielleicht ja nur, weil die Four Horsemen sein Design toll fanden. So einfach läuft es manchmal. Stand Anfang 2019 aber scheint es so, als werde er die letzte NA Figur der Classics Reihe bleiben. Das würde für etliche Fans einen sehr schalen Geschmack hinterlassen. Generell sind die Mutanten stets die beliebteren New Adventures Figuren gewesen und überraschten immer wieder nicht wenige Sammler positiv. Dennoch zählt die NA Ära zu den unbeliebtesten des Brands, und gegen Varianten oder Cartoon-Adaptionen von Masters Hauptcharakteren kommen auch schick designte Mutanten nicht an. Quakke jedenfalls sollte dafür nicht verantwortlich gemacht werden, denn in früheren Umfragen befand er sich meist auf einem ordentlichen Platz im Mittelfeld.
Verpackung
Quakke ist auf der üblichen Blisterkarte verpackt und trägt als Untertitel seine alte Bezeichnung "Böser meteorzerschmetternder Mutant". Abermals ist das Motiv von Axel Gimenez auf der Rückseite sehr gelungen. Davon profitieren die Cardbacks generell, womit es auch kein Verlust ist, dass mittlerweile keine Profilbilder mehr an den Biografien angehängt werden. Die Figur selbst ist gut erkennbar. Obwohl seine Hand sie nicht wirklich umklammert, ist die Waffe recht clever positioniert, als würde Quakke sie halten. Die zweiteilige Meteorkugel ist in einem Klarsichtbeutel verpackt und somit zwar für OVP-Sammler kaum erkennbar, aber vor Farbabrieb und dergleichen geschützt.
Biografie
Der schroffe Mutant Quakke war besonders wegen seiner Grabatron-Meteorkeule gefürchtet, einer bemerkenswerten Waffe, welche er konstruiert hatte, indem er ein in der Regula-Bergkette von Denebria gefundenes, seltsames Meteorfragment benutzte. Wurde sie auf den Boden geschlagen, erzeugte die Meteorkeule Effekte, die von kleinen Erschütterungen, bis hin zu verehrenden, lokal begrenzten Erdbeben variierten. Der mürrische Quakke diente Flogg als oberster Steuermann des Mutanten-Mutterschiffs, wo er sich des Öfteren über die Dummheit seines Kameraden Butthead amüsierte. Quakke war anfänglich misstrauisch gegenüber Skeletor und versuchte bei dessen Ankunft auf Denebria seine Autorität zu untergraben, indem er ihm die unkontrollierbare Kreatur Grr als Haustier schenkte. Als Skeletor das wilde Biest zähmte und es sich in der Nähe seines neuen Meisters zusammenkauerte, erkannte Quakke, dass es in seinem besten Interesse war, Skeletors Macht zu respektieren. Während der Schlacht um Fetra IV sah Quakke die Niederlage kommen und entkam zusammen mit dem Mutanten Crystoll in einer Rettungskapsel. Beide landeten schließlich auf dem Planeten Etheria, wo sie bei dem törichten Versuch scheiterten, die Macht über Crystal Castle zu erlangen.
Die Biografie zieht überwiegend Informationen vom Cardback der alten
Quakke Originalfigur, sowie einigen Szenen aus dem New Adventures Cartoon. Gegenüber den Biografien der
Biografien der fünf MotU Classics Ultimate Figuren fällt das Namedropping auch humaner und weniger erzwungen aus. Offenbar haben sich die neuen Autoren hier bereits eingespielt. Auf jeden Fall tut es gut, nicht mit zahllosen Verstrickungen im Classics Canon überfordert zu werden. Dagegen ist es zwar etwas überraschend, dass Quakke und Crystoll (ein Prototyp-Entwurf, aus dem letztlich
Karatti entstand) just auf Etheria landen. Man kann sich aber recht gut vorstellen, wie sich die beiden Möchtegerneroberer spätestens an einer überfröhlichen
Perfuma die Zähne ausgebissen haben. Insgesamt eine gute und ausgewogene Biografie.
Modellierung
Zuallererst bitte die Hände hoch und laut rufen: "endlich keine
Trap Jaw Beine!" Diese wurden derart häufig bei passenden und gerne auch unpassenden Gelegenheiten recycelt, dass es richtig gut tut, an Quakke keine einzige besagter Beinpartien vorzufinden. Stattdessen stammen die Knie- und Unterschenkelpartien von
Intergalactic Skeletor und die Füße von
Blast Attak, während die Oberschenkel neu gestaltet wurden. SelbigeKombi verleiht den Beinen einen komplett individuellen Look. Bei den Armen wurden die üblichen Bizepsformen benutzt, sowie die Schultern von
Man-E-Faces. Letztgenannte kamen zwar auch schon überdurchschnittlich häufig zum Einsatz. Da sie in weiten Teilen von neuen Schulterpolstern verdeckt werden, fällt das Recycling hier aber nicht negativ auf.
Während die Unterarme neu sind, basieren die Hände auf den Pranken von
Demo-Man, obschon die linke Hand offener ist, um die Keule zu halten. Hose und Rüstung sind natürlich ebenfalls neu, wobei der darunter liegende Standard-Torso verborgen wird. Wie bei allen Super7 Figuren ist der detailreiche Brustpanzer nämlich auch hier nicht abnehmbar. Das Material ist zudem sehr weich, zugleich mangels klobiger Verschlüsse sieht Quakke aber nicht "dick" aus. Allerdings kann zwischen Rüstung und Hose auch ganz gerne eine Lücke sein, durch die der schwarze Bauch zu sehen ist. Ähnlich wie bei
Chief Carnivus sind die Schulterpolster an der Rüstung angeklebt und hängen mehr oder weniger locker über die eigentlichen Schultern. Am rechten Arm geht ein biegbares Kabel bis zum Armband herab.
Kurioserweise bemängelten ein paar Fans bei seiner Vorstellung ausgerechnet Quakkes Kopf. Dabei ist dieser nicht mißraten. Die Kritik fokussierte sich vielmehr darauf, dass er vom Kopf der Originalfigur abgegossen sei! Im Direktvergleich wird klar: das stimmt nicht. Alleine schon der Mund ist nochmals plastischer gehalten. Am generellen Design musste einfach nicht viel verändert werden, da Mattel Anfang der 90er bereits gute Arbeit mit der damaligen Figur geleistet hatte. Ganz klar, wenn sich keine größere Kritik finden lässt, dann ist die Modellierung einfach gelungen.
Bemalung
Farblich ist Quakke ein reiner Augenschmaus. Anders lässt sich kaum zusammenfassen, wie sauber, punktgenau und umfangreich hier gearbeitet wurde. Wo bei Mattel im Grunde immer manche Bemalungsdetails der Kostenkalkulation zum Opfer fielen, scheint bei Quakke nicht gespart worden zu sein. Stattdessen wurden an der Kleidung zuvor einfarbige Elemente nun mit zusätzlichen Farbdetails aufgewertet. Anfangs schien es bei Fotos von Super7 noch, als seien die Augen zu weit nach oben blickend bemalt. Aber auch das hat sich letztlich als irrig erwiesen. Vor allem wurde der im Brustpanzer eingebaut Seismograf nicht als Sticker aufgeklebt, sondern ebenfalls aufgemalt. Ein glänzender Tampondruck wie beim "Bruststicker" von
Faker wäre allerdings noch ansehnlicher gewesen, wobei dies auf die weiche Rüstung vielleicht auch schwer umzusetzen gewesen wäre. Das unbemalte Plastik weist zwar eine gewisse Milchigkeit auf. Da Quakke aber wenig Haut zeigt und das Material matter als bei Lodar wirkt, ist die Figur farblich insgesamt gut gelungen.
Beweglichkeit
Im Gegensatz zu
Lodar besitzt Quakke keine Doppelgelenke in den Händen. Nicht weiter schlimm, zumal ansonsten alle üblichen Bewegungspunkte vertreten sind. Sämtliche Gelenke sind dabei sehr solide und auch hier an Ellenbogen und Knien unauffälliger als zu Mattels Zeiten. Das Kippgelenk im Torso kann trotz der weichen Rüstung nicht benutzt werden - was aber auch kein Verlust ist. Die Schulterpolster setzen zwar gewisse Grenzen für die Arme, doch das sehr weiche Material bietet hier noch ausreichend Freiraum. Das Kabel am rechten Arm ist so flexibel, dass gar keine Beschränkung vorliegt. Kaum verwendbar sind die Fußknöchel. Dies ist aber der Modellierung geschuldet und sogar ein gewisser Vorteil, da die Gelenke hier entsprechend solide sind. Die Hose wiederum ist unten geöffnet wie ein Lendenschurz und wie die Rüstung sehr weich. Somit lassen sich die Beine insgesamt gut bewegen und ermöglichen sehr dynamische Posen. Da auch der Kopf sehr frei beweglich ist, kann Quakke auf vielfältige Weise aufgestellt werden. Einzig die spezielle Haltung der 90er Figur ist nicht machbar.
Zubehör
Im Grunde wird hier das Standardprogramm abgeliefert. Wie die Originalfigur wird auch die Classics Version mit Grabatron-Keule inklusive ansteckbarem Meteor geliefert. Kein Bonus also, wobei sich für Quakke selbst ohnehin keine Wechselköpfe anbieten und eine Grr Minifigur wohl zu teuer gewesen wäre. Nicht tragisch, denn die immerhin ja dreiteilige Waffe hält die Figur schon vollauf beschäftigt. Die Keule selbst stellt das Originaldesign noch deutlicher heraus und ist stabil genug, um nicht zu verbiegen. Vor allem tut es gut, dass die Waffe (wie auch der Blatser bei
Hawke) in plastischen Glanztönen angefertigt und lackiert wurde. Nachdem Mattel während der letzten Jahre zunehmend unschöne da unbemalte Waffen ablieferte, ist die Rückkehr zu alten Standards sehr lobenswert.
Das noch größere Highlight folgt aber mit dem Meteor, der sich wie damals in zwei Teile spaltet. Äußerlich ordentlich gestaltet, lässt er sich an die Keule anbringen, indem deren Greifer in winzige Löcher gesteckt werden. Ein wenig fummelig ist das Ganze durchaus. Dafür halten die Meteorhälften deutlich besser zusammen als früher. Die echte Besonderheit, wenn nicht gar ein Easter Egg, ist aber das Innenleben des Meteors. Beide Hälften offenbaren im Inneren voll bemalte technische Gerätschaften, über deren Zweck sich nur spekulieren lässt. Ob die Kugel nun ein Spionagesatellit, eine Bombe der
Felslingeoder ein toter Meteorb ist, sie macht sich auch geöffnet ausgezeichnet im Regal.
Fazit
Quakke beweist eindrucksvoll, wie unterbewertet die
New Adventures of He-Man sind. Kaum Schwächen, dafür viele Stärken machen die Figur empfehlenswert. Wenn Fang-Or das Highlight der Wave ist, dann ist Quakke definitiv der Geheimtipp.
Reilly wollte sich einmal als Quakke verkleiden und färbte sich daher sein Gesicht rot. Jedoch reagierte er auf die Farbe allergisch, wodurch die gereizte Haut wochenlang stark gerötet blieb. Ironie des Schicksals.
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