Die Heroischen Verteidiger haben es nicht leicht. Manche wie
Mekaneck oder Rotar verdanken ihre Fähigkeiten Man-At-Arms, der ihnen mit knapper Not das Leben rettete. Andere wiederum wurden von Bösewichtern verändert, wobei es Snout Spout besonders hart getroffen hat. Dieser war einst ein normaler Mann, der jedoch von Hordak gefangen genommen und in die halbmechanische Kreatur mit Elefantenkopf verwandelt wurde. Obwohl er entkommen konnte und sich den Helden anschloss, leidet er nach wie vor unter seinem Aussehen, was nicht wenige Fans werden nachempfinden können. Kurioserweise wurde seine Entstehung zwar in Mattels Style Guide geschildert, letztlich aber nur in den britischen Comics illustriert.
In den deutschen Hörspielen hingegen wurde dieses Origin gänzlich ignoriert und Snout Spout stattdessen als außerirdischer Weltraumfahrer eingeführt, der in
Folge 28 ? Skeletors Roulette gemeinsam mit Extendar auf Eternia bruchlandet und offenkundig keine Schwierigkeiten mit seinem Aussehen hat. Auch im Zeichentrick trat er auf, jedoch wie viele in Serie 5 erschienene Figuren lediglich im She-Ra Cartoon, was ihn somit zu einem Bewohner Etherias machte. Diese Präsenz in allen Medien konnte seine eher geringe Popularität aber letztlich nicht steigern, wodurch Snout Spout bis heute zu den eher unbeliebten Heldenfiguren zählt.
Verpackung & Minicomic:
Snout Spout (der ursprümglich
Hose Nose heissen sollte) erschien auf Standardkarte mit dem Untertitel "Heroic Water-Blasting Firefighter!", was in Deutschland eins zu eins in "Der Wasser sprühende Feuerbekämpfer" übersetzt wurde. Als Minicomic lag das Heft
Eye of the Storm bei, welches leider keine Herkunftsgeschichte beinhaltet und auch optisch nicht gerade ein Highlight darstellt. Sehr gelungen ist die große Illustration des Cardbacks, auf welchem Snout Spout die Schlangenmenschen durch gezielte Wasserdruckstrahlen von den Füßen reisst. (Hey, hört sich besser an als "er macht sie mit seinem Rüssel nass"!)
Modellierung & Bemalung:
Optisch basiert die Figur zwar überwiegend auf dem typischen Muskelkörper der Masters, aber dennoch wurden nichts recycelt, sondern sämtliche Formen neu modelliert. Arme und Beine sind mit neuen Handschuhen und Stiefeln ausgestattet, wobei die Fäuse leider recht klein geraten sind. Statt der Fellhose trägt Snout Spout ein glattes blaues Höschen samt schwarzem Gürtel und silberner Schnalle. Um den Körper ist ein silbernes Gurtsystem geschnallt, welches auf der Rückseite in den Wassertank übergeht. Selbiger ist separat aus rotem Plastik gefertigt und mit zahlreichen Details ausgestattet, wirkt aber recht dünn und abgeschnitten am Torso angebracht.
Am auffälligsten ist natürlich der Kopf, welcher das Antlitz eines Robotelefanten darzustellen scheint. Tatsächlich könnte aufgrund der ansonsten nicht gerade robotartigen Figur geschlussfolgert werden, dass es sich hier um einen Helm handelt. Dass Snout Spout in Wahrheit von Hordak in eine Art Cyborg verwandelt wurde, leuchtet aber durchaus ein. Neben den großen Ohren und dem langen Rüssel fehlen leider Stoßzähne, welche an den glatten Seitenflächen sehr willkommen gewesen wären. Davon Abgesehen ist die Modellierung ordentlich, wenngleich die Rückseite nicht bemalt wurde. Das größte Manko sind jedoch die Augen, welche passend zum tragischen Charakter eher traurig wirken, aber alles andere als einen offensiven, heroischen Kämpfer darstellen.
Dabei ist die generelle Farbgebung durchaus gelungen, da der Körper mit der Signalfarbe Orange durch die übrigen Farbtöne silber, blau und schwarz einen guten Kontrast erhält. Streitbar sind die rot-violetten Handschuhe, aber dennoch sticht Snout Spout farblich klar heraus. Das eigentliche Problem ist, dass die Figur trotz der neuen Formen zu schlicht wirkt und der Metallkopf nicht wirklich zum organischen Körper passen mag. Einige weitere Details an Torso, Armen und Beinen hätten hier vieles bewirken können.
Immerhin ist Snout Spout sehr beweglich und hier sogar manch anderen Figuren überlegen. Arme, Beine, Kopf und Oberkörper sind frei drehbar, wobei der Kopf zwar nicht um 360° gedreht werden kann, aber dennoch weit genug zu beiden Seiten hin beweglich ist. Besonders erfreulich ist der Wegfall der Beingummis, welche wie schon bei
Flying Fists He-Man und
Terror Claws Skeletor Doppelgelenken gewichen sind. Damit besitzt Snout Spout einen recht festen Stand, der nicht zuletzt dank des großen Rüssels auch nötig ist.
Zubehör:
Als einziges Einsatzgerät liegt ein Beil bei, dessen Form sich an Äxten von Feuerwehrmännern orientiert. Dies passt natürlich gut, dennoch ist die Waffe sehr schlicht gehalten und kann kaum mit den meist detaillierteren Zubehörteilen anderer Figuren mithalten. Dafür dient sie auch als Halterung, indem Snout Spout sie mit der Klammer nach oben hält, auf welcher der Rüssel dann platziert werden kann.
Actionfeature:
Wie bereits erwähnt, kann Snout Spout aus seinem Rüssel Wasser verspritzen. Ähnlich wie z.B. bei
Dragon Blaster Skeletors Drachen wird dazu der Torso mit Wasser gefüllt. In diesem Fall aber muß der Kopf nicht abgenommen, sondern nur ein Verschluss am Rucksack geöffnet werden. Hier aber vorsichtig sein, denn der Propfen kann auch entfernt werden und verloren gehen. Via Knopdruck am Rücken wird das Wasser ausgepumpt, was ganz nett sein mag, aber bei der mittlerweile dritten Figur der Toyline auch nicht mehr vom Hocker reisst. Da der Rüssel nur schwer biegbar ist, nützt auch die zuvor erwähnte Waffe als Halterung wenig, da der Arm recht schnell wieder nach unten gedrückt wird.
Fazit:
Snout Spout mag optisch eine typische Masters Figur sein, kann aber dennoch nicht überzeugen. Altbekannt, vor allem aber unpraktisch ist das Actionfeature und zu unspektakulär das letztliche Design mit dem harmlosen Blick. Es ist schade, dass hier nicht ein paar Elemente mehr zum Körper angefügt wurden und das Kopfdesign nicht wie in den ursprünglichen Skizzen (noch im Minicomic zu sehen) belassen wurde. Somit bleibt eine nicht grundlegend schlechte, aber verhältnismäßig fade Figur.
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