Dieses Mal hatte sich Skeletor einen wirklich gigantischen Verbündeten an Land gezogen. Denn wie der Titel dieser Folge schon ankündigt, bekamen es die Helden mit einem schier unbesiegbaren Drachen zu tun. Auf dem Cover ist He-Man im Kampf gegen Mer-Man zu sehen, der hier erstmals auftauchte. Wer den Beherrscher der Meere allerdings noch nie gesehen hatte und auch die Figur nicht besass, der dachte im ersten Moment natürlich unweigerlich, dass es sich hier wohl um den Drachen handeln sollte. Erst mit dieser Folge verwendete Europa für das Motu?Logo die kräftigen Farben, wie man sie kannte. Dadurch erscheint der Gesamteindruck noch edler und nicht so blass, wie es bei den vorangegangenen drei Folgen der Fall war.
Orko wird entführt
Ein Drache greift an
Arkia erscheint
Ein weiterer Drache greift an
He-Man fragt den Geist um Hilfe
Arkia besiegt den Drachen
Die Story im schnellen Überblick
Nachdem He-Man und Battle Cat zusammen einen scheinbar verirrten Drachen aus dem Evergreen Forest in die Flucht geschlagen hatten, erwartete sie eine weitere Hiobsbotschaft: ein weiterer Drache war auf dem direkten Weg nach Grayskull! Und dieses Mal handelte es sich um kein Junges sondern um die wohl grösste Bestie, die Eternia je gesehen hatte. Die ersten Versuche, den Drachen aufzuhalten scheiterten. So rückten die Masters of the Universe zusammen mit allen Soldaten aus Grayskull aus um sich dem Ungetüm entgegenzustellen. Doch auch innerhalb der Burg hatte sich bereits unbemerkt ein Helfer Skeletors eingeschlichen. Die Lage schien ausweglos zu sein ? bis der Geist von Grayskull einen entscheidenden Hinweis lieferte. Zusammen mit Man-at-Arms brach He-Man auf um sich auf die Suche nach Mer-Man zu machen. Dieser könnte den Schlüssel zur Rettung von Grayskull bei sich tragen.
Rezension
Stand es in der
vorherigen Folge schon schlecht um die Helden, setzte man hier noch einen drauf. Zunächst begann das Geschehen mit einer Szene, wie sie später noch sehr oft zu hören sein wird: Adam saß mit Cringer im Garten von Grayskull, während Teela dem Prinzen Vorhaltungen über dessen Lebenswandel machte. Doch die Idylle sollte schnell zunichte gemacht werden, denn plötzlich stürzte sich ein Adler auf den eben erst auftauchenden Orko und verschleppt ihn in die Lüfte. Glücklicherweise konnte der Trollaner den Krallen des Raubvogels entkommen und sich zurückversetzen zu Adam und Teela. Dort stellten sie fest, dass der Adler ein mechanisches Machwerk Skeletors war. Skeletor hatte die Absicht gehabt, den Hofzauberer zu entführen. Hier könnte man spekulieren, ob es sich bei dem Robotvogel wohl um Screeech handeln könnte. Dieser sollte im Original zwar ein Falke wie Zoar sein, doch aus dem machte man hierzulande ja auch den Adler der Giganten. Und im Cartoon handelte es sich bei Screeech ebenfalls um einen mechanischen Vogel. Doch ob man hier wirklich eine Verbindung ziehen kann, wird auf ewig blosse Spekulation bleiben.
Orko wird entführt
Die Entführungsszene hatte ohnehin nur den hauptsächlichen Sinn, dass Orko aus der Luft eben jenen kleineren Drachen entdecken und Adam darüber informieren konnte. Zuvor jedoch tauchte noch ein unerwarteter Gast auf und das mitten in Grayskull: Eine Trollanerin, die sich als Arkia vorstellte. Zu jenem Zeitpunkt war es eben noch einfacher, ohne Probleme in die Burg der Zeitlosen einzudringen. Erst später gab Francis der Burg mehr Bedeutung und machte sie zu einer fast uneinnehmbaren Festung. Die unbekannte Trollanerin jedenfalls ist für viele Fans noch bis heute, eine der nervigsten Charaktere der ganzen Hörspiel-Reihe. Es war wohl ihre Stimme und vor allem dieses aufdringliche Gekichere, welches den Zuhörern den Nerv raubte.
Arkia erscheint
Orko liess sich davon keinesfalls abschrecken, er hatte sich sofort in sie verliebt. Daher erkannte er die Gefahr nicht, denn bekanntlich macht Liebe blind. Arkia entpuppte sich als heimtückische Zauberin, die auch ohne zu zögern den benebelten Trollaner verschwinden liess ? in den Mauern von Grayskull! Gleich danach wurde Teela ihr zweites Opfer. Aus ihr wurde ein kleiner Vogel, der vergebens versuchte, ständig auf sich aufmerksam zu machen.
Arkia zaubert Orko in die Schlossmauern
Arkia verwandelt Teela in einen Vogel
Das Interessante dabei war, dass Skeletor in Orko wohl doch eine grössere Gefahr sah als man bisher immer angenommen hatte. Denn zuerst wollte der Herr des Bösen den kleinen entführen lassen, dann musste Arkia sich um ihn kümmern. Vermutlich befürchtete Skeletor, dass der Hofzauberer trotz geringerer magischen Fähigkeiten, die Maskerade Arkias durchschauen könnte. Dieses Risiko wollte er vermeiden. Weshalb Teela aus dem Weg geräumt wurde, war klar. Immerhin wollte Skeletor die Herrin von Eternia lieber früher als später tot sehen.
Schliesslich kam es zur ersten Konfrontation mit dem eigentlichen Gegner dieser Geschichte. Nachdem es He-Man und dem Waffenmeister nicht gelang, den riesigen Drachen mit dem Wind Raider zu stoppen, mobilisieren sie sämtliche Kämpfer um vereint gegen die Bestie in die Schlacht zu ziehen. Neben dem bereits aus der
vorherigen Folge bekannten Ram-Man gibt erstmalig der Gigant mit den drei Gesichtern sein Debut: Man-e-Faces. Und auch Stratos, der Bezwinger der Lüfte tauchte auf. Damit waren alle bisher bekannten Helden angetreten, denn selbst Zoar, der Adler der Giganten kämpfte mit an ihrer Seite!
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Mit allem was ihnen zur Verfügung stand warfen sich die Masters in den Kampf. Ein solches Schlachtengetümmel hörte man in späteren Folgen kaum noch. Es wurde geschossen, gebombt und gesprengt dass es eine reine Freude war. Doch alles war vergebens, denn der Drache liess sich nicht aufhalten. Erst He-Man?s Idee, dem Drachen eine gesamte Rinderherde zum Frass vorzuwerfen hatte den gewünschten Erfolg ? nämlich eine kurze Atempause, während der Drache sich auf den Boden legte und verdaute. Diese Szene war relativ brutal für eine Kinderserie, denn das Bild, wie das Biest sich auf die Rinder stürzte und eines nach dem anderen gierig verschlang, konnte sich jedes Kind ausmalen.
Der Drache verspeist die Rinderherde
Während also die Helden sich vorerst hinter die Burgmauern verzogen um zu verschnaufen, suchte He-Man den König auf. Ja, es wird (seit
Folge 2 zum ersten Mal wieder) der König erwähnt, denn scheinbar gab es immer nur Teela als Herrin von Eternia. Man merkt im nachhinein, dass sich nun so langsam der Umbruch im Plot näherte. Der König jedoch war so krank, dass niemand mit ihm reden konnte. Daher verzichtete He-Man auch darauf, diesem mitzuteilen, wie es um die Burg stand. Natürlich könnte man fragen, was Randor überhaupt dort zu suchen hatte, aber über all die Unstimmigkeiten kann man hinwegsehen. Damals, als man es nicht anders kannte, erst recht.
Zwischenzeitlich hatte der Drache sich aus seinem Verdauungsschläfchen erhoben und begann, den Weg auf Grayskull fortzusetzen. Was blieb He-Man also übrig in dieser Stunde der Not? Richtig, er musste den Geist von Castle Grayskull um Rat fragen. Somit suchte er seinen Joker wie gewöhnlich im Thronraum auf. Auch dieses Mal konnte der Geist aufwarten mit einer Menge rätselhaften Sätze und Andeutungen, deren Sinn es auch dieses Mal zu entschlüsseln galt:
Übermächtig ist das Gute, auch in den Händen der Schatten und der feuchten Tiefe! Wenden kannst du es nur, wenn du das Licht gewinnst.
He-Man fragt den Geist um Hilfe
Dies unter anderem teilte der Geist ihm mit. Recht schnell kamen sie darauf, dass mit dem Schatten und der feuchten Tiefe sicher Skeletor und Mer-Man gemeint waren. Letzteren hatten Ram-Man und Man-e-Faces zuvor noch beobachten können ? neben Skeletor. Konnten sie mit dem Beherrscher der Meere vielleicht das Licht gewinnen? Sie konnten es nur herausfinden, indem sie ihn ausfindig machen. Daher machten sich He-Man und Man-at-Arms mit dem Road Ripper (dem raketengetriebenen Supersprinter) auf zu den Berserker Inseln. Diese liegen inmitten dem Meer der Harmonie. Alleine die Erwähnung dieser Orte zeigte wieder, dass dem Autoren doch gewisse Informationen vorlagen. Denn sowohl die Inseln als auch die See der Harmonie finden sich in anderen Geschichten wieder. Lediglich die Fahrzeuge der Masters wurden nie so ganz richtig dargestellt. So kam es vor, dass Ein-Mann-Bodenfahrzeuge wie der Road Ripper hier zwei Insassen fassen und auch fliegen konnte!
Auf den Inseln werden die beiden wie erhofft fündig und treffen auf den unheimlichen Mer-Man. Schon jetzt wird verdeutlicht, dass der Dämon der Meere zwar ein Verbündeter aber auch zugleich ein Rivale Skeletors war. Anders als sonst trug Mer-Man ein Amulett bei sich. Dies musste das Licht sein, von dem der Geist gesprochen hatte. In einem tödlichen Zweikampf gelang es He-Man, ihm dieses Schmuckstück zu entreissen. Selbst die herbeigerufenen Möwen oder die Flutwelle, welche die Helden zerschmettern sollte, konnten es nicht verhindern. Triumphierend rasten sie mit dem Road Ripper davon.
He-Man trifft auf Mer-Man
Nun hatten sie das Licht ? doch was sollten sie damit anfangen? Diese Frage wurde ihnen abgenommen, denn kaum kamen sie wieder in Grayskull an, schon tauchte Arkia auf, die bettelnd nach dem Amulett verlangte. Trotz der Bedenken von Man-at-Arms überreichte der Stärkste der Starken der kleinen Trollanerin das Licht. Dankend eilte sie davon. Inzwischen hatte der Drache die Burg erreicht. Mit einem Fuss zertrampelte er eine Seite der Mauer ? und verharrte plötzlich. Aus unerklärlichen Gründen stoppte die Bestie den Angriff. He-Man war ratlos, bis ihn sein bester Freund auf die kleine Gestalt aufmerksam machte, die nun auf dem Kopf des Drachen saß: Es war Arkia! Doch sie war nicht länger eine Trollanerin, sondern ein Wichtel. Sie erklärte den Masters, dass Mer-Man ihr das Amulett geraubt und sie und ihren Freund - den Drachen ? daher unter seiner Kontrolle hatte. In der Maske der Trollanerin konnte sie sich einschleichen und den Angriff des Drachen von innen heraus steuern.
Arkia besiegt den Drachen
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Nun war die Gefahr gebannt. Arkia und der Drache zogen davon und auch Orko und eine ziemlich verärgerte Teela kehrten zurück. Mit Recht verärgert, wollte ihr Vater ihr doch sogar einen Pfeil durch die Brust jagen, als sie noch ein Vogel war. So endet das Abenteuer im Kreise der Freunde.
Die Sprecher
Auch dieses Mal gab es wieder Zuwachs in der Riege der Stammsprecher.
ECKART DUX
Name: Eckart Dux
Geburtstag: 19.12.1926
Geburtsort: ?
Beginnen wir mit Man-E-Faces, welcher von Eckart Dux gesprochen wird. Dieser ist wahrlich kein Unbekannter, auch wenn es vielen wohl nicht bewusst sein wird. Zur Zeit spricht Dux einen alten streitlustigen Gesellen in einer beliebten Sitcom. Ja, der Mann mit den drei Gesichtern ist niemand anderer als Arthur Spooner aus ?King of Queens?. Inzwischen ist seine Stimme merklich reifer geworden, doch gewisse Stimmlagen sind nach wie vor unverkennbar. Doch schon früher hatte Dux ein Talent dafür, seine Tonlage beliebig zu ändern, passend zu den Charakteren. So konnte er beispielsweise den kleinen Drachen Flitze Feuerzahn in der gleichnamigen EUROPA Serie sprechen. Filmkennern ist er wohl als Steve Martin im Gedächtnis geblieben. Oder auch Anthony Perkins in Psycho 1-3. Ach ja, den Hannibal im ?A-Team? gab er auch, zumindest in der ersten Synchronisation für die ARD. Eckart Dux ist nun schon seit über 50 Jahren im Synchronisationsgeschäft!
Stimmprobe von Eckard Dux
GOTTFRIED KRAMER
Name: Gottfried Kramer
Geburtstag: ?.?.1926
Geburtsort: ?
Gestorben: 1994
Nun kommen wir zu Mer-Man, den Dämon aus den Tiefen der Ozeane. Sein Sprecher war Gottfried Kramer. Oder sollte man besser K.I.T.T. sagen? Wobei er in ?Knight Rider? wesentlich freundlicher und sanfter sprach. Kramer war ebenfalls oft zu hören gewesen in zahlreichen Hörspielen wie TKKG, Fünf Freunde, Tim und Struppi, Asterix usw. In Flash Gordon war er als Dr. Zarkov dabei. Auch in TV Serien und Filmen tauchte er ab und an auf. Leider weilt Kramer nicht mehr unter uns, er verstarb im Jahre 1994.
Stimmprobe von Gottfried Kramer
RENATE PICHLER
Name: Renate Pichler
Geburtstag: 01.11.1937
Geburtsort: Pommern
Kommen wir zu Arkia. Ganz im Gegensatz zu der Trollanerin, hat Renate Pichler in Wahrheit eine angenehme Stimme. Sie war bei Europa zu hören in Asterix als Falbala, in TKKG u.a. als Margot Glockner (Mutter von Gabi), in Fünf Freunde als Tante Fanny und noch einiges andere. Im TV sprach sie u.a. Barbara Bain in ?Mondbasis Alpha?. Desweiteren ist Renate auch als Synchronregisseurin tätig, z.B. in ?Knight Rider?
Stimmprobe von Renate Pichler
Wer den
Stratos in dieser Folge gesprochen hat, ist leider nicht bekannt. Er wird genausowenig im Inlay erwähnt wie Man-e-Faces, wohl weil der Auftritt zu kurz war. Doch die Stimme kommt einem nicht mal bekannt vor. Vielleicht kann hier ein Leser Abhilfe schaffen und PlanetEternia mit Informationen versorgen?
Fazit
Der unbezwingbare Drache war eine abenteuerliche und sehr spannende Geschichte, die erstmals alle damaligen Helden versammelte. Zwar war die Grundidee an sich nicht wirklich neu, da sich Skeletor auch beispielsweise im Cartoon der Hilfe von Drachen bediente. Aber es kommt ja auf die Details an und die Ausarbeitung der Story. Und die war gelungen, man konnte im Ganzen nichts aussetzen - mit Ausnahme eben der kichernden Arkia. Lediglich der Schluss kam etwas zu plötzlich. Auch der Abmarsch von Arkia und dem Drachen geschah zu heiter. Immerhin hatten die beiden einen beträchtlichen Schaden angerichtet! Auch den Nebensatz eines Unbekannten hätte man weglassen können: ?Wiedersehen, mach?s gut!? ? Das mutete doch etwas seltsam an. He-Man erwähnte zwar, dass Skeletor eines Tages dafür büssen wird, doch nichtsdestotrotz blieb der Nachgeschmack eines etwas zu lockerleichten Abschlusses der Geschichte. Allerdings trübt das kaum den Spass an dieser ansonsten gelungenen Folge!
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