In diesem Minicomic hat Hordak eine besonders perfide Falle für seine Feinde vorbereitet. Wir verraten euch, wie lesenswert "Der Horror von Slime Pit" heute noch ist.

Story
Hordak hat das Slime Pit erbaut, dessen Schleim seine Opfer in willfährige Sklaven verwandeln kann. Sogleich schickt er Grizzlor und Modulok los, ihm einige Felslinge zu bringen, deren Dorf unweit liegt. Dort ist gerade He-Man zugegen, als die Hordekämpfer zuschlagen und drei Felslinge entführen. Da das friedfertige Volk nur im äußersten Notfall kämpft, verfolgt He-Man die Schurken alleine. Um die Felslinge zu retten, bietet er sich selbst als Opfer an und wird sogleich in das Slime Pit gesteckt. Die grüne Substanz verwandelt He-Man in ein Schleimmonster, dessen Berührung dem Gegner die Kraft nimmt.



Hordak sendet seinen neuen Sklaven sofort nach Snake Mountain gegen Skeletor aus. Auf seinem Weg wird He-Man aber von den Felslingen bemerkt, und Stonedar ruft den Geist des Sonnenfelsens an. Dessen Energie erreicht He-Man mitten im Kampf gegen Skeletor und befreit ihn schließlich vom Schleim. Hordak, der alles beobachtet hat, will Rokkon ins Slime Pit stecken. He-Man kann dies aber rechtzeitig verhindern, und die drei Felslinge vertreiben die Hordekämpfer. Wieder einmal wird deutlicj, dass das Gute immer über das Böse triumphieren wird.



Rezension
Dieses Heft zählt zu den etwas selteneren Exemplaren, besonders in mehrsprachiger Form. Kein Wunder, denn da das Slime Pit in der Bundesrepublik offiziell nicht angeboten wurde, konnten nur wenige deutsche Kinder das zugehörige Minicomic lesen. Autor Eric Frydler entwarf hier eine Geschichte, welche die ursprüngliche Idee hinter der Schleimgrube aufgriff. Schon auf der Verpackungsrückseite wurde erzählt, dass die Opfer des Slime Pit in Schleimmonster verwandelt werden. Ein unbenutztes Bild zeigte sogar Hordaks neuen Sklaven.



Eine spannende Idee, die hier auf eine großartige Spitze getrieben wird, da ausgerechnet He-Man selbst zum Sklaven wird. Fast schon nebenbei wird zudem erklärt, warum er Skeletor so problemlos überlegen ist, da der Schleim dem Gegner die Kräfte nimmt. Nur dank dem Licht des Sonnenfelsens kann He-Man den Schleim schließlich loswerden und verhindern, dass Hordak sich weitere Sklaven schafft. Ein runder Grundplot, der Ideen zum Spiel mit dem Playset liefert.



Interessanterweise sind auch Einflüße aus dem Filmation Cartoon eingeflossen. Auch im She-Ra wurden die Rock People pazifistisch dargestellt, und ein weiblicher Felsling trat ebenfalls auf. Hier zeigt sich aber auch der große Schwachpunkt des Heftes. Pazifismus hin oder her, es ist unlogisch, dass die Felslinge einfach ein paar ihrer Leute entführen lassen, ohne sich zu rühren. Erst, nachdem He-Man (wohlgemerkt ohne Hilfe) die Gefangenen rettet, treten diese auch selbst in Aktion. Das Fazit des Comics ist folglich schlecht gewählt. Die Moral hätte eher lauten müssen, dass man sich manchmal eben doch zur Wehr setzen muss, um Schaden abzuwenden.



Sehr schick ist dagegen, dass eine selten erwähnte Eigenschaft von Rokkon genutzt wird, als dieser die Schurken mit seiner glänzenen Rüstung blendet. Passend zum deutschen Titel Der Horror von Slime Pit (korrekt wäre "Flucht aus dem Slime Pit") ist das neue Konstrukt sehr unheimlich dargestellt. Für das nicht überragende aber mit ein paar Highlights bestückte Artwork zeichnet Jim Mitchell verantwortlich. Verstärkt von Bruce W. Timm sind auch Cartooneinflüsse integriert, denn Mantenna und Grizzlor basieren eindeutig auf dem Cartoon. Vor allem sorgen Timms Tuschezeichnungen dafür, dass Hordak und Skeletor nicht wie zahnlose Großväter wirken, während der vollgeschleimte He-Man deutlich beeindruckender erscheint, als man glauben würde. Interessant auch, dass Skeletor erneut mit Terrorklauen und He-Man mit seinem Drehschild dargestellt werden, aber beide ihre Standardoutfits tragen. Wie zu anderen Heften lagen auch hier offenkundig noch nicht die finalen Designs der Figuren vor.



Fazit
Escape from the Slime Pit ist kein Überflieger, aber ein netter Zeitvertreib, der Hordaks patentierten Schleim gut in Szene setzt. Solides Mittelmaß unter den Minicomics.



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