Unter allen 30th Anniversary Figuren ist Cy-Chop relativ allein gestellt, da er der einzige Hordekämpfer inmitten von Helden und einem Mal-Heroic-mal-EvilWarrior ist. Wie
The Mighty Spector wurde auch diese Figur von einem Mattel Mitarbeiter entworfen. Terry Higuchi war von 2008 bis 2011 stark in der MotU Classics Toyline involviert und erstellte neben dem Schild von
Clawful auch das Umsetzungskonzept der
Vykron Figur. Für Cy-Chop liess er sich von Animeserien und "typisch japanischen" Toylines wie Microman inspirieren. Der Erfolg war allerdings nur begrenzt, denn Higuchis Kreation wurde kaum besser aufgenommen als Spector und Sir Laser-Lot.
Abbildung
: Prototyp und Originalskizze (hinten links)
Verpackung & Biografie
Cy-Chop ist recht ansehnlich verpackt, trägt einen durchaus zu den Masters passenden Namen und wird im Untertitel als "Evil Horde Bounty Hunter" bezeichnet. Passend dazu findet sich auf dem Blister auch ein Hordewappen, während in einem gelben Stern auf dem Inlay wieder der Schöpfer - in diesem Fall Terry Higuchi - genannt wird. Auf der Rückseite wird neben einigen Hordefiguren und Cy-Chop selbst auch (passend zur Biografie) Trap Jaw beworben, während
Battle Armor Skeletor eher wahllos eingefügt wirkt. Als Profilbild wurde Cy-Chops einziger Auftritt im dritten MotUC Minicomic gewählt.
Laut seiner Biografie heisst Cy-Chop in Wahrheit Scychor und war ursprünglich Partner von Kronis. Gemeinsam durchstreiften sie als Söldner und Profidieb die Galaxie, bis Kronis seinen Freund betrof und während der Flucht vor Patroullien der Horde von einem Bolajet warf. Nachdem er mehrere hundert Fuss auf die Oberfläche eines kleinen Mondes gestürzt war, wurde Scychor von abtrünnigen Wissenschaftlern geheilt, indem seine Organe in eine Robotbrust und sein Hirn in einen Cyborgschädel eingepflanzt wurden. Nachdem er den Wissenschaftler 20 Jahre lang gedient hatte, wurde Cy-Chop ein selbständiger Kopfgeldjäger, der für den richtigen Preis alles und jeden bestehlen, betrügen oder töten würde. Während des zweiten Ultimate Battleground wurde er von Hordak als Verstärkung angeheuert. Mit seinen Scherenklingen schlägt Cy-Chop nur für den richtigen Preis zu. Soweit die recht überraschende Biografie, welche die Figur recht clever sowohl mit Trap Jaw als auch den New Adventures verknüpft. Dass er kein fester Hordekämpfer ist, war aufgrund des eher Horde-unähnlichen Designs eine gute Entscheidung. Insgesamt eine recht schicke Biografie für den neuen Charakter.
Modellierung
Cy-Chop wurde aus diversen Recycling- und wenigen neuen Partien kombiniert. So finden sich hier neben der bekannten Fellhose die kompletten Beine, Schultern und Oberarme von
Beast Man, sowie die Unterarme und der Torso von Roboto. Selbiger wurde dieses Mal aus bläulichem Plastik gegossen, ist aber weiterhin transparent, während das Innenleben neu gestaltet wurde. So findet sich hier neben einer kreisrunden Platine vor allem Cy-Chops kompletter Darmtrakt! Eine sehr gelungene Idee, um den eigentlich einmaligen Oberkörper kreativ ein weiteres Mal zu verwerten. Neu geformt wurde der gehörnte Roboterkopf, dessen Design im Gegensatz zu den Gliedmaßen eher wirkt wie ein menschliches Gesicht mit Helm. Das ganze ist grundlegend nicht schlecht geraten, weckt aber unfreiwillig deutliche Erinnerungen an andere Charaktere. Während der an Too-Tall Hoove erinnernde "Helm" wohl nur NA-Sammlern auffallen dürfte, sorgt die Bemalung für eine deutlichere Ähnlichkeit. Doch dazu gleich mehr.
Teil der Figur ist auch ein abnehmbarer Gürtel, der zwar ein Hordwappen trägt, aber nicht ohne Grund dennoch an Trap Jaws Gürtel erinnert, zumal an den Seiten Schlaufen eingearbeitet sind. Eine gelungene Form, und den hohen Recyclinggrad weiter zu verbergen. Leider wurde nichts dergleichen für die "nackten" Beine angefertigt. Hier zeigt sich auch ein gewisses Problem der Figur. Denn während die grundlegende Idee eines Cyborg-Monsters spannend ist, wirkt die finale Umsetzung im Beinbereich zu unausgegoren. Da es ohnehin unglaubwürdig ist, dass Scychor bei seinem Sturz überall schwerstens verletzt wurde außer an den Beinen, hätte Terry Higuchi hier wenigstens abnehmbare Schienbeinschoner entwerfen können.
Klarer Blickfang sind Cy-Chops Scherenhände, die sehr detailreich gestaltet wurden. Die Klingen sind an den "Gelenken" offenbar leicht nach innen geformt, vor allem aber außerordentlich groß geraten, was Higuchis bewußte Hommage an typisch überdimensionierte Waffen in Animes ist. Masters Fans hingegen werden sich vor allem an die 200X Ära erinnern, in der Riesenwaffen ebenfalls gängig waren. Bei einer MotU Classics Figur wirkt das ganze allerdings übertrieben, zumal Cy-Chop ausschließlich diese Scheren trägt. Während Mattel stets betont, dass alle Figurn aussehen sollen als seien sie in Zeiten der Originalreihe entstanden und lediglich nach modernen Standards produziert, ist es sehr unwahrscheinlich dass damals eine Masters Figur mit zwei derart großen Scherenhänden (ohne Wechselhände o.ä.) erschienen wäre.
Bemalung
Cy-Chop ist recht farbenfroh in einer Kombination aus Blau, Orange und Silber bemalt. Hierdurch ergibt sich auch die Tatsache, dass die Figur schnell an den Filmationschurken Strongarm erinnert, der eine ähnliche Farbkombination nutzt und ebenfalls einen silbernen Kopf mit Hörnern besitzt. Immerhin ist die Bemalung ansonsten sehr gelungen, und Details werden in unterschiedlichen Tönen akzentuiert. Besonders ansehnlich sind die Unterarme, die den Übergang von Fell zu Mechanik sehr schöne zeigen. Und der Gürtel der Fellhose ist so bemalt, dass der Hordegürtel auch abgenommen werden kann.
Abbildung
: "Einfach rundherum trimmen und bitte auch die Ohren frei scheren."
Beweglichkeit
Cy-Chop ist wie der zeitgleich erschienene Rattlor mit den bekannten "Beast Man" Bewegungspunkten ausgestattet und besitzt somit keine drehbaren Wadengelenke. Ebenfalls fehlt aufgrund des Roboto-Torsos das Bauchgelenk, und trotz des Kugelgelenks kann der Kopf nur seitwärts gedreht werden. Dafür sind die Scherenhände aber frei aufklappbar und sorgen für insgesamt doch noch 28 Gelenke.
Da jede Klinge zudem unabhängig bewegt werden kann, bieten sich gute Positionierungsmöglichkeiten, während die Hose weich genug ist, um den Beinen genügend Freiheit zu lassen. Wie von den "Biestbeinen" gewohnt, leiern hier die Gelenke schneller aus als bei anderen Figuren. Dennoch sind sie fest genug, um ein allzu schnelles umfallen zu verhindern. Dies kann schnell durch die großen und damit auch schweren Scherenhände geschehen, wodurch Cy-Chop stets entsprechend ausbalanciert werden muss.
Zubehör
Cy-Chop ist streng genommen die erste MotU Classics Figur des Jahres ganz ohne Zubehör. Immerhin kann sein Gürtel wie schon erwähnt abgenommen und beispielsweise für eine selbst zusammengesteckte Horde Prime Figur im Stil der britischen Comics verwendet werden. Die abnehmbaren Scherenhände lassen die Option, Cy-Chop selbst zu variieren und beispielweise mit Horde Primes Händen und/oder den Waffenaufsteckern von Trap Jaw oder
Roboto zu versehen.
Aber auch, wenn sich somit diverse Optionen ergeben und unbestreitbar ist, dass die großen Scherenhände viel Platz in der Gussform eingenommen haben, ist Cy-Chops Ausstattung dennoch sehr mager. Repaints der
Horde Prime Hände wären hier sehr willkommen gewesen. Im mindesten aber hätte ein orangener Trap Jaw Waffenaufstecker drin sein können, schon um die Gürtelschlaufen zu rechtfertigen.
Fazit
Cy-Chop ist eine Figur mit Potenzial. Leider hat Mattel dieses kaum ausgeschöpft und den Fans überlassen, mehr aus ihr zu machen. Tatsächlich wirkt Cy-Chop weniger wie ein finales Design als vielmehr ein unfertiger Entwurf, der mit kleinen Änderungen und Wechselhänden sehr viel überzeugender gewesen wäre. Somit ist auch diese 30th Anniversary Figur leider alles andere als ein Muss.
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