Während in den 80er Jahren immer wieder Deluxeartikeln bei den Masters of the Universe auftauchten, hielt sich Mattel bei den He-Man Toys in dieser Hinsicht eher bedeckt. Lediglich Sagitar wurde als Deluxefigur beworben. Zu Recht, denn eine Kennzeichnung als blosses Vehikel oder gar als Reittier wäre dem im NA Cartoon häufiger gezeigten Charakter bei weitem nicht gerecht geworden.
Abbildung
: Sagitar im Cartoon.
Verpackung & Biografie:
Sagitar erschien 1991 innerhalb von Serie 3 in geschlossener Box mit dem etwas fiesen Untertitel "Galloping Battle Beast". Das Artwork ist annehmbar, reicht aber nicht an die Qualität der Serie 1 Boxen heran. Der Name Sagitar ist überaus passend, denn er basiert auf dem Sternzeichen des Sagittarius, eines Zentrauen. In Europa hingegen wurde die Figur in
Tharkus umbenannt. Basis dafür waren möglicherweise die marsianischen Tharks aus den "John Carter" Geschichten von Edgar Rice Burroughs, unter denen es auch einen Marsianer namens Tars Tarkus gab.
Abbildung
: Front- & Rückseite der Box
Auf der Rückseite wird erzählt, dass Sagitar vom Planeten Palomar stammt und von
He-Man aus der Sklaverei der denebrianischen Minen befreit wurde. Seither trägt er den Helden in die Schlacht und kämpft auch selbst gegen die Bösen Mutanten. Manche der Galaktischen Hüter mögen zwar Sagitars etwas animalische Art nicht, schätzen ihn aber als Mitstreiter. Mattel liefert hier eine spannende Biografie, die zum Großteil auch im Cartoon aufgegriffen wurde, wo Staghorn als Sagitars einstiger Versklaver und somit Erzfeind enthüllt wurde.
Modellierung & Bemalung:
In den 90er Jahren wurde Sagitar/Tharkus häufig noch für eine Masters Figur gehalten. Kein Wunder, denn der Zentaur ist nicht nur anderthalb mal größer als normale Figuren, sondern auch sehr muskulös modelliert worden. Im Gegensatz zu vielen anderen NA Charakteren ist er zudem nicht nahezu vollständig in Rüstungen gekleidet, sondern zeigt etwas mehr Haut. Als einziges Manko des ordentlichen Designs wäre die fehlende Brille anzumerken, welche im Zeichentrick noch zu sehen ist, hier aber final nicht mehr umgesetzt wurde.
Die Modellierung ist dennoch durchweg ansehnlich geraten und reichen von seinem entschlossenen Blick bis zu zahlreichen Details der Kleidungsstücke. Selbige sind vollständig rot gehalten mit bronze- und silberfarbenen Metallpartien. Dieses Schema ist nicht allzu farbenfroh, funktioniert aber dennoch recht gut. Beide Oberkörper sowie die Beine wurden allerdings aus rotem Plastik gegossen, wodurch die Farbe der Haut anfällig für Kratzer ist. Aber auch die Bemalung Mettalpartien kann schnell beschädigt werden.
Aufgrund seiner Übergröße und wohl auch seines Actionfeatures muss Sagitar mit verhältnismässig geringer Beweglichkeit auskommen. Zwar sind alle vier Arme drehbar, während der obere Teil des Torso natürlich gekippt werden kann. Die Beine sind allerdings nur nach vorne und hinten beweglich und besitzen auch keine Kniegelenke. Dies ist nicht unbedingt ein großes Manko, und auch auf eine drehbare Hüfte lässt sich verzichten. Ein beweglicher Kopf hingegen wäre ein deutlicher Gewinn gewesen.
Zudem ist Sagitar im Zweibeinmodus verhältnismässig wackelig, bzw muss leicht nach hinten gebeugt werden, um nicht vornüber zu fallen. Hierdurch blickt die Figur tendenziell eher nach oben statt auf Gegner herab. Dafür behindern sich die Arme nicht untereinander, und die aus soliden Formen gegossene Figur ist insgesamt sehr robust. Hier zeigt sich auch ein Vorteil gegenüber den kleineren Charakteren, denn die Gelenke bleiben in der Regel sehr fest und können nahezu gar nicht abbrechen.
Zubehör:
Sagitar wird mit Schwert und Schild ausgeliefert. Beide Waffen sind aus dunkelgrauem Plastik gefertigt und mit technischen Details verziert. Leider ist aufgrund des Produktionsprozesses im Zentrum des Schildes eine runde Einkerbung, die nicht zum übrigen Bild passt. Ansonsten aber sind die Waffen gestalterisch gelungen und können beliebig sämtliche Handöffnungen gesteckt werden. Zwar sind die oberen Hände besser hierfür geeignet, aber auch die etwas schmäleren Löcher der unteren Arme sind noch groß genug geraten.
Actionfeature:
Sagitar kann sowohl als "Reittier" wie auch als vierarmiger Riese eingesetzt werden. Zu diesem Zweck ist der Torso in zwei separate Oberkörper unterteilt. Der obere lässt sich mühelos nach hinten kippen, während die beiden längeren, unteren Arme als Vorderbeine dienen. So lässt sich die Figur mühelos in den Reitmodus verwandeln.
Selbiger ist ebenso ungewöhnlich wie ansehnlich geraten und sorgt durch das obere Armpaar dafür, dass Sagitar weiterhin kampfbereit ist. Der Rückenbereich des unteren Torsos ist zudem so gebeugt, dass die meisten NA Figuren problemlos darauf Platz nehmen können. Zwar sitzen sie etwas locker auf, können aber dennoch recht ordentlich auf dem Zentrauen reiten.
Fazit:
Sagitar ist nicht unbedingt die beste NA Figur von allen. Ein etwas farbenfreudigeres Design und größere Beweglichkeit hätte das Bild ideal abgerundet. Aber der gallopierende Kämpfer ist dennoch eine gelungene 2-in-1 Deluxefigur und gute Ergänzung für New Adventures Sammler.
Mehr Reviews zu den (New Adventures of) He-Man Figuren:
He-Man (Teil 1) - Anfang und Ende der Neuen Abenteuer
He-Man (Teil 2) - Die Neuen Abenteuer im Zeichentrick
Serie 1 (1989)
He-Man
Skeletor
Hydron
Flogg (aka Brakk)
Flipshot (aka Icarius)
Slushead (aka Kalamarr)
Bolajet
Astro Sub
Shuttle Pod (aka Dreadwing)
Terroclaw (aka Terrapod)
Starship Eternia
Serie 2 (1990)
Battle Punch He-Man
Disks of Doom Skeletor
Kayo (Tatarus)
Karatti
Nocturna
Hoove
Vizar
Optikk
Lizorr
Nordor
Serie 3 (1991)
Quakke (aka Earthquakke)
Skullcopter (aka Doomcopter)
Desweiteren:
"He-Man - Die neue Dimension" Sonderhörspiel
Optikk (MotU Classics Figur)
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