Als die Four Horsemen erstmals ihre Pläne zur Reihe der Mini-Statuen präsentierten, sollte Serie 1 nur aus zwei Charakteren bestehen. Wenig später aber wurde dieser Plan umgeändert, und der zunächst für Serie 2 geplante Snout Spout wurde als dritter Charakter zu
Hordak und
Clawful gepackt. Aber auch schon im Vorfeld hatte das Neudesign des einst eher unbeliebten Elefantenmenschen für Furore gesorgt, da er einer jener Actionfiguren-Prototypen war, die bereits auf der San Diego Comic Con im Sommer 2004 gezeigt wurden.
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: Frühe Konzeptskizze
Laut Aussage der Horsemen hätte die Figur wie schon ihre
Vintageversion Wasser aus dem Rüssel spritzen können. Noch erstaunlicher aber war, dass am Prototyp ein kleiner Teil des Helms abgenommen werden konnte, um darunter ein mechanisches Innenleben zu entdecken! Hierauf angesprochen enthüllten die Horsemen schließlich, dass ihr 200X Snout Spout fast volllständig ein Roboter gewesen wäre, in dem allenfalls ein Gehirn oder ähnliches organisch gewesen sei.
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: Unbemalter Prototyp der Actionfigur
Inwieweit dies von Autoren auch übernommen worden wäre, bleibt jedoch durch die Einstellung von Cartoon und Comic ungewiss, und so ist Snout Spout die erste Mini-Statue, welche keinerlei Auftritte in anderen Medien verbuchen kann. Das heißt, zumindest einen kleinen Hinweis gab es im Masters Comic
"The Shard of Darkness" Teil 1 zu erkennen! Die hier dargestellten Feuerwehrleute tragen Uniformen, nicht unähnlich dem Look von Snout Spout.
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: Kopf ohne Maske (digitale Nachcolorierung von PlanetEternia)
Beschreibung:
Für jede Mini-Statue wurde auch eine Kurzbeschreibung des Charakters erstellt, welche auf der Verpackung aber letztlich keine Verwendung fand:
"Niemand kennt die wahre Geschichte hinter der elefantenartigen Eisenmaske des als Snout Spout bekannten, geheimnisvollen Feuerwehrmanns. Manche sagen, er sei ein Android, der von den alten Eterniern geschaffen wurde, um bei der Bekämpfung großer Brände zu helfen. Andere behaubten, er sei ein Feuerwehrmann, der bei der Rettung anderer aus einem Inferno schwere Verbrennungen erlitt und von einem Schutzanzug umhüllt wurde. Was auch immer seine wahre Geschichte ist, dieser mächtige Kämpfer besitzt große Kraft, ein tapferes Herz und eine Hochdruckwasserkanone in seinem Rüssel, die jedes Feuer zu löschen vermag!"
Statue:
Für die Mini-Statue wurden die Formen der nie produzierten Actionfigur übernommen, wodurch sie freilich umso glaubhafter die gewollte Illusion eines beweglichen Spielzeugs suggeriert. Zugleich wurde die bekannte Masters Pose der leicht angewinkelten Beine und Arme beibehalten, während der Rüssel in leicht geschwungener Form modelliert ist und somit weitaus dynamischer als in den 80er Jahren wirkt.
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: Snout Spout Prototyp
Obwohl die Statue deutlich auf dem Vintagedesign aufbaut, haben die Horsemen wieder konsequent eine Modernisierung vorgenommen, ohne dabei aber allzu stark vom Vorbild abzudriften. So wurde der mechanische Look des Kopfes nun auf alle übrigen Partien übertragen, wodurch Snout Spout tatsächlich wie ein Roboter oder Kämpfer in metallener Rüstung wirkt. Der seinerzeit organische Körper ist somit passè. Zugleich passt der Kopf auch im Größenverhältnis besser zum Kopf als der frühere, eher wie ein Helm gewirkte Schädel.
Detailverliebtheit findet sich nicht nur bei den unzähligen Nieten und Konturen sowie dem perfekt strukturierten, mechanischen Rüssel. Auch die Füße können überzeugen. Waren diese bei den ersten Skizzen für den Charakter noch vergleichsweise normal geformt, ähneln sie nun eher elefantenartigen Hufen. Die Hände wiederum wurden mit nur drei klobigen Fingern modelliert, während die Rucksackgute durch Elemente wie einer kleinen Tasche ergänzt wurden.
Selbst der eher treudoofe "Tu mir nichts" Blick der Originalfigur wurde hier durch entschlossene Robotaugen ersetzt, und wo ein richtiger Elefant Stosszähne hätte, befinden sich an Snout Spouts Kopf/Helm nun Hervorhebungen, als könne man dort tatsächlich zwei mächtige Hauer anbringen. Selbst die Größe des heldenhaften Kämpfers ist beeindruckend, da er durchschnittliche Figuren locker um einen halben Kopf überragt!
Auch die Bemalung lässt sich nicht lumpen, denn selbst jene Kleinigkeiten sind konsequent farblich betont, welche bei den Actionfiguren meist aus Kostengründen ignoriert wurden. Während manche Farben in den 80er Jahren recht knallig wirkten, wurde bei der Mini-Statue mit gesetzteren Tönen gearbeitet. Äußerst löblich ist auch der "Wassertank" am Rücken, welcher mit einem roten Metallic-Ton überzogen ist. Glücklicherweise wussten die Four Horsemen aber auch, welche Feinheiten eher schädlich wären, und mieden sie entsprechend. Konkret handelt es sich hierbei um die Augen, welche bei der Classic-Figur mit dünnen schwarzen Pupillen versehen waren, deren fehlen bei der Mini-Statue aber einen bedrohlichen Ausdruck erzeugt.
Als Zubehör liegt Snout Spout natürlich auch eine Display-Base bei, in diesem Fall metallicblau gefärbt für die Helden von Eternia. Wer mit dem Podest weniger anfangen kann, wird aber mit Freuden feststellen, dass Snout Spout in der Regel auch ohne die Standhilfe recht gut stehen kann. Desweiteren trägt er eine gewaltige Axt mit silbernem Griff und blauer Klinge bei sich, welche zwar kaum Ähnlichkeit zu seiner 80er-Jahre Waffe besitzt, aber vielleicht gerade deshalb sehr beeindruckend aussieht. Als drittes Stück schließlich besitzt Snout Spout einen Schraubschlüssel, der an die Griffunterseite der Axt angesteckt werden kann!
Diese Idee ist wirklich lobenswert, da der Schraubschlüssel sowohl an der Axt als auch separat ein nettes Accessoire darstellt und beide Teile sehr gut in die Hände passen. Allerdings wurde er mit einem Blauton bemalt, der am Axtgriff fehlt, wodurch der Übergang leider recht hat wirkt. Hier wäre es besser gewesen, entweder einen einheitlichen Farbton für beides zu verwenden, oder den glatten Axtgriff mit einer Struktur (ähnlich Hordak?s Stab) zu versehen um eine gewollte Abgrenzung besser zu betonen. Bedauerlich ist auch, dass die bereits erwähnte und beim Prototyp der Action-Figur abnehmbare Maske hier mit dem Kopf aus einem Guss gefertigt wurde und ergo das Innenleben verloren gegangen ist.
Fazit:
Das besondere an Snout Spout ist vor allem die Leistung der Four Horsemen, aus einer oft verlachten Vintagefigur eine derart gelungene Neuinterpretation geschaffen zu haben! Hier wurde das Potential eines eher obskuren Designs voll genutzt, ohne es allzu stark zu verfremden. Insofern rundet Snout Spout als "Sleeper Hit" nicht nur eine sehr gute Serie passend ab, sondern braucht sich auch vor den übrigen 200X-Charakteren nicht verstecken.
Erst-VÖ: 03.04.2007
Alle Reviews über die Stactions:
"Die MotU Mini-Statuen" Leitartikel
Series 1:
Hordak ,
Clawful ,
Snout Spout
Series 2:
Grizzlor ,
Clamp Champ ,
Stinkor
Series 3:
Sorceress (inkl. Exclusive) ,
Tung Lashor ,
Mantenna ,
Series 4:
Snake Face ,
Leech ,
Webstor
Series 5:
Sssqueeze ,
Rio Blast ,
Evil-Lyn
Series 6:
Mosquitor ,
Battle Armor He-Man ,
Jitsu
Exclusives:
King Randor Convention Exclusive 2005
Evil-Lyn Convention Exclusive 2006
King Randor AFX-Shop Exclusive 2007
He-Man Convention Exclusive 2007