Buzz-Off wurde am 15.12. zum kleinen Sorgenkind manchen He-Fans. Mit rund 6 Stunden war der Bienenmann die mit Abstand am längsten erhältliche, auf einem Charakter der Vintage Toyline basierende Abo-Figur des Jahres 2010, was den einen oder anderen Sammler doch verwunderte. Dabei sind sechs Stunden noch lange keine schlechte Zeit für einen Nebencharakter ohne Wechselkopf, der zu einem Zeitpunkt erschien als die meisten Weihnachtseinkäufe schon getätigt waren. Zudem wird kaum jemand die eher unbeliebten MotU-Kunstdrucke zum Anlass genommen haben, sich Buzz-Off als Gelegenheitskauf mitzunehmen. Und last but not least gab es auch keine Vorab-Reviews im Internet, wodurch die Figur bei manchem auch gar nicht mehr auf dem Schirm war. Was auch immer die Ursachen waren, der langsame Ausverkauf sollte zu diesem Zeitpunkt noch kein ernsthaftes Kopfzerbrechen bereiten.
Abbildung
: Printanzeige
Verpackung & Biografie
Buzz-Off wird auch bei den Classics als "Spy in the Sky" beworben und hält keine Waffen in den Zangenhänden. Auch der Helm ist separat platziert, wobei es Mattel glücklicherweise gelungen ist, ihn mit der Außenseite sichtbar verpacken zu lassen - bei Belegexemplare lag er noch mit der Innenseite sichtbar im Blister. Die Flügel werden durch einen separaten Einleger fixiert, und die Figur lässt sich auch dank der wenigen Gummibänder leicht entnehmen. Auf der Rückseite werden satte sieben Figuren beworben, allesamt Heldencharaktere. Die Biografie wird von Motiv des 80er Jahre Cardback verziert, was nicht unbedingt die beste Entscheidung war. Hier ist Buzz-Offs Gesicht nämlich kaum zu erkennen. Die Ironie dabei ist, dass aus genau diesem Grund bei Trap Jaw nicht dessen Cardbackmotiv eingesetzt wurde, obwohl er dort sehr viel besser zu erkennen war als Buzz-Off hier.
Abbildung
: Front- und Rückseite der Verpackung
Auch hier hat es sich Mattel nicht verkneifen können, einen Realnamen zu kreieren: "Tzzzt zzz zz zzTTTzz" soll offenkundig ein Augenzwinkern auf Hummelgesumse sein und entlockt Oma Käthe sicher ein mitleidiges Schmunzeln - zu mehr reicht es aber dann doch nicht mehr. Die Biografie orientiert sich überwiegend am 200X Cartoon und erwähnt neben Buzz-Offs Volk der Andreeniden und dem kraftverleihenden Ambrosia auch den
Sky War (MYP Cartoon Folge 5), durch den sich Andreenos überhaupt erst König Randor anschloss. Biologen werden ihre Hände über den Köpfen zusammenschlagen angesicht der Aussage, dass die Andreeniden mit den Kex (ein Volk aus dem Minicomic
He-Man and the Insect People) und den Arachnakriegern (Webstors Rasse) artverwandt sind. Dazu muss aber gesagt werden, dass auch im 200X Cartoon schon eine derartiges Verhältnis erwähnt wurde - hier ist Mattel also immerhin mal nicht der Urheber von Albernheiten. Anders sieht es bei Buzz-Offs Rang aus, der nun nicht wie im Zeichentrick ein "Lord" sondern gar ein König ist. Manager Scott Neitlich erklärte dazu, dass ein Andreeno-König ein tapferer Kämpfer sei und mehrere, teils wechselnde Könige der Königin der Andreeniden unterstehen. Nette Story, letztlich aber nur notdürftiges Flickwerk. Die Biografie ist abgesehen von derlei Details insgesamt annehmbar und erwähnt sogar Mekaneck als Buzz-Offs Kollege bei Missionen.
Abbildung
: Biografie
Modellierung
Eines vorweg: Wer absolut auf die 200X-Neugestaltung des Spy in the Sky schwört, wird hier enttäuscht. Da jener Stil laut Mattel in dieser Toyline "retired" und nur in Form weniger Elemente präsent ist, orientiert sich auch Buzz-Off stark an der Vintagefigur. Folglich wurden zahlreiche Formen von Whiplash recycelt. Neu sind lediglich die Unterarme, Scherenhände, Flügel, der Kopf und das am Torso angebrachte Rückenelement.
Selbiges stellt die wohl interessanteste Neuerung dar, denn hier haben die Four Horsemen einen Hybrid aus Elementen der früheren Buzz-Off Figuren geformt. So ist das Element ein gelber Chitinpanzer, an dem nicht nur die Flügel sondern auch zwei rudimentäre Insektenbeine angebracht sind. Letztere wurden erstmals in der 200X Toyline eingeführt, für die MotU Classics wurden Beinchen kreiert, welche den Beinchen von
Webstor gleichen, jedoch neu modelliert und kürzer sind. Die Flügel wiederum entsprechen in ihrer Grundform den Schwingen der Vintagefigur. Während aber an den äußeren Seiten die von damals bekannten Elektronikelemente zu sehen sind, wurden die Innenseiten im Stil der 200X-Insektenflügel strukturiert.
Somit trägt Buzz-Off in dieser Toyline also natürlich, jedoch technisch verstärkte Flügel. Sehr ansehnlich sind auch Kopf und Scherenhände strukturiert - besonders am Kopf sind nun viele Details zu sehen, welche in den 80er Jahren aufgrund der damaligen technischen Begrenzungen eher verwaschen und undeutlich zu erkennen waren. Darüber hinaus wurde Buzz-Off wieder mit geschlossenem, leicht lächelnden Mund modelliert.
Bemalung
Die Figur wurde vollständig im hinlänglich bekannten Farbschema angefertigt. Unterschiede besonders zum 80er Jahre Buzz-Off finden sich eher in Nuancen. So ist der gelbe Gürtel nicht matt, sondern mit einer Glanzschicht überzogen, während die Augen etwas grünlicher bemalt wurden als es früher der Fall war. Während die Flügel glücklicherweise wieder transparent sind, wurde der Chitinpanzer am Rücken mit einem dunkleren Farbton zusätzlich akzentuiert. Leider gibt es aber ein paar Abstriche. Während der Kopf sehr punktgenau bemalt wurde, lässt sich darüber streiten, ob die Zähne wirklich im braun des Mundes gefärbt sein müssen, nur um der Vintagevorlage gerecht zu bleiben.
Je nach Blick- und Positionswinkel ist auch erkennbar, dass der Kopf aus gelbem Plastik gegossen wurde. Zwar ist dies verständlich, da sich eine dunkle Farbe leichter deckend auf hellem Grund auftragen lässt als umgekehrt. Dennoch hätte Mattel besser auch die Innenseite braun bemalt. Teilweise etwas unsauber sind auch die Übergänge zwischen gelben und braunen Partien des Torsoelements. Das vielleicht größte Manko liegt jedoch in den Unterarmen, deren Farbtönung nicht zu den Oberarmen passt. Vielmehr scheint es, als seien die Oberarme in ihrer beige-braunen Grundfarbe gegossen, die Unterarme jedoch übermalt worden.
Beweglichkeit & Actionfeature
Buzz-Off besitzt alle üblichen 27 Standardgelenke, die glücklicherweise durchweg fest sitzen. Zwar lässt sich der Kopf nicht besonders weit nach oben bewegen, das war es aber auch schon an Einschränkungen. Mancher Fan wird enttäuscht sein dass sich die Zangenhänden nicht öffnen und schliessen lassen. Dies hätte aber wiederum die hervorragende Modellierung gestört, und die Gelenke wären zwangsläufig locker geworden, was das sichere halten von Waffen zunehmend erschwert hätte. Dennoch war es das noch nicht, denn wie schon
Webstor besitzt auch Buzz-Off an der Rückseite satte 8 acht weitere Bewegungspunkte in Form von je zwei Gelenken an jedem Flügel und Insektenbein.
Mehr Beweglichkeit ist kaum noch möglich, zumal Vintagefans die Beinchen so zurechtdrehen können, dass sie in der Frontale unsichtbar und selbst in der Rückansicht sehr unauffällig sind. Erwähnt werden sollte aber, dass das Gewicht der Flügel durchaus die Gelenke strapaziert und nach hinten gedreht die Standfestigkeit erschwert. A propos: Nachdem es bei Whiplash versäumt wurde, sind nun an der Unterseite der Füße endlich Löcher für Haltepins eingearbeitet. Leider wurden die ersten Exemplare aber noch ohne Löcher produziert, wodurch der eine oder andere Fan auch bei Buzz-Off auf sie verzichten muß.
Zubehör
Im Gegensatz zu Whiplash ist das Rückenelement von Buzz-Off offenbar angeklebt und somit nicht mehr abnehmbar. Anders sieht es natürlich bei seinem Helm aus, der auf der Vintagevorlage basiert, aber mit einigen Veränderungen aufwartet. So sind die Fühlerspitzen nach oben geschwungen, was anfänglich ungewohnt, aber dennoch gelungen ist. Gleiches gilt für die kleinen "Pickel" auf der früher glatten Oberfläche, wodurch der Helm ein insgesamt weitaus organischeres Design vermittelt. Während er in den 80ern nur aufgesetzt wurde, kann er nun richtig am Kopf festgeklemmt werden und fällt selbst bei wildem schütteln (PE-Patent #32: MotUC Schütteltest) nicht ab. Zudem passen die braunen Linsen wie schon bei der 200X Figur komplett über die Augen. Dennoch wirkt der Helm insgesamt etwas zu klobig und hätte von dünnerem Plastik profitieren können.
Als Waffen liegen Buzz-Off Adaptionen seines Vintage-Beils und seiner 200X-Stabaxt bei. Beide sind detailreich modelliert und lassen sich problemlos in die Zangenhände stecken. Farblich wurde das matte Braun des Beils durch metallic-rotbraune Klingen und Details sowie einem schwarzen Griff ergänzt. Die Stabaxt hingegen erhielt metallic-gelbe Klingen, während die Griffstange metallic-rotbraun und nur zwei Partien matt-braun sind. Für sich gesehen ist jede Waffe sehr schön bemalt, jedoch passen sie nicht gänzlich zusammen - dafür erinnern die Farben der Stabaxt zu sehr an ihre 200X-Version. Zusammen mit einem 200X-Wechselkopf wäre sie perfekt. Selbiger wurde aber von Mattel gestrichen, was ohnehin schon ein großer Verlust ist. Konsequent hätte dann aber die Stabaxt wenigstens das gleiche Farbschema wie das Beil erhalten müssen. Beide Waffen hätten anschließend mit 200X-Bemalung in einem Weapons Pak erscheinen können.
Fazit
An Buzz-Off scheiden sich klar die Geister. Wer nun einmal das deutlich veränderte und stark insektoide 200X Design bevorzugt, wird hier nur sehr unzureichend bedient. Wer hingegen auf das Vintage Design schwört, erhält hier eine schöne Adaption nach modernen Standards. Das Problem ist hier also eher der persönliche Geschmack jedes Fans, während die Figur für sich genommen eine abgesehen von einzelnen kleinen Mankos insgesamt doch gelungene Ergänzung für die MotU Classics ist.
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