Story
Begleitet von Prinz Adam und Clamp Champ trifft sich König Randor um Mitternacht vor den Türmen Eternias mit der Zauberin. Diese kann seit dem Aufstieg der drei Türme (
siehe The Ultimate Battleground) auch in ihrer menschlichen Gestalt vor der Burg erscheinen. Randor will seinen lange verschollenen Bruder Keldor finden, der vor Jahren in Dimensionen jenseits der Zeit verschwand, als seine magische Experimente fehlschlugen. Die Zauberin erklärt, dass jedes Jahr nur um diese Zeit der Schleier zwischen den Dimensionen schwach genug sei, um ihn mit Hilfe der Macht der Türme zu lüften und in die Vergangenheit blicken zu können. Über seine magische Kugel erfährt aber auch Skeletor von Randors Vorhaben. Sofort beschließt er, die Helden aufzuhalten, denn das Geheimnis um Keldor könnte ihn selbst vernichten. Aus fremden Dimensionen und Zeiten beschwört Skeletor zwei neue Kämpfer herbei und erklärt, sie erst wieder zurückzuschicken, wenn sie sich um seine Feinde gekümmert haben.
Wenig später wird der patroullierende Adam von Scare Glows Angskräften überwältigt, während Ninjor versucht, Clamp Champ zu töten. Gewarnt durch seine Supersinne, kann dieser aber Ninjors Pfeil abfangen. Bevor Scare Glow den vor Angst starren Adam töten kann, wirft Clamp Champ Ninjor auf ihn. Sofort verwandelt sich Prinz Adam in He-Man und greift die Schurken an. Als Skeletor in Snake Mountain sieht, dass seine neuen Kämpfer besiegt werden, teleportiert er sich und Faker direkt zu König Randor und der Zauberin. Gerade als Randor glaubt, etwas hinter dem Dimensionsschleier sehen zu können, taucht Skeletor auf.
Um gegen den Herrn des Bösen kämpfen zu können, verstärkt die Zauberin den König mit magischer Kraft und sendet einen telepathischen Notruf an He-Man. In der Zwischenzeit kann Randor Faker zerstören, der gerade die Zauberin überwältigt hatte. Skeletor nutzt seine Chance und streckt den König mit der Magie des Widderstabs nieder. In dem Moment aber taucht He-Man auf, packt Skeletor und schleidert diesen direkt in das Maul des Löwenturms, welches sofort zuschnappt. Rache schwörend, teleportiert sich Skeletor fort. Die Helden haben zwar gewonnen, aber die Stunde ist mittlerweile verstrichen. He-Man erklärt seinem Vater, dass sie es im nächsten Jahr erneut versuchen werden, um dann Keldors und vielleicht auch Skeletors Geheimnisse zu erfahren.
Rezension
Das in der deutschen Version
Auf der Suche nach Keldor genannte Heft war eines von insgesamt nur sechs Minicomics des 1987er Jahrgangs. Dementsprechend dient es dazu, ein Gutteil der neu erschienenen Figuren zu bewerben. Der Umstand, dass die Zauberin nun auch aktiv im Geschehen mitmischt, wird recht geschickt durch den Bezug der in
The Ultimate Battleground wieder aufgetauchten Türme Eternias erklärt. So spielt die gesamte Handlung um das größte Playset der Toyline, während Castle Grayskull nicht nur grafisch klar in den Hintergrund gedrängt wird.
Die Einführung der neuen Charaktere ist indes recht kurz, aber dennoch spannend gehalten. Clamp Champ ist zwar ohne nähere Erläuterung vorhanden, wird dank seiner Kraft und vor allem seiner an Spider-Mans Spinnensinn erinnernden Supersinne eindrucksvoll dargestellt. Ninjor kann seine Lautlosigkeit unter Beweis stellen, während Scare Glows Glühen lähmende Angst in seinem Gegner hervorruft. Faker hingegen ist blosse Staffage, und der Mangel an Hintergrundinformationen zum "robotischem He-Man" (wie Skeletor sagt) ist bedauerlich, da er hier seinen einzigen Minicomic Auftritt absolviert. Schade auch, dass Randors neue Rüstung nicht näher erklärt wird. Hier hätte es sich ideal angeboten, wenn er anfangs in seinem aus dem Zeichentrick bekannten Look dargestellt worden wäre und durch die Magie der Sorceress die neuen Klamotten erhalten hätte.
Dies ist aber nur eine kleine Krittelei und ohnehin völlig nebensächlich. Viel wichtiger ist der Grundplot rund um He-Mans vermissten Onkel Keldor. Bis heute erzeugen die wenigen Informationen der Geschichte beim Leser Kopfkino. Auf der einen Seite steht Randors Bruder, der mit Magie experimentierte und dabei zwischen den Dimensionen verschwand. Auf der anderen Seite steht der Magier(!) Skeletor, der gemäßg
He-Man and the Power Sword und der Filmation Bibel aus einer anderen Dimension stammte(!) und seine Existenz gefährdet sieht, wenn Keldors Verbleibt herauskommt. Schnell liegt hier der Schluss nahe, dass Skeletor in Wahrheit das ist, was aus Keldor wurde. Und in der Tat war genau das laut Autor Steven Grant auch die Idee bei Mattel! Wann und wie dies enthüllt worden wäre, stand zur damaligen Zeit nicht zwar fest. Zumindest wollte man Keldor zum Schurken im MotU-Nachfolger
The Powers of Grayskull machen. Der Minicomic lässt die Frage indes offen. Somit kann sich nach wie vor jeder Leser selbst nach eigenem Vorlieben herauspicken, was mit Keldor wirklich geschehen sein mag und inwieweit Skeletor darin involviert ist.
Zugleich wurde dieses Heft auch gerne als Anlass genommen, um über eine mögliche Verbindung zwischen Skeletor und Scare Glow zu spekulieren. Ursache ist die Passage, in der Skeletor erklärt, die bösesten Wesen aus Raum und ZEIT nach Eternia zu bringen. Schnell wurde dies wörtlich genommen und spekuliert, dass Scare Glow nicht von einer fremden Welt, sondern aus der Zukunft käme und in Wahrheit Skeletors zukünftiges Ich sei. Diese Idee mag ihren Reiz haben, ist jedoch haltlos. Zwar wurde Scare Glow u.a. in Mattels Lizenzführer als astrale Projektion von Skeletor bezeichnet. Dies deckt sich aber nicht mit seiner Darstellung im Minicomic. Und zu keiner Zeit existierten Pläne, dass das Geistwesen eine zukünftige Version Skeletors sei.
Als Zeichner fungiert mit Bruce W. Timm einer der besten Künstler der Masters Minicomics. Auch hier liefert er wieder erstklassige Arbeit ab. Zusammen mit Tuschezeichner Steve Mitchell und Colorist Charles Simpson wird eine durchgehend spannende Atmosphäre erzeugt. Kampfszenen sind in dynamischen Panels umgesetzt, und insbesondere die Effekte von Skeletors Magie beleben das Geschehen ungemein. So schade es ist, dass Faker hier bereits wieder vernichtet wird, so beeindruckend rast Randors Speer durch die Brust des Roboters. Auch Skeletors Verschwinden zum Heftende weiß zu gefallen. Statt in einer Lichtshow wie zu Beginn, teleportiert er sich weg, indem er regelrecht zerfasert. Optisch eine gelungene Parallele zu Skeletors Niederlage. Das Cover indes scheint eine X-Men Hommage zu beinhalten. So erinnert der Energieschatten der Zauberin deutlich an die Manifestation von Jean Greys Phönix-Kraft.
Fazit
Mit dem Hintergrund über Mattels damalige Pläne ist
Auf der Suche nach Keldor ein hochinteressantes Stück Zeitgeschichte. Aber auch unabhängig davon ist das Minicomic sehr lesenswert. Dank der guten Geschichte, gepaart mit erstklassigem Artwork, liegt hier ein äußerst lesenswertes Heft vor!
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