She-Ra war eine freundliche Stiftung von MotU-Classics.de.
He-Mans Schwester hat es in letzter Zeit zu etwas gebracht! Nämlich einer neuen Zeichentrickserie auf Netflix, die trotz extremer Designänderungen und enttäuschter Altfans bereits Preise eingeheimst und ziemlich schnell eine zweite Staffel genehmigt bekommen hat. Entsprechendes Spielzeug ist bei Mattel zumindest in Planung. Erwachsene Sammler indes wollten natürlich lieber "ihre" klassische Filmation She-Ra, welche die dritte
Club Grayskull Wave abrundet. Fun fact: jeder der bisherigen" HatMotU" Waves (inklusive dem ersten Jahrgang bei Mattel) beinhaltete stets einen weiblichen Charakter. Interessiert keinen, aber ist nützlichst Nerdwissen für kommende Fantreffs und Conventions.
Verpackung
Wie immer ist auch She-Ra mit dem auffälligen "Hüftband" fixiert. Alle Zubehöre sind gut sichtbar platziert, und das Motiv auf der Rückseite samt Crystal Castle Hintergrund ist überaus gelungen. Super7 muss jedoch weiterhin die Polsterung verbessern. Die braunen Mailerschachteln sind nahezu wertlos, wenn alles zu eng bemessen im Versandkarton steckt. Da muss während des Versandwegs "on a boat" nur mal ein Karton etwas unsanft transportiert werden, schon haben die Verpackungen entsprechende Schäden.
Modellierung
Wer schon MotU Classics Figuren von She-Ra sein Eigen nennt, wie hier vielleicht erst einmal über die extrem dünne Taille der Filmation Adaption erschrecken. Tatsächlich ist She-Ras Figur perfekt dem Cartoon entliehen worden, da diesmal kein Überzug den Torso verdickt, sondern einfach direkt ein neuer Körper modelliert wurde. Die Four Horsemen haben kaumTeile anderer Figuren recycelt. Lediglich die Oberschenkel stammen von der Zauberin, und selbst die Hände sind neu mit nicht ganz so stark gekrümmten Fingern wie bisher gewohnt. Zugleich ist She-Ra weder zu groß noch zu klein geraten, sondern wirkt neben ihren männlichen Kollegen (und Gegnern) genau richtig proportioniert.
Nicht ganz so perfekt ist ihr Gesicht, welches schon von Haus aus eine Spur zu schmal wirkt, während die Flügel der Tiara etwas zu weit abzustehen scheinen. Nun ist es gerade bei weiblichen Charakteren nie einfach, ihre meist sehr reingeschnittenen Züge zu adaptieren. Ein markantes Männergesicht wie das von Man-At-Arms ist in der Regel deutlich unproblematischer. Dennoch wirkt She-Ras MotU Classics Gesicht, als sei es näher am Cartoon. Die Haare indes sind perfekt mit den über die Schultern wallenden Locken, ebenso wie der etwas weiter ausgebreitete Umhang. Insgesamt eine sehr gute Modellierung, die nur im Gesicht nicht ganz überzeugt.
Bemalung
Vorweg ist es erfreulich, dass She-Ra in weiten Bereichen sehr knallige Farben besitzt. Weiße Partien sind nicht graumeliert wie bei der ersten
MotU Classics She-Ra , sondern strahlend hell. Einzig die Goldpartien sind zu ockerfarbig geraten, um die Zeichentrickftönung wiederzugeben. Damit ließe sich durchaus noch leben, wenn nicht zwei große Probleme bestünden. Zum einen ist She-Ras Haut aus dem berüchtigten Milchplastik gefertigt, welches hier wieder überdeutlich auffällt. Dass allmählich ein Gewöhnungseffekt eintritt, macht die Sache nicht besser. Im Gegenteil, Super7 kann noch so oft erzählen, dass sie das Plastik bereits sanden lassen - das Ergebnis zählt, und das stimmt einfach nicht. Eine 35 Dollar teure Figur darf einfach nicht aussehen wie Kirmesware.
Und auch das Plastik würde mancher noch hinnehmen, wenn wenigstens die Gesichtsbemalung stimmen würde. Mag schon die Modellierung nicht perfekt sein, die Bemalung sorgt endgültig dafür, dass She-Ra eher wie ein Custom aussieht. Man muss nur die Verpackungsrückseite anschauen, um zu sehen, wie weit die Figur vom Vorbild entfernt ist. Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass nicht deckungsgleich auf die Augen bemalt wurde. Wobei die Fabrik anhand von
Fisto gezeigt hat, dass sie solche Details sehr wohl gut bearbeiten kann.
Abbildung
: Unbemalter Prototyp.
Eher drängt sich der Verdacht auf, dass Super7 - wieder einmal - bei den Mustern nicht genau genug hinschaute und eine Bemalung absegnete, die vor der Serienproduktion unbedingt hätte optimiert werden müssen. Solcherlei Spekulation hin oder her, das Gesicht dieser Figur zeigt bestenfalls eine She-Ra Cosplayerin.
Beweglichkeit
She-Ra ist grundlegend sehr beweglich, was sich auch für MotU Classics Sammler lohnen kann. Zwar sind ihre Beine und Stiefel nicht drehbar. Dank des weit geschnittenen Rocks passt sie trotzdem auf den Sattel von
Swift Wind - nicht hundertprozentig, aber ähnlich "halbsolide", wie
Bubble Power She-Ra. Die Kniegelenke sind sehr fest, und auch die Fußknöchel stabil genug, um der Figur genug Standfestigkeit zu geben. Besonders gelungen ist aber die drehbare Hüfte. Das Gelenk ist so geschickt unterhalb des Gürtelbands versteckt, dass es als solches nahezu gar nicht erkennbar ist. Toll!
Von der Hüfte an aufwärts geht es aber eher abwärts. Zwar ist der Kopf dank biegbarer Haare seitlich gut drehbar. Die Arme besitzen je drei Doppelgelenke, und die Ellenbogen sind wie bei der
Sorceress so gestaltet, dass keine hässlichen Gelenkpins sichtbar sind. Jedoch sind die Hände und Ellenbogen "lockerer", als gewohnt. Nicht ausgeleiert, aber das Positionieren ist hier deutlich mehr Gefummel als bei der Zauberin. Wie bei Ultimate He-Man hat Super7 auch hier kein Kippgelenk in die rechte Hand integriert, um She-Ras Verwandlungspos zu ermöglichen. Zudem stehen die Arme stehen immer ein gutes Stück vom Körper ab, obwohl es dafür keinerlei Grund geben dürfte. Jeder Schwachpunkt für sich mag vielleicht "nur" etwas lästig sein. Alle drei aber ergeben ein schlechtes Gesamtbild. Und wären für Super7 mit nur ein wenig mehr Sorgfalt vollständig vermeidbar gewesen.
Zubehör
She-Ra besitzt im Grunde nur eine Waffe - diese aber in drei verschiedenen Formen. Ihr Zauberschwert in Standardform ist eine perfekte Adaption des Cartoondesigns, wie man es sich besser nicht wünschen könnte. Hier zeigen die Four Horsemen, dass die Schwerter kein fauler Kompromiss wie bei
He-Man sein müssen. Nein, wirklich, dieses Schwert des Schutzes kann gar nicht genug gelobt werden. Auch ist es sehr leichtgewichtig, was den ja nicht gerade superfesten Armgelenken entgegen kommt.
Im Zeichentrick konnte She-Ra das Schwert aber auch in zahlreiche andere Utensilien verwandeln. Die beliebteste Form war ein Schild, welcher hier das zweite Zubehör darstellt. Farblich gleichauf mit dem Schwert, ist auch diese seit Jahren gewünschte Waffe sehr gelungen. Da noch genug Platz in der Gussform war, wurde als nettes Extra noch die deutlich obskurere Bumerang-Verwandlungsform beigelegt. Der einzige Mangel ist bei den Waffen nur, dass die dünneren Bereiche teils lichtdurchlässig sind. Ansonsten top Zubehör, das keine Wünsche... aber halt. Gerade She-Ra hätte noch eine Wechselhand für ihre Verwandlungspose gebraucht! Mit dem zeitgleich erschienenen
Mantenna hat Super7 nun einmal entsprechende Ansprüche geschürt.
Fazit
She-Ra hatte jedes Potenzial, ein Highlight zu werden. Leider hat Super7 aber das Gegenteil verkauft. Milchplastik, schlechte Armgelenke und ein nicht wie She-Ra aussehendes Gesicht machen die positiven Aspekte zunichte. Wenn eine deutlich ältere MotU Classics Version unterm Strich besser war, zeigt das leider, was für eine herbe Enttäuschung die
Club Grayskull Figur geworden ist.
Reilly wurde einmal von einer She-Ra Cosplayerin angebaggert. Na ja, eigentlich trug sie Hose und Pulli. Und war ein Mann. Der nur die Busfahrkarte kontrollieren wollte. Aber das klingt halt nicht so aufregend!
Alle Reviews zur He-Man and the Masters of the Universe Toyline:
Wave 1 (Mattel)
He-Man |
Trap Jaw |
Skeletor |
Evil Seed |
Beast Man |
Evil-Lyn |
Clawful
Wave 2 (Super7)
Man-E-Faces |
Mer-Man |
Sorceress |
Tung Lashor
Wave 3 (Super7)
Fisto |
Grizzlor |
Mantenna
Sonderfiguren (Super7)
Prince Adam (Laughing)
Lust auf mehr?
In unserem
Archiv erwarten dich bereits
über 850 Masters Reviews!