Hordak war eine freundliche Stiftung von MotU-Classics.de.
Über Hordak muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Skeletors Lehrmeister, She-Ras Erzfeind, Anführer der drittgrößten Fraktion bei den Masters, dank der roten Fledermaus als Wappen und seiner Präsenz im Zeichentrickfilm auch fernab von Hardcorefans gut vertraut. Kein anderer Charakter wäre besser geeignet gewesen, um die
Club Grayskull Wave 1 von Super7 und damit deren Fortsetzung der Filmation Figuren zu starten. Im Nachhinein hätte Super7 wohl auch direkt einen kompletten Neuanfang machen und mit He-Man und Skeletor wieder starten können, da sich die
He-Man and the Masters of The Universe Reihe auch bei Späteinsteigern deutlich besser verkaufte, als die durch Kuriositäten fast nur noch Langzeitsammler ansprechenden MotU Classics Figuren. Vom damaligen Stand aus aber war Hordak eben perfekt für Wave 1 - schon, um einen alten Fehler zu korrigieren.
Verpackung
Super7 hat löblicherweise Mattels Schachteldesign und Form samt Schutzschieber übernommen. Allerdings können die Boxen mit Dellen ankommen, da Super7 in den Versandkartons zu wenig polstert. Da nützt auch die bekannte Mailerbox nichts. Das Motiv auf der Rückseite ist gut gelungen. Vorne ist Hordak samt allem Zubehör gut sichtbar. Allerdings ist er wie alle zeitgleich erschienenen Figuren mit einem äuffälligen Klarsichtstreifen um die Hüften fixiert. Da sollte sich Super7 besser etwas anderes überlegen.
Modellierung
Hordak macht alles richtig, was 2014 falsch gemacht wurde. Damals erschien
"Horde Invasion" Hordak als San Diego Comic Con Exclusive und sollte endlich den Zeichentricklook adaptieren. Aber weit gefehlt, denn die Figur war ein Repaint, deren Kopf, Rüstung und Kragen überhaupt nicht das waren, was Sammler sich erhofft hatten. Jahre später begründete dies der damalige Brand Manager Scott "Toyguru" Neitlich damit, dass dies nun einmal die Classics Adaption war und eine richtige Filmation Adaption bereits fest plante. Genau das erfüllt Super7 nun, denn dieser Hordak ist genau so, wie er im Cartoon zu sehen war. Kopf, Kragen, Rüstung, Oberarme und die Stiefel sind komplett neu und adaptieren das Design perfekt.
Bekanntermaßen konnte Super7 nicht über Mattels Fabrik mit den dortigen Gussformen produzieren, sondern musste ab den
Power-Con 2017 |
3-Packs neue Gussformen in der eigenen Fabrik herstellen. Dementsprechend stammen Hordaks Unterarme und Hose zwar von
He-Man und die rechte Hand von
Skeletor. Diese Teile mussten aber neu produziert werden. Die Schultern, Oberschenkel und Unterschenkel waren immerhin bereits bei den 3-Packs vertreten und konnten somit recycelt werden. Bei den ganz neuen Partien überrascht es, dass Hordaks Torso nicht "einfach" eine neue Rüstung über dem üblichen Grundkörper ist. Stattdessen wurde ein einteiliger Oberkörper produziert. Letztlich eine gute Entscheidung, denn damit ist Hordaks Hüfte ebenso schlank wie im Zeichentrick. Auf diesen Torso ist der recht weiche Kragen fest verklebt, während der Kopf mit einem leichten Lächeln modelliert wurde. Genau so muss ein Filmation Hordak aussehen.
Bemalung
So gut die Modellierung ist, so sehr offenbaren sich hier deutliche Probleme. Grundlegend stimmen alle Farben... aber die Umsetzung! Besonders bei der Bemalung der grauen Partien wurde ungeheuer geschlampt. Graue Farbspritzer sind keine Seltenheit an der Figur. An den schwarzen Partien lassen diese sich immerhin vorsichtig wegkratzen. Aber auch ansonsten können die grauen Partien unsauber aufgetragen sein. Auch der Kopf ist fehlerbeladen. Häufig wurden hier Fehler in der Fabrik nachgebessert, was in Unebenheiten aber klar erkennbar ist. Dabei ist das Weiß offenbar ohne Schutzlack aufgetragen, wodurch der Kopf auch leichter verkratzen oder fleckig werden kann. Sammler mit Fettfingern sollten selbige also vorab waschen!
Wer an seiner Figur keine Flecken oder deutlich erkennbaren Ausbesserungen hat, kann sich wahrhaft glücklich schätzen, muss aber dennoch Hordaks unbemalte Haut verwinden. Diese wurde aus einem derart milchigen Materialton gefertigt, dass es eine Schande ist. Das Milchplastik sieht unpassend aus, wirkt billig und erzeugt schlimmstenfalls sogar Angst, dass es bruchanfälliger sein könnte. Dieser Eindruck ist ein denkbar schlechter, um Sammler vom neuen Anbieter zu überzeugen. Super7 muss bewußt sein, dass man hier in anderen Regionen spielt als mit japanischen Vinylfiguren in Kleinstauflage. Tröstlich ist einzig die Hoffnung, es hier mit Anfangsschwierigkeiten zu tun zu haben, die sich legen werden sobald Super7 die Fabrik besser instruiert und kontrolliert.
Beweglichkeit
Auch hier findet sich ein Problem. Hordaks Fußknöchel sind derart locker, dass seine Standfestigkeit sogar ernsthaft gefährdet ist. Interessanterweise scheint es aber vor allem das Rotationsgelenk zu sein, das hier Schwierigkeiten bereitet. Auf jeden Fall verstärkt sich hier der Eindruck einer Figur minderer Qualität. Schade, denn ansonsten sind Hordaks Gelenke durchgehend solide und umfangreich einsetzbar. Der Kopf wird vom Kragen im Grunde gar nicht behindert, und das fehlende Kippgelenk im Bauch ist kein Verlust. Eine Top Bewertung wäre das auf jeden Fall wert gewesen - hätte Super7 nur bei den Füßen besser aufgepasst.
Zubehör
Manchen Figuren wie
Clawful liegen auf Cartoondesign getrimmte, in der Serie aber nie aufgetauchte Versionen ihrer bekannten Waffen bei. Darauf wurde bei Hordak verzichtet. Der stattdessen beiliegende Kanonenarm ist natürlich ein absolutes Muss. Die Modellierung ist einwandfrei, der Arm kann sowohl links als auch rechts angebracht sowie leicht nach außen bewegt werden. Das Stecksystem wurde allerdings überarbeitet, wodurch die Körperteile nicht mit Mattels Classics Figuren kombinierbar sind.
Auch lösen sich die Arme bei kälterer Umgebungstemperatur relativ schwer vom Körper. Das lässt sich per Fön notfalls leicht beheben. Allerdings bietet auch der komplett bemalte Kanonenarm bereits angesprochene Farbprobleme. Ungenauigkeiten, Kleckse, Schrammen oder deutlich von der übrigen Farbe abstehende Ausbesserungen sind fast immer vorzufinden. An der Öffnung des "Kanonenlaufs" wiederum wäre ein deckendes Schwarz besser gewesen als der dunkelgraue Farbton.
Der ansonsten gelungene Arm hätte in den Augen etlicher Sammler mit einem Strahleneffekt ausgestattet sein können. Stattdessen wurde aber die recht kluge Entscheidung getroffen, lieber Hordaks "Sidekick" Imp in gleich zweifacher Ausführung beizulegen. Auf dem ersten Blick könnte seine Standardform wie ein Re-Use der Mattel Version wirken. Tatsächlich gibt es aber deutliche Unterschiede. So ist die Haut des Super7 Imp glänzender und vor allem deutlich dunkler. Seine Kopfform ist schmäler, da das Originalmodell der Four Horsemen benutzt wurde. Die Arme lassen sich leider nicht bewegen, dafür aber dreht sich der Kopf deutlich leichter als bei Mattel. Vor allem sind die Augen besser bemalt, da Imp den Betrachter nun wirklich anschaut.
Abbildung
: Links: Mattels Imp. Rechts: Super7?s Imp
Fast noch spannender ist aber Imps Verwandlungsform als Schatzkiste. Diese war 2014 Ursacher enormer Kritik, da sie nur an Personen verteilt wurde, die auf der San Diego Comic Convention Hordak kauften. Eine künstliche Verknappung, die zur Folge hatte, dass viele die Truhe nachproduziert sehen wollten, Besitzer aber einen Verlust von Wert und Exklusivität sahen. Super7 hat dieses Dilemma perfekt gelöst. Zwar wurde die Imp-Truhe kaum verändert. Aber während Mattels Version einen aufklappbaren Deckel besaß, ist die Super7 Version fest verschlossen. Und auch hier ist die Farbgebung dunkler als bei der 2014er Truhe. Eine Win-Win Situation und toller Bonus selbst für Komplettsammler.
Fazit
Hordak ist weder mies noch spitze. Seine signifikanten Schwächen halten ihn aber davon ab, verdient als Highlight bezeichnet zu werden. Bei ordentlichem Farbauftrag bleibt er trotz Milchplastik und Wackelfüße noch eine gute Figur. Sammler sollten vor dem Kauf aber auf jeden Fall die Bemalung begutachten.
Reilly verbrachte Wochen mit dem Versuch, Fotos zu machen auf denen Hordaks Gesicht kein weißer Brei ist. Er versucht es immer noch, lässt sich aber gelegentlich füttern und mit einem Schlauch abspritzen.
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