Wenn ein Wahlspruch auf die Vintage-Toyline zutrifft, dann "kein He-Man ohne Skeletor". So verwundert es nicht, dass zum 5-jährigen Bestehen der Masters nicht nur Flying Fists He-Man erschien, sondern als passendes Äquivalent ein "5th Anniversary" Terror Claws Skeletor erhältlich war. Das heißt im deutschen Einzelhandel erschien diese Figur leider nicht, wobei sich Gerüchte darum ranken dass der Name in Hinsicht auf den in Deutschland kurz zuvor gewüteten RAF-Terrorismus als zu riskant erachtet wurde. Sollte dies tatsächlich zutreffen, stellt sich jedoch die Frage, warum der Name dann im Deutschen nicht einfach verändert wurde - "Horrorklauen Skeletor" wäre eventuell auch noch fragwürdig gewesen, aber "Schreckenskrallen Skeletor" hätte wohl kaum für Probleme gesorgt. Möglicherweise wollte man auch die Assoziation mit dem bekannten Krallenhandträger Freddy Krüger vermeiden, fest steht jedoch dass man sich hierzulande leider gegen die Figur entschied.
Tatsächlich treten Skeletors "Terrorklauen" in Ausgabe 1 der amerikanischen Masters-Comicserie (von Marvel/Star) eher lächerlich auf, wo sie als völlig simple violette Handschühchen in normaler Größe dargestellt werden, mit denen der Herr des Bösen den Boden vor Castle Grayskull aufbuddelt. Etwas eindrucksvoller (und sogar goldfarben werden sie immerhin im Minicomic "The Terror Claws Strike" eingeführt, wo kein anderer als Skeletors Waffenschmied Spikor die Klauen erschafft. Ansonsten waren Terror Claws Skeletor jedoch keine nennenswerten Auftritte beschieden, und sein neues Outfit wurde gar erst in Serie 6 eingeführt, wo er es lediglich im Minicomic "The Cosmic Key" trägt.
Wie schon bei Flying Fists He-Man orientieren sich auch bei TC Skeletor die Formen an den vorherigen Versionen des Charakters, wurden aber dennoch weiterentwickelt. So sind lediglich die bekannte Fellhose und der Kopf recycelt, während alle übrigen Partien entweder deutlich modifiziert oder gar völlig neu gestaltet wurden. Dies wird bereits an den Armen deutlich, deren Unterarmflossen deutlich verkleinert wurden, während die Daumen eng an den Händen anliegen, um Skeletor überhaupt erst das Halten seines Zubehörs zu ermöglichen. Noch deutlicher ist die Veränderung der Stiefel, welche nun deutlich kompakter und detaillierter wirken und auch keine Fersenkralle mehr aufweisen (diese waren speziell für Dragon Blaster Skeletor zur besseren Standfestigkeit angefügt worden).
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch natürlich auf Skeletors Torso. Während der Herr des Bösen in den beiden vorherigen Versionen eine schwere Rüstung trug, ist es nun ein eher leichtes Konstrukt, das sowohl den Hals als auch Bauch frei lässt. Spätestens bei diesem Anblick wird klar, warum er auch gerne als Sport-BH oder WonderBra Skeletor bezeichnet wird, da die gesamte Form zwar nicht zuletzt durch den kleinen Totenkopf durchaus ansehnlich, der Figur aber einen ungewollt femininen Touch verleiht. Dies hängt möglicherweise auch mit der Bemalung zusammen, da die "Rüstung" in einem metallicfarbenen Violettton bemalt wurde, der stark ins rötliche geht. Bläulich-Violett sind hingegen Stiefel und Kaputze geblieben, während die schwarze Hose mit einem roten Gürtel versehen ist, der nicht ganz ins übrige Farbschema zu passen scheint.
Leider entschied sich Mattel beim Recycling dafür, Dragon Blaster Skeletors Hartkopf zu verwenden. Schon bei besagter Version hatte dieser nicht wirklich gegen die ursprüngliche Originalform bestehen können, und bei Terror Claws Skeletor wird das Problem erneut deutlich. Zu zahm wirkt der Herr des Bösen, zu undeutlich die Modellierungsdetails, und die Bemalung ist äußerst "suboptimal". Bekanntermaßen weist Skeletors Totenschädel stest grüne Farbränder auf, um den Übergang der gelben Knochen über das nackte Fleisch bis zur blauen Haut darzustellen. Hier sind besagte Grünflächen jedoch so großzügig verteilt worden, dass sie einen beträchtlichen Teil des gesamten Gesichts einnehmen und eher eine Störung statt einem ergänzenden Detail darstellen.
Positiv sind hingegen die Plastikgelenke, welche die einstigen Gummibänder ersetzen und dadurch natürlich bessere Standfestigkeit bieten und das Problem poröser Gummis eliminieren. Überdies sind die Händer derarte gestaltet, dass sie trotz der neuen Form auch anderes Zubehör als das beiliegende halten können, wodurch Terror Claws Skeletor notfalls weiterhin auf seinen Widderstab oder eine andere Waffe zugreifen kann Gleichwohl weist sein Rücken eine Verzahnung auf, die besseren Halt bei Betätigung des Actionfeatures bietet. Die Spezialfunktion entspricht dabei exakt der von Flying Fists He-Man - bei seitlicher Drehung schwingen die Arme abwechselnd auf und ab, wodurch Skeletor mit seinen Terrorklauen kräftig zulangen kann.
Womit auch schließlich das Zubehör angesprochen wäre. Das wären vorwiegend natürlich die namensgebenden Terror Claws - gewaltige Metallklauen mit langen spitzen Fingern, welche an die Arme der Figur gesteckt werden. Die Detaillierung ist hier sehr gut gelungen und ungewöhnlich detailreich gehalten, obgleich silbergraue Finger den bedrohlichen Effekt eventuell sogar noch hätten verstärken können. Nötig ist dies aber nicht, und die Klauen sitzen zudem recht sicher an den Händen, können aber auch leicht entfernt werden. Bedauerlich ist lediglich dass sie nicht einfach komplett über die Hände geschoben werden, sondern die Unterseite offen ist damit Skeletor sie wie Waffen halten kann. Auch ein roter Rückenclip ist enthalten, der zum einen noch stärkeren Halt zur Betätigung des Actionfeatures bietet, zum anderen aber auch die dritte Waffe halten kann. Selbige ist eine weiße Stange, an der ein kleine Drachenschädel hängt. Die gesamte Waffe ist mit etlichen mechanischen Details versehen, könnte jedoch ein wenig mehr Farbe vertragen (bei einer Variante ist immerhin das Innere des Maul rot bemalt) und passt leider nur an Skeletors rechte Hand. Dafür kann der Schädel hochgeklappt werden und das Maul lässt sich öffnen und schliessen, was bei einem kräftigen Armschwinger durchaus ansehnlich ist.
Fazit
Was He-Man kann, kann Skeletor auch, und so kann der Herr des Bösen seinem Widersacher in Punkto Spielbarkeit absolut das Wasser reichen. Die Figur hat zudem den Vorteil, dass die Waffen hier auch weitaus robuster sind (also nicht zerbrechen können) und in ihrer Gestaltung besser überzeugen können, wodurch selbst der eigentlich sehr wichtige Widderstab nicht unbedingt vermisst wird. Diskutabel ist hingegen das Design, welches durch die etwas zu feminine Form der Rüstung verliert, und auch Form und Bemalung des Kopfes waren nicht ideal. Daher ist Terror Claws Skeletor eine optisch nur bedingt, spielerisch aber absolut empfehlenswerte Figur.
Abbildung
: Links: Terror Claws Skeletors Rückenclip / Rechts: Flying Fists He-Man Rückenclip
Zusatzhinweis
Zahlreiche Sammler sind nach wie vor damit beschäftigt, ihren losen Terror Claws Skeletor mit einem Rückenclip auszustatten. Hierbei sollten sie jedoch darauf achten, dass dieser zwar dem Rückenclip von Flying Fists He-Man ähnelt, sich aber klar unterscheidet. Zum einen ist der "Skeletor Clip" etwas größer, zum anderen ist seine Öffnung enger, um die dünne Drachenwaffe halten zu können. Auch passen beide Clips nur zu jeweiligen Figur und können somit nicht einfach ausgetauscht werden.
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